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Autor Thema: Streitwagen der Götter - Akt I  (Gelesen 7260 mal)

Beschreibung: Pandoras Büchse

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Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« am: 07.02.2021, 23:40:23 »
Intro:

Die Besatzung des Sternenfrachters USCSS Montero befindet sich auf dem sogenannten Spießrutenlauf - der interstellaren Handelsstraße zwischen Anchorpoint-Station und dem Grenzraum. Die Ladung besteht aus mehreren Dutzend Tanks voll mit gefährlichem Tritiumgas,[1] das in den Behältern zu hochprofitablem Helium-3 zerfällt. Normalerweise transportiert man derartige Fracht in gewaltigen Tankermodulen, in deutlich größeren Mengen sowie in sicherer Entfernung zum Schleppschiff. Die Montero wird aufgrund ihres Standardantriebs allerdings nicht als kommerzieller Schlepper eingestuft und diese kleine Tour ist eine spezielle Bestellung über einen Weyland-Yutani Konzern-Account auf Sutter's World - einer neu gegründeten Grenzraum-Kolonie.

Kurz nach Aufbruch von Anchorpoint[2] entwickelten die Sensoren eine leichte Störung und meldeten sporadisch nicht erklärbare Sensorreflektionen. Die Phantomsignale verschwanden schließlich, als der Verdrängungsantrieb angeworfen wurde und der Frachter auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigte. Darüber hinaus gab es keine größeren Probleme oder Zwischenfälle. Die künstliche Intelligenz der Montero - ein MU/TH/UR 6500 Großrechner und wie alle Modelle der Reihe liebevoll "Mutter" genannt - übernahm die Kontrolle über das Schiff, als sich die Besatzung in den Hyperschlaf begab. Nach Plan würde Mutter sie bei Annäherung auf Sutter's World wieder wecken. Danach galt es dann nur noch Kontakt herzustellen, die Fracht auszuliefern[3] und das Geld zu kassieren...


Die überschaubare Crew besteht aus vier Personen plus dem Konzernbeauftragten John J. Wilson, welcher die Leistung der Mannschaft beurteilen soll und damit verbunden über ihr berufliches Schicksal entscheidet: Beförderung und ein neues Schiff oder Rausschmiss im Sinne von Weyland-Yutanis Profitoptimierung. Wilson begleitet die Montero seit einer Mannschaftsrotation vor etwa sechs Monaten und pflegt trotz seiner Aufsichtsrolle ein recht gutes Verhältnis zum Rest. Technikerin Kayla Rye ist der Crew zur gleichen Zeit (im Zuge der genannten Rotation) beigetreten - gemeinsam mit Daniel Osterman, einem weiteren Kollegen, der jedoch aufgrund wiederkehrender Dienstverstöße kurz vor ihrem aktuellen Auftrag durch Frachtarbeiter Lyron Cham ersetzt wurde. Der christlich-religiöse Cham ist zwar erst seit ihrem letzten Aufenthalt auf Anchorpoint-Station dabei, hat aber trotzdem schnell Freundschaft mit Rye geschlossen - nicht zuletzt, da er ihr Los als "unterbezahlter Drecksarbeiter" teilt sowie im Vergleich zu seinem Vorgänger allgemein ein wesentlich angenehmerer Zeitgenosse ist. Kapitän Vanessa Miller und Pilot Leah Davis arbeiten dagegen schon länger zusammen. Sie sind ein eingespieltes Team und genießen das gegenseitige Vertrauen. Als Kapitän besitzt Miller die alleinige Befehlsgewalt an Bord, doch da Wilson im Auftrag ihres Arbeitgebers agiert und durch seine Beurteilung entscheidenden Einfluss besitzt, steht das bislang freundliche Verhältnis der beiden auf etwas wackeligen Beinen...
 1. Konkret 72 Hochdrucktanks mit insgesamt 200.000 Tonnen Tritiumgas.
 2. Die Entfernung zwischen Anchorpoint-Station und Sutter's World beträgt etwa 8,7 Parsecs (ca. 28 Lichtjahre). Der FTL-Antrieb der Montero besitzt Wert 12, d. h. man benötigt 12 Tage für einen Parsec. Die angepeilte Reisedauer beträgt entsprechend etwas mehr als 100 Tage (12 x 8,7 = 104,4).
 3. Für den Transport vom (niedrigen) Orbit zur Planetenoberfläche ist der mitgeführte WY-37B Cargo Lifter "Daisy" vorgesehen - ein raumflugfähiger Transportschlitten mit Fassungsvermögen für bis zu zehn der mitgeführten Hochdrucktanks. Bilder gibt es hier; weitere technische Details stehen im Core Rulebook auf Seite 146. (Die Tanks selbst müssen mit einem Power Loader verladen werden. Die Montero hat einen an Bord.)
« Letzte Änderung: 01.03.2021, 16:18:09 von Cerebro »

Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #1 am: 16.02.2021, 09:28:54 »
Akt I - Pandoras Büchse:

Dunkelheit und Kälte durchziehen die Gänge der Montero, als Mutter den Sternenfrachter erwachen lässt. Der Reaktor dreht auf - die Lebenserhaltung sowie im Ruhemodus befindliche Sekundärsysteme fahren hoch, die Temperaturen an Bord steigen auf normales Niveau und Displays sowie Beleuchtungseinheiten flackern zurück ins Leben. Die Luft ist trocken, abgestanden, doch gewaltige Filteranlagen beginnen röhrend ihre Arbeit, um sie zu recyclen. Auf den unteren Maschinendecks wabern leichte Dunstschleier durch die spärlich beleuchteten Korridore, während die Lichter auf Hauptdeck A eher grell, künstlich und steril erscheinen - durch Alter oder Defekt kommt es überall vereinzelt zu kurzzeitigen Aussetzern...

Erst später, als sich alles ausreichend normalisiert hat, wird die Mannschaft aus dem Hyperschlaf geholt. Alle ruhen in der gleichen Kammer. Sieben sargähnliche Behältnisse umringen dort im Dreiviertelkreis ein zentrales Steuerelement - fünf der Hyperschlafkapseln sind belegt, zwei sind leer. Der Raum selbst ist bis auf fest integrierte Wandspinde ohne sonstige Einrichtung und wirkt mit seiner weißen Verkleidung wie das Innere eines Labors. Perfekt synchron öffnen sich schließlich die transparenten Deckel der Kapseln, doch bis die darin Schlafenden wieder zu Bewusstsein kommen, vergehen noch viele Minuten. Ihre Körper befanden sich in künstlicher Stasis und benötigen Zeit, um "aufzutauen". Manche vergleichen diesen Prozess witzelnd mit einem Kater, doch die Wahrheit wiegt deutlich schwerer: Temporäre Desorientierung, Kopf- und Brustschmerzen sowie Übelkeit sind häufige Nebenwirkungen, zudem leidet man ohne spezielle Vorkehrungen stets an starkem Flüssigkeitsverlust.[1] Ein allzu abruptes Erwachen durch Fehlfunktion oder dramatische Umstände kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen!


Die Crew der Montero ist nahezu nackt; ein jeder trägt lediglich eine weiße Unterhose oder kurze Shorts - die Frauen zusätzlich ein bauchfreies, lockeres Top. Ihre Oberkörper sind mit Klebeelektroden versehen, über die Mutter die Vitalfunktionen überwacht. Captain Miller gehört zu den ersten, die wieder zu sich kommen. Nachdem sie eine Weile nur langsam ihre Glieder gestreckt hat, richtet sie sich irgendwann auf und sitzt minutenlang still, die Augen geschlossen und später die Hand im Gesicht. Schließlich versucht sie die Lider zu öffnen, die ihr wie zugeklebt erscheinen. Das Licht im Raum zwingt sie dann zum Blinzeln und sie behält die Augen vorerst zugekniffen. "Gottverdammte Scheiße," stöhnt sie heiser zu sich selbst und zieht sich umständlich die Elektroden ab. Danach setzt sie beide Füße aus der Kapsel, bereit sich vorsichtig aufzurichten und nach ihrer Mannschaft zu sehen...[2]
 1. Alle Besatzungsmitglieder starten das Spiel mit dem Zustand "Dehydriert"
 2. Der Rest der Mannschaft wacht mehr oder weniger zur gleichen Zeit auf. Das Spiel ist hiermit eröffnet...
« Letzte Änderung: 18.02.2021, 10:09:42 von Cerebro »

