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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11062 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #300 am: 05.02.2021, 10:13:50 »
„Ich... weiss es nicht. Ich musste sie zurücklassen und da war sie noch betäubt.“ gibt Einar zerknirscht zu. „Ich hoffe das Gift ist schnell abgeklungen und sie wird unserer Spur folgen können. Die Djaka haben wir jedenfalls in die Flucht geschlagen. Aber jetzt iss etwas und ruh dich erstmal aus - wir reisen dann bei Tagesanbruch weiter. Ich glaube wir sind schon fast in der Nähe.“ Er reicht ihm erwas Wasser und die gesammelten Früchte und ist erstmal einfach froh, dass er Kiran tatsächlich helfen konnte. Egal welche finsteren Kräfte daran beteiligt waren - die Tat war gut.

Er hält den Rest der Nacht schliesslich Wache, bis es dann irgendwann hell genug wird, um ohne Beinbruch weiterzuziehen.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #301 am: 05.02.2021, 11:12:02 »
Kiran nickt nur abgeschlagen und nimmt die Beeren und das Wasser entgegen.
Auch wenn er kaum etwas runter bekommt, so zwingt er sich schließlich dazu, wenigstens ein paar wenige Schlücke seine brennende Kehle hinunter fließen zu lassen. Die Beeren schmecken bitter und widerlich doch momentan ist er  mit seinen Gedanken so weit weg, dass er dies kaum mitbekommt.
Als er schließlich mit seinen Gedanken in die Realität zurückkehrt, blickt er Einar müde und ausdruckslos entgegen.
"Wir sollten nach Ihr sehen Einar. Ich weiß, dass die Zeit drängt aber ich kann Sie nicht zurücklassen. Nicht ohne zumindest Gewissheit zu haben was mit ihr ist."

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #302 am: 05.02.2021, 16:11:24 »
Einar schüttelt den Kopf. „Ich verstehe dich, aber ich bin die ganze Nacht durch die Dunkelheit gewandert. Ich glaube nicht dass wir den Weg zurück finden. Wenn sie lebt, wird sie wennschon zurück zu uns finden. Du hast viel Blut verloren - dem kann sie folgen. Und hey - wenn wir bis Nach Neumond Zeit haben können wir dann auch noch eine Weile am Strand warten, bevor das Schiff aufbrechen will.“ versucht er Kiran, und vielleicht auch sich selbst, etwas Mut zu machen. Denn eine Suche erachtet er als völlig aussichtslos.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #303 am: 05.02.2021, 16:56:35 »
Kiran fühlt sich in seinem jetzigen Zustand zu schwach zum widersprechen und somit nickt er erneut in Einars Richtung. Vor wenigen Stunden war für den Bestienmeister noch alles perfekt. Er wandelte friedlich und zufrieden mit seiner Familie über sein Gehöft, fernab von jeglichen Sorgen. Dann kam der Schmerz und die Rückkehr in eine nasse, dunkle und dreckige Welt voller Probleme und Unwägbarkeiten. Etwas tief in seinem Innern ist heute Nacht gestorben und sein Lebenswille hat einer gewissen Gleichgültigkeit Platz gemacht. Und dieses Gefühl liegt wie ein zentnerschwerer Stein auf seiner Seele.

Seine Gedanken schweifen zurück zu dem Kampf mit den Djaka und wie er sich selbst fühlte, als das Gift seine volle Wirkung entfaltete. Zurück zu den klagevollen Lauten seiner tierischen Gefährtin.
Auch wenn Einar versucht Ihm gut zuzureden so kann er sich dennoch kaum vorstellen, dass Anisha diese Giftpfeile ganz ohne medizinische Versorgung überlebt haben könnte. Er hat alles verloren und das wird ihm nun schlagartig bewusst. Wäre er durch den Blutverlust nicht ohnehin schon völlig dehydriert, könnte er zum jetzigen Zeitpunkt wohl seine Tränen nicht zurückhalten.
Stattdessen blickt er jedoch nur ins Leere und nach einer kleinen Ewigkeit nickt er schließlich erneut, dieses mal ein wenig energischer.
"Ruhen wir uns noch ein wenig aus und machen uns dann morgen früh auf den Weg zum Strand."

Er ist es Einar schuldig jetzt nicht aufzugeben. Zu viel haben Sie mittlerweile zusammen erlebt und ohne seine Hilfe, würde der Nordmann mit der taikangischen Besatzung nicht kommunizieren können. Das würde die Vereinbarung für eine mögliche Überfahrt umso schwieriger machen. Ob er selbst diese Überfahrt schlussendlich antreten wird, ist für Kiran zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch völlig unklar.

« Letzte Änderung: 05.02.2021, 16:58:01 von Kiran Arun »

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #304 am: 05.02.2021, 18:54:23 »
Die beiden Männer sprechen sich aus und Kiran nimmt etwas Nahrung und Wasser zu sich, um verlorene Kraft wiederherstellen zu können. Beide versuchen die Nacht über wachsam zu bleiben, erliegen jedoch letztendlich der Erschöpfung und fallen trotz Regen sowie unbequemer Umgebung in einen schweren, traumlosen Schlaf. Als sie gegen Vormittag mit steifen Gelenken erwachen, sind sie zum Glück unversehrt. Rasch packen sie ihr Hab und Gut zusammen und machen sich weiter auf den Weg. Kiran spürt noch immer sein schlimmes Bein, doch die Bauchwunde ist wie durch ein Wunder geschlossen. Die Haut hat an beiden Einstichen eine hässlich knubbelige Vernarbung gebildet, doch jeglicher Schmerz dort ist abgeklungen; die Haut rings herum erscheint ihm beinahe gefühllos...

Die geschundenen Kameraden schleppen sich weiter durch den Urwald. Einar spürt den Hunger als tiefes Loch im Magen, doch Verhungern ist ein sehr langsamer Prozess und noch viele Tage oder gar Wochen entfernt - was die Leere in seinem Bauch allerdings nicht weniger unangenehm erscheinen lässt...[1]
 1. Es geht weiter in Kapitel 4: Die Youling Gui
« Letzte Änderung: 05.02.2021, 19:11:11 von Cerebro »

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