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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11185 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #105 am: 15.11.2020, 09:55:45 »
Das hätte er sich auch denken können. Sobald er es geschafft hat Kwalu zu entwaffnen, wirft sich dieser auf ihn und ringt ihn zu Boden. Erstaunlich welche Kraft sich ihm da entgegenstellt! Es beschleicht ihn unterbewusst das Gefühl, dass hier eigentlich nicht Körperkraft, sondern eher Willenskraft gefordert ist. Doch auch das spielt keine Rolle, da er, stur wie er ist, sowieso nicht ans Aufgeben denkt. Er wehrt sich wie ein wildgewordener Eber und nutzt jede Gelegenheit um sich nach und nach loszureissen. Jede freie Hand bringt seinem Gegenüber sofort einen Hieb ein, während sich hier und da auch noch ein Knie in seine Seite rammt, bis sich der Griff schliesslich langsam lockert[1]. Einar rollt sich sogleich weg und rappelt sich auf[2]. Als er dabei nach seiner Waffe Ausschau hält, bemerkt er einen ungewöhnlichen Zuschauer, bleibt aber auf Kwalu fokussiert und lässt sich nicht weiter ablenken. Ganz schön voll hier... „Und wer bist du? Auch hier um mich davon abzuhalten meinen Freunden zu helfen?“
 1. Langsame Aktion - Losreissen: Erfolg
 2. Schnelle Aktion - Haltung wechseln
« Letzte Änderung: 15.11.2020, 10:16:55 von Einar »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #106 am: 15.11.2020, 10:34:27 »
Nun, da sich der Bestienbändiger sicher ist, dass der erste Stein von vielen den Weg nach unten sucht, dreht er sich hastig um und blickt erneut in das wutverzerrte Antlitz von Einar oder was zumindest irgendwann einmal Einar war. Ein entkommen ist so gut wie unmöglich aber eine offene Konfrontation würde er gegen diesen Muskelberg nicht überleben. Mit schnellen Schritten bewegt er sich auf den Nordmann zu und duckt sich im letzten Moment weg um seinen Fängen zu entgehen.[1] Er muss zurück zu Yalena und den Steinen, wenn er irgendwie diese Hexerei aufhalten will.[2]
 1. Abstand gewinnen: Kein Erfolg.
 2. 2. Aktion: Bewegung zurück in Richtung der Steine.
« Letzte Änderung: 15.11.2020, 10:35:33 von Kiran Arun »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #107 am: 15.11.2020, 12:13:39 »
Yalena zerrt an dem roten Stern mit allem was sie hat, doch er rührt sich einfach nicht. Ihre aufsteigende Verzweiflung erweckt ungewollte Aufmerksamkeit... Wie gelenkt fällt ihr Blick auf das nahe Skelett, welches den schlaffen Schädel anhebt und ihr mit leeren Höhlen direkt in die Augen starrt. Ein fernes Glühen funkelt ihr aus dem Nichts entgegen; ein Licht von jenseits dieser Realität. Abermals verblassen die Grotte und der allgegenwärtige Lärm und sie sieht sich in einem Feld aus Asche: eine grauschwarze Wüste mit hohen Dünen vor einem purpurroten Himmel. Eine tote Welt, verbrannt, hoffnungslos. Doch aus der Asche zu ihren Füßen formt sich eine Gestalt; sie entsteht aus den winzigen Partikeln, bis zuletzt ein nackter Mann vor ihr steht, seine Haut schwarz wie die Nacht, seine Augen streng, seine Macht gewaltig. Kwalu, wie er einst auf der Welt wandelte; bevor man ihn verriet, erstach und seinen Körper den Flammen übergab. Sein Gesicht wird von einem exzentrischen Bart eingerahmt: kurze Stoppeln ziehen sich von den Ohren bis zum Kinn, doch in regelmäßigen Abständen hat er an insgesamt fünf Stellen die Haare etwas sprießen lassen, so dass sie sich wie kleine Zacken um seinen Kiefer ziehen. Die Oberlippe ist ebenfalls nur stoppelig, doch an den Mundwinkeln finden sich zwei weitere längere Stellen.