Kayla Rye

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #2 am: 01.03.2021, 17:19:13 »
Scheiss Hyperschlaf. Irgendwann wird sie einfach nicht mehr aufwachen - sie kann es schon kommen sehen. Und während sie eingefroren mit Überlichtgeschwindigkeit durchs Weltall schiesst, vergeht im Rest des Universums unnachgiebig die Zeit. Zeit, die manche Leute nicht haben.

Mit einem Stöhnen streckt sich Kayla und beginnt dann nach und nach die Elektroden abzuziehen. Dies benötigt ein wenig Zeit, da sie dabei die Augen nicht zur Hilfe nimmt und sich einfach an den entsprechenden Stellen abtastet, um die Dinger zu finden. Wenn sie die Augen erst einmal öffnet wird es nur noch schlimmer. Zuerst nur noch einen kurzen Moment zum wach werden und dann einen Kanister Wasser - dann wird das schon wieder. Muss ja, denn selbst ohne hinzusehen, kann sie beinahe schon wittern, dass Miller die erste auf den Beinen sein wird. Und nach so einem Schlaf ist sie sicher schon ganz heiss darauf endlich wieder die Peitsche zu schwingen.

John J. Wilson

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #3 am: 01.03.2021, 19:20:17 »
Da macht man etwas mit. Es ist eines dieser Dinge, an die er sich wohl bis zu seinem Tod nie richtig gewöhnen wird. Als das Leben tröpfelnd zurück in seine Glieder fährt, bewegt Wilson als Erstes vorsichtig seine Arme.  Die Augen hält er einstweilen vorsichtshalber zugekniffen. Mit einem leisen Schnaufen gewöhnt er seine Lungen wieder daran, ihren Dienst zu tun. Träge schirmt er seinen Blick ab. Nur Schritt für Schritt lässt er durch seine Handfläche mehr Licht ein und wagt es nach einigen Minuten schließlich, die Augen zu öffnen. Miller ist bereits wach - und gut gelaunt wie immer. Bei ihrem Rundgang setzt er sich behäbig auf und stützt sich mit beiden Händen ab.

"Guten Morgen, allerseits. Die nächste Runde Kaffee geht auf mich." Begrüßt er den Captain samt Crew scherzenshalber und setzt ein leidvolles Lächeln auf. Es braucht noch einen Moment, bis er sich endlich aufrichtet und ein paar steife Schritte geht. Langsam fühlt er sich zu alt für so etwas. Noch ein wenig wackelig steuert er sich seinen Spind an und beginnt, seine wenigen Habseligkeiten zusammen zu legen.
 

Leah Davis

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #4 am: 02.03.2021, 10:05:14 »
Immer wieder die selbe Scheiße. Vor wenigen Augenblicken war die Welt noch in bester Ordnung. Angenehme und gleichfalls aufregende Träume spielten sich in Leahs Unterbewusstsein ab und sorgten für eine Wohlfühlatmosphäre, die es im Weltall in dieser Form wohl nur im Hyperschlaf gibt. Oder durch das Schnupfen einer ordentlichen Portion Crystal, welches auf den Hyperraumrouten jedoch leider ziemlich spärlich gesät ist. Dennoch ist ein Aufenthalt in dieser sargähnlichen Höllenkiste ganz und gar keine Alternative.
Hämmernde, unmenschliche Kopfschmerzen und Muskelzuckungen, die Leah's gesamten Körper umspannen, sind wie immer die Folge Ihres Hyperschlafs. Einige Leute stecken das ganze besser weg. Ihr Körper hat damit jedoch immer wieder so seine Probleme. "Ruhig einatmen. Luft anhalten. Ausatmen.", wiederholt Sie die Worte gedanklich immer wieder und beginnt dann langsam gegen die Zuckungen anzukämpfen und sämtliche Glieder auszustrecken. Die Augen lässt Sie während dieser Prozedur die ganze Zeit über geschlossen.

