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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11256 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #30 am: 24.09.2020, 19:51:13 »
Der mit gehauenen Stufen versehene Gang zieht sich unerwartet lange und beschreibt nach etwa der Hälfte des Weges eine beinahe rechtwinklige Wende nach links. Während der Aklo ihnen ohne Hast vorausgeht und sie mit Handzeichen sowie immer den gleichen Sätzen hinterherwinkt, steigen sie höher und höher, bis sie letztendlich eine gewaltige Kammer betreten. Kohlebecken sowie angefachte Feuerschalen aus Bronze schenken dem Raum ein schummriges Licht. Der einst scheinbar natürlich geformte Hohlraum ist aufwändig umgestaltet worden. Hohe Säulen wurden errichtet, auf denen die Abbilder gesichtsloser Kreaturen thronen. Der sanfte Duft von Weihrauch wabert in ihre Nasen, während sie sich mit Erstaunen weiter umblicken. Alles wirkt, wie in einem Tempel oder Schrein. Eine fernliegende Felswand ist bis zur perfekten Glätte geschmirgelt und mit einem Wandgemälde verziert, welches die drei von ihrer Position aus jedoch nicht besonders gut erkennen können. Der ohnehin große Raum weitet sich ab der Mitte nach links weiter aus, während nach rechts ein Tunnel ins Unbekannte führt; ein weiterer Ausgang lässt sich geradeaus auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes erkennen und wird - wie vieles hier - von verzierten Säulen flankiert.

Grob geschätzt etwa ein Dutzend Gestalten halten sich hier auf - alle groß, dunkelhäutig und in schwarze Gewänder gehüllt. Beinahe jeder hat die Kapuze seiner Robe über den Kopf gezogen und auch ihr beleibter Führer streift die seine über, als er den Durchgang hinein passiert. Einige der anderen werden sofort auf die Neuankömmlinge aufmerksam und als der Beleibte in Aklo die Stimme erhebt, verebbt das gedämmte Murmeln einiger anderer und sie alle kommen herbei, um die Fremden zu empfangen. Einer der Männer sticht besonders hervor, denn obgleich sich seine Kleidung kaum abhebt, hält er einen schwarzen Stab in beiden Händen, der dem geschwungenen Leib einer Schlange nachempfunden ist und dessen mit großer Kunstfertigkeit aus Elfenbein gearbeitetes Kopfende den Schädel eines solchen Reptils darstellt. Sätze in Aklo raunen von hier nach da, doch nichts wirkt aufgeregt, ängstlich oder aggressiv. Der Mann mit dem Stab tritt an die Gruppe heran, breitet die Arme aus und beginnt erhaben zu sprechen; einige im Hintergrund stimmen wie im Chor murmelnd an bestimmten Stellen ein, während andere plötzlich fortgehen, nur um kurz darauf mit goldenem Schmuck zurückzukehren. Sie nähern sich - die glitzernden Anhängsel in den Händen - und umringen die Gruppe. Offensichtlich wollen sie sie... schmücken?!
« Letzte Änderung: 25.09.2020, 14:01:13 von Cerebro »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #31 am: 24.09.2020, 22:13:19 »
Skeptisch betritt Yalena die Kammer und sieht zu den Säulen hoch. Seltsame Gestalten wurden dort in Stein gehauen, ganz ähnlich wie die Wächter. Das scheint ihr bereits kein gutes Zeichen zu sein. Offenbar sind sie in einer Art heiligen - oder zumindest wichtigen Stätte gelandet. Augenscheinlich wird sie gepflegt...

Wenig angetan bemerkt sie, wie sich ihnen nun ein Haufen ähnlich aussehender Gestalten nähern. Sie scheinen Priester oder etwas in der Art zu sehen. Krieger sieht sie zum Glück immer noch keine. Trotzdem, warum sind diese Männer so ruhig? Irgendetwas scheinen sie zu wissen das ihnen noch entgangen ist. Der mutmaßliche Anführer bringt schnell Ruhe unter seinesgleichen. Wohl das religiöse Oberhaupt? Sein Stab sieht wertvoll aus. Echtes Elfenbein...

