Autor Thema: Die Suche  (Gelesen 3966 mal)

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Mondragor

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Die Suche
« am: 11.08.2020, 17:15:32 »
"FEUER! NIEWINTER BRENNT!"

Die Rufe rissen Arsys und Azrim aus dem Schlaf, in den sie am Vorabend gesunken waren. So waren sie auch sofort hellwach und stürzten ans Fenster ihres Gasthauses, von wo aus sie tatsächlich in einiger Entfernung Rauch und Flammen erkennen konnten, die den noch schwachen Glimmer der aufgehenden Sonne überstrahlten. So wie es von hier aussah, hatte sich das Feuer bereits ein ganzes Stück am Nordufer ausgebreitet, und es war fraglich, ob es überhaupt unter Kontrolle zu bringen war.

Immerhin hatten sie ihren Bekannten, Entar Belabranta, sicher zu seinem Schiff gebracht und abreisen sehen, denn von hier aus war nicht abzuschätzen, ob auch der Hafen von dem Feuer betroffen war. Sie selbst hatten beschlossen, noch einige Zehntage in Niewinter zu bleiben, um an den Feierlichkeiten zu Orbus' Beerdigung teilzunehmen. Zum ersten Zusammenkommen in Orbus' alten Anwesen waren sie leider zu spät gekommen, denn auf ihrer Reise von Tiefwasser waren sie durch einen Zwischenfall aufgehalten worden. So hatten sie bisher auch noch nicht wirklich Kontakt zu ihren Geschwistern aufnehmen können - nur den einen oder anderen hatten sie besucht, der noch in Niewinter lebte und von dem sie wussten, wo er zu finden war, wie Baldr Bengrisson.

Die beiden Halbelfen hatten sich trotz des traurigen Anlasses bereits auf das nächste Zusammenkommen zehn Tage nach dem ersten gefreut, doch jetzt waren all diese Gedanken weggewischt im Angesicht der Katastrophe, die Niewinter gerade heimsuchte.
« Letzte Änderung: 13.08.2020, 20:18:19 von Mondragor »

Azrim

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« Antwort #1 am: 11.08.2020, 21:25:42 »
Nachdem die Mission des verborgenen Rates so gut von statten gegangen war, hatte Azrim voll Stolz mit seiner Schwester gemeinsam die Brightwater aus Niewinter mit der nächtlich abfließenden Ebbe auslaufen gesehen. Entar Belabranta würde unter seinen Adelsgenossen die Kunde der beiden vertrauenswürdigen Geschwister verbreiten. Eine Aufgabe gut gelöst. Respekt und Anerkennung für gut vollbrachte Arbeit.

Und so waren die beiden Halbelfen Seite an Seite durch das abendliche Niewinter spaziert und hatten in der großen Taverne bei Baldr Einkehr gehalten. Für gutes Essen, eine saubere Unterkunft zu einem vernünftigen Preis, aber auch um von dem vertraut gesprächigen Zwerg zu erfahren, wie es um die Trauerfeier für ihren Ziehvater stand und wann die nächste Zusammenkunft sein würde.

Wie es Azrims Gewohnheit war, hatte er sich nicht allzu spät von seiner Schwester verabschiedet und hatte die Einsamkeit der geteilten Schlafkammer aufgesucht um noch etwas vor dem zu Bettgehen zu meditieren und reflektieren. Als dem genüge getan war, war er eingeschlafen ohne auf Arsys Ankunft zu warten.


Und so war es der Streiter Tyrs der seine dunklen Augen beim ersten Schrei aufriss und in die Dunkelheit der Kammer lauschte, ehe er geschwind seine Beine aus dem Bett schwang und zum verschlossenen Fenster eilte. Mit von hellen Narben übersähten Fingern die schweren Fensterläden aufstoßend, beugte sich der junge Mann nach vorne und blickte gen des Nordufers wo er bereits Flammen die Nacht erhellen sah. "Arsys - am Nordufer. Sie brauchen unsere Hilfe." sprach er mit flacher Stimme in das Zwielicht in welches das Zimmer getaucht schien. Niewinter war durch den Ausbruch Hitzonun so schwer getroffen worden, dass noch heute - Jahrzente danach - die Spuren deutlich sichtbar das Stadtbild prägten. Wenn er helfen konnte seiner alte Heimat neue Wunden zu ersparen, so würde Azrim alles in seiner Macht stehende tun um Schlimmeres zu verhindern.