Langsam aber sicher entspannt sich Ihr Körper und lässt zu, dass Sie sich die Elektroden abziehen und sich ächzend aufrichten kann. Mühsam öffnet Sie Ihre klebrig vertrockneten Augenlider und blickt sich in dem weiß verkleideten Raum um. Wieso man diese scheiß Schlafkammern in einem grellen augenschmerzenden Weiß auskleiden muss, erschließt sich der Pilotin auch nach mehreren Einsatzjahren auf verschiedenen Raumschiffen noch immer nicht.

Gerade als Wilson ein gutgelauntes "Guten Morgen" durch den Raum tönen lässt, entweicht Leah ein langgezogenes, krächzendes "Fuuuck!" und sie drückt sich aus der Schlafkapsel und steht schwankend da und kämpft damit, nicht das Gleichgewicht oder Ihren Mageninhalt zu verlieren.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 10:07:30 von Leah Davis »

Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #5 am: 02.03.2021, 11:17:35 »
Kayla spürt plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter - es ist die von Cham, der sie schief angrinst. "Hey Kayla, alles klar? Siehst ja nicht so fit aus. Schlecht geträumt?" Er macht einen deutlichen fitteren Eindruck als sie und scheint den Hyperschlaf recht gut vertragen zu haben.


Miller stakst noch leicht schläfrig umher und schaut nach den anderen, als Wilson sein 'Guten Morgen' verkündet. Sie nickt ihm zu, während sie sich mit der Hand durch das krause Haar fährt. "Morgen..." gibt zu klanglos zurück und richtet sich dann an alle. "Also dann Leute... Ich hoffe, ihr hab den Hyperschlaf gut weggesteckt. Wacht in Ruhe auf und macht euch dann fertig. Wir treffen uns in 20 Minuten in der Messe und besprechen beim Essen den Einsatz. Ich..." Sie stoppt, als Davis Probleme signalisiert, macht zwei schnelle Schritte an ihre Seite und greift die Pilotin stützend am Oberarm. "Hey Leah, alles ok? Sieh mich mal an!"[1]
 1. Wir sollten noch zeitnah klären, ob Leahs Drogenproblem allgemein bekannt ist oder von ihr verschwiegen wird.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 11:30:55 von Cerebro »

Kayla Rye

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #6 am: 02.03.2021, 12:06:56 »
Ausnahmsweise ist es mal nicht Miller, die ihr die Ruhe nicht gönnt. Was solls - je schneller sie ihre Arbeit erledigt haben, umso früher sind sie fertig. Sie öffnet träge die Augen und blickt in das strahlende Gesicht eines munteren Chams. Könnte sie nur so sorglos sein wie er gerade aussieht. „Mmmhm.“ grummelt sie etwas unverständliches und steht schliesslich auch endlich auf. Millers Anweisung nimmt sie stumm zur Kenntnis. 20 Minuten - ist ja fast ungewohnt grosszügig.
„Auf jeden Fall nicht besser als du, wenn ich dich so ansehe. Siehst ja aus als hättest du gerade den ganzen Schlaf über...“ sie macht zwei schnalzende Geräusche und zwinktert Cham zu, während sie zu ihrem Spind geht um sich anzuziehen.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 13:23:18 von Kayla Rye »