Noch immer weiß die Khoranerin nicht was sie von all dem halten soll, aber dann kommen diese merkwürdigen Anhänger auf sie zu...Mit goldenem Schmuck in den Händen? Da kann sie nicht nein sagen...Sie versteht zwar kein Wort, aber mit Gold behangen zu werden wird sie gern zulassen.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #32 am: 25.09.2020, 11:09:44 »
War es nicht gerade eben noch Yalena, die davor warnte möglichst vorsichtig zu sein? Kiran steht noch immer einen Schritt hinter den beiden und erfasst die ganze Situation mit einem gehörigen Maß an Vorsicht. Die ganze Situation ist für Ihn mehr als nur verwirrend, auch wenn von den Fremden keinerlei Gewalt auszugehen scheint.
Wieso reagieren die berobten Gestalten so wie sie reagieren? Eine Verweigerung könnte die Situation jedoch kippen lassen und Yalena scheint sich eh schon entschieden zu haben, nachdem Sie den Schmuck in den Händen der Aklo gesehen hat.
Also entschließt sich auch Kiran dazu einfach nur an Ort und Stelle zu verweilen um das Schauspiel weiter zu beobachten. Sollten die Anhänger auf Ihn zukommen, so würde er sich notgedrungen den Schmuck umhängen lassen.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #33 am: 25.09.2020, 15:51:34 »
Auch wenn die anderen beiden sich mit dem Schmuck behängen lassen, so hält Einars Misstrauen ihn davon ab diese Kerle einfach machen zu lassen, was sie wollen. Offensichtlich ist das hier eine Art Tempel - und Goldschmuck zu verteilen sicher nicht bloss eine nette Geste, sondern Teil irgendeines Rituals. Und da wird er nicht mitmachen. Sie brauchen jetzt kein Gold - sie müssen zum Wasserfall und diese elenden Steine loswerden. So hält er sich die Kerle mit Gesten und Zeichensprache vom Leib - wenn nötig mit Körpereinsatz, dies jedoch vorerst nicht auf eine aggressive Art und Weise. „Wir sollten uns hier nicht länger aufhalten lassen.“

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #34 am: 26.09.2020, 12:20:50 »
Während Yalena und Kiran die seltsame Prozedur mehr oder weniger entspannt über sich ergehen lassen, versucht der Nordmann selbige zu unterbinden. Seine Gesten werden stoisch ignoriert und erst als er körperlichen Einsatz zeigt, kann er die Aklo für kurze Zeit von ihrem Vorhaben abbringen - aber die Kuttenträger lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und haben ihn mehr oder weniger umzingelt, so dass er nicht an allen Fronten gleichzeitig zugegen sein kann. Während er in seinen bisher erfolgreichen Bemühungen feststellt, dass jemand hinter ihm gerade eine goldene Kette um seinen Hals hängen will, bemerkt er beiläufig, dass Yalena und Kiran - beide scheinbar fertig geschmückt und nun mit massig Glitzerzeug bedeckt - der gegenüberliegende Durchgang gewiesen wird.

Yalena und Kiran sind inzwischen reichlich mit Goldschmuck behängt. Der Aklo mit dem Schlangenstab weist auf den jenseitigen Durchgang des Raumes und etwa acht andere drängen sie in einer Art Prozession an, sich in Bewegung zu setzen. Fünf weitere bleiben zurück und sind noch immer mit dem widerwilligen Einar beschäftigt, der sich gegen all dies zur Wehr setzt - immerhin ohne gewalttätig zu werden. Die Aklo scheint seine Sturheit nicht zu kümmern, aber ebenso wenig geben sie auf...
« Letzte Änderung: 26.09.2020, 12:54:25 von Cerebro »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #35 am: 26.09.2020, 16:35:01 »
"Wo wir schon einmal hier sind, können wir genauso gut nachsehen was sie wollen." Kommentiert Yalena Einars Unwillen. Ob mit guten oder bösen Absichten - es gibt keinen Grund, sich dagegen zu sträuben mit Gold behangen zu werden. Gelassen, wenn auch weiterhin wachsam folgt sie dem Wink des Stabführers und beschreitet den Durchgang. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht wie die Sumpfdjaka übergroße Monster anbeten... 

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #36 am: 28.09.2020, 15:16:33 »
Kiran zuckt, auf Yalenas Kommentar hin, nur kurz mit den Schultern. Noch immer kommt Ihm die ganze Situation suspekt vor, doch solange er keinen Hauch von Wut oder Gewalt in den Gesichtern der Aklo erkennen kann, wird er den Anweisungen Folge leisten und den nächsten Raum betreten.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #37 am: 30.09.2020, 18:46:47 »
Es scheint keinen Zweck zu haben - diese Kerle wollen einfach nicht hören, geschweige denn verstehen! Als Einar dann bemerkt wie Kiran und Yalena weggeführt werden, gibt er schliesslich jedoch nach und lässt sich mit dem Schmuck behängen. Er kann die beiden ja nicht einfach mit diesen Gestalten alleine lassen. Irgendjemand muss ihnen schliesslich den Arsch retten, wenn sich die Situation doch noch zum Schlechten wendet.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #38 am: 30.09.2020, 20:54:45 »
Einar kann mitverfolgen, wie Kiran und Yalena - im Halbkreis umringt von zahlreichen Aklo - bereits aus der Halle geführt werden, während er selbst noch mit Glitzerzeug behängt wird. Als man ihn dann scheinbar als bereit erachtet und in die gleiche Richtung drängt, sind seine beiden Kameraden bereits nicht mehr zu sehen.

