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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11093 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #75 am: 20.10.2020, 22:12:45 »
Die Freude über die gefundenen Schätze ist nur von kurzer Dauer gewesen. Eigentlich hat sie kaum etwas anderes erwartet. Diese Insel muss einfach verflucht sein. Yalena zieht schweigend mit und hängt ihren eigenen Gedanken nach, als Kiran sich glücklicherweise doch noch meldet und Einar antwortet. Sie würde gern irgendetwas zerschlagen, aber inzwischen weiß sie nicht einmal ob sie die Kraft dafür hätte. Matt folgt sie dem Fluss weiter zu Kiran und bewegt sich mit steifen Schritten vorwärts.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #76 am: 20.10.2020, 23:43:28 »
Für Yalena und Einar wird es bald endlich wieder heller - wobei 'hell' das falsche Wort ist. Noch immer obsiegt die Finsternis über das Licht, doch zumindest tritt nach und nach ein düster-dämmriger Zustand ein und die Konturen ihrer Umgebung heben sich aus der bedrückenden Schwärze hervor. Sie müssen sich einem Ausgang ins Freie nähern...

Kiran geht den entgegengesetzten Weg - auf seine beiden Kameraden zu. Für ihn wird es unmerklich dunkler, doch bevor ihn die Sicht verlässt, treffen die drei endlich aufeinander. Während die Kakophonie über ihren Köpfen noch immer andauert, wechseln sie die nötigsten Worte und müssen sich dann entscheiden, wie sie weiter vorgehen wollen. Einar zieht es vor, direkt weiter dem Flusslauf zu folgen, in Richtung Licht, allerdings spüren sowohl Yalena als auch Kiran, dass sie am Limit ihrer Kräfte wandeln. Hier in Frieden zu schlafen ist bei dem Lärm kaum möglich, doch sich etwas ausruhen und vielleicht sogar ein Feuer entfachen, um sich aufzuwärmen, liegt im Bereich des Möglichen. Soweit sie es bisher beurteilen können, haben sie die Flugwesen zwar aufgescheucht, werden von ihnen aber weder behelligt noch verfolgt. Auch die Aklo sind nun einen längeren Fußmarsch durch tiefste Schwärze entfernt und daher aktuell kein Thema. Was sie weiter voraus erwartet bleibt indes unklar...
« Letzte Änderung: 21.10.2020, 14:56:07 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #77 am: 21.10.2020, 14:50:40 »
Mit zitternden Gliedern, aber fürs erste dennoch froh, die beiden wieder gefunden zu haben, steht Kiran seinen beiden Gefährten angespannt gegenüber. Da sie alle drei das gleiche Schicksal teilen und durch die kalten Fluten eher mehr als minder ausgefroren drein blicken, schüttelt Kiran auf Einars Wunsch leicht den Kopf.
"Sollten wir nicht vielleicht versuchen ein kleines Feuer zu entfachen und ein wenig rasten? Wie es scheint, stellen die Flugtiere keine Bedrohung dar und ich spüre bereits wie sich die Kälte in meinem Inneren ausbreitet."
Während er seine Worte spricht, schlingt er seine Arme fest um seinen Körper, steckt jedoch seine beiden Waffen nicht weg.

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #78 am: 21.10.2020, 15:03:42 »
"Ich bin auch für eine Rast. Ich kann kaum meine Finger spüren. " Stimmt Yalena ungewohnt monoton Kirans Vorschlag zu und hält den Kopf gesenkt. Alles umsonst. Selbst wenn sie von dieser Insel entkommt, irgendwo neu anfängt und ihr Glück versucht - sie ist ihrem Ziel so nahe wie noch nie gewesen. Lautlos seufzt sie aus und massiert beiläufig ihre Hände. Vielleicht endet ihre Pechsträhne, wenn sie diese unseligen Steine losgeworden sind.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #79 am: 21.10.2020, 21:53:12 »
„Hmmm... Na gut. Wir werden uns den Weg zurück dann sowieso erkämpfen müssen. Diese Spinner werden sicher keine Freude haben, wenn ihre Opfergaben zurückkehren. Dafür werde ich sorgen.“ Könnte ihn seine Wut auf diese Aklo aufheizen, wäre das Feuer überflüssig. Aber leider wird wohl nur ein richtiges Feuer wirklich Wärme spenden. Bleibt zu hoffen dass sie hier brauchbares Holz finden.
« Letzte Änderung: 21.10.2020, 21:54:29 von Einar »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #80 am: 22.10.2020, 10:34:31 »
Kiran nickt nur schwach auf die Erwiderungen von Einar und Yalena und steckt dann schließlich seine Peitsche weg um eine freie Hand für den anstehenden Lagerbau zu haben.
"Da vorne ist ein gekentertes Boot. Das Holz dürfte zwar nass sein, aber mit etwas Geduld und Glück können wir vielleicht doch ein kleines Lagerfeuer entzünden. Folgt mir"
Mit diesen Worten führt Kiran die Gruppe zurück in die Richtung wo er herkam um daraufhin das ein oder andere Holzbrett aufzuklauben.
"Yalena würdest du vorsichtig Luft zuwedeln, während ich versuche das nasse Zeugs zu entzünden?"

