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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11284 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #285 am: 30.01.2021, 18:23:27 »
Obwohl Einar mit seinen Kräften beinahe am Ende ist und seinen Hunger gerne stillen würde, beschliesst er die Früchte zuerst zu Kiran zu bringen, den er immernoch schlafend vorfindet. Besser wenn dieser zuerst etwas isst, um wieder zu Kräften zu kommen. Er deponiert seinen Fund also in Kirans Sichtfeld, füllt ihre Wasservorräte mit dem Regenwasser auf und macht sich dann, bewaffnet mit Speer und Dolch, einfach noch einmal auf den Weg etwas zu finden[1].
 1. Sammeln: Fehlschlag
« Letzte Änderung: 30.01.2021, 18:24:29 von Einar »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #286 am: 30.01.2021, 18:31:44 »
Als Einar erneut loszieht, glaubt er nach einer Weile, dass er verfolgt wird. Er blickt sich um, doch erkennt keinen Feind. Diese Situation wiederholt sich mehrere Male, bis er schließlich von oben, im Geäst der Bäume, einen schrillen Tierlaut hört. Eine bunter Vogel plärrt und scheint ihn auf seine Art auszulachen. Einar zieht weiter, doch das Vieh hat wohl irgendwie Gefallen an ihm gefunden, denn es bleibt immer in seiner Nähe, um ihm auf die Nerven zu gehen...
« Letzte Änderung: 30.01.2021, 18:34:14 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #287 am: 30.01.2021, 18:47:41 »
Einar versucht den Vogel zu vertreiben, schafft dies jedoch nicht. So findet er sich damit ab genervt zu werden und setzt seine Suche fort. Leider bleibt sie schlussendlich erfolgslos und er versucht zerknirscht und hungrig zu Kiran zurückzukehren, um nach diesem zu sehen.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #288 am: 30.01.2021, 19:05:17 »
Einar verbringt beinahe alle hellen Stunden des Tages damit, irgendwie an Nahrung zu kommen - er schlägt sich durch dichtes Blattwerk, watet durch knietiefe Tümpel, durchquert Matschgruben und klettert über umgestürzte Bäume sowie andere Hindernisse des Waldes - alles ohne Erfolg. Während all der Zeit verfolgt ihn der Vogel und lacht ihn aus, was nicht nur stark an seinen Nerven zehrt, sondern auch potenzielle Feinde anlocken könnte. Leider ist er dem penetranten Tier hilflos ausgeliefert...

Absolut zerzaust, verdreckt sowie ungewohnt schwächelnd kehrt er schließlich zu Kiran zurück, der noch immer nicht das Bewusstsein erlangt hat. Einar will sich gerade hinsetzen, als der bereits länger andauernde Schwindel plötzlich stark anschwillt und ihn auf die Knie zwingt. Ein Schmerz zieht gleichzeitig durch seine Beine und als er mit den Händen über die Unterschenkel reibt, um diese zu massieren, fährt er über ungewöhnliche 'Knubbel' auf der Haut. Hastig legt er seine Beinbekleidung ab und entdeckt diverse Egel-artige Tiere an seinen Unterschenkeln kleben - bereits dick aufgedunsen von seinem Blut. Einar langt zu, um die Biester abzureißen, doch der Schwindel vernebelt ihm die Sinne. Er greift ins Leere, kippt vornüber und versinkt in Dunkelheit.[1]


"Du enttäuschst mich - ich hatte mehr von dir erwartet..." Die Stimme die ihn weckt, ist ihm wohlbekannt. Sie gehört seiner einstigen Gefährtin: Yalena...
 1. Einar erleidet einen Punkt Stärke-Schaden und ist damit gebrochen.
« Letzte Änderung: 30.01.2021, 19:16:53 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #289 am: 30.01.2021, 19:24:44 »
Für einen kurzen Moment fragt sich Einar ob er tot ist. Doch irgendwie erscheint ihm dies eher absurd, denn das ist ganz sicher nicht die Art wie er sterben wird. Einzig die Tatsache, dass sein unheimlicher Weggefährte auch schon da ist verheisst nichts Gutes. Erst dieser elende Vogel - und jetzt auch das noch... Einar lacht kurz auf. „Und du meinst das sollte mich jetzt kümmern? Ich wäre von mir selbst enttäuscht wenn ich Kiran nicht lebend von dieser Insel bringe - oder wenigstens alles versuche und dabei draufgehe.“