Unverwandt blickt er die Khoranerin an, die wie zur Salzsäule erstarrt ist. Er tritt näher, fährt mit den Fingern zärtlich durch ihr verdrecktes rotes Haar, packt dann aber plötzlich ihre Kehle. Zurück in der Wirklichkeit wird Yalena abermals gewürgt, doch diesmal ist da keine Hand, die ihr den Hals zudrückt. Sie keucht verzweifelt nach Luft und sackt schließlich kraftlos zusammen...[1]


Etwa zur gleichen Zeit will sich Kiran an dem Nordmann vorbeimogeln - vergebens. Sein Versuch, einen schnellen Haken zu schlagen, wird von attackierenden Flugwesen behindert und der Tharagier tackelt ihn brutal zu Boden.[2] Zu allem Überfluss schnalzt bei seinen letzten gestolperten Schritten ein unschönes Geräusch direkt aus seinem Bein - ein elender Schmerz folgt sofort. Etwas muss gerissen sein.

"A o lenei ua e oti!", knurrt der Hüne in fremder Zunge, als er sich Kiran mit geballten Fäusten nähert. Der Bhangari liegt auf dem Bauch und versucht sich in einem ersten Versuch vergebens aufzurappeln. Einars Schatten fällt auf ihn. Der Tharagier wird von kreischenden Flugmonstern umkreist, die sich scheinbar seinem Willen beugen. Ist dies das Ende?!


Anderswo:

Als Einar seine Frage herauspoltert, fährt sein Doppelgänger herum und folgt seinem Blick zu dem Fremden - doch falls er ihn sieht, ist dies nicht zu erkennen, denn er starrt einfach durch ihn hindurch. Als sich der falsche Einar dann erheben will, friert die Zeit urplötzlich ein. Regentropfen bleiben in der Luft hängen, die kleine Wolke vor seines Gegners hechelndem Mund steht still. Einar selbst steht wie festgefroren. Er kann seinen Oberkörper bewegen, doch der Rest ist wie zu Stein erstarrt. Der Fremde kommt mit langen Schritten, jedoch ohne Eile heran - die Wölfe folgen ihm. Etwa einen Meter vor Einar bleibt er dann stehen, legt den Kopf unmerklich schief und mustert den Tharagier; dann schenkt er seinem Kontrahenten einen kurzen Blick, dessen durch Schläge aufblühende Wunden im Gesicht bereits einen rötlichen Kontrast zur hellen Haut bilden.

"Du kämpfst beherzt, Junge. Und vielleicht besiegst du diesen da... Aber das Hirngespinst ist nicht dein Feind, sondern die Zeit. Ob du hier siegst oder nicht spielt keine Rolle mehr, denn deine Freunde sind gefallen und du allein stehst aufrecht, jedoch fremdgelenkt und nicht du selbst. Falls du den Zauber abschüttelst und erwachst, wirst du deine Kameraden bereits getötet haben und zuletzt einem Wiedergeborenen gegenüberstehen, der deinen Leib und deine Seele ohne Mühe knechten oder vernichten wird. Ein ehrloses Ende und eines Kriegers wie dir nicht würdig!"