Mit dem nassen Zunder, dem Feuerstein und seinem Dolch macht er sich dann schließlich an den Versuch eine kleine Wärmequelle zu erzeugen, die Ihnen dabei hilft wieder etwas Kraft zu sammeln.[1]
 1. Lagerbau: 2 Erfolge

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #81 am: 22.10.2020, 11:21:19 »
Der Marsch zurück zum zerschellten Bestattungsboot dauert eine Weile, doch immerhin liegt es flussabwärts und mit jedem Stück Weg wird es minimal heller. Als die drei den Ort erreichen, hat sich die beklemmende Finsternis in ein spätabendliches Zwielicht gewandelt. Grau dominiert die wahrgenommene Farbpalette, doch sie sehen genug, um ihre nahe Umgebung erkennen zu können.

Yalena und Einar sichten das zwischen Felsen verkeilte Boot, von dem aus Kiran ans Ufer klettern konnte. Aus der Nähe riechen sie den unerträglichen Gestank der dort noch immer liegenden Wasserleiche, bemerken aber auch die Schätze, die dem Toten mitgegeben wurden. Manche davon zieren den aufgedunsenen Leib, andere - die nicht dem Fluss anheimgefallen sind - liegen in dessen unmittelbarer Nähe. Neben dem Verwesungsgeruch haftet der Leiche auch eine unerklärliche Aura der Furcht an, die erstarkt, je näher man ihr kommt. Einer allein könnte dem Glauben verfallen, dass nur die Nerven mit ihm durchgehen, doch da alle drei es verspüren, wird ihr Misstrauen geweckt.

In ihrem aktuellen Zustand schieben sie mögliche Gedanken des Plünderns vorerst beiseite und reduzieren sich auf die Beschaffung brauchbarer Holzreste. Die Arbeit ist mit vorsichtiger Kletterei verbunden und ihre Ausbeute bleibt bis zuletzt mager - das Holz ist schwammig, überall von Schimmel überzogen und will sich für lange Zeit nicht entzünden lassen; auch ihr Zunder ist durchnässt und entsprechend keine Hilfe. Irgendwann springt dann doch ein Funke über und Kiran schafft es, ein kleines, unangenehm rußendes Feuer zu entfachen. Es ist nicht viel, aber es genügt, um ihre steifen Glieder zu wärmen...[1]
 1. Unterkühlung wird gestrichen. Attribute bleiben, wie sie sind, aber eine normale Regeneration ist wieder möglich. Ihr könnt jetzt länger Rasten, um zu heilen. Wenn ihr Dinge einschieben wollt - zum Beispiel das Boot plündern - bitte entsprechend mitteilen; das wird dann je nach Bedarf eingebaut/ausgespielt.
« Letzte Änderung: 23.10.2020, 20:43:15 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #82 am: 23.10.2020, 15:03:26 »
Zusammengekauert sitzt Kiran an dem kleinen Feuer und versucht sich dabei möglichst so zu drehen, dass der unangenehme Rauch in die andere Richtung davon zieht. Die Peitsche, sowie seinen Dolch hat er dabei griffbereit neben sich liegen und sein Blick wechselt ständig zwischen der gruseligen Wasserleiche und den schreienden Flugtieren hin und her. An ein Nickerchen ist derzeit jedoch einfach nicht zu denken. Dafür fühlt er sich hier einfach zu unsicher. Wer weiß schon ob nicht auch noch plötzlich die Aklo hier auftauchen?

Nach einer gefühlten Ewigkeit wendet er sich schließlich der rothaarigen Khoranerin zu.
"Yalena, hast du eigentlich noch die Steine?"

