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Autor Thema: [IC] Kapitel 1: Geraubtes Land  (Gelesen 36555 mal)

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Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #195 am: 06.05.2021, 12:09:01 »
Tian sah an sich herab und überprüfte seine Erscheinung, während er sich über Katharinas beleidigten Ton wunderte. Der junge Druide besaß nicht viel. Seine Kleidung war schlicht, aber praktisch. Er hatte seinen Stab und seinen Beutel in der Nähe der Pferde. Proviant hatte er stets griffbereit, man konnte ansonsten doch genügend Nahrung in der Natur finden oder sich bestimmt ohne großen Aufwand etwas aus Svetlanas Küche einpacken. Was war also mit entsprechender Ausrüstung gemeint? Vielleicht brauchte Katharina etwas Zeit für sich? Vielleicht wollte sie gar nicht mit auf Erkundungstour gehen?

"Ähm", begann er mit einem ratlosen Ton, "wir müssen in den Süden. Fast all unsere Ziele liegen im Wald, aber Bokkens Hütte ist näher. Wie Calxu gerade eben gesagt hat, macht es Sinn dort anzufangen und dann in Richtung der Banditen zu ziehen." Er blickte in die Runde und wandte sich wieder an Katharina. Tian schien zu überlegen, antwortete dann arglos: "Wenn wir nicht trödeln, sind wir vermutlich schon am Nachmittag bei Bokkens Hütte, abends oder nachts, wenn wir uns das Land unterwegs auch genauer ansehen und Victor die Karte weiterführt." Für die restliche Reise würden sie eben solange brauchen, wie sie brauchen würden. Eine genauere Einschätzung traute er sich nicht Katharina gegenüber zu erwähnen, schon gar nicht, während sie so finster dreinschaute.

Mit freundlicher Mine meinte er noch: "Ich bin bereit! - hab ja nicht viel zu packen - und kann dir gerne helfen, dein Gepäck zusammenzutragen, wenn du möchtest." Er hätte beinahe gesagt, wenn du mitkommen möchtest, doch vielleicht hätte sie sich beleidigt gefühlt? Tian kam sich vor, als ginge er über dünnes Eis. Sie hatten eine Woche lang gearbeitet, verbessert und miteinander gesprochen. Warum wollte Katharina jetzt noch länger hier herumsitzen? Ihre Ideen konnte sie doch auch unterwegs anbringen. Hörte sie nicht auch das Abenteuer rufen?


Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #196 am: 07.05.2021, 14:31:34 »
Zu Tians Worten nickte Calxu. Katharinas leicht gereizte Fragen, malten für ihn das Bild einer Person die eine gewisse Planungssicherheit brauchte und gerne auf alles vorbereitet sein wollte. Etwas was nach seiner Erfahrung nicht möglich war. Dabei dachte er jetzt nicht an die Überlegungen zu genug Reiseproviant sondern an die Dinge welche auf der Erkundung passieren könnten. Gegen Untote half ein Streitkolben besser als ein Schwert. Das Schwert ist aber gut gegen wilde Bestien und Hominide. Aber die Lanze ist tausend Mal besser als das Schwert oder der Streitkolben gegen schwere oder berittene Gegner, und die Banditen hatten schließlich Pferde.