Yalena und Kiran bilden den Kopf einer Art religiösen Prozession; die Aklo folgen ihnen, leise und einstimmig im Murmelton singend. Es ist unschwer zu erraten, dass sie Teil irgendeines Rituals geworden sind - nur zu welchem Ziel und Zweck wird sich noch erweisen müssen... Der Weg führt sie durch einen schnörkeligen Tunnel, der nur spärlich mit Fackeln ausgeleuchtet ist; ihre eigenen haben sie noch in der Hand. Die Kammer, die sie nach einiger Zeit erreichen, ist kleiner, nur karg eingerichtet und beherbergt zwei weitere Aklo, die halb im Schatten kauern. Auf dem Boden sind einige edel hergestellte Stühle zu sehen, die auf einer Art Bahre angebracht sind. Während eine Person sitzt, können mehrere andere die nach vorne und hinten abstehende Stangen ergreifen, um den Sitzenden dann wie einen König herumzutragen. Die Aklo kommen näher heran und drängen mit Gesten darauf, ihnen die Fackeln abzunehmen sowie auf zweien der Stühle Platz zu nehmen.

Einar ist derweil mit den verbliebene Aklo ebenfalls in die gleiche Richtung unterwegs, marschiert aber noch durch den sich windenden Tunnel...
« Letzte Änderung: 30.09.2020, 20:57:20 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #39 am: 04.10.2020, 16:59:31 »
Einar lässt sich von den Aklo in die selbe Richtung leiten, beeilt sich dabei aber, um die anderen möglichst bald einzuholen.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #40 am: 05.10.2020, 16:05:14 »
Während Kiran der Prozession folgt, wandert sein Blick immer wieder hin und her, um das ganze Treiben der Aklo genaustens zu beobachten. Noch immer klingeln bei Ihm keine Alarmglocken und er fühlt sich lediglich etwas unwohl, da er er hier scheinbar mehr oder weniger angebetet wird.

Als Ihm dann schließlich die Fackel abgenommen und er zu der Bahre geführt wird, verfestigt sich das Gefühl, dass Sie hier wohl irgendwie als eine Art Götter angesehen werden. In den abendlichen Erzählungen seines Lehrmeisters, die er während seiner Ausbildung in Nyugarajah sehr genossen hatte, würde wohl daraufhin folgen, dass Sie nur in Sicherheit gewogen werden um anschließend einem uralten Monster geopfert zu werden. Dieser abstruse Gedanke lässt ihn jedoch nur kurz lächeln. Wieso sollten Sie Ihm sonst sowohl Bogen als auch Speer lassen?
Die Umklammerung des Speers gibt Ihm die nötige Sicherheit um selbstbewusst den Aufforderungen der Aklo zu folgen und sich auf einem der verzierten Stühle niederzulassen. Seine Waffen platziert er schließlich auf seinem Schoß um sich hinten anlehnen zu können. Mit hochgezogener Augenbraue sucht er dabei den Blickkontakt zu Yalena.
« Letzte Änderung: 05.10.2020, 16:17:04 von Kiran Arun »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #41 am: 05.10.2020, 19:11:31 »
Die Khoranerin erwartet wenig Gutes von dieser Insel, aber in diesem Fall ist das Gold ein überzeugendes Argument. Und ihre Waffen lässt man ihnen offenbar auch? Ihre Fackel rückt sie widerstandslos heraus, ehe sie auf einer Seite der Trage Platz nimmt und Kiran einen wenig aussagekräftigen Blick zuwirft. Recht schnell fallen ihre Augen zurück auf die Schmuckstücke, mit denen sie verziert worden ist. Wenn diese Aklo etwas Dummes versuchen, werden sie es schon irgendwie richten. Waffen hat sie an ihnen bisher keine bemerkt. Und nach all den Strapazen und Gefahren ist es nur recht und billig als Könige verehrt zu werden.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #42 am: 05.10.2020, 20:58:12 »
Indem Einar eiligen Schrittes voranmarschiert, zwingt er die dicht hinter ihm bleibenden Aklo ebenfalls zu einem schnellen Fuß - was der mit leisem Gesang untermalten Prozession etwas die Erhabenheit raubt. Als der Nordmann die neue Kammer erreicht, kann er noch beobachten, wie sich Yalena und Kiran auf verzierte Stühle ohne Armlehnen setzen und hochgehoben werden. Die Stühle sind wie bei einer Sänfte unten mit langen Stäben versehen, so dass sie mit kräftigen Armen herumgetragen werden können, während sich der einzelne oben wie ein König fühlen darf. Mit Gedanken, die seine eigenen sind, tut er es seinen Kameraden gleich - er lässt sich die Fackel abnehmen, hockt sich auf den nächstbesten "Thron" und legt Langspeer sowie Großaxt auf den Schoß...