Der gewaltige Mann macht eine kurze Pause und geht einige Schritte - Regentropfen platzen auf und benetzen seine Haut, als er durch sie hindurchschreitet. Zuletzt steht er wieder vor Einar und verzieht den Mund auf eine Weise, die kurz seine verlängerten Eckzähne entblößt. Die Reißzähne eines Wolfes. "Es ist eine Schande, dies so enden zu lassen," fährt er schließlich fort. "Ich will dich in der Schlacht sterben sehen, Krieger! Niedergerafft von zahlreichen Wunden; tote Feinde, die sich zu deinen Füßen häufen!" Seine bernsteinfarbenen Augen lodern gelblich auf. "Es liegt in meiner Macht, diesen Trug hier zu beenden. Den da auf immer aus dir zu vertreiben (ohne hinzusehen deutet er mit dem Finger auf den in der Zeit festgefrorenen Doppelgänger) und dir die Träume zu nehmen, die dich in so vielen Nächten heimsuchen." Erneut pausiert er, um das Gesagte sacken zu lassen. "Doch in die Geschicke der Menschen einzugreifen verlangt einen Preis. Es verlangt Blut! Das Blut deiner zerfetzen Feinde, in meinem Namen vergossen und mir zu Ehren dargeboten. Zu jeder Vollmondnacht sollst du mir ein Opfer bringen: Einen Menschen, die Glieder bei lebendigem Leib vom Rumpf getrennt und zuletzt enthauptet. Du wirst dich mit seinem Blut besudeln und du wirst es zu meinen Ehren trinken! Dies soll mein Preis sein. Bist du gewillt, ihn zu bezahlen, Einar, Sohn von Skarr?!"[3]
 1. Yalenas Stärke ist gebrochen - sie ist damit kampfunfähig und kann nur noch kriechen sowie keinerlei Würfelproben durchführen. Da sie durch Strapazierung gebrochen wurde, wird keine kritische Verletzung gewürfelt.
 2. Fehlschlag bei "Abstand gewinnen" führt zu einem freien Gegenangriff mit 2 Punkten Stärke-Schaden, zudem bringt Einar Kiran erfolgreich zu Fall und eine erfolgreiche Attacke der Flugwesen führt zu einem weiteren Punkt Schaden - das heißt Kiran ist gebrochen (Kritische Verletzung: Durchtrennte Sehne).
 3. Wir unterbrechen den laufenden Kampf kurz für diesen entscheidenden Dialog/Moment.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 08:23:59 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #108 am: 16.11.2020, 11:18:23 »
Es dauert einen Moment bis Einar realisiert, wer hier eigentlich vor ihm steht. Vater Wolf... Gebannt hört er ihm zu und vergisst nun endlich den für den Moment pausierten Kampf in seinem Kopf, um das Angebot zu überdenken.

Natürlich wünschte er sich stets ein anderes Ende, als das was ihm hier prophezeit wird. Doch ist es das wert? Und selbst wenn nicht, kann er seinem Gott widersprechen? Wäre das Ablehnen dieser göttlichen Hilfe vielleicht auch ein Zeichen von Stärke - oder einfach nur närrisch und ketzerisch? Wobei... nein, der Vater wird nicht lügen. Entweder er entscheidet sich für das beschriebene Ende und wird, wenn bewusst so entscheiden wenigstens halbwegs ehrenhaft, gegen Kwalu untergehen - oder aber er kämpft weiter.

Letztendlich hat doch alles seinen Preis - und wenn er sich jetzt dafür entscheidet, trägt zumindest er alleine diesen, anstelle seiner Freunde und wer weiss wem auch immer Kwalu ansonsten noch Leid zufügen würde... Er hat sich entschieden.

„Ich verstehe dass der Preis hoch ist. Aber ich bin bereit diesen zu bezahlen. Vielleicht ist es egoistisch, doch wenn sich die Gelegenheit bietet weiterzukämpfen... was für ein Kind deiner wäre ich diese nicht zu ergreifen? Egal wie das Ende dann aussehen wird, bis dahin werde ich alleine diese Bürde tragen, meine Schuld in deinem Namen mit Blut bezahlen und weiterkämpfen. Um meine anderen Schulden begleichen zu können und um mein Rudel zu beschützen!“