So rasch er es vermochte legte der Paladin mit tausendfach geübten Handgriffen in seine Rüstung an, befestige seinen Beutel und gürtete die mächtige Klinge an seine Hüfte. Mit einem Seitenblick zu Arsys öffnete Azrim die Türe zu ihrer Kammer und begann sich seinen Weg zur Straße hinaus zu bahnen.

Arsys

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« Antwort #2 am: 12.08.2020, 20:38:14 »
Noch eine ganze Weile nachdem sie die kleine Kerze geköscht hatte, lag Arsys wach neben ihrem Bruder und starrte in die Finsternis. Sie konnte noch nicht zur Ruhe kommen, dachte nach, dachte an Baldrs warnende Worte, ihre Anreise, die verpasste Andacht. Dunkle Wolken verbargen den Mond. Diese Nacht schien der jungen Hexerin besonders leer, so als hielten Himmel und Erde den Atem an und warteten auf etwas. Arsys zog die Decke enger um sich. Selbst Gedanken an Orbus wollten sie nicht erheitern, erfüllten sie mit Traurigkeit und einem tiefen Schmerz. Bei Selûne, ihr alter Ziehvater hatte eine große Leere hinterlassen. Sein heller Funke, wie ein eigenes kleines Licht in der Nacht. Baldrs Schilderungen zufolge hatte Niewinter jedes warme Licht nötig. Die Zeiten schienen ungewiss und voller Spannung. Arsys war die letzten Tage schweigsamer gewesen als sonst. Auch wenn sie es nicht benennen konnte, so schwang mit der Trauer eine Düsternis mit, ein Gefühl als ob, als wenn...

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Arsys schreckte auf aus ihren rastlosen Träumen, hörte das Rufen und bemerkte das ungewöhnliche Licht, welches die Umrisse der Zimmereinrichtung anders aussehen ließ. Sie erhob sich flink und überwand die Distanz zum Fenster, aus welchem sich ihr breitschultriger Bruder gerade noch gelehnt hatte, um sich des Geschehens zu versichern. Ein oranger Glanz tanzte in der Ferne und über ihm schreckliche Schemen. Tatsächlich. Azrim hatte bereits begonnen sich anzukleiden, Rüstung und Waffen anzulegen. Arsys hingegen reiste leicht, streifte den schlichten blauen Umhang über das Reisegewand, griff nach ihrem ledernen Rucksack und schlüpfte in die Stiefel. Mögen die sieben Sterne uns führen! Ohne weitere Worte machten sich die Geschwister auf in diese unheilvolle Nacht um zu helfen, wo Hilfe benötigt wurde und zu retten, was gerettet werden konnte.


Mondragor

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« Antwort #3 am: 13.08.2020, 20:58:25 »
Ohne zu Zögern hatte Arsys wortlos Azrims Aufforderung zugestimmt und sich ebenfalls bereit zum Aufbruch gemacht, um den Menschen im Blausee-Distrikt zur Hilfe zu eilen. Und so verließen die beiden nur Minuten später das große Gasthaus und liefen durch die Enklave in Richtung Norden.

Was hatte das Blausee-Viertel nicht alles erleiden müssen in den vergangenen hundert Jahren, ging es den beiden durch den Kopf. Zunächst der Ausbruch der Zauberpest, vor allem jedoch der Ausbruch des Vulkans, der das Viertel größtenteils entvölkert hatte. Und nun, als sich nach und nach wieder Menschen hier angesiedelt hatten, schien das Feuer nur eine Bestätigung zu sein, dass die Götter im Blauseeviertel keine Bewohner sehen wollten.