Er verzog zeigte grinsend Zähne und ließ die Schwanzspitze wippen. „Je nachdem was uns Borken erzählen wird, werden wir unsere Pferde wohl gen Waldgebiet richten. So wie Varis es vorgeschlagen hatte. Dort können wir jagen oder uns anders versorgen. Insgesamt glaube ich, dass wir etwa sieben bis zehn Tage unterwegs sein werden um Borken zu finden und dann den Wald nahe der Banditen zu erkunden. Danach heißt es wieder zurück zum Handelsposten. An Reiseproviant empfehle ich maximal 7 Rationen für Hominid und Pfed und an Ausrüstung etwas den Witterungsumständen angepasstes. Wir dürfen uns mit dem Essen oder unnützer Ausrüstung nicht zu schwer belasten. Den Proviant bekommen wir, wie sie selber sagten, von den beiden Hausherren dieses Handelspostens gestellt. Ohne nähere Informationen, und dies wird sozusagen die richtige Erkundungsmission, sollten wir meiner Meinung nach das Banditenlager nicht direkt anvisieren. Falls die Götter es aber so wollen und uns eine Gelegenheit daher kommt das Lager zu schleifen, werden wir sehen was passiert.“ Er hoffte, dass dies den beiden Planungsköpfen der Gruppe genug Vorplanung war. Insgesamt ließ es ja offen was im Wald passierte.

Mit einer etwas festeren Stimme und ohne ein Zucken des Schwanzes fügt er noch an. „Mir gefällt der Gedanke von Varis nicht, dass wir schon ausspioniert wurden.Wir haben genug Zeit verlohren. Da die Wachen für den Posten angekommen sind, sich gerade selbständig einrichten, die beiden Männer in Olegs Obhut gehen und die Hausherrin sowie der Hausherr der aktuellen Situation hier in ihrem Händlerposten gewachsen sind, spricht nichts mehr dagegen, dass wir sechs zusammen nun aufbrechen und weitere Informationen sammeln. Somit bleibt, bevor wir losreiten könnten, nur noch das Satteln der Pferde und das zusammenklauben des Proviants.“

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #197 am: 07.05.2021, 15:40:04 »
Als Calxu seine Planung verkündete und er endlich mal der erste war der eine grobe Zeit Planung verkündete beruhigte sich Katharina sichtlich, und ihre Mine hellte sich auch wieder auf. "Das ist doch mal eine Aussage mit der man was anfangen kann. Wir rechnen also mal grob mit einer Woche und packen entsprechend Proviant ein. Da dies eine Erkundungstour werden soll, kann ich wohl davon ausgehen das ich meine Abendgarderobe wohl eher hier im Handelsposten lassen kann. Aber meine Waffen sollte ich wohl einpacken und mich auch entsprechend rüsten, da wir nicht genau wissen was auf uns zukommt. Das wir zuerst diesen Borken ansteuern halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Danach könnte man vielleicht bei diesen Kobolden vorbei schauen, das scheint ja auf dem Weg zu liegen und uns in Richtung Banditen Lager zu führen. Würde auch dazu beitragen das wir den näheren Wald etwas besser erkunden können. Von einem direkten Angriff auf die Banditen würde ich im Moment auch eher abraten. Vielleicht sollten wir uns nach dieser Erkundung dann erst einmal wieder hier versammeln um zu sehen was es neues gibt, den Proviante auffrischen und mal wieder eine Nacht in einem ordentlich Bett verbringen um dann frisch und ausgeruht weitere Schritte zu planen. Gebt mir noch etwa eine halbe Stunde, dann wäre ich auch zur Abreise bereit" meinte Katharina dann und ging in Richtung des Schlafsaal um sich dort um zu ziehen, ihre Ausrüstung zu packen und sich danach entsprechend mit Proviant zu versorgen.

Victor Yevgenov

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #198 am: 07.05.2021, 17:52:04 »
Victor schüttelte kaum merklich den Kopf. Jetzt machten sie sich plötzlich Sorgen, dass die Banditen sie ausspioniert haben könnten. Als er mit Nachdruck versucht hatte, die anderen zu überzeugen, dass es eminent wichtig war, die besseren Informationen über den Gegner zu haben, war das allen egal gewesen. Selbst als sie direkt in der Nähe des Lagers waren, hatten die anderen darauf gedrängt, endlich wieder zurückzureiten. Scheinbar waren sie wirklich alle davon ausgegangen, dass die Banditen so kopflos agieren würden, einfach einen gesicherten Posten anzugreifen. Fehler Nummer 1: Denke nie, dass dein Gegenüber ein Idiot ist. Vielleicht würden sie es ja beizeiten lernen.