Leah Davis

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #7 am: 02.03.2021, 12:18:10 »
Leah krallt sich mit der linken Hand an dem Deckel Ihrer Schlafkapsel fest und zwingt sich zu einem schiefen Lächeln, als Miller sie besorgt anspricht und Anzeichen macht sie zu stützen.
"Jup, alles klar, Vanessa. Weißt ja, ich vertrag diese Scheiße hier einfach nicht. Aber nichts was sich nicht mit ner ordentlichen Portion Koffein und Nikotin wieder gerade biegen lässt."
Ihre Stimme klingt aufgrund des Flüssigkeitsmangels noch immer heißer und krächzend. Doch fühlt sie bereits, wie sich Ihrer Magen langsam beruhigt und der Schwindel ebenfalls nachlässt.[1] Das Ihr Körper sich nach weitaus mehr als Koffein und Nikotin verzehrt, lässt Sie zum jetzigen Zeitpunkt lieber unerwähnt, doch dürfte zumindest Miller wissen, dass Leah's körperliche Symptome nicht einzig und allein auf den Hyperschlaf zurückzuführen sind.

Schließlich tut sie es Miller gleich und klopft der Kapitänin der USCSS Montero schließlich freundschaftlich auf die Schulter.
"Dann mach ich mich mal fertig. Kann es kaum erwarten etwas im Magen zu haben."
Mit diesen Worten macht sich nun auch Leah daran auf Ihren Spind zuzusteuern um sich Ihr persönliches Hab und Gut anzueignen. Hatte Sie denn noch Zigaretten in Ihrem Spind bevor sich sich in den Tiefschlaf begeben hat?


 1. Miller darf meinetwegen gerne von dem Drogenproblem wissen. Die beiden haben ja schließlich schon einiges zusammen durchgestanden. Vor den anderen (gerade vor Wilson) versucht sie es jedoch so gut wie möglich geheim zu halten. Zumindest was die härteren Drogen betrifft. Können da aber auch gerne nochmal drüber reden. Bin offen für andere Vorschläge.

Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #8 am: 02.03.2021, 13:07:25 »
"Teh, schön wär's!" lacht Cham. "Aber wer weiß - vielleicht im Traum. Kann mich nur kurz nach dem Aufwachen nie erinnern, was da in meinem Kopf so abgegangen ist." Er begleitet Kayla mit zu den Spinden und beginnt sich dort im Gespräch anzukleiden. "Mann... kann es kaum erwarten, die alte Lady zu inspizieren." Die Aussage ist vom Ton her klar sarkastisch gemeint. "Will nicht wissen, was während unserem Schläfchen so alles zu Bruch gegangen ist..."


Bevor Miller los- und Davis zu den Spinden lässt, wird ihr Griff kurz etwas fester und sie nickt ihr mit ernster Miene zu. "'Captain' im Einsatz, ok? Du kennst die Vorschriften was kommandierende Offiziere betrifft. Keine Bevorzugungen an Bord." Ohne den Kopf zu bewegen springen ihre Augen kurz in Richtung Wilson, von dem sie annimmt, dass er aufmerksam zuhört. "Triff mich gleich in der Krankenstation. Ich will dich nochmal kurz durchchecken, bevor's zum Essen geht. Das ist ein Befehl, verstanden?!" Sie gibt Davis einen aufmunternden Klaps auf den Arm und lässt sie dann ziehen. Miller blickt der Pilotin kurz hinterher, begibt sich dann aber selbst zu ihrem Spind, welcher an den von Wilson angrenzt. "Wie wär's, wenn Sie in Ihrem Report anmerken, dass die Crew noch einen Schiffsarzt gebrauchen könnte. Was ist, wenn mir hier jemand ernsthaft zusammenklappt?"[1]
 1. Wilson weiß aus Millers Akte, dass sie Kenntnisse in Erster Hilfe besitzt. Sie hat alle notwendigen Kurse besucht sowie Zertifikate erworben, um bei einem Notfall fachgerechte Erstversorgung zu leisten. Natürlich ist das als Kapitän nicht unbedingt ihre Aufgabe, entsprechend ist der Einwurf nicht unbegründet - wenn auch gemäß Vorschrift kein zwingend zu klärendes Problem.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 14:45:20 von Cerebro »

Kayla Rye

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #9 am: 02.03.2021, 13:40:33 »
„Da wir wider aller Erwartungen doch noch aufgewacht sind... scheint die Mutter ihren Job jedenfalls noch zu machen.“ meint sie schulterzuckend. Was ihr grössere Sorgen bereitet sind die Sensoren, die bei der Abreise noch aufmucken wollten. Aber die wird sie schon noch hinbekommen. Vielleicht war es ja wirklich nur eine kleine Störung.