Außer den beiden waren nur wenige Leute zu dieser frühen Morgenstunde auf den Straßen zu sehen, und noch weniger machten Anstalten, etwas gegen das Feuer unternehmen zu wollen. Natürlich hatte das Viertel nicht den besten Ruf, und es war bekannt, dass einige seiner Bewohner sich unter anderem auch deshalb dort niederließen, um die Autorität des Protektors zu meiden, doch die beiden Geschwister waren dennoch enttäuscht von der scheinbaren Gleichgültigkeit im Angesicht einer solchen Katastrophe.

Als sie sich schließlich der Brücke über den Nie näherten, sahen sie trotz der dichten Nebenschwaden, die hier überall auf dem Boden waberten, schon von weitem die Söldner, die sich mitten auf der Brücke aufgebaut hatten und offenbar den Weg blockierten. Näher kommend sahen sie auch die Menge, die am gegenüberliegenden Ufer ausharrte. Die Männer und Frauen wirkten verzweifelt, viele von ihnen hatten weinende Kinder bei sich, doch nichts davon erweichte das Herz des Anführers der Söldner. Es war ein Bär von einem Mann, einen schweren Kriegshammer auf der Schulter, der mit seinen Männern verhinderte, dass die Flüchtenden die Enklave betreten konnten. Ein Mann und eine Frau standen direkt vor ihm und redeten auf ihn ein, doch die Beschwörungen schienen wirkungslos an ihm abzuperlen, während rechts und links von ihm mit Speeren bewaffnete Soldaten die Brücke absperrten.
« Letzte Änderung: 13.08.2020, 21:00:04 von Mondragor »

Azrim

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« Antwort #4 am: 14.08.2020, 20:57:53 »
Zwischen Rauchschwaden und Nebel aufrecht und zielstrebig erscheinend ging Azrim auf die Söldner zu und ließ seine Schwester dabei hinter sich. Das Schild mit Waage & Kriegshammer darauf ragte links und rechts neben seinen Schultern vorbei und deckte so den Rücken des Mannes als er hinter die Söldner trat und mit lauter Stimme zu Wissen verlangte: "Auf wessen Geheiß versperrt ihr den Menschen dort den Weg in die Sicherheit?" und deutete mit seiner behandschuhten Hand auf die Leute die sich verzweifelt am Nordufer gesammelt hatten.

Arsys

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« Antwort #5 am: 14.08.2020, 21:10:07 »
Arsys blieb ein wenig hinter ihrem Bruder zurück. Hier galt es erst einmal herauszufinden, was vorgefallen war und wie sich beide Fronten gestalteten. Warum ließ man die Leute nicht durch? Bestimmt wollte niemand so viele Leben ohne triftigen Grund opfern - das gäbe selbst für einen gefeierten Anführer ein schlechtes Bild. Warum wurden die Menschen nicht evakuiert? Trügte der Schein? Arsys wartete ab, was Azrim erfahren konnte. Sie verhielt sich derweil unauffällig, zählte die Söldner, die Schwerter und kalkulierte vorsorglich verschiedene Szenarien, die sich nun entspinnen mochten.

Mondragor

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« Antwort #6 am: 17.08.2020, 01:48:53 »
Der Anführer drehte sich langsam zu Azrim um und musterte den Halbelfen mit abschätzigem Blick, bevor er antwortete.
"Auf Geheiß des Protektors, wenn du es genau wissen willst, Mischblut.", warf er diesem entgegen. "Niemand kommt über die Brücke in die Enklave - die Leute sollen gefälligst beim Löschen des Feuers helfen. Der Protektor wird nicht dabei zusehen, wie das Blauseeviertel abbrennt und die Bewohner es einfach aufgeben. Wer weiß, vielleicht haben welche von ihnen das Feuer selbst gelegt und hoffen jetzt, dass sie in den besseren Vierteln aufgenommen werden.

Umgekehrt ist offen. Du und dein Mädchen dort, ihr könnt gerne rüber und helfen."
« Letzte Änderung: 18.08.2020, 15:35:32 von Mondragor »

Arsys

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« Antwort #7 am: 17.08.2020, 19:28:51 »
Arsys wisperte etwas und führte mit einer verborgenen Hand eine Geste durch[1]. Nachdem sie dem Söldner aufgefallen war, gab es keinen Grund sich nicht vorzustellen. In ihrer Hand manifestierte sich das Siegel des Protektors. Der Gegenstand würde jedem gesagten Wort mehr Gewicht verleihen, würde sie der Hüne nicht ernst nehmen wollen. Zuerst jedoch, wollte sie es auf schlichte Weise versuchen. Den Schwachen musste geholfen werden bevor sie sich am anderen Ufer umsahen. Darauf würde bestimmt auch Azrim pochen.