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #290 am: 30.01.2021, 20:02:24 »
"Dann sei enttäuscht von dir selbst, lieber Freund, denn du bist gescheitert." Nun endlich sieht er Yalena, denn das absolute Schwarz weicht auf - verzerrt und formt sich zu jener vertrauten Umgebung am Lagerfeuer, die er bereits kennt. Der Dämon sitzt ihm in Gestalt des Rotschopfes gegenüber und labt sich genüsslich am gebratenen Fleisch, das gewohnt knusprig über der Flamme gart.

"Der alte Mann ist dem Tod geweiht," spricht sie im Plauderton weiter und lutscht sich das Fett von den Fingern. "Ja er begrüßt ihn sogar, sehnt ihn sich herbei, um endlich wieder mit seiner Familie vereint zu sein. Hat er dir je von ihnen erzählt? Von seiner schönen Frau und den niedlichen kleinen Kindern? Alle tot... Und weißt du warum? Durch seinen eigenen Stolz und Hochmut gegenüber eines anderen, mächtigeren, dessen Zorn sie dadurch traf. Und nun wandelst du auf ihren Spuren, Einar." Sie schneidet sich ein weiteres Stück Fleisch ab und schiebt es sich in den Mund.

"Siehst du nicht, wie er dich mit sich in den Untergang reißt?" spricht sie schließlich weiter, nachdem sie in Ruhe gekaut und heruntergeschluckt hat. "Er bringt dich davon ab, meinem Rat zu folgen; er schläft bei seiner Wache ein und bemerkt so nicht den Feind, der sich in euer Lager schleicht... Und was machst du? Du schleppst diesen nutzlosen Haufen Ballast mit dir herum; rennst ziellos durch den Wald, um ihn zu füttern und eilst damit Schritt für Schritt deinem eigenen Ende entgegen..." Sie schüttelt belustigt den Kopf und schmunzelt schadenfroh. "Die süßen kleinen Tierchen, die sich an dir sattsaugen, sind giftig, weißt du?! Mit ihrem Sekret verdünnen sie dein Blut, so dass es nicht aufhören kann zu fließen. Gleichzeitig vernebelt es deine Sinne und macht dich schwach... wehrlos... Wie gefällt dir das, Einar? Auf diese Weise zu sterben... Wie ein dummer Narr..."
« Letzte Änderung: 30.01.2021, 23:58:34 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #291 am: 30.01.2021, 21:07:51 »
Da sitzt er nun also wieder am Feuer und lauscht dem Abbild von Yalena, wie es Zweifel in ihm säen will... Während Einar zuhört nimmt er sich ebenfalls ein Stück vom Fleisch - dieses Mal lässt er sich die Chance sicher nicht entgehen. Nicht nach dieser verzweifelten Suche, die er hinter sich hat. Und inzwischen ist er sich ziemlich sicher, dass sein Ende noch nicht gekommen ist. „Bin ich denn schon tot? Hört sich gerade nicht so an. Und selbst wenn ich diesen Tod sterbe - wie ich sagte, würde ich mein Leben jederzeit für das der anderen geben. Das ist es was mich zum Krieger macht. Nicht die Kraft, die Waffe oder die Erfahrung im Kampf. Du sagst Ballast und ich sage Freund - ein Grund zu kämpfen und etwas wofür sich das Sterben lohnt.“