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #109 am: 16.11.2020, 12:05:43 »
"So sei es denn," nickt der gewaltige Mann zufrieden, greift unter seine Felle und zieht ein primitives Messer hervor. "Was mit Blut endet, soll mit Blut beginnen. Dies sei unser Pakt!" Er reckt den rechten Arm und sticht mit der Linken zu - die kurze Steinklinge dringt knapp unterhalb der Beuge tief in sein Fleisch. Ohne auch nur einen Hauch von Schmerzempfinden anzudeuten, zieht er die Klinge langsam den halben Unterarm entlang, bevor er sie schließlich entfernt. Dickes, rotes Blut quilt hervor. Mit einem vielsagenden Nicken hält er Einar das Messer entgegen, auf dass er es ihm gleichtut und die beiden einander an den Armen greifen, so dass sich ihr Blut vermischt und der Pakt besiegelt wird.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 12:28:42 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #110 am: 16.11.2020, 13:00:54 »
Einar nimmt sich die Klinge und setzt ohne zu zögern an. Die Entscheidung ist gefallen - jetzt gibt es kein Zurück mehr. Nur den Weg nach vorne. Der Weg in den Kampf, bis es irgendwann dann der letzte sein wird. Während sich das steinerne Blatt durch seinen Unterarm schneidet und das Blut sich den Weg nach aussen sucht, wiederholt er die Worte seines Gottes. „Dies sei unser Pakt. Bis ich falle und als würdiger Krieger erneut vor dich treten mag!“ Er streckt den Arm aus  - und besiegelt den Pakt mit dem Kriegergruss.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 13:08:16 von Einar »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #111 am: 16.11.2020, 13:58:21 »
Als sich die Arme der beiden Männer berühren, packt der andere fest zu. Einar blickt in das Antlitz seines vermeintlichen Gottes und sieht dessen bernsteinfarbene Augen hell aufflackern. Der Mund verschiebt sich zu einem Schmunzeln und die Konturen des Gesichts verschmieren. "Dies sei unser Pakt!" wiederholt eine Stimme, die nun völlig anders klingt - wie aus mehreren Kehlen zugleich... "Breche ihn und fürchte die Konsequenzen... Wanderer!"

Bei dem letzten Wort verdreht es Einar den Magen und ihm wird heiß und kalt zugleich. Als er das letzte Mal so angesprochen wurde, war sein Körper tot und sein Geist an einem dunklen, bösen Ort. Dann spürt er das Blut, das von dem Arm seines Gegenübers in ihn eindringt - wie siedendes Öl. Plötzlich beginnt es sich zu winden, zu leben, als würden sich Würmer oder Maden in ihm kringeln. Er blickt auf zu Vater Wolf, doch sieht nur ein Wesen ohne Gesicht. Der trübe Himmel bekommt Risse und zerspringt zuletzt in Scherben - dahinter: das Unendliche, das Abgrundtiefe. Farben, wie er sie noch nie gesehen hat - nie beschreiben könnte - leuchten von jenseits der Grenze und blenden seine Augen. Dann beginnt er zu schreien...


Anderswo:

Kiran verharrt, als Einar sich über ihm aufbaut, und erwartet den letzten Schlag. Er ist zu schwach, um sich zu wehren... Doch der Hüne verweilt stattdessen, wie in sich gekehrt. Schließlich legt er den Kopf in den Nacken und öffnet weit den Mund. Allein die Muskeln seines sich verkrampfenden Halses zeugen davon, dass etwas Unsichtbares herausgewürgt wird. Als er den Kopf wieder senkt, ist das milchige Weiß in seinen Augen abgrundtiefer Schwärze gewichen. Ohne den Bhangari weiter zur Kenntnis zu nehmen, dreht sich der Nordmann um, breitet die Arme aus und adressiert die Halle selbst: "Epgoka fahf agl! r'luhhor h' ulnah!"

Mit den Worten scheint sich das Licht in der Höhle zu verdunkeln, während die Kakophonie der Flugkreaturen ein ohrenbetäubendes Hoch erreicht. Die Biester fliehen in Windeseile in Richtung des Wasserfalls ins Freie, wie eine Wolke Heuschrecken auf der Suche nach einem neuen Feld. Für einen langen Moment ist jede Ecke des Raumes von ihnen erfüllt - sie zischen über Yalenas und Kirans liegende Körper hinweg sowie an Einar vorbei, ohne diesen jedoch auch nur zu streifen. Irgendwann ist auch das letzte Monster gewichen und Einar blickt hinab auf Kiran, der verängstigt auf dem Boden kauert. Der Tharagier geht in die Hocke und beugt sich nach vorne. Unverwandt legt er den Kopf etwas schief und begutachtet den ungewollt zitternden Menschen. Dann greift er mit einer Hand zu, packt Kirans Wangen und zieht ihn zu sich heran. Als sich die Lippen der Männer treffen, ist da nichts als abgrundtiefer Schrecken. Einar zwingt sich dem Bhangari auf und haucht ihm seinen heißen Atem ein - Kiran spürt ihn wie Rauch die Kehle hinab in die Lungen fahren und sich von dort über den gesamten Körper ausbreiten. Seine Glieder brennen, als stünden sie in Flammen, doch eine künstliche, widernatürliche Energie verleiht ihnen neue Kraft. Schließlich lässt Einar von ihm ab, richtet sich auf und schreitet in Richtung Yalena. Auch sie ergreift er beim Gesicht und haucht ihr die gleiche unheilige Kraft in den Leib. Als er sich abermals aufrichtet, hat sich Kiran langsam auf die Beine geschafft - auch Yalena ist bei Bewusstsein und hat das Geschehen wehrlos ertragen müssen. Mit schwarzen Augen blickt Einar die beiden an, bevor er spricht.