Die junge Frau bewegte sich auf die Männer zu. "Sei gegrüßt mächtiger Krieger. Ich sehe du führst deine Befehle eifrig aus. Der Herr Protektor wird mit dir zufrieden sein." Sie lächelte ihn charmant an und verlieh ihrem Blick Wärme und Freundlichkeit, selbst wenn sie sich bewusst war, dass sie ihre Herkunft in den Augen des Axtschwingers minderte. Die laute Menge schien gemeinsam inne zu halten, der Lärm der durcheinander rufenden Stimmen verebbte ein wenig, gerade genug um sich auf ein paar Fuß Entfernung verstehen zu können. "Wir dienen demselben Herren, dessen sei dir gewiss. Mein Bruder und ich kommen mit dringendem Befehl auf sein Geheiß zu dir.[2]" Sie schien sein Interesse geweckt zu haben, gepaart mit seinem Misstrauen. "Mein Bruder und ich werden drüben helfen, du sollst deine Arbeit weiterhin so gut machen und die Brücke halten. Lohn und Anerkennung sind dir gewiss. Wir zwei wissen dafür das Pack zu motivieren, da sei dir sicher. Allein die Kinder und deren Mütter sollst du durchlassen, denn sie lenken die Männer von der Arbeit ab. In seiner Weisheit hat der Herr Protektor richtig gefolgert, dass das Gesindel viel fleißiger bei der Brandbekämpfung hilft, wenn seine Brut in Sicherheit ist.[3]" Nun stand Arsys vor dem grobschlächtigen Krieger und sah immer noch freundlich zu ihm hinauf. "Erkennst du die Klugheit dieser Überlegung, so weißt du, dass unser Herr Protektor Recht tut und das Blauseeviertel gerettet werden kann." Fest umklammert hielt sie noch das Siegel in der Hand. Mit etwas Glück würde es den Söldner von ihrer Ehrlichkeit überzeugen, sollte er zweifeln. Dass es eine gute Idee war, die Kinder gehen zu lassen, das musste ihm einleuchten, ganz gleich, was er von ihnen dachte.

 1. prestidigitation: erschafft Siegel in der Hand
 2. deception: 9
 3. persuasion: 27

Azrim

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« Antwort #8 am: 18.08.2020, 09:27:07 »
Des Söldners offensichtliche Geringschätzung seiner Person störte Azrim wenig. Nichts lag ihm an der Meinung dieser verrohten Heuerklinge. Doch, dass er einen offensichtlichen Paladin des Tyrs derart von Oben herab behandelte, ließ Azrims Augen eng werden. Tyr war einer der Schutzherrn von Niewinter - eine Geringschätzung war nicht zu dulden.

Arsys, die ihren Bruder kannte, nutzte just jenen Moment um nach vorne zu treten und eine gute Forderung vorzubringen. Und so wartete der Halbelf für den Moment. Vielleicht gelang es ihnen so zumindest die Frauen und Kinder zu retten. Und mit Tyrs Beistand gelang es ihnen ja dann gemeinsam mit den Männern und jungen Frauen des Blauseeviertels das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Mondragor

