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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 10833 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #60 am: 11.10.2020, 08:47:32 »
Diese Viecher könnten ein Problem werden. Bleibt zu hoffen dass sie tatsächlich nicht an ihm interessiert sind. Und es stellt sich die Frage warum die sonst plötzlich so wild geworden sind? Solange sie ihn jedoch nicht angreifen, folgt Einar stur dem auserkorenen Weg und ruft probeweise in die Finsternis. „KIRAN! YALENA!“ - ob er damit gegen das Getöse des Flusses ankommen kann?

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #61 am: 11.10.2020, 10:41:57 »
Kiran rast auf seine Rettung, oder auch sein vorzeitiges Ende zu. Trotzdem ist dies wohl seine beste Chance - und er gedenkt diese zu nutzen. Er beginnt sogleich nach rechts, auf das Wrack zu zu schwimmen und nimmt dafür noch einmal seine ganze Kraft zusammen[1]. Vielleicht kann er sich dort dann wenigstens mit der Peitsche festhalten und sich so aus dem Wasser ziehen.
 1. Bewegung: 1 Erfolg
« Letzte Änderung: 11.10.2020, 10:43:05 von Einar »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #62 am: 11.10.2020, 14:28:12 »
Die machtvolle Stimme des Tharagiers donnert aus seiner Kehle, hallt von den klammen Wänden wider und wird von Yalena tatsächlich gehört. Sie ist ein Stück weiter flussabwärts. Wie lange hat sie hier gelegen? Was ist überhaupt geschehen?[1] Viele Dinge sind unklar, doch ein Freund ruft nach ihr. Scheinbar geht es Einar gut - fehlt also nur noch Kiran...


Der Bhangari verlässt seine Rückenlage und versucht sich aktiv mit der Strömung zur rechten Seite zu schaffen. Die Felsen kommen schnell näher - zu schnell, aber für ein Umdenken ist es nun zu spät. Er schafft es, bis dicht ans rechte Ufer zu kommen, dreht sich dann im letzten Moment weg und prallt mit der Seite gegen morsche Planken, die unter dem Schlag teilweise einbrechen. Dumpfer Schmerz zieht Kiran durch den kompletten Rumpf. Er weiß nicht, ob er sich irgendetwas gebrochen hat, kann sich aber bewegen und krabbelt nach kurzer Verschnaufpause mit Mühe in das halb zerstörte Boot. Er ist kein Seefahrer, doch niemand wäre wohl dumm genug, diesen reißenden Fluss befahren zu wollen - vielleicht handelt es sich um eine Art Bestattungsboot. Tatsächlich sieht er seine Vermutung rasch bestätigt, als er verbliebene Schätze sowie eine ebenso geschmückte wie stark verweste Leiche entdeckt, die den Zusammenprall mit den Felsen in grotesker Position überstanden hat. Ihr vor Nässe aufgedunsenes Fleisch ist im vorherrschenden Zwielicht gräulich blau; der Gestank des Todes ist schier unerträglich. Kiran unterdrückt einen spontanen Würgereiz und blickt sich um. Wenn er an dem Körper vorbeiklettert, kann er auf die Felsen steigen und von dort das rechte Ufer erreichen...
 1. Auch Yalena ist unterkühlt, nimmt einen Punkt Schaden auf Stärke und Verstand und kann diese Attribute aktuell nicht regenerieren.
« Letzte Änderung: 13.10.2020, 09:58:08 von Cerebro »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #63 am: 11.10.2020, 15:27:45 »
Yalena hält inne, als sie die donnernde Stimme des Nordmanns hört. Hat er es aus dem Fluss geschafft? Vielleicht ist Kiran auch bei ihm? Sie fasst sich und holt kurz Luft.

"Hier unten!" Ruft sie schließlich und lässt den Blick schweifen. Seiner Stimme nach ist sie irgendwo weiter unten. Der richtige Weg? Leise keuchend spielt sie mit ihren Händen, die klamm und kalt, beinahe taub sind. Den beiden wird es kaum anders ergehen. Sie werden bald ein Feuer brauchen, bevor sie sich noch den Tod holen...