"Dieses Geschenk gab euch euer Freund. Im Austausch ist er auf immer mein!"

Wie eine Marionette, deren Fäden gekappt wurden, stürzt Einar plötzlich schlaff zu Boden. Als er sofort darauf erwacht, kehrt normales Licht in die Höhle zurück. Das Schwarz ist gleichermaßen aus seinen Augen gewichen, nicht jedoch die Erinnerung - die Schrecken, die er sah. Hastig dreht er sich auf alle Viere und erbricht einen Schwall dunklen Schleim.[1]
 1. Hinweis: Die Steine und das Skelett sind noch immer da und aktiv. Kiran behält seine kritische Verletzung, aber er sowie Yalena haben (einstweilen) wieder volle Stärke. Sie fühlen sich innerlich aber nicht normal, sondern wie künstlich angefeuert. Der Kampf ist vorübergehend ausgesetzt, bis erneut auf Initiative gewürfelt wird.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 19:42:46 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #112 am: 16.11.2020, 18:41:43 »
„NEIN!“ prustet der Nordmann und wischt sich Reste der schwarzen Grütze aus dem Gesicht. „VERDAMMT! VERFLUCHT SEIST DU!“ wettert er dann weiter und schlägt frustriert auf den Boden. Er hätte es wissen sollen. Dieses Ding lässt ihn einfach nicht in Ruhe! Und erneut hat es ihn überwältigt, ihn reingelegt! Aber... bis jetzt immerhin sein Wort gehalten? Tatsächlich - er ist zurück in der Höhle.... wie ein Blitz durchfährt ihn die Erkenntnis - Kwalu!
Er springt auf und sieht sich um. Yalena, Kiran - beide noch da und wie es scheint noch am leben. So leider auch die Abscheulichkeit, die sich in der Höhle bildet. Sechs der sieben Steine hängen immernoch leuchtend wie Sterne in der Luft, als wollten sie ihn, ja gar all ihre Versuche die Wiederauferstehung des Hexers zu verhindern verspotten. Doch Einar wird sein Schicksal nicht umsonst in die Hände eines unverständlichen Dämonen gelegt haben. „Dies wird dein Ende Kwalu!“ Er versucht sich einen der Steine zu greifen. Der rote, passenderweise die Farbe des Zornes und des Blutes...

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #113 am: 16.11.2020, 19:07:58 »
Mit verängstigt aufgerissenen Augen blickt sich Kiran panisch um, und versucht die Vielzahl an Dingen, die gerade gleichzeitig passieren, zu erfassen. Doch der Schmerz legt sich wie ein milchiger Schleier über Ihn und er ist außer Stande auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Bald wird der Schmerz dem Tode weichen, da ist sich der Bestienbändiger mittlerweile ziemlich sicher. Doch hätte er nie gedacht, dass dies auf eben diese Weise geschehen wird. Bald wird er wieder bei seiner Familie sein, was Ihm in gerade jenem Moment, als Einar sein Gesicht umfasst, zu einem schwachen Lächeln bewegt. Er gibt sich dem herannahenden Tode hin und bleibt völlig ruhig liegen, als der Hühne auf einmal absurderweise die Lippen auf die seinen presst.