Insgesamt wurde er aus der Gruppe nicht schlau. Die eine Hälfte, er nannte sie bei sich die Wildnisfraktion, schien Planung und Vorbereitung für Teufelswerk zu halten. Sie kamen ihm manchmal vor wie kleine Kinder, die, sobald sie etwas sahen, das funkelte, sofort darauf zu rannten, ohne sich einen Gedanken um die Folgen zu machen.
Aus Calxu wurde er überhaupt nicht schlau, was er darauf schob, dass er die Rasse des Paladins einfach nicht verstand. Immerhin schien er sich zumindest ein paar Gedanken zu machen, bevor er den anderen hinterherstürmte. Für einen Paladin allerdings war er überraschend wenig auf Regeln und deren Einhaltung fokussiert.
Katharina schlussendlich schien ihm von der Herangehensweise an die Dinge eigentlich recht ähnlich. Allerdings hatte sie furchtbare Stimmungsschwankungen. An einem Tag lief sie ihre Lieder trällernd durch die Gegend, und dann wieder kam ein Ausbruch wie eben. Er selbst wusste im Übrigen nicht, ob sie ihn mit ihrer Frage ebenfalls angesprochen hatte, denn er hatte sich für einen Aufbruch ebenfalls noch nicht bereit gemacht, nicht einmal dafür umgezogen. Er war selbst erstaunt gewesen, dass Gulyre bereits an den Pferden herumzerrte, wo sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal beschlossen hatten, wohin sie gehen wollten.
Nun ja, das war wieder das Thema mit den Kleinkindern.

Er selbst hüllte sich bei dieser Diskussion, die leicht ins toxische abgleiten konnte, weiterhin in Schweigen, und ging stattdessen wortlos auf sein Zimmer, wo er sorgfältig und ohne Hast begann, die wenigen Dinge einzupacken, die er auf die Reise mitnehmen wollte - was dennoch so ziemlich alles umfasste, was er besaß.

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #199 am: 07.05.2021, 18:35:59 »
Als Victor ebenfalls in den schlafsaal kam um sich um zu ziehen nutze Katharina die Chance ihn mal alleine zu erwischen "Victor sag mal, was war eigentlich genau los bei eurer ersten Tour? Warum genau seid ihr nicht zum Lager der Banditen vorgedrungen? Du scheinst ja manche Dinge ähnlich zu sehen wie ich. Vor allem bist du einer der wenigen in der Gruppe die erst ihr Hirn einschalten bevor sie handeln. Du bringst gute Ideen vor, aber sobald jemand etwas dagegen sagt dann kämpfst du nicht für deinen Standpunkt sondern schweigst nur. Wenn es ja nach mir geht sollten wir uns mehr Pläne machen und erst überlegen. Aber die meisten der Gruppe rennen lieber blind los und hoffen das sie einfach Glück haben und sich schon alles irgendwie zum Guten wenden wird. Ich habe das Gefühl das wir zwei die einzigen sind die sie vor ihrem ruin retten können. Wir müssen einfach versuchen sie etwas zu lenken und in die richtige Richtung zu lenken. Das funktioniert aber nur wenn wenigsten wir zwei zusammen arbeiten und miteinander reden. Oder wie siehst du das? "

Victor Yevgenov

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #200 am: 07.05.2021, 20:04:52 »
Victor blickte Katharina ein paar Sekunden nachdenklich an, bevor er antwortete. "Ich kämpfe nicht?" Er grübelte eine Weile, in der er die Gespräche der vergangenen Wochen noch einmal vor seinem geistigen Auge Revue passieren ließ. "Nun, vielleicht ist das so. Ich würde sagen, ich habe meinen Standpunkt mehrfach deutlich vertreten. Aber wenn fünf andere laut widersprechen und meine Ideen ins Lächerliche ziehen, dann bin ich klug genug, um die Konfrontation nicht zu suchen. Wie sollte ich mich da durchsetzen? Wenn ich mir die anderen zum Feind mache, werden sie mir in Zukunft überhaupt nicht mehr zuhören."