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #64 am: 11.10.2020, 20:19:08 »
Unten? Für Einar klang dies eher nach ‚vorne‘, aber vielleicht steckt Yalena ja noch im Fluss?! Erst als er dann beinahe  über sie stolpert kann er feststellen, dass sie vorerst doch in Sicherheit ist. „Yalena! Geht es dir gut? Wie bist du aus dem Wasser gekommen? Und hast du Kiran gesehen?“ stellt er sogleich die Fragen die ihm auf der Zunge liegen.

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #65 am: 12.10.2020, 16:10:11 »
"Diese Flugbestien haben mich herausgefischt. Nicht, um mir zu helfen, aber...Jetzt bin ich wenigstens aus dem Wasser." Erklärt die Khoranerin knapp und ist erleichtet, zumindest Einar wieder in der Nähe zu wissen.

"Von Kiran habe ich nichts gesehen, aber ich bin auch gerade erst wieder aufgewacht. Vielleicht hat er sich irgendwo festhalten können? Wenn wir dem Flusslauf folgen, finden wir ihn schon..." Zumindest hofft sie das. Yalena gibt ein verhaltenes Husten von sich und schnieft dann leise. Kurz überprüft sie, was von ihrem Besitz nach dem kalten Bad übrig geblieben ist...

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #66 am: 12.10.2020, 21:44:56 »
„Gut. Dann folge mir - und pass auf die Kante auf.“ gibt sich Einar mit ihrer Antwort erstmal zufrieden. Die Zeit drängt - vielleicht benötigt Kiran ihre Hilfe dringender als es bei Yalena der Fall war. Er läuft also weiter und ruft ab und zu wieder lautstark nach Kiran, in der Hoffnung irgendwann eine Antwort aus dem Rauschen des Wassers herauszuhören.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #67 am: 13.10.2020, 09:13:36 »
Mit flachem Atem starrt Kiran noch für einen Moment die stark verwesten Überreste des Leichnams an und presst dabei die Augen zusammen. Um ein Haar wäre es Ihm genau so ergangen. Doch das Glück schien Ihm ein weiteres Mal hold zu sein. Noch traut sich der Bestienbändiger jedoch nicht, seinen Körper nach Verletzungen abzutasten. Erst einmal muss er irgendwie aus dieser heiklen Position heraus kommen. Mit vorsichtigen Schritten klettert er an dem Leichnam vorbei, und hangelt sich Schritt für Schritt weiter. Mehr auf allen Vieren klettert er auf die hervorstehenden Felsbrocken auf direktem Weg zum rettenden Ufer. Dabei hält er jedoch immer wieder inne um wirklich jeden Schritt und jeden Griff doppelt und dreifach abzusichern. Eine falsche Bewegung auf den nassen Felsen könnte seinen endgültiges Ende bedeuten.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #68 am: 13.10.2020, 10:39:56 »
Als Kiran mit tauben Gliedern an der Leiche vorbeisteigt, überkommt ihn sogleich ein unheimlicher Schauer, der ihm eiskalt den Nacken hinunterjagt und sämtliche Haare zu Berge stehen lässt. Er fühlt sich beobachtet, beurteilt, bedroht... Etwas geht ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu. Ist dieser Tote wirklich tot?! Zittrig zieht er sich die nahen Felsen empor. Zuerst verliert sich der magenverdrehende Gestank, dann lässt schließlich auch das unerklärliche Angstgefühl nach. Als er von den Felsen aus endlich das Ufer erreicht, krabbelt er noch einige Schritte weiter und bleibt denn kraftlos auf dem klammen Steinboden liegen - nicht jedoch ohne sich umzudrehen und wie gebannt auf die Uferkante zu starren, falls ihm dieses scheußliche Ding nachklettern sollte...