Noch völlig kraftlos und außerstande sich zu wehren spürt der Bhangari wie eine Art feuriger Atem seine Kehle hinunter rinnt und sich der Schmerz in seinem kompletten Körper ausbreitet. Doch mit dem Schmerz kommt plötzlich auch eine unnatürliche Art von Energie die sich in seinen Gliedern breit macht und Ihm neue Kraft verleiht. Eine unnatürliche Kraft, die sich jedoch wie ein Fremdkörper in seinem Innern anfühlt.
Langsam kämpft er sich auf die Beine und sieht gerade noch, wie Einar das gleiche Ritual auch an der rothaarigen Khoranerin vollführt.
Knapp daneben erblickt er erneut das sich manifestierende Monster. Der Tod ist unausweichlich. Ein Weglaufen hat keinen Zweck. Die zurückgekehrte Kraft in seinem Inneren ist vermutlich das letzte Aufbäumen eines sterbenden Körpers.

Mit diesen Gedanken macht sich eine Mischung aus Wut und Entschlossenheit in Ihm breit. Wut auf diese ganze verdammte Insel, mit all seinen Flüchen, Monstern und Unwegbarkeiten. Und die Entschlossenheit, diesem hexerischen Geschöpf so viele Schmerzen zuzufügen wie es seine letzten Kräfte zu vollführen vermögen.
Mit dem Ausdruck eines Mannes, der sich vor dem Tode nicht mehr fürchtet schreitet er humpelnd und mit gezogenem Dolch voran und starrt unentwegt auf die Gestalt und die schwebenden Steine dahinter. Ein Stein ist schon weg. Nun ist die Zeit gekommen die restlichen Steine aus dem laufenden Ritual zu reißen und anschließend dieser Gestalt die Jagdklinge in das dunkle Herz zu treiben.


« Letzte Änderung: 16.11.2020, 22:08:23 von Kiran Arun »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #114 am: 16.11.2020, 21:25:28 »
Welche Magie auch immer die Steine an seinen Platz halten, es ist zu viel für die Khoranerin. Der Verlust der Schätze, Kwalus finsterer Anblick, die eigene Machtlosigkeit...Ihre Hoffnung schwindet dahin wie ein sterbendes Feuer. Sie liegt schwer atmend auf dem Boden und sieht benommen das düstere Schauspiel um sie herum an, während die Flutkreaturen lauter und lauter zu werden scheinen. Als es dunkel um sie zu werden droht, tritt eine gewaltige Gestalt hervor. Einar...Oder doch Kwalu? Dieses Mal kann sie weder kämpfen noch weglaufen. Es hatte immer irgendwie einen Ausweg gegeben, selbst wenn sie dafür über Leichen gehen musste. Aber jetzt? Als er Kiran packt und ihm einen Kuss aufzwingt, sackt die Rothaarige zurück auf den Boden. Nun hat sie Gewissheit. Das kann nicht Einar selbst sein. Was für eine absonderliche Magie steht ihnen dieses Mal bevor? Fiebriger Schweiß liegt auf ihrer Stirn, als sie an der Reihe ist und verkrampft. Was immer ihr da eingeflößt wird, ist unnatürlich und beißend, erfüllt sie mit aufsteiger Panik...Dann fällt sie auf ihre Knie, atmet aus und blickt die Gestalt irritiert an. Hat Einar einen Pakt mit Kwalu geschlossen? Nein, es muss jemand...etwas anderes sein. Sie hat doch gewusst, dass diese Insel sie alle teuer zu stehen kommt. Aber jetzt...Müssen sie erst einmal Kwalu selbst loswerden. Die Diebin erhebt sich und kann fühlen, dass ihre neue Kraft nicht die eigene ist. Immer noch besser als in die Hände dieses Hexers zu geraten! Schon hastet sie los und versucht einen der Steine zu ergreifen. Dieses Mal versucht sie es mit dem Lilafarbenen... 

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #115 am: 16.11.2020, 21:58:16 »
Das Geschehene hinter dringlichere Angelegenheiten zurückstellend, priorisieren die drei weitere Steine...