„Nachsehen werden wir aber trotzdem müssen. Und dann mal checken ob wir nicht schon erwartet werden. Je schneller wir weg sind, umso besser.“ Für Lyron ist es kein Geheimnis, dass sie ihren Gehaltscheck nicht schnell genug erhalten kann. Bei diesem gedanklichen Stichwort steckt sie sich auch gleich noch ein zerknittertes Foto in ihre Brusttasche, womit sie auch schon fertig ausgerüstet ist. „Also, komm - wollen ja nicht die letzten sein.“ deutet sie mit dem Kopf in Richtung Messe und geht voran.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 16:13:30 von Kayla Rye »

Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #10 am: 02.03.2021, 14:11:10 »
"Mutter oder der Herr," zwinkert Cham auf Kaylas Anmerkung bezüglich des Hyperschlafs und die Technikerin sieht, wie er seinen Rosenkranz einsteckt, den er im Spind gelagert hatte. Als Kayla loszieht, begleitet er sie - die beiden sind die ersten auf dem Weg zur Messe. "Sollten gleich nach dem Essen mal die Zeit checken," meint er unterwegs, als die beiden alleine sind. "Wenn Mutter nicht getrödelt hat und wir die Lieferung schnell und sauber durchziehen, ist vielleicht ein kleiner Bonus drin - was meinst du? Diese 'Speziallieferung' ist ja scheinbar wichtig..."
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 14:20:29 von Cerebro »

Leah Davis

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #11 am: 02.03.2021, 14:34:20 »
"Verstanden, Captain Miller.", krächzt Sie heißer und macht sich dann auf den Weg zu Ihrem Spind. Dabei kann sie sich ein schwaches Lächeln jedoch nicht wirklich verkneifen. Bisher hatte Sie zu den meisten Ihrer Vorgesetzten kein allzu gutes Verhältnis. Ihr Drang zu waghalsigen Flugmanövern und die stetige Suche, standardisierte Vorgänge zu Ihrem Gusto zu verändern, kam bei den wenigsten Vorgesetzten gut an. Bei Miller war dies jedoch anders. Auch wenn Ihr Captain immer wieder versuchte die offiziellen Verhaltensvorschriften zu wahren, so wusste Sie, dass Sie sich doch das ein oder andere erlauben konnte ohne sich mit Ihr in die Haare zu kriegen.

Noch bevor Sie Ihre Kleidung aus dem Spind holt, sucht Sie darin nach einer Packung Zigaretten um sich an Ort und Stelle (und noch in Unterwäsche bekleidet) erst mal eine anzuzünden. Erst danach würde Sie sich ankleiden und schließlich zur Krankenstation aufbrechen.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 14:35:58 von Leah Davis »

John J. Wilson

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #12 am: 02.03.2021, 15:04:36 »
Während sich Wilson ohne Eile anzieht, wirft er einen Blick über die Schulter und sieht nach der Pilotin. Sonderlich gut scheint sie den Hyperschlaf nicht vertragen zu haben. Oder hat ihr Unwohlsein womöglich einen anderen Grund? Miller ist direkt bei ihr und kümmert sich um sie. Die beiden sind schon ein seltsames Gespann. Als sie sich direkt an ihn wendet, ahnt er bereits, was jetzt kommt. Natürlich sind ihm die Akten der Crew geläufig. Und er kann sich bereits ausmalen was sein Gegenüber sagen wird, wenn er ihr erklärt, dass ein Schiffsarzt nicht im Budget vorgesehen ist. Er blickt Miller ernst in die Augen. Dann nickt er verstehend. Als er spricht, ist seine Stimme wie gewohnt tief und väterlich, wenn auch etwas rau durch den Hyperschlaf.