Es vergehen lange Minuten, bis der Bhangari sich in der Lage fühlt, einen ersten Gehversuch zu wagen. Seine Kleider sind pitschnass und sein Körper ein einziger Schmerz, eingehüllt in schneidende Kälte, die ihm bis in die Knochen zieht.[1] Völlig ermattet rappelt er sich dann irgendwann auf. Über seinem Kopf ist zwischenzeitlich die Hölle ausgebrochen. Dutzende, wenn nicht gar hunderte hundsgroße Flugwesen schwirren in chaotischen Formationen durch die Luft und verdecken mit ihren Leibern die hohe Decke der Höhle. Ihr schnatterndes Geschrei übertönt sogar das Getöse des Wassers und weckt unschöne Erinnerungen an den Kampf gegen den steinernen Wächter. Standen diese Wesen hier Pate für dessen Gestalt? Kiran empfindet Glück, dass die Viecher ihn bislang zu ignorieren scheinen, denn einem solchen Schwarm wäre er selbst im besten Zustand nicht gewachsen. Unsicher blickt er sich um. Das Ufer ist schmal und entspricht letztendlich einem Streifen, der sich neben dem Fluss die Höhlenwand entlangzieht. Es gibt nur zwei Wege: Stromabwärts oder aufwärts...


Yalena und Einar schleppen sich indes weiter flussabwärts - langsam tastend und immer um Vorsicht bemüht. Die ununterbrochene Kakophonie über ihren Köpfen reißt mit jeder Minute mehr an ihren Nerven, doch nach wie vor werden sie nicht angegriffen. Einars laute Rufe hallen wie Donner von den Wänden, bleiben bislang aber ungehört und ohne Antwort...
 1. Bitte eine Probe auf Unterkühlung.
« Letzte Änderung: 13.10.2020, 13:44:41 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #69 am: 17.10.2020, 15:07:20 »
„Das gefällt mir nicht... Was, wenn wir ihn bei all diesem Lärm einfach nicht hören können?“ teilt Einar irgendwann lautstark seine Gedanken mit. Wenn sie wenigstens etwas Licht hätten... So oder so bleibt ihnen wohl aber keine andere Wahl, als einfach weiter dem Fluss zu folgen und auf das Beste zu hoffen. Irgendwann sollte es wenigstens von alleine wieder etwas heller werden.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #70 am: 19.10.2020, 10:33:11 »
Ein letztes Mal blickt Kiran unsicher auf die bedrohlich wirkende Leiche und wendet seinen Blick schließlich erneut den Flugwesen zu, während er mit den Händen seinen kalten und nassen Körper abtastet, auf der Suche nach seinem Dolch und seiner Peitsche.
Sollten die Wesen in den Sturzflug übergehen, will er sich wenigstens gerüstet sehen und so umklammert er schließlich das Heft seines Jagdmessers mit der linken Hand während er die Peitsche in der rechten Hand führt.

Wie er nun weiter handeln soll, ist für den Bestienbändiger momentan jedoch alles andere als klar. Die Kälte, die durch seinen Körper kriecht, lässt Ihn kaum klare Gedanken fassen. Was ist mit seinen beiden Gefährten passiert? Konnten Sie sich ebenfalls ans rettende Ufer ziehen? In welche Richtung sollte er sich aufmachen? Ganz ohne Fackel wäre es wohl kaum sinnvoll sich wieder in Richtung Dunkelheit zu begeben. Wenn die beiden sich jedoch an Land retten konnten, dann vermutlich weiter im Höhleninneren.
So verbleibt er für den Moment an Ort und Stelle und blickt sich immer wieder um, während er angestrengt in die Dunkelheit starrt und dabei penibel darauf achtet, ob sich zwischen dem lauten Rauschen des Flusses und dem schnatternden Gekreische vielleicht der Ruf von einem seiner Gefährten mischt.