Victor dachte einmal mehr an Yevgenij. Ja, letzten Endes waren die beiden Leibeigene gewesen, die die dreckige Arbeit für ihren Herren erledigen mussten. Doch wie sie das taten, dabei hatten die beiden meist freie Hand - und sie verstanden und ergänzten sich blind. Nie musste er fürchten, dass seine Gedanken einfach zur Seite gewischt wurden. Yevgenij hatte ihm immer zugehört, und auch wenn er anderer Meinung gewesen war, so hatte Victor sich immer ernstgenommen und wertgeschätzt gefühlt. Hier war das anders, und offenbar konnte er mit dieser Ablehnung weniger gut umgehen als er das vermutet hätte.

"Ich fühle mich bei den anderen manchmal so, als würde ich versuchen, einem Fliegenschwarm das Marschieren in Reih und Glied beizubringen. Es scheint von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein, ihnen einen Plan vorzulegen und zu hoffen, dass sie Gefallen daran finden würden. Im Gegenteil, sobald sie das Wort Plan hören, scheinen sie allergische Reaktionen zu bekommen. Also bin ich vielleicht dazu übergegangen, es gar nicht mehr zu versuchen. Eine neue Strategie habe ich leider noch nicht, aber sie muss eher darin bestehen, den Schwarm Fliegen zum Honig zu locken. Dabei können sie so wild durcheinander fliegen wie sie möchten, solange der Schwarm sich dahin bewegt, wo ich ihn haben möchte.
Nur was mein Honig ist, das muss ich noch herausfinden."


Er überlegte kurz, was Katharinas erste Frage gewesen war, dann sprach er weiter: "Was unseren Ausflug betrifft: Es war genau wie beschrieben. Kaum waren wir am Waldrand, schienen sie völlig vergessen zu haben, was wir dort eigentlich wollten. Nach dem Zusammentreffen mit den Kobolden wollten sie direkt wieder umkehren. Mit Mühe konnte ich sie überreden, wenigstens bis zu der Stelle zu gehen, wo die Banditen aus dem Wald gekommen waren. Doch weiter wollten sie nicht; ich vermute, sie hatten immer noch gehofft, dass die Banditen in kleinen Gruppen zum Handelsposten kommen würden, damit wir sie leicht erledigen können. Meine Erfahrung ist allerdings, dass meine Gegner nicht dümmer sein müssen als ich selbst; es rächt sich, sie zu unterschätzen. Man muss dem Feind deshalb immer einen Schritt voraus sein - jetzt sind wir einen Schritt hinterher und machen genau das, was ich von Anfang an befürchtet hatte: Wir laufen blind in das Heimatgebiet des Feindes, der jetzt, im Gegensatz zu damals, auf der Hut sein wird."

Katharina konnte Victor seinen Frust deutlich anmerken. Sein Enthusiasmus, in den Wald zu gehen und dort das Lager der Räuber auszuforschen, schien komplett erloschen zu sein.
"Vielleicht müssten wir es ganz anders anstellen. Vielleicht müssten wir jetzt einen Köder auswerfen, dem die Banditen nicht widerstehen können. Eine Geisel, reich genug, damit ein mögliches Lösegeld verhindert, dass sie sie direkt abstechen. Doch es bräuchte Zeit, um einen solchen Plan auszuhecken, und die Gefahr wäre groß. Zeit, die wir ohnehin nicht haben.
Es soll wohl so sein."
seufzte er.
« Letzte Änderung: 07.05.2021, 20:05:51 von Victor Yevgenov »