"Ich werde es mir gern notieren, Captain Miller. Bei einer Crew dieser Größenordnung zählt jeder Mann, nicht wahr? Solange wir die Erwartungen meiner Vorgesetzten übertreffen, sehe ich da genügend Spielraum für eine Argumentation. Bis auf Weiteres werden wir uns auf Ihre guten Kenntnisse verlassen. " Erwidert er beschwichtigend und macht keine Versprechungen - so viel kann ihr Gegenüber nicht erwarten. Aber er kann ihr Anliegen nachvollziehen, persönliche Bindungen außen vorgelassen.  Nachdem er sich angezogen und seine privaten Gegenstände verstaut hat, zieht er einen kleinen Notizblock und einen Kugelschreiber hervor, auf dem das Konzernlogo prangt. Er macht sich einen schnellen Vermerk auf einer leeren Seite und wartet, bis Miller selbst abmarschbereit ist, um ihr Richtung Krankenstation zu folgen. Die Crew hat bislang den Eindruck gewonnen, dass Wilson nicht darauf aus ist, ihnen das Leben schwerer zu machen. Für einen Konzernangehörigen hat er sich als relativ verständig und offen gezeigt. Hin und wieder gehen die Meinungen zwischen Miller und ihm offensichtlich auseinander, aber selbst in diesen Situationen bleibt er diskret. Ausfallend oder gar obszön ist er bisher nie geworden. Bislang hat es allerdings auch wenig Anlass dazu gegeben. 
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 15:20:32 von John J. Wilson »

Cerebro

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #13 am: 02.03.2021, 15:36:28 »
"Ganz richtig, jeder Mann," bekräftigt Miller und zieht den Mundwinkel zu einem schrägen Lächeln. "Schön, dass Sie das so sehen. Ich weiß, dass der Konzern auf die Rentabilität dieser Operation achten muss..."

Sie zieht sich weiter an und ist noch vor Davis fertig, die natürlich erst mal eine quarzen muss. Als Wilson ihr kurze Zeit später wie ein Hund den Gang hinunter folgt, denkt sie sich noch nichts Böses, doch als die beiden dann die Abzweigung zur Messe passieren, um auf die Krankenstation zuzuhalten, bleibt sie verdutzt stehen und wendet sich zu ihm um. "Ich... umm... denke nicht, dass Ihre... Anwesenheit bei dieser kurzen Untersuchung erforderlich ist, Mister Wilson. Wieso gehen Sie nicht schon mal zu den anderen und sorgen für den versprochene Kaffee?" Sie ringt sich ein künstliches Lächeln ab.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 15:50:32 von Cerebro »

Kayla Rye

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Streitwagen der Götter - Akt I
« Antwort #14 am: 02.03.2021, 16:11:25 »
Als Lyron den Herrn erwähnt schmunzelt Kayla nur kurz. Jedem das seine - solange es ihm hilft soll er glauben an was er will. Sie selbst sieht im ganzen Universum keine Zeichen von irgendeinem Gott. Beten hat sie noch nie weit gebracht - Geld hingegen schon. Das kann Berge versetzen - und ganze Kolonien, Lichtjahre von der Erde entfernt, aus dem Boden stampfen. So wie auch Sutter‘s World...

In der Messe angekommen stellt sie sich neben den Kafeeautomaten - sie lässt ihrem Kumpel doch gerne den Vortritt. „Diese Speziallieferung ist vorallem eines: gefährlich. Aber das ist nur ein Grund mehr diese Tanks schnellstmöglich loszuwerden. Schlimm genug reisen wir nur mit bescheidener Überlichtgeschwindigkeit. Werden die Zeit jetzt wohl beim Abladen gewinnen müssen, ehe uns Mr. Wilson nicht eine neues Raumschiff zuspricht.“
Insgeheim hofft sie ja auf eine andere Gelegenheit als nur einen knauserigen Bonus. Der wird wennschon ja sicher der ganzen Crew zugesprochen und dann zu ungleichen Teilen aufgeteilt - was heisst, dass sie am Ende noch am wenigsten davon haben, wenn sie sich ins Zeug legen.
« Letzte Änderung: 02.03.2021, 16:13:42 von Kayla Rye »

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