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #292 am: 30.01.2021, 22:00:04 »
"Ist das so?" Gerade als Einar das Stück Fleisch zum Mund führen will, wird es pötzlich heiß wie glühendes Metall und er lässt es fallen. Am Boden verdreht es sich und verkümmert, als wäre es Eis, das in der Sonne schmilzt. Yalena schmunzelt. "Diesmal nicht, mein Freund. Mein Wohlwollen hat seinen Preis..." Sie selbst schneidet sich dagegen noch ein Stück ab und lässt es sich provokativ schmecken. Dann schlendert sie ohne Hast zu ihm hinüber und geht vor ihm in die Hocke, um ihn ganz genau zu betrachten. "Ihr Menschen fasziniert mich," meint sie schließlich halb verträumt und mit schiefgelegtem Kopf. "So unterschiedlich in Seele und Gestalt..." Sie geht von der Hocke auf die Knie und fährt mit ihren Händen über Einars muskulöse Arme, bis sie seine Schultern erreicht und seinen Nacken ergreift. "Du willst ihn retten, deinen... Freund?! Ja... ich sehe es. All meine Worte, Drohungen und Strafen würden dich nicht umstimmen, nicht wahr?!" Ihr Gesicht kommt dem von Einar immer näher. "Du bist dumm und schwach, aber doch so faszinierned, Einar. Vergesse nur eines nicht: Du bist mein!" (Ihre Stimme ist fast nur noch ein Wispern.) "Wann immer du auch endest - wie auch immer du endest - deine Seele gehört mir." Kurz bevor ihre Lippen mit den seinen verschmelzen, weicht sie langsam wieder zurück und lächelt ihn an.

"Ich will dir etwas schenken, Krieger. Das Leben deines Freundes - und die Wahl des Preises, den dieses Leben trägt."

Yalena sitzt vor Einar auf den Knien, wunderschön und grausam zugleich. Sie fährt mit beiden Armen hinter ihren Rücken und zieht von dort zwei Klingen hervor. Es sind einfache Dolche - der eine identisch zu dem des getöteten Djaka-Kriegers, der andere wie der von Kiran, mit dem Einar jenen Krieger zur Strecke brachte.

"Dein Blut soll deinen Gefährten stärken und dadurch soll er leben." Sie streckt ihm den primitiven Knochendolch entgegen. "Schneide dein Fleisch mit der Klinge der Wilden und schenke ihm damit meine Stärke. Fortan wird dein Schicksal auch das seine sein und ihr sollt gemeinsam bei Vollmond opfern und mir huldigen - oder aber die Konsequenzen tragen, falls ihr euch mir verweigert." Dann streckt sie ihm den anden Dolch entgegen. "Schneide dein Fleisch mit der Klinge deines Freundes und schenke ihm damit deine eigene Stärke. Fortan wirst du weiterhin stark sein und deine Künste formen können, doch niemals wieder wird dein Körper seine höchsten Höhen erreichen. Wähle mit Bedacht, denn was du gibst ist unwiderruflich..."[1]
 1. Kurzum: Knochendolch = Kiran muss ebenfalls bei jedem Vollmond Menschen opfern, genau wie Einar. Eisendolch = Einar verliert permanent einen Punkt Stärke.
« Letzte Änderung: 31.01.2021, 03:32:20 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #293 am: 31.01.2021, 20:35:00 »
Das scheint Einar keine besonders schwere Entscheidung zu sein. Zumindest da er eine Option vorneweg ausschliessen kann: Er wird Kirans Seele ganz sicher nicht verkaufen! Was gäbe ihm schon das Recht dies zu tun? Er hat es verdient irgendwann wieder mit seiner Familie vereint zu sein. Einar hingegen... wird dann schon einen Weg finden.
„Du hast recht, ich gehöre dir. Aber genau so wird diese Bürde alleine mir gehören. Kiran kann von meiner Kraft haben.“ meint er ohne zu zögern und nimmt den Dolch seines Freundes. „Eine vorschnelle und dumme Wahl, nicht wahr? Beinahe die nächste Enttäuschung - und doch hast du sicher nichts anderes erwartet. Und ich muss wohl dankbar sein überhaupt eine Wahl zu haben.“
« Letzte Änderung: 31.01.2021, 20:36:33 von Einar »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #294 am: 31.01.2021, 20:55:13 »
"Du hast immer eine Wahl, Einar," erwidert Yalena lächelnd. "Und ich muss nichts von dir erwarten, liebster Freund. Ich weiß es bereits, denn ich bin immer hier." Sie tippt mit dem Zeigefinger der nun freien Hand gegen ihre Schläfe. Das funkelnde Grün ihre giftigen Augen flackert dämonisch auf, dann blickt Einar auf den eisernen Dolch in der Hand... und ist wieder in der Realiät. Er hockt im Dschungel und starrt auf Kirans Dolch, als würde sich darin ein wichtiges Geheimnis verbergen. Als der Nordmann aus seiner Trance fährt, schaut er sich kurz verwirrt um. Seine nackten Beine - denn er hatte sich seiner Beinbekleidung entledigt - sind frei. Dünne Rinnsale seines Blutes überziehen die blondbehaarten Unterschenkel. Die widerwärtigen Egel sind allesamt abgefallen und liegen verschrumpelt dort, wo sie aufgekommen sind. Als wäre Einars Blut ihnen nicht bekommen und hätte sie austrocknen, verkümmern lassen...