Als Kiran nach dem grünen Licht greift, durchflutet ihn sofort ein Gefühl der Schwäche und Krankheit. Während seine Atmung schneller wird, versucht er sich auf das zu fokussieren, was er weiß. Dies kann kein Gift sein; nichts Natürliches. Giftige Pflanzen, Tiere... rein instinktiv versteift er sich im Kopf auf alles, was er über derlei Dinge zu wissen glaubt, versteift sich auf Themen, die er kennt, die für ihn begreiflich sind. Und er denkt an sein Erlebnis mit dem vorherigen Stein: Die Illusion; dass nichts davon wahrhaftig war. Mit einem tiefen Seufzer blickt er auf... und hält den grünen Stein in seiner Hand - erloschen, wie der gelbe zuvor. Abermals triumphiert sein Geist über die Tücke dieser Hexerei. Er schluckt, mitgenommen, aber körperlich noch immer stark.

Einar greift nach dem roten Licht, aber trotz seiner geballten Körperkraft schafft er es nicht, es aus der Formation zu reißen. Je mehr Kraft er aufwendet, desto schneller scheint sie ihn zu verlassen. Er sieht Fetzen von dem, was bereits Yalena Angesicht wurde: Eine tote Welt, vom Feuer zerstört. Eine Gestalt beginnt sich aus den Aschepartikeln zu formen. Kwalu! Der wahre Einar starrt ins rote Feuer des gleißenden Steins, während er im Geiste dem Hexenmeister gegenübersteht. Als Kwalus Hand ihn in der Vision berührt, scheint sie alle Energie aus ihm zu ziehen. Er starrt mit weit aufgerissenen Augen in das emotionslose Antlitz des Hexers, blickt dann an sich hinab und sieht dessen gespreizte Hand in seiner eigenen Brust versunken. Wie von einem Egel wird er ausgesaugt. Einar blickt wieder auf, doch diesmal starrt er in das leere Antlitz des Gesichtslosen. "Noch nicht, Wanderer. Nicht hier. Nicht jetzt..." Einar stolpert vor Schreck zwei Schritte zurück, hinaus aus der Hand in seinem Leib und zurück in die Wirklichkeit. Klatschnass von eisigem Schweiß schaut er zitternd auf seine Hand und erblickt den roten Stein darin - erloschen.[1]

Yalena greift derweil nach dem violetten Licht - und die arkane Resonanz fegt wie eine Druckwelle über sie hinweg. Sie wird zwei Meter nach hinten geschleudert und landet auf dem Boden - unverletzt, aber in Schock. Violette Blitze sprühen vage in ihre Richtung, verebben aber rasch. Sie ist mit Magie zwar in keiner Weise bewandert, glaubt aber nicht, dass sie diesen Stein mit weiteren Versuchen - oder überhaupt mit weltlichen Mitteln - vom Fleck bekommt.[2]
 1. Einar nimmt durch Strapazierung einen Punkt Stärke-Schaden.
 2. Erfolg auf Erkenntnis.
« Letzte Änderung: 16.11.2020, 23:05:09 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #116 am: 17.11.2020, 08:09:57 »
„Yalena!“ Einar sieht wie die rothaarige weggeschleudert wird und auf dem Boden landet. Anscheinend lässt sich, wie er selbst gerade erfahren musste, keiner dieser Steine so leicht entfernen. Auch Kiran steht da wie gelähmt, hält aber den erloschenen, grünen Stein in den Händen. Noch nie hat er es mit solch einer Hexerei zu tun gehabt. Doch es erscheint ihm weiterhin als der sinnvollste Weg Kwalu aufzuhalten, oder zumindest irgendwie zu schwächen. „Kiran, Stein!“ Hastig nimmt er diesem den grünen Stein ab und eilt zu Yalena rüber, wo er ihr die beiden Steine in die Hände drückt. „Los, weg damit!“ Sofern ihm danach noch Zeit bleibt, spurtet er zurück um sich am blauen Stein zu versuchen.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #117 am: 17.11.2020, 15:30:35 »
Bereitwillig drückt Kiran Einar den erloschenen Stein in die Hand.
"Ich schnapp mir den nächsten. Wir müssen uns beeilen", knurrt er aufgebracht und wendet sich direkt wieder ab um zu dem indigofarbenen Stein zu humpeln.
Während er tief die Luft in seine Lungen zieht, umgreift er schließlich eben diesen und versucht den nächsten Stein aus der Formation zu zerren.