Yalena und Kiran werden von je vier Aklo getragen - zwei vorne, zwei hinten - ein jeder fixiert den auf der Schulter ruhenden Tragestab mit beiden Händen. So geht es in spürbar erhöhter Position und unter stetem Gesang weiter vorwärts. Einars Sänfte folgt dank der Eile des Nordmannes nur kurze Zeit später und holt danach langsam auf. Genau wie seine beiden Kameraden bemerkt der Tharagier, dass die Rückenlehne seines Stuhles unter Druck leicht nachgibt und nach hinten kippt - nicht viel, aber genug, so dass man die Muskeln erschlaffen und problemlos schlafen könnte, ohne Gefahr zu laufen, vornüber aus dem Sitz zu fallen.

Der nächste Gang ist kurz und nur schwach erleuchtet. Ein einzelner Aklo schreitet gemeinsam mit dem Träger des Schlangenstabes vor den drei Sänften her und leuchtet allen den Weg, während der mit dem Stab Takt und Worte des Gesanges vorgibt. Sie erreichen eine Kammer, die wie eine unmöblierte Höhle erscheint. In einer dunklen Ecke erhaschen die drei Kameraden dann plötzlich ein riesenhaftes Knochengebilde. Aber... hatte es sich gerade kurz bewegt oder war es nur das Lichterspiel umhertanzender Schatten?! Noch während sie womöglich den Kopf nach hinten verdrehen, bleibt die letzte Sicherheit diesbezüglich aus, denn die Prozession marschiert ohne Pause weiter, nun einige sanfte und breite Stufen hinab. Die Decke des Ganges wirkt vom Stuhl aus fast in Griffweite und aus unweiter Entfernung dringt nun wieder das Geräusch des wild strömenden Flusses an ihre Ohren. Als der Treppengang schließlich endet, wächst die Decke rasch in unerreichbare Höhen und der Fluss braust in direkter Nachbarschaft. Die beiden Aklo voraus erhöhen ihr Tempo - darunter der Fackelträger, so dass es um die Gruppe rasch dunkel wird. Die Träger der Sänften scheint dies nicht weiter zu kümmern, denn sie singen monoton weiter und setzen ihre Schritte mit ungetrübter Sicherheit. Scheinbar wandern sie einen schmalen Pfad direkt am Wasser entlang; beinahe greifbar zu ihrer Linken zieht sich nackter Fels, während nur wenige Schritte nach rechts das Wasser tost. Ein Blick voraus zum Licht lässt weiter oben manchmal Bewegung erahnen; hin und wieder sieht man dort die Silhouetten der bereits zuvor bemerkten Flugkreaturen, welche in Wassernähe scheinbar überall in Trauben von der Decke hängen.