Wie lange war er weg? Stunden womöglich, denn es ist bereits merklich dunkel geworden...

Kiran liegt noch immer bewusstlos in der Nähe. Sein verletzter Körper hebt und senkt sich unter unregelmäßigen Atemzügen. Der Nordmann weiß instinktiv, was er zu tun hat. Ein tiefer Schnitt in die Hand oder das Handgelenk - und sein Blut muss Kiran zugeführt werden. Es in seinen Mund zu träufeln wird ihn beleben, damit seine Wunde zu besudeln, wird diese schließen. Die Kraft, die er erneuert in sich spürt und auf diese Weise aus sich hinaus fließen lässt, wird er nie mehr zurückgewinnen...[1]
 1. Einar ist wieder bei 5 Stärke. Wenn er das Ritual vollzieht, fällt er auf 4, was fortan sein Grund- und Maximalwert sein wird.
« Letzte Änderung: 31.01.2021, 21:37:43 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #295 am: 31.01.2021, 21:56:42 »
Immer wieder treibt ihn diese Insel an seine Grenzen und damit direkt in die Arme des Gesichtslosen. Und jedes Mal wenn er sich dann wieder auf so etwas einlässt, kommt es ihm letztendlich nicht zu gute. Vielleicht war es zumindest richtig diesen Dämon nicht zu beschwören...
„Na dann, alter Freund... Ich habe doch gesagt ich bringe dich von dieser Insel runter - koste es was es wolle.“ Seine Finger umschliessen den Dolch etwas fester und er schneidet sich in die Hand, um genau das zu tun, was ihm in seinen Schädel gesetzt wurde. Ob es neben solchen Anleitungen irgendwann auch andere Dinge, andere Gedanken sein werden? Solche die gar nicht wirklich ihm gehören? Hat er wirklich immer eine Wahl, oder wird es sich nur so anfühlen?
Auch wenn er noch nicht an sich selbst zweifelt - an den Absichten des Gesichtslosen auf jeden Fall.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #296 am: 01.02.2021, 00:28:14 »
Und so schneidet sich Einar tief in die Hand. Schon oft hat er den Biss einer Klinge gespürt, doch dieser Schmerz ist anders, unnatürlich - er zieht sich von der Wunde ausgehend durch jede Faser seines Körpers und bringt sein Innerstes zum Erbeben. Heißes Blut beginnt in einem steten Schwall zu fließen. Zuerst legt er die nasse Hand auf Kirans Bauch und reibt dort über die zwei tiefen Schnitte. Vom Nordmann ungesehen beginnen sich die tiefsten Stellen der Wunden sofort zusammenzuziehen. Durchtrenntes Fleisch verbindet sich erneut, wie durch tausendfach beschleunigte Heilung. Als der Effekte die oberen Hautschichten erreicht und sichtbar wird, hat sich Einar bereits zum Gesicht seines Kameraden gewandt. Er hält ihm die klaffende Hand über den halb geöffneten Mund und lässt seinen Lebenssaft in Kirans Rachen tröpfeln - Blutstropfen benetzen dessen Lippen. In Einars Einbildung werden die Schatten seiner Umgebung länger, die abendlichen Konturen schärfer. Etwas Unweltliches liegt in der Luft...

