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Autor Thema: [IC] Kapitel 1: Geraubtes Land  (Gelesen 35611 mal)

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Gulyre

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #120 am: 20.04.2021, 20:09:02 »
Die Diskussionen über die weitere Handhabe der Situation war etwas Neues für den Wanderer. Gleichzeitig versuchte er diesen Umstand zu Nutzen um mehr über seine Gefährten zu erfahren.  Er war kein großer Redner aber ein Mann der seine Verantwortung sehr ernst nahm. Er begann mit ruhiger Stimme zu sprechen „ Ich verspüre keinerlei Vergnügen dabei den Männern des Hirschkönigs die gerechte Strafe zukommen zu lassen, scheue mich aber auch nicht davor den Richtspruch der Gemeinschaft zu vollstrecken. Auch bin ich dafür, dass wir versuchen am morgigen Tag aufzubrechen und falls wir auf eine Vorhut oder Späher treffen sollten, werden wir sicherlich mit ihnen fertig.“ Geduldig wartete er die Reaktionen ab und widmete sich seiner Mahlzeit die er nebenher aus einer der Holzschalen löffelte.

Victor Yevgenov

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #121 am: 21.04.2021, 00:38:51 »
Victor hörte den Argumenten der Anderen mit wachsendem Unmut zu. Womöglich lag es an seiner eigenen Geschichte, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass es so einfach war, wie die anderen sich das vorstellten.

"Nun gut. Dass die Opfer die Strafe selbst bestimmen, ist vermutlich wirklich keine gute Idee. Allerdings warne ich dringend davor, einzelne Banditen freizulassen oder gar mit uns mitzunehmen. Vielleicht ist mein Menschenbild zu negativ, aber glaubst du wirklich," - das sagte er zu Tian gewandt - "dass ein freigelassener Bandit freiwillig Meldung bei den Schwertjunkern erstattet und nicht die Gelegenheit ergreift, das Weite zu suchen? Und was hindert ihn dann daran, sich wieder seinen Kumpanen anzuschließen? Was passiert, wenn er in Zukunft unschuldige Reisende überfällt und womöglich sogar tötet? Klebt deren Blut dann nicht an unseren Händen?"
Varis und Calxu dagegen stimmte er zu: "Wenn wir sonst kein Urteil fällen wollen, müssen wir sie hier einsperren. Was ich noch weniger tun würde als sie einfach freizulassen, wäre, sie mit zum Unterschlupf zu nehmen. Sicher könnten sie uns helfen, aber sie könnten uns genauso gut - und ich halte das für wahrscheinlicher - in irgendeiner Weise verraten. Möglichkeiten dazu gäbe es genügend.

Was die beiden anderen betrifft. Das einstimmige Urteil scheint zu sein, dass sie nicht bereuen. In diesem Fall ist das Gesetz eindeutig; und auch wenn es mir keine Freude bereiten würde, wäre ich bereit, es auch zu vollstrecken. Wobei der Strick als Strafe in meinen Augen die passende wäre."


In der Frage, wie sie weiter vorgehen wollten, wurde schnell deutlich, dass er mit seinem Vorschlag allein war. Außer ihm stimmten alle überein, hier im Fort auf die Banditen zu warten. Victors Meinung nach verspielten sie dadurch zwar einen Vorteil, den sie jetzt noch hatten, allerdings merkte er schnell, dass er die anderen damit nicht überzeugen konnte. Dennoch gab er nicht komplett auf.
"Der Plan, sie nach und nach aufzureiben, ist prinzipiell gut. Allerdings warne ich noch einmal davor, dass das schiefgehen könnte. Wenn ihr eine Vorhut von vier Mann los schickt, die dann nicht zurückkehrt: Würdet ihr tatsächlich weitere vier Mann schicken? Mir wäre die Gefahr zu hoch, dass, was immer der ersten Gruppe widerfahren ist, auch der zweiten drohen würde. Daher sehe ich mehrere Möglichkeiten: Entweder sie kommen mit allem, was sie haben, oder sie versuchen, die Lage auszuspähen.
Letzteres ist in dieser Gegend sehr schwierig, daher bin ich fast geneigt an ersteres zu glauben.

Aber was ist mit der dritten Möglichkeit: Was passiert, wenn sie gar nicht kommen? Wir könnten den Stützpunkt nicht wirklich verlassen, ohne Oleg und Svetlana möglichen Räuberüberfällen schutzlos auszuliefern. Wir können aber auch nicht viel tun, wenn wir hierbleiben.

Um ihnen einen Schritt voraus zu sein, schlage ich deshalb vor, dass ich alleine den Weg zum Quartier der Räuber unternehme und auskundschafte, was sie vorhaben. Sobald ich mehr in Erfahrung gebracht habe, kehre ich zurück. Im Schutz des Waldes und der Dunkelheit habe ich als Einzelner gute Chancen, unentdeckt zu bleiben."