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #83 am: 23.10.2020, 20:39:51 »
Yalena geht dem Hundehüter mit dem Feuer zur Hand. Selbst bei der Wedelei geht ihr auf, wie fertig sie inzwischen ist. Aber etwas Wärme haben sie bitter nötig. Als es anfängt zu brennen setzt sie sich ebenfalls weg von dem Rauch und verharrt für eine Weile, versunken in ihren eigenen Gedanken. Das Boot - oder vielmehr die Schätze interessieren sie. Warum sollten sie sich vor einer Leiche fürchten? Er oder sie musste ähnlich wie ihre Gruppe auf die Aklo gestoßen und geopfert worden sein. Nur hatte dieses Opfer nicht überlebt. Es wird wohl kaum noch an den Schätzen hängen. Nur die Lebenden können mit Gold und Geschmeide etwas anfangen.

"Wie? Ja...Die sind noch da. Bis auf mein Kurzschwert ist sonst fast alles dem Wasser zum Opfer gefallen. Aber wenigstens die Schätze werden wir ersetzen." Meint sie abwesend und tastet nach dem Steinbeutel. Irgend eine Art der Belohnung steht ihnen zu. Sollen die Djaka-Götter ihnen ruhig einmal unter die Arme greifen.
« Letzte Änderung: 23.10.2020, 20:44:56 von Yalena »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #84 am: 24.10.2020, 12:31:34 »
„Zuerst ruhen wir uns richtig aus und dann entsorgen wir diese Steine. Diese Schätze werden uns dabei nur im Weg sein.“ spricht Einar seine Gedanken zu Yalenas Plan aus. „Können uns auf dem Rückweg dann immernoch mit dem Gold eindecken.“ Er will ja auch nicht mit leeren Händen von dieser Insel gehen, aber sie haben einen Auftrag und bevor er an seinen eigenen Reichtum denkt, will er diesen erledigt haben. Er hat es Batutu versprochen und immerhin hat er es ihm zu verdanken, dass er sich überhaupt noch Gedanken über Gold machen kann.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #85 am: 24.10.2020, 12:52:22 »
Und so ist es entschieden. Sie machen es sich den Umständen entsprechend auf dem blanken Steinboden der feuchten Höhle gemütlich und schöpfen in einigen Stunden des Nichtstuns neue Kraft. Durch die Wärme des Feuers trocknet irgendwann ihre Kleidung sowie ihr aufgeweichter Zunder, den sie entsprechend ausgelegt haben. Die Flugwesen über ihren Köpfen geben noch lange keine Ruhe, doch irgendwann nimmt der Tumult dann doch ein Ende und die Kreaturen verlieren sich im weitläufigen Tunnelsystem oder kehren in eine Ruheposition an der Höhlendecke zurück. Einzelne bleiben rastlos und flattern weiter umher, doch das Getöse des Wassers übertönt ihr Geschrei - keines der Wesen greift sie an oder stört ihre Rast; auch die Aklo lassen sich nicht wieder sehen...

Während die Zeit verstreicht, sprechen sie nur wenig, sondern hängen eher eigenen Gedanken nach. Obgleich sie genesen, bleibt die Stimmung bedrückt. Was wird sie am Ende dieses Ganges erwarten und was haben all die seltsamen Vorkommnisse in dieser Höhle zu bedeuten? ... Schließlich, Stunden später, rappelt sich der erste der drei auf die Füße, bereit endlich weiterzugehen...[1]
 1. Attribute alle wieder auf Normalwert regeneriert.

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #86 am: 24.10.2020, 14:13:31 »
Auf dem Rückweg? Besser als nichts...Bis dahin wird die Leiche ja nicht weitergeschwommen sein. "Na schön." Murrt die Rothaarige nur und macht es sich so bequem wie es den Umständen entsprechend geht. Die Flugbiester lassen sie zum Glück in Ruhe und so verbringt sie die Zeit der Rast überschwiegend in ihren eigenen Gedanken versunken. Was passiert, wenn sie die Steine zurückbringen? Wird sich überhaupt etwas ändern? Tiku wird wohl kaum auf einen Schlag von seinem Wahn geheilt werden, also bringt es ihnen vermutlich letztendlich wenig.