Immer wieder ruft auch Kiran ein lautes "Halloooo" in beide Richtungen der Höhle. Vielleicht bringt es ja tatsächlich etwas, auch wenn er dies momentan eher für unwahrscheinlich hält. Langsam sollte er sich vielleicht doch einen Plan B überlegen. Ganz ohne Licht, unterkühlt, nass und alleine.
« Letzte Änderung: 19.10.2020, 10:35:40 von Kiran Arun »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #71 am: 19.10.2020, 14:21:12 »
"Wenn wir ihn nicht hören können, müssen wir ihn so finden. Oder wir gelangen nach draußen und kehren mit Fackeln zurück!" Erklärt die Khoranerin in ähnlicher Lautstärke keuchend und folgt dem Nordmann im Gänsemarsch. Solange er nicht versunken oder von den fleischigen Wächtern erwischt wurde gibt es noch Hoffnung...

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #72 am: 19.10.2020, 17:59:52 »
Yalena und Einar wandern weiter. Die Khoranerin verschwendet dabei hin und wieder einen vermutlich wehmütigen Gedanken an all die Schätze, die ihr in den Fluten abhandengekommen sind. Neben dem ganzen Schmuck, mit dem man sie behängt hatte, ist ihr auch der Köcher samt Inhalt entrissen worden; sie vermisst zudem die beiden kleinen Töpfe mit den Substanzen von Batutu sowie jeglichen Proviant. Auch ist ihr Zunder - genau wie der ihrer Gefährten - völlig durchnässt und dürfte im aktuellen Zustand eher schwer zu entflammen sein.[1]

Weiter flussabwärts entscheidet sich Kiran zu warten und nach seinen Kameraden zu rufen; die Kälte lässt ihn jedoch nicht los und die Zeit in klammer Umgebung macht es nicht besser.[2] Während er nass und frierend seine nächsten Schritte uberbedenkt, dringt nach einer gefühlten Ewigkeit zwischen dem Getöse des Wassers sowie dem Geschrei der über ihm kreisenden Viecher schließlich ein Ruf zu ihm durch. Es ist sein Name - von Einar ausgestoßen. Kiran ruft zurück und die Kameraden hören einander...
 1. Bonus entfällt temporär - das gilt für alle, die Feuerstein und Zunder besitzen.
 2. Auch Kiran ist unterkühlt, entsprechend 1 Punkt Schaden auf Stärke und Verstand sowie keine Regeneration dieser Attribute.
« Letzte Änderung: 20.10.2020, 21:54:34 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #73 am: 20.10.2020, 08:49:32 »
Mit zitternden Gliedern tritt Kiran auf der Stelle um wenigstens ein Mindestmaß an Bewegungswärme zu erzeugen. Dennoch fühlt er die Kälte in sämtlichen Gliedern und beginnt immer wieder zu zittern und mit den Zähnen zu klappern. Irgendwie muss er diese Höhle verlassen. Wenn er noch länger an Ort und Stelle verweilt, würde dies wohl sein Untergang bedeuten.

Gerade als er drauf und dran ist aufzubrechen, kann er plötzlich die dunkle Stimme von Einar vernehmen und sogleich manifestiert sich wieder ein Funke Hoffnung in seinem Körper. Der Koloss ist am Leben und so wie seine Stimme klingt wohl auch bei Kräften.
"Ich bin hier!", ruft Kiran in die Richtung seines Mitstreiters und beginnt dabei sich langsam und mit bedächtigen Schritten in die Richtung voranzutasten, aus der die Rufe erklingen.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #74 am: 20.10.2020, 21:06:28 »
„Vater Wolf ist mit ihm!“ brummt Einar zufrieden, als er endlich Kirans Stimme vernimmt. „WIR KOMMEN!“ ruft er dann noch zurück und signalisiert so auch gleich, dass auch Yalena wohlauf ist. Oder wenigstens auf - vermutlich hat der Fluss ihnen allen einiges abverlangt. Aber sie sind noch da - und das Ziel muss nun wirklich in greifbarer Nähe liegen.

Sobald sie dann irgendwann Kiran begegnen, spricht Einar dies nach einer freudigen Begrüssung auch gleich aus und schlägt vor dem Fluss weiter zu folgen.

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