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« Antwort #9 am: 20.08.2020, 23:07:10 »
Es gelang Arsys problemlos, die Aufmerksamkeit von ihrem Bruder weg und auf sich selbst zu ziehen, und die Züge des Kommandanten entspannten sich merklich, als er sich nun einer attraktiven Frau gegenübersah. Ihre Lüge jedoch war offenbar doch zu plump, als dass er darauf hereinfallen würde; dennoch hörte er ihr weiter zu.
"Ich sag dir eins, Mädchen: Dass du vom Protektor geschickt wurdest, kannst du deiner Großmutter erzählen, vielleicht ist die senil genug, das zu glauben. Wer weiß das bei euch schon.
Aber ich bin ja kein Unmensch, ich mach euch nen Vorschlag. Ihr bringt die Kerle dazu, sich um das Feuer zu kümmern, die Frauen und Kinder bleiben da. Ich schwör dir, dass wir nix unternehmen, sie können da drüben bleiben, das Feuer ist ja noch weit weg. In die Enklave kommen sie nicht, der Befehl vom Protektor ist klar. Aber wenn das Feuer wirklich bis hier an den Fluss kommt, dann lass ich sie rüber, bei meinem Wort. Ich lass sie nicht drüben verbrennen, für was hältst du mich?"


Aus den Reihen seiner Männer war raunende Zustimmung zu hören, aber vereinzelt nahmen die Geschwister auch Murren wahr. Wenn man genauer beobachtete, schien der eine oder andere der Söldner eine etwas gesteigerte Lust zu haben, seine Aggressionen abzubauen; sie konnten nur hoffen, dass ihr Kommandant sie im Griff hatte und seinen Worten Taten folgen lassen würde.

Arsys

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« Antwort #10 am: 30.08.2020, 10:34:09 »
Die junge Frau deutete eine Verbeugung an. "Für einen schlauen Krieger, guter Herr. Lasst uns sehen, was wir tun können um diese Nacht zu einem guten Ende zu bringen." Arsys ließ ihrem Bruder den Vortritt. Er hatte so seine Art nicht nur Bereitschaft, sondern sogar Begeisterung in den Menschen um ihn herum zu entfachen. Sie vermutete, dass ihm das deshalb so gut gelang, weil er stets von seiner Sache überzeugt schien und selbst auch diese Begeisterung jedesmal ehrlich empfand. Anders als Arsys warf er sich mit voller Inbrunst in jede Herausforderung, verließ sich auf seine Kraft und seinen Gott.

Sie würde Azrim beistehen[1] und helfen, wo sie nur konnte. Es galt schnell zu handeln und das Schlimmste abzuwenden.
 1. unterstütze Azrim

Azrim

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« Antwort #11 am: 30.08.2020, 14:40:48 »
Aufgrund der beruhigenden Worte seiner Schwester die Angelegenheit mit dem Kommandanten auf sich beruhen lassend, schritt der Paladin durch die Reihen der Söldner hinüber aufs nördliche Ufer des Nies. Sich bei den Geflüchteten so positionierend, dass seine Stimme weithin zu hören war, stieg der junge Mann auf die Brüstung des Ufers und rief deutlich und klar: "BÜRGER VON NIEWINTER! Im Namen Tyrs - des Einhändigen - löscht das Feuer! Eure Frauen und Kinder sind sicher und werden über die Brücke gelassen, wenn das Schlimmste eintritt. Doch wir kämpfen jetzt für unsere wiederauferstandene Stadt! Löschen wir gemeinsam die gierigen Flammen! Gebt nicht eure Heimstatt preis! Die Frauen bilden von hier weg an eine Kette mit allem, was Wasser tragen kann.

Die Männer: FOLGT MIR!"
[1] Mit diesem Ruf auf den Lippen bekam er einen bis zum Rand gefüllten Kübel von Arsys in die Hand gedrückt und marschierte entschlossen zwischen den Dichtgedrängten in Richtung des Feuers los.

Gemeinsam mit seiner Schwester würde es ihnen hoffentlich gelingen die verängstigten Menschen soweit zu Taten zu motivieren, dass sie ihre Heimatstadt nicht dem roten Hahn überlassen würden.
 1. Persuasion: 24

Mondragor

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« Antwort #12 am: 02.09.2020, 01:58:58 »
Arsys ließ die Blicke über die versammelten Bewohner des nördlichen Viertels streifen, während ihr Bruder seine Rede hielt. Die Söldner hatten sie schon einmal ungehindert passieren lassen - so weit, so gut. Der Erfolg der aufrüttelnden Worte jedoch war durchwachsen. Zwar nickten einige zustimmend, und ein paar der Männer begannen sogar, sich voller Tatendrang vor Azrim zu versammeln, doch mindestens ebenso viele brummelten missmutig vor sich hin und schüttelten die Köpfe, offenbar nicht gewillt, sich in die Nähe des Feuers zu begeben.