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #201 am: 07.05.2021, 20:42:15 »
Katharina war froh das Victor auf das Gespräch einging und sogar überraschend offen antwortete. Sie hörte ihm aufmerksam zu und an einigen Stellen kommentierte sie seine Anmerkungen mit einem zustimmend nicken, an andere Stellen mit einem tiefen Seufzer. Victor sprach Katharina voll aus dem Herzen, sie sah es sehr ähnlich "Victor vielen Dank für deine Offenheit, ich glaube ich kann dich jetzt etwas besser verstehen. Ich versteh nun warum du so oft schweigsam einfach einen Schritt zurück trittst. Vielleicht hast du ja wirklich Recht und es ist manchmal besser sich nicht auf ein Wort Gefecht ein zu lassen. Dein Beispiel mit den Fliegen ist sehr gut und macht unsere Situation sehr bildlich. Die Idee mit dem Honig gefällt mir. Wir müssen nun wirklich nur noch herausfinden was in diesem Fall unser Honig ist und wie wir ihn richtig einsetzen. Auch deine Idee mit dem Lockvogel für die Banditen gefällt mir. Die Idee ist gefährlich, aber sie könnte funktionieren. Ich hatte auch schon eine ähnliche Idee doch leider konnte ich diese noch nicht bis zum Ende durchdenken. Wir sollten diesen Gedanken auf jeden Fall weiter verfolgen und gemeinsam überlegen wie wir diese Idee verfeinern und dann auch noch unseren Gefährten schmackhaft machen. Aber ich glaube wir sollten jetzt erst einmal aufbrechen und unseren fliegenschwarm etwas Ausflug gönnen bevor er sich anstelle des Honig einen Haufen kuhdung sucht. " bei den letzten Worten musste Katharina etwas schmunzeln. Sie war sichtlich erleichtert und froh über das Gespräch. Nachdem Katharina dann alles soweit zusammen gesucht hatte machte sie Victor klar das es nun wohl Zeit wäre auf zu brechen, selbst wenn die Planung noch sehr chaotisch und unpräzise ist, mussten sie jetzt einfach das beste aus der Situation machen.

Gulyre

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« Antwort #202 am: 08.05.2021, 20:31:30 »
Der Wanderer ahnte so langsam, was sein der alte Mann meinte, als er die Wankelmütigkeit der Frauen mit den unvorhersehbaren Stürmen im Gebirge verglich. Es wird wohl das beste sein, wenn die Bardin ihren Zorn an den Banditen ausließ.

Er blickte zu Tian „ Im Wald sollten wir Notfall ausreichend Nahrung finden können, falls wir doch ein paar Tage länger unterwegs sein sollten. Ich werde das nötigste zusammen suchen. Ich denke wir können in einer Stunde Abmarsch bereit sein.“ Er begab sich zu seinen seinen Habseligkeiten und verstaute etwas Proviant in seinem Rucksack. Er spannte Muskeln an bevor er seine Waffe packte und schwang diese mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. Die Wildnis wartete.

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #203 am: 08.05.2021, 21:22:47 »
Nachdem der Handelsposten nun sicher war, jedenfalls so sicher, wie er für den Moment sein konnte, hatten die Abenteurer nun endlich die Freiheit, das Land zu erkunden. Auch wenn sie sich noch nicht über alles im Einen waren, so war ihnen doch allen klar, dass sie dafür hinaus in die Wildnis mussten. Und da diese durchaus gefährlich sein konnte, waren sie dabei besser zusammen unterwegs. So sattelten sie also die Pferde, die sie dank der Banditen nun ihr Eigen nennen konnten, verabschiedeten sich von Oleg und Svetlana und auch von Kesten und seinen Männern, sowie von Jarek und Valko, und ritten los. Die Hütte des Tränkebrauers Bokken sollte das erste Ziel sein. Sie war nicht sehr weit entfernt und sie würden sie noch gerade vor Einbruch der Dämmerung erreichen können. Und genau so war es auch.