"Na dann...Genug herumgesessen." Beschließt sie irgendwann und sammelt ihre wenigen verbliebenen Sachen zusammen, ehe sie sich erhebt. Sobald das Feuer gelöscht ist, streckt sie sich noch einmal. Körperlich fühlt sie sich schon wieder deutlich besser. Ein Anfang...Sobald die beiden ebenfalls bereit sind geht sie weiter flussabwärts. Wahrscheinlich müssen sie ohnehin für Anisha zurück. Dann können sie genauso gut auch die Schätze auf dem Weg mitnehmen.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #87 am: 24.10.2020, 15:41:03 »
Als Yalena den Anfang macht, erheben sich auch ihre beiden Kameraden. Das dunkel rauchende Feuer wird gelöscht, die wenigen verbliebenen Besitztümer zusammengepackt und die während der Rast benutzten Trinkschläuche aufgefüllt. Yalena prüft vorsichtig ihre durch den verpatzen Sprung verdrehten Gelenke und stellt erleichtert fest, dass der stechende Schmerz deutlich nachgelassen hat. Alle drei fühlen zwar die Anstrengungen ihrer Abenteuer und sind in teils ramponierter Kleidung, haben aber neue Kraft geschöpft.[1] Einar ist der einzige, der noch seine Rüstung trägt - Kiran und Yalena hatten sich der schweren Brustpanzer entledigt, tragen aber noch immer einzelne Teilsegmente am Leib, die zumindest minimalen Schutz bieten sollten.[2] Der Nordmann fixiert seine Waffen am Körper und greift zuletzt nach seinem bronzenen Helm, den er nach dem Aufsetzen wie immer mit dem angebrachten Lederriemen fixiert. Gemeinsam mit seinen Kameraden geht es dann weiter flussabwärts...

Der Weg windet sich in üblicher Manier weiter durch den zwielichtigen Tunnel, dessen Ausmaße sich allerdings spürbar vergrößern. Der dadurch verbreiterte Fluss bleibt eine wilde Naturgewalt und scheint in keiner Weise an Stärke zu verlieren - wenn überhaupt wird er nur immer schneller und gefährlicher! Das allgegenwärtige Tosen hallt in der vergrößerten Umgebung trotzdem etwas weniger laut, während sich die Lichtverhältnisse nach und nach verbessern. Schließlich erreichen die drei eine weitläufige Grotte. Ihr Blick wandert sofort zu der jenseitigen Öffnung ins Freie, die ihnen den Himmel und weiten Ozean präsentiert - und den Wasserfall! Der Fluss schießt nahe der Kante zum Steilkliff durch zwei aufragende Felsen hindurch und ergießt sich dadurch dreigeteilt in die Tiefe. Von ihrer Position aus kann die Gruppe nicht sehen, wie das Wasser über 300 Meter hinabrauscht und zuletzt in gewaltiger Gischt auf riffartige Gesteinsformationen klatscht. Jeder Sturz würde unweigerlich den Tod bedeuten! Die Grotte selbst ist derweil weitläufig begehbar: statt einem schmalen Gang, der zwischen Fluss und Felswand verläuft, entspricht sie abseits des Ufers einer großen Kammer. Der Raum wirkt unscheinbar - abgesehen von überall verstreut liegenden Knochen; vermutlich die Gebeine jener armen Seelen, die von den Flugkreaturen aus dem Wasser gefischt und hier in aller Ruhe verspeist wurden. An der hohen Decke wimmelt es von diesen Wesen, zudem ist der Boden überall mit ihrem Kot besudelt und die Luft von ihrem Gestank erfüllt.

Als Yalena den ersten Schritt in die ausgedehnte Kammer setzt, flüstert eine bekannte Stimme in ihre Gedanken. Sofort spürt sie, wie sie eine mächtige Energie durchzuckt - als würde ein Blitz durch ihren Leib fahren. Die augapfelgroßen Regenbogensteine, in einem fest verschnürten Lederbeutel an ihrer Seite verstaut, beginnen wie Sterne zu aufzuleuchten - selbst das undurchlässige Material vermag dies nicht zu verbergen...
 1. Nicht vergessen: Rasten erfordert per Regel auch immer eine Probe auf Wasserverbrauch, aber da ihr den Fluss habt, wurde natürlich nicht gewürfelt.
 2. Entspricht leichter Rüstung, wie im Sheet angegeben.
« Letzte Änderung: 24.10.2020, 16:02:54 von Cerebro »

