"Aye," knurrt Airun auf Susrahnisch in sich hinein, als Yan die drei Finger hebt. "Ich seh' die Ficker auch... Verfluchte Bastarde..."
Als sich die Taikangierin kurz darauf ans Klettern macht, verzieht der Khoraner den Mund und blickt ihr einige Sekunden hinterher. Dann schaut er auf seine verkrüppelte linke Hand. "Aklathu," murmelt er erneut. "Du blöder kleiner Scheiß-Zwerg... Verlass mich jetzt nicht!" Damit steckt er sich das Messer quer zwischen die Zähne und windet sich zwischen zwei Sprossen der Reling hindurch ins Freie - die gesunde rechte Hand an eine davon geklammert. Genau wie Yan muss auch er schnell feststellen, dass es für die Füße nur wenig zu finden gibt - ihre Hände und Arme müssen über weite Strecken genügen. Die Taikangierin ist zwar noch von den Monaten in Ketten gezeichnet, doch nichts kann ihr das jahrelange Training nehmen, das sie unter Meister Shu Wen zu einem eisernen Kämpfer geformt hat. Ebenso wenig wie die Piraten ihren Geist brechen konnten, vermochten sie auch nicht ihren Körper zu brechen! Und so hangelt sie sich verbissen vorwärts - eine Hand nach der anderen...
Airun folgt in einigem Abstand - zu weit, als dass sie ihm schnell helfen könnte, sollte er den Halt verlieren. Ihr Gesicht ist an den Rumpf des Schiffes gepresst und ihr Blick nach vorne gerichtet, dennoch hört sie den Khoraner hinter sich einige Male leise ächzen und sich quälen. Airun hat es mit nur einer gesunden Hand schwerer als Yan, doch Stolz und Zorn verleihen ihm Mut. Dann rutscht ihm die verkrüppelte Hand ab. Im Schock öffnet sich sein Kiefer ein Stück und das Messer stürzt in die Tiefe, wo es kurze Zeit später leise ins Wasser platscht. Yan hört, dass etwas passiert ist - nicht so laut, um allgemein Aufsehen zu erregen, doch für sie deutlich genug. Sie wendet den Kopf nach hinten und sieht den Khoraner an einer Hand hängen, mit frei baumelnden Füßen und den Blick nach unten gerichtet. Wenn er jetzt abrutscht und fällt, wird der Schlag ins Wasser sicher genug Lärm veranstalten, um an spitze Ohren zu dringen. Und wenn man dann über die Reling blickt, wird man mit etwas Pech auch sie leicht ausmachen. Noch ehe sie überlegen kann, ob sie lieber schnell weiter und vielleicht außer Sicht kommen oder zur Airans Hilfe zurückeilen soll, schwingt sich der Khoraner wieder in Position und greift mit den drei Fingern der Linken erfolgreich zu. Wie an eine Wand gepresst verweilt er eine ganze Weile bewegungslos und schnauft mehrere Male tief durch. "Aklathu," wispert er halb außer Atem zu sich selbst. "Du blöder... kleiner... Pisser!" Als er die zusammengepressten Augen wieder öffnet, sieht er den Schatten von Yan in seine Richtung gewandt. Er nickt ihr zweimal deutlich zu und setzt sich wieder in Bewegung...
Als sich Yan ihrerseits weitermacht, erreicht sie kurz darauf jene Stelle, an der jenseits der Reling die Treppe zum Hüttendeck beginnt. Sie kann sich noch eins, zwei Meter weiter und dann nach oben auf die Treppe hangeln oder zum hinteren Teil des Hecks weiterklettern...