Nach wenigen Stunden bereits tauchte die kleine Hütte am Horizont auf und als sie näher herankamen, sahen sie Rauch von einer Feuerstelle aufsteigen. Der alte Einsiedler, Bokken, war gerade dabei, etwas in seinem Kessel zuzubereiten. Bokken war schon ein älterer Mann, mit sicherlich sechzig Jahren oder mehr auf dem Buckel, und insgesamt eine eher wilde Erscheinung. Die grauen Haare wuchsen in einer ungezügelten Mähne, ebenso wie sein voller Bart. Er trug einfache Kleidung aus Leinen und legte wohl auch nicht allzu viel wert auf sein Erscheinungsbild. Mit seinen durchdringenden Augen linste er in Richtung der Neuankömmlinge, was ihn aber nicht aus der Ruhe brachte.

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #204 am: 08.05.2021, 21:51:03 »
"Latha brèagha a tha ann![1] Mögen deine Wurzeln tief und deine Blätter in den Himmel wachsen." Tian stieg vom Pferd und hielt die Handfläche zum Gruß vor sich. "Wir kommen von Olegs und sind auf der Suche nach Freundschaft und Wissen."

Der junge Mann trat näher. "Ich bin Tian und komme aus Rostland." Gerne hätte er in den Kessel geblickt, aber ohne Erlaubnis schien dies respektlos. Er wartete zunächst auf die Reaktion des Alten und stand offen und heiter vor ihm.
 1. Druidic: Einen schönen Tag wünsche ich dir!

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #205 am: 08.05.2021, 22:48:31 »
Bokken schaute irritiert zu dem jungen Druiden. Offensichtlich hatte er seine Worte nicht so ganz verstanden.

Er nickte dann aber und meinte: "Wurzeln und Blätter! Ja, Wurzeln und Blätter sind gut. Von Oleg also, hmm? Oder doch aus dem Rostland? Na, wie dem auch sei. Wollt ihr ein paar Tränke erwerben? Ich hab noch ein paar in meiner Hütte. Die letzten vorerst. Also, überlegt es euch schnell!"

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #206 am: 08.05.2021, 23:06:42 »
"Was für Tränke hast du anzubieten, Bokken?" Kein Druide also. Vielleicht ein Kräuterkundiger, ein Alchemist? "Und wieso sind das vorerst die letzten? Fehlen dir Zutaten oder hast du in letzter Zeit soviel verkauft?" Tian folgte dem Alten und hielt seinen Ton beiläufig.

Dungeon Master

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« Antwort #207 am: 09.05.2021, 00:00:17 »
Tränke hatte Bokken ein paar im Angebot. Er hatte zwei einfache Heiltränke, sowie einen etwas stärkeren. Dazu hatte er noch zwei Feuerodemtränke. Für die einfachen Heiltränke verlangte er je fünfzig Goldmünzen und für die anderen Tränke jeweils einhundert Goldmünzen. Oder etwas zum Tausch, was er gebrauchen konnte und was einen adäquaten Wert hatte.

"Die Zutaten gehen mir zuneige. Reißbeeren vor allem, ihr Saft ist hervorragend zum Brauen von Tränken geeignet. Ich weiß, wo sie wachsen, aber für meine alten Knochen ist das nichts mehr. Vielleicht könnt ihr mir ja welche bringen?"

"Außerdem will ich nicht nochmal meinem Bruder begegnen." Er spuckte auf den Boden, das Verhältnis zwischen den beiden schien wirklich nicht das Beste zu sein. Dann hielt er verbittert seine rechte Hand hoch, deren kleiner Finger fehlte.

"Der Bastard hat ihn mir abgeschnitten, als er meine Mutter das letzte Mal schlug - Desna wache über ihre Seele. Statt sich den Wachen zu stellen, zog er es vor, in einem hohlen Baum weiter im Süden zu leben. Ich schätze mal, dass das auch eine gerechte Strafe ist."