Immerhin vielleicht drei Dutzend Männer und Frauen blickten schließlich erwartungsvoll Azrim an und warteten auf Anweisungen, während alle anderen sich ein wenig abseits niederließen, wohl um ihr Desinteresse an einer Mithilfe deutlich zu machen. Doch es war besser als nichts; mit dem, was sie hatten, konnten sie sicherlich etwas bewirken. Oder sollten sie versuchen, die Übrigen doch noch zu überzeugen? Und wie würde der Kommandant nun reagieren?

Die ersten Schwierigkeiten zeigten sich jedoch, als die Freiwilligen Azrims Anweisungen Folge leisten wollten, nur um festzustellen, dass sie vielleicht eine Handvoll Eimer zusammenbekommen konnten - viel zu wenig, um eine Kette zu bilden; insbesondere wenn man berücksichtigte, dass das Feuer sicherlich zweihundert Schritt oder weiter von hier entfernt war. Folgerichtig wurde der Halbelf von Fragen bestürmt und musste irgendwie versuchen, das Chaos unter Kontrolle zu bringen.
"Herr, wo sind Eimer für die Kette?" - "Wie sollen wir das Wasser dort drüben hinbringen, es ist viel zu weit!" - "Ich möchte helfen, aber was soll ich tun?"
So prasselte es von allen Seiten auf Azrim ein, während der Kommandant ihn mit einem schiefen Grinsen anstarrte, offenbar nur darauf wartend, dass der Waise schon jetzt scheiterte.
« Letzte Änderung: 02.09.2020, 16:00:03 von Mondragor »

Azrim

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« Antwort #13 am: 03.09.2020, 10:02:53 »
Unbeirrt von Zweiflern, Nein-Sagern und Brummern[1] stand Azrim breitbeinig vor den Menschen und gab sein Bestes ihnen die notwendigen Werkzeuge zu geben, damit sie ihr Heim retten konnten. "Nehmt nasse Decken - schlagt das Feuer aus. Nachttöpfe, Schiebtruhen, Fäßer - was zu finden ist. Äxte um dem Feuer die Nahrung zu nehmen, Schaufeln um es mit Erde zu ersticken. Wir müssen es bekämpfen!" Dieser hilflosen Apathie mit der von Tyr gegebenen Überzeugung gegenübertretend war der Paladin nicht bereit diese Menschen ihrem Schicksal zu überlassen.
 1. *g*

Arsys

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« Antwort #14 am: 03.09.2020, 10:26:14 »
Arsys verschränkte die Hände. Sie schenkte den grinsenden Söldnern einen kalten Blick und wandte sich freundlicher an den Kommandanten, lenkte ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf die Menschen und den brennenden Stadtteil. "Ihr sagtet eure Aufgabe sei es, die Menschen am Überqueren zu hindern, damit sie das Feuer löschen. Also habt ihr zweierlei Verantwortung. Den Weg zu versperren ist eine Sache, doch für den Erhalt des Stadtteils zu arbeiten eine andere. Die Menschen wollen offensichtlich helfen, wie ihr seht, Herr Kommandant, fehlen jedoch die Mittel. Wir verlagern die Löschketten zu den Brunnen, die dem Feuer näher sind. Jedoch ohne Gefäße wird die Aufgabe scheitern." Die junge Frau betrachtete die bewaffneten Mannen. "Unterstützt ihr das Ansinnen des Protektors, so unterstützt ihr gewiss die Suche nach Behältnissen[1]. Wie wäre es mit euren Helmen? Bestimmt könnte eine kleine Gruppe hilfsbereiter Krieger stattdessen auch Eimer vom anderen Ufer beschaffen, vielleicht sogar eine Art Löschfahrzeug?" Sie wartete die Antwort des grobschlächtigen Kerls ab, bevor sie sich zu ihrem Bruder gesellte und beim Organisieren der Brandbekämpfung half.
 1. persuasion: 22