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #118 am: 17.11.2020, 15:48:22 »
Mit einem wortlosen Aufschrei fällt die Khoranerin nach hinten und kann gerade noch den Kopf zurückziehen, bevor er gegen den Steinboden aufkommt. Hastig rappelt sie sich auf. "Alles in Ordnung...Versucht die anderen!" Teilt sie ihren Gefährten kurzfristig mit und nimmt die Steine mit einem kurzen Nicken entgegen. Was weg ist, ist weg - sie wissen inzwischen, dass die Farblosigkeit der Steine nicht viel bedeuten muss. Mit Einars und möglichst auch Kirans Steinen bewegt sie sich in Richtung des Wasserfalls zu, um sie dort fallen zu lassen. Bleibt zu hoffen, dass Batutus Vermutung sich bewahrheitet...

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #119 am: 17.11.2020, 20:53:34 »
Yalena erreicht das Ufer nahe der Kante und entsorgt dort den grünen sowie roten Stein. Drei weg, vier verbleiben - das Lichterspiel innerhalb der Höhle hat bereits merklich nachgelassen. Als sie zurück will und sich umdreht, sieht sie wie Kiran und Einar noch immer mit den nächsten Steinen beschäftigt sind. Und ihr Blick fällt auf den nach und nach geformten Menschenkörper. Mit Schaudern fällt ihr auf, dass die Transformation seit ihrer unheiligen Erstarkung um einiges schneller verläuft. Treibt Kwalus Geist diesen Zauber voran, seit er keinen ihrer Körper mehr bewohnt?! Was zuvor noch blanke Knochen mit Ansätzen von Fleisch gewesen ist, wirkt nun wie ein von Kopf bis Fuß gehäuteter Mann. Organe liegen teilweise noch frei und die nassen Lider verbleiben geschlossen, doch trotz des lauten Wassers hört sie - fast mehr in ihrem Inneren als durch ihre Ohren - einen neuen, entmutigenden Laut erklingen... *Bum... Bumm-bum... Bumm-bum...*

Das Pochen beginnt langsam, unregelmäßig, doch nach zwei drei Schlägen klopft es laut und stetig in den Köpfen der Drei. Unbemerkt von der Gruppe öffnen sich im Glanz des ihn umhüllenden Lichts dann die roten Lider und Kwalus dunkle Augen erblicken nach ungezählter Zeit abermals die materielle Welt. Die Geister von Kiran und Einar ringen derweil noch immer mit der Hexerei der Steine. Einars Verstand erlebt Schrecken und Verwirrungen, er durchquert ein Labyrinth aus Fragen und Verzweiflung, während in der puren Schwärze über seinem Kopf plötzlich das Pochen des Herzens beginnt. Zuletzt obsiegt dann aber sein sturer Wille und er kehrt zurück, den erloschenen blauen Stein in der Hand, bevor das Leben in Kwalus Glieder fährt...

Kiran reist in seinem Verstand zurück nach Hause, zu seinem Gehöft nahe Nyugarajah. Ein Schwall von Emotionen überflutet ihn, als er das ihm so vertraute Antlitz seiner Mira erblickt. Sie steht vor dem Eingang ihres alten Gutshofes - heil und gesund - und hält den indigofarbenen Stein in beiden Händen. Dann ertönt aus dem strahlend blauen Himmel über ihnen plötzlich ein lautes *Bum... Bumm-bum... Bumm-bum...* Und aus dem Inneren des Gebäudes tritt Kwalu hinaus, nackt wie die Welt ihn schuf. Er überragt seine geliebte Frau und stellt sich genau hinter sie - legt ihr die Hände auf die Schultern, während Mira Kiran nur anlächelt. Der Stein in ihren Händen leuchtet wie ein Stern. Dunkle Wolken ziehen auf und das Pochen des Herzens vermischt sich mit Donner. Kiran bleibt nicht viel Zeit... vielleicht es sogar bereits zu spät...[1]
 1. Kiran kann auf die Szene noch reagieren, danach gilt folgende Zugreihenfolge: Einar > Kwalu > Yalena > Kiran > Kwalu > Ende der Runde
« Letzte Änderung: 20.11.2020, 13:11:29 von Cerebro »

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