Calxu

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« Antwort #208 am: 09.05.2021, 13:12:56 »
Zur Abreise hatte sich Calxu einen der Wurfspeere von Oleg zugelegt. Als Schildkämpfer fühlte er sich nicht befähigt, wirklich etwas im Fernkampf leisten zu können. Doch mindestens einen Speer sah er als notwendig an.[1]
Nachdem alles gepackt war, gesellte er sich zu Gulyre und zu Varis. Da er auch kaum mehr hatte als die Kleider am Leib, abgesehen vom Priestergewand tief im Rucksack, und Ausrüstung, ging es ziemlich schnell. Für ihn war schließlich auch eine polierte Rüstung gut genug für formelle Anlässe, welche er hier in einem wilden Landstrich genauso oft erwartete wie einen Tempel für Abadar, den Gott der Zivilisation und Städte.
Mit den beiden sprach er sich ab, wie sie beim Reiten die anderen drei Beschützen könnten. Er empfand es als Wichtig besonders auf Tian, als ihren Zauberwirker zu achten. Ansonsten schlug er eine lockere Formation aus einer von ihnen dreien vorne, einer in der Mitte und einer Hinten vor. Wobei er aber besonders mit dem Blick zu Varis die Option des Spähers vorne weg auch für sinnvoll hielt.

Nachdem die Marschordnung geklärt war, ging es los. Über die wenigen Stunden, welche Sie zu Bokkens Hütte brauchten, behielt er die anderen möglichst im Blick.
Dort angekommen übernahm Tian die Führung. Der junge Druide wusste schließlich auch am besten wie er mit dem verwahrlost aussehenden Mann umgehen konnte. Derweil kümmerte sich Calxu um sein Pferd. Die Schecke musste sich wohl noch etwas dran gewöhnen, dass kein Mensch auf ihrem Rücken saß. Besonders der Schwanz schien sie beim Reiten zu irritieren, so dass Calxu sie öfter mal zügeln musste. Das war aber nichts, was er nicht auch von anderen Reittieren kannte.
Bei den Preisen des Mannes lauschte Calxu auf. Auch wenn er verwahrlost aussah, hatte er Schneid. Der Preis hörte sich durchaus vernünftig an. Nur leider für ihn zu teuer. Von Einnahmen oder Sold waren ihm bis jetzt nicht unter gekommen. Sie sollten vielleicht auch darüber nachdenken, wie sie mit möglicher weise gefundener Beute umgingen. Er trauerte zwar nicht dem nach was Katharina Oleg gegeben hatte, schließlich machte es Oleg zufrieden, aber auf Dauer war so ein Handeln für Calxu keine Option. Jetzt aber vor Bokken darüber reden, das wäre dumm gewesen. Schließlich würden sie zu Pferde noch genug Zeit verbringen.

„Herr Bokken, mein Name ist Calxu.“ stellte der Drachengeborene sich vor und ging vom Pferd zu den beiden hinüber. „Da die Nacht dämmert, hätten sie etwas dagegen, wenn wir unser Nachtlager in der Nähe ihrer Hütte aufschlagen? Morgen früh in der Dämmerung brechen wir auch wieder auf.“ fragte er den Mann, schließlich war das hier sein Garten und seine Hütte. Ansonsten wollte er sich auch nicht weiter in das Gespräch von Tian einmischen. Schließlich war Tian noch nicht auf die Banditen eingegangen oder hatte ihn nach sonstigen Gefahren gefragt. Aber wenn die anderen derweil die Zelte aufschlugen, konnten sie noch mithören und bedrängten nicht alle gleich den armen alten Mann.
 1. Wurfspeer für 0,5 GM eingetragen
« Letzte Änderung: 09.05.2021, 14:22:13 von Calxu »

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #209 am: 09.05.2021, 13:38:53 »
Bokken hatte nichts dagegen. "Ja, macht nur, macht nur. Solange ihr meinen Schlaf nicht stört."

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