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #88 am: 24.10.2020, 16:06:59 »
Die Khoranerin ist froh, dass ihre Gelenke keinen weiteren Schaden genommen haben. Sie kann schon wieder recht normal auftreten. Die verlorenen Rationen kommen ungelegen, aber wenigstens sind sie derzeit direkt an einer sauberen Wasserquelle. Erleichtert atmet sie auf, als dann endlich nach einer Weile eine Öffnung zu sehen ist - und Licht! Womöglich war hier die letzte Station für die Opfer, die noch von diesen Flugdingern geschnappt wurden. Der Rest...ist wohl den Wasserfall hinuntergesegelt. Ob ihre Schätze da unten noch irgendwo sind? Zielstrebig betritt sie als Erstes die Grotte und sieht noch zweifelnd zu den oben an der Decke hängenden Kreaturen hoch, ehe sie plötzlich innehalt und zusammenzuckt, als hätte sie sich gestochen. Nach einem kurzen Moment der Regungslosigkeit wandert sie weiter zur Mitte der Kammer. Unter ihren Schritten zerbrechen geräuschvoll kleinere Knochen. Seelenruhig nimmt sie mit schläfrigen Augen den Beutel, öffnet ihn...und holt mit einer ausschweifenden Geste aus, um die sterngleichen Kiesel herausfliegen zu lassen. Klar und dunkel ertönt dabei ihre Stimme:

"Toe foi, Kwalu! Foi mai i lenei lalolagi ma toe mauaina lenei nofoaga o se oe lava toe tasi!"
« Letzte Änderung: 24.10.2020, 20:11:00 von Cerebro »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #89 am: 24.10.2020, 16:41:47 »
Yalenas Kameraden können nur verdutzt mitansehen, wie die Khoranerin wie selbstverständlich in die Kammer marschiert und schließlich die Steine in den Raum wirft - allerdings nicht den Wasserfall hinab, wie vorgesehen! Die dabei zitierte Beschwörung ist für sie nicht zu deuten, wohl aber die Sprache, die ihnen in Visionen oder beim Singsang der hiesigen Priester bereits zu Ohren gekommen ist. Es ist Aklo!

Die bunt gleißenden Steine bleiben in wirrer Anordnung einfach auf Augenhöhe in der Luft hängen - wie die Punkte eines unbekannten Sternenbildes. Die Flugwesen an der Höhlendecke geraten abermals in Aufruhr und schwirren wie eine Horde Heuschrecken wild kreisend und kreischend durch die Luft, während die Magie der Steine Raum und Zeit zerschlägt, um etwas von außerhalb in diese Welt zu lassen. Staub und Dreck wirbeln auf und die Luft scheint geradezu geladen, als sich in der Nähe der Steine langsam eine Form aus dem Nichts materialisiert...

Yalena wendet sich zu Einar und Kiran um, ihre Augen nur ein glasiges Weiß. Sie spricht nicht, sondern versperrt nur stur den Weg, sollte sich einer der anderen nähern oder vorbeieilen wollen. Ihr Körper und Geist gehören nun einem anderen, doch ein letzter Funke ihres Bewusstseins kämpft gegen diese Übernahme an.[1]


Es ist schwarz, alles! Yalena hört nur ihren eigenen Atem und spürt ihre Arme, die ihren Körper umschlingen - ihre Hände klammern sich an ihre Schultern. Dann wird ein Riegel geöffnet und schummriges Licht strömt in die kleine Zelle. Während sie schreit und sich wehrt, wird sie von zwei Männern gewaltsam herausgezerrt. Sie ist nackt, wund und verdreckt, tobt aber vor Zorn. Auf ihrem Weg hört sie bereits dumpf die Menge grölen, ein Geräusch, das seine volle Klarheit und Lautstärke erreicht, als eine letzte gepanzerte Tür entriegelt und sie mit einem brutalen Stoß auf die andere Seite befördert wird. Die Grube! Hinter ihr fällt die Tür sofort wieder zu; über ihr und um sie herum - hinter einer Mauer und Absperrung - fiebert die johlende Meute dem Kampf entgegen. Der Gestank von Schweiß liegt dick in der Luft. Schließlich öffnet sich die Tür auf der gegenüberliegenden Seite der Arena und ihr Gegner tritt hindurch. Es ist eine Frau - nackt, wund und verdreckt; mit langem, feurigem Haar, welches halb ihr Gesicht und ihre Brüste verhüllt, während im Schatten dahinter die blanke Mordlust aus grün-funkelnden Augen lodert. Diese Frau... ist sie selbst...
 1. Yalena in der Grotte wird jetzt von mir gespielt. Yalena spielt sich in ihrem Geist. Wenn sie in der mentalen Szene angreift oder Schaden nimmt, läuft das in diesem konkreten Fall nicht über Stärke, sondern über Verstand!
« Letzte Änderung: 24.10.2020, 21:04:41 von Cerebro »

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