Kiran wandert im Geiste über die Felder seines Gehöfts, betrachtet den klaren Himmel, riecht den Duft in Blüte stehender Pflanzen und spürt die sanfte Hand seiner Frau in der seinen, während Anisha nebenher trottet und seine Kinder spielend herumtollen. Harmonie. Glück. Plötzlich durchzieht ein stechendes Brennen seinen Bauch, so als stünden die Gedärme in Flammen. Wie angeschlagen sackt er auf die Knie, ringt um Atem und stemmt sich gegen den schier unerträglichen Schmerz. Dann schmeckt er Metall. Er fasst sich ins Gesicht und seine Finger benetzen sich mit Blut, das ihm aus dem Mundwinkel rinnt. Die Welt um ihn herum verzerrt sich und verliert ihre Kontur. Seine Frau, seine Kinder, Anisha... fort! Dunkle Bäume ziehen sich um ihn zusammen, es wird düster und kalt... Kiran kippt zur Seite und rollt auf den Rücken. Statt des klaren, hellen Himmels sieht er nun dunkles, dichtes Blattwerk, spürt prasselnden Regen im Gesicht und hört die Kakophonie eines ungezähmten Urwaldes um sich herum. Der in Schatten gehüllte Kopf eines gesichtslosen Mannes thront über ihm, außerdem eine ausgestreckte Hand. Er bäumt sich auf und schreit, doch seiner Kehle entweicht nur ein heiseres Krächzen...

Einar sieht im abendlichen Dunkel die Reflektion in Kirans Augen, als dieser die Lider aufschlägt. Der Bestienmeister gibt einen gequälten Laut von sich, hält sich den Bauch und ringt mit aufgerichtetem Oberkörper verwirrt nach Atem.
« Letzte Änderung: 04.02.2021, 15:12:17 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #297 am: 01.02.2021, 16:36:03 »
Das fremde Blut in seinem Inneren fühlt sich an als würden tausende messerscharfe Klingen in atemberaubender Geschwindigkeit durch seinen Körper rauschen. Seine Muskeln sind zum Zerbersten gespannt und die Venen treten pochend an seinen Schläfen und am Hals hervor, für jeden sichtbar.
Der ach so schöne Traum wurde schonungslos vertrieben durch einen hässlichen, dreckigen Albtraum voller Schmerz und Qual.

Mit schnellen und flachen Atemzügen versucht der Bestienmeister zu Atem zu kommen und wenn er in dieser Geschwindigkeit weiteratmet, wird er ebenso schnell wieder in Ohnmacht fallen, wie er aus dieser herausgerissen wurde.
"Was... ist... geschehen?", presst er heißer und abgehakt zwischen den Atemzügen hervor und seine Augen wechseln in beängstigender Geschwindigkeit immer wieder die Richtung. Es erscheint unmöglich, dass er so überhaupt etwas zu fixieren vermag.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #298 am: 01.02.2021, 20:21:54 »
„Ruhig... alles ist gut.“ brummt Einar. „Du lebst - und die Djaka sind weg. Hat dich echt schlimm erwischt.“ Erklärt er knapp und wartet erstmal bis sich Kiran ein wenig fassen konnte. Dann zieht er sich endlich wieder vollständig an, behält seinen Freund jedoch in den Augen - nicht dass er direkt wieder ins Reich der Träume abtaucht.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #299 am: 04.02.2021, 14:13:56 »
Als Kiran Einars Stimme vernimmt, beruhigt er sich langsam wieder und blickt dann etwas ungläubig auf seine Hand, welche noch immer auf seinen Bauch gepresst ist.
Seine Stimme ist heißer und schwach als er zu sprechen beginnt.
"Das.. das ist alles nicht richtig. Ich hätte sterben sollen. Ich konnte es spüren."

Sein Kopf ist noch immer nach unten gerichtet während er seine Augen langsam nach oben und in Richtung des Nordmanns wandern lässt.
Mit gebrochener Stimme flüstert er dann wieder.
"Ani? Ist sie.. tot?"

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