Endlich rückt das Licht wieder näher, denn sowohl der Fackel- als auch der Stabträger haben Halt gemacht und warten nun geduldig auf die drei Sänften. Kiran hatte bei der Prozession die Führung, ihm folgen Yalena und zuletzt Einar. Der Stopp irritiert die drei, denn es ist nichts Außergewöhnliches zu sehen. Links erstreckt sich eine raue Felswand, unmittelbar rechts tost der Fluss... und Kiran sieht nun im helleren Licht, dass dieser entgegen ihrer Richtung fließt. Ist das hier etwa der schmale Pfad, den sie zugunsten des erleuchteten Ganges nicht eingeschlagen hatten? Falls ja, ist er hier breiter, sonst hätten die Träger ein Problem. Noch ehe der Bhangari seine Gedanken ordnen und dem ganzen Sinn verleihen kann, passiert das Unglück. Die beiden Träger auf der rechten Seite gehen wie in einstudierter Bewegung gleichzeitig in die Hocke, während jene links die Tragestangen weit nach oben sowie von sich weg und über die beiden rechten Aklo wuchten. Der Stuhl kippt demnach abrupt in Richtung Fluss und Kiran wird ohne Halt ins Wasser geschleudert - sein Speer und Bogen entgleiten ihm sofort aus der Hand und werden von der Strömung davongetragen. Als sein Leib ins kalte Nass eintaucht, ergeht es ihm jedoch etwas anders, denn der schwere Bronzepanzer zieht ihn nach unten! Yalena und Einar ereilt zur gleichen Zeit das gleiche Schicksal. Der Nordmann behält wie im Reflex den Speer fest umklammert, doch seine Axt verschwindet in den Fluten. Genau wie Kiran und Yalena wird er von seinem Panzer nach unten gezogen...[1]
 1. Wir starten den Runden-Modus, aber ein Initiative-Wurf ist nicht notwendig. Ihr seid regeltechnisch noch nicht unter Wasser, müsst aber eine Probe auf Ausdauer schaffen, um euch für eine Runde oben zu halten. Ihr könnt auch versuchen, irgendwie die Rüstung loszuwerden - das wäre eine Probe auf Fingerfertigkeit. Wer einen Dolch hat, kann den Waffenbonus heranziehen, um sich rauszuschneiden (Schwert & Co ist zu klobig). Wer das mit der Rüstung versucht, erhält einen +2 Bonus auf den genannten Ausdauer-Wurf zwecks über Wasser bleiben und muss nur einen Erfolg schaffen, um danach dauerhaft oben zu bleiben. Wer untergeht, nimmt einen Punkt Stärke-Schaden und kann den Wurf in der nächsten Runde wiederholen. Inwiefern ihr noch anderes Equipment verliert, sehen wir bei Gelegenheit.
« Letzte Änderung: 06.10.2020, 19:16:35 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #43 am: 06.10.2020, 11:07:27 »
Die Situation wandelt sich so rasch, dass Kiran nicht einmal die Zeit bleibt einen Schrei auszustoßen. Das dämmrige Licht und der monotone Gesang haben Ihn träge gemacht und mit solch einer Wendung hat er hier beim besten Willen nicht gerechnet. Als er in das kalte Nass eintaucht, spürt er sofort wie Ihm sowohl Speer als auch Bogen entgleiten. Noch schlimmer aber ist die Tatsache, dass die Bronzerüstung nun eindeutig seinen Tribut fordert und Ihn unbarmherzig nach unten zieht. Mit einem letzten Japsen schnappt er nach Luft, bevor Ihn das Wasser vollständig umgibt.
Sollte es das nun gewesen sein? Nachdem Sie die letzten Wochen von Gefahr zu Gefahr stolperten und dem Ganzen mehr oder minder erfolgreich trotzten, soll nun dieser Fluss sein Ende bedeuten? Nein, dass darf es nicht gewesen sein.
Mit allen verfügbaren Kräften, kämpft der Bestienbändiger gegen die Wassermassen an und strampelt was das Zeugs hält um irgendwie wieder an die Wasseroberfläche zurück zu kehren. Und tatsächlich scheint sein Überlebenswille in Ihm Kräfte freizusetzen, die er sonst so nicht von sich kennt. Nach einigen Augenblicken kann er sich wieder nach oben kämpfen um erneut nach Luft zu schnappen.[1]
Panisch blickt er sich um und ist in erster Linie darauf bedacht, irgendeine Möglichkeit zu finden sich an das rettende Ufer zu kämpfen oder sonst irgendwo halt zu finden.
 1. Erfolg auf Ausdauerwurf

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #44 am: 06.10.2020, 19:03:59 »
Einar lässt das Spiel zwangsläufig über sich ergehen, auch wenn er seinen Bart verwetten würde, dass dies keine gute Idee ist. Aber die anderen wollten ja nicht hören... Und er soll tatsächlich Recht behalten! Leider findet er in diesem Moment keine Zeit sich darüber zu erfreuen, denn die Träger kippen sie einfach in den Fluss! Der laute Fluch wird zum nicht wahrnehmbaren Blubbern, als er völlig unerwartet baden geht. Sofort bemerkt Einar wie ihn die schwere Rüstung nach unten zieht - und im ersten Moment ist er noch zu perplex um gegen dieses Gewicht und die Strömung anzukommen.[1]
 1. Fehlschlag Ausdauerprobe

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