Ohne zu Zögern hatte Arsys wortlos Azrims Aufforderung zugestimmt und sich ebenfalls bereit zum Aufbruch gemacht, um den Menschen im Blausee-Distrikt zur Hilfe zu eilen. Und so verließen die beiden nur Minuten später das große Gasthaus und liefen durch die Enklave in Richtung Norden.
Was hatte das Blausee-Viertel nicht alles erleiden müssen in den vergangenen hundert Jahren, ging es den beiden durch den Kopf. Zunächst der Ausbruch der Zauberpest, vor allem jedoch der Ausbruch des Vulkans, der das Viertel größtenteils entvölkert hatte. Und nun, als sich nach und nach wieder Menschen hier angesiedelt hatten, schien das Feuer nur eine Bestätigung zu sein, dass die Götter im Blauseeviertel keine Bewohner sehen wollten.
Außer den beiden waren nur wenige Leute zu dieser frühen Morgenstunde auf den Straßen zu sehen, und noch weniger machten Anstalten, etwas gegen das Feuer unternehmen zu wollen. Natürlich hatte das Viertel nicht den besten Ruf, und es war bekannt, dass einige seiner Bewohner sich unter anderem auch deshalb dort niederließen, um die Autorität des Protektors zu meiden, doch die beiden Geschwister waren dennoch enttäuscht von der scheinbaren Gleichgültigkeit im Angesicht einer solchen Katastrophe.
Als sie sich schließlich der Brücke über den Nie näherten, sahen sie trotz der dichten Nebenschwaden, die hier überall auf dem Boden waberten, schon von weitem die Söldner, die sich mitten auf der Brücke aufgebaut hatten und offenbar den Weg blockierten. Näher kommend sahen sie auch die Menge, die am gegenüberliegenden Ufer ausharrte. Die Männer und Frauen wirkten verzweifelt, viele von ihnen hatten weinende Kinder bei sich, doch nichts davon erweichte das Herz des Anführers der Söldner. Es war ein Bär von einem Mann, einen schweren Kriegshammer auf der Schulter, der mit seinen Männern verhinderte, dass die Flüchtenden die Enklave betreten konnten. Ein Mann und eine Frau standen direkt vor ihm und redeten auf ihn ein, doch die Beschwörungen schienen wirkungslos an ihm abzuperlen, während rechts und links von ihm mit Speeren bewaffnete Soldaten die Brücke absperrten.