Er blickte die anderen erwartungsvoll an. Er war sich relativ sicher, dass sie sein Vorhaben nicht gutheißen würden, und dazu vermutete er, dass Varis für eine solche Aufgabe besser geeignet war als er selbst - aber es gefiel ihm ganz und gar nicht, passiv hier zu sitzen und zu warten, was passierte. Jeder Plan war aus seiner Sicht besser als einfach nur abzuwarten.

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #122 am: 21.04.2021, 06:43:09 »
Calxu blicket nach oben zu der immer weiter wandernden Sonne. „Wer richteten will, der muss auch bereit sein das Urteil zu vollstrecken. Sagte meine Palandin stehts.“ Mit dem Blick in die Runde fuhr er fort. „Es braucht eh mehrere Henker, gleich ob der Strick oder ein Richtblock. Und gleich was wir danach machen, wir können nicht einfach nach dem Mittag los. Die beiden müssen gerichtet werden, dazu brauchen sie noch Gräber, eine der Abfallgruben muss in eine Kerkergrube umgebaut werden allein diese drei Sachen werden uns wohl bis zum Abend gut beschäftigen. Falls wir es richtig machen wollen und ihre Leichen nicht in freier Flur verscharren.“ er holte tiefer Luft und sah zu Victor. „So unabwägig ist der Punkt mit garnicht, dass sie nicht kommen werden. Es ist eine Banditenbande. Warum sollten sie sich sorgen machen, wo sie keine Gefahr wittern und Happs vielleicht auch noch Spaß haben will. Sie wissen nicht, dass wir hier sind, dass die Schwertjunker sich in Bewegung gesetzt haben. Solange sie eben das auch noch nicht wissen oder einschätzen können, ist die Gefahr für die beiden Leweton eher gering. Schließlich haben sie bis jetzt hier auch überlebt und das mit Banditen als Nachbarn. Mit zwei Gefangenen oder freigelassenen Personen steigt die Gefahr natürlich, ohne Frage. Genau darum gibt es hier keine perfekte Antwort und unsere Diskussion zeugt ja von unserer eigenen schlechten Informationslage.“ Sein Blick blieb tatsächlich bei Voctor. Zwei Nächte zuvor wollte er sich noch Bäumen verstecken und als Feigling dastehen, nun wollte er alleine in einen Wald mit unbekannten Gefahren ziehen und dann auch noch ein Banditenlager Auskundschaften. „Wenn du dir auch zutraust den natürlichen Gefahren aus dem Weg zu gehen, ist es tatsächlich eine Option aber wenn wäre es gut wenn wir alle gehen.“ nun blickte er wieder zu den Anderen „In fremden Gelände wäre es sehr unklug seine Kräfte aufzuteilen, außer man ist sich der Fähigkeiten des Kundschafters und der eigenen Sache sehr sicher. Der größte Feind den wir gerade haben ist die Unwissenheit. Die Banditen und die wilden Tiere sind ein Teil dieser Unwissenheit.“ eine klare Präferenz konnte der Drachengeborenen offensichtlich nicht abgeben, auch wenn er deutlich daran zweifelte überhaupt vor Sonnenuntergang etwas anderes machen zu können als Gruben ausheben und Leichen verscharren.

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #123 am: 21.04.2021, 10:57:20 »
Katharina konnte die Einstellung und dessen Vorgehen gut verstehen. Wäre sie selbst noch nur alleine unterwegs, würde Sie es vermutlich ähnlich machen. Aber hier ging es nun um die Gruppe und auch noch um unschuldige weitere Personen die bedacht werden müssen. Nachdem Calxu seine Meinung kund getan hatte meldete sich auch Katharina erneut zu Wort „Lasst und doch einmal kurz zusammenfassen was wir eigentlich bisher wissen. Wir Wissen das Wachen zur Unterstützung hier her gesendet werden, wir wissen aber nicht genau wann. Wir Wissen das die Banditen nicht vor heute Abend reagieren werden. Wir wissen das selbst wenn wir jetzt direkt aufbrechen wohl im Dunkeln ankommen werden. Und ab den weitern Punkten können wir nur noch spekulieren. Es ist unsicher wie die Banditen reagieren und vor allem wann sie reagieren. Ich vermute ja das sie wohl nicht unbedingt schon direkt in der Nacht aufbrechen werden. Wenn sie direkt auf Angriff aus sind dann vermuten wir das Sie ihr Lager ja auch nicht völlig unbewacht lassen werden. Ob sie sich direkt Hilfe bei Ihrem Hirschkönig holen ist auch fraglich. Die Idee selbst Späher aus zu senden könnte man überlegen, jedoch sollten wir bedenken das die meisten von uns hier wohl eher Nachteile im dunklen haben. Von daher ist es nicht ratsam das Victor alleine geht, wenn dann nur in Begleitung von vielleicht Varis dessen Augen im dunkeln deutlich besser sehen, oder ich begleite Euch ebenfalls da auch meine Augen im dunkeln mehr sehen als die von Menschen, aber halt bei weitem nicht so gut wie die Augen eines Elfen. Auch ist es nicht ratsam eine Person los zu senden, denn wie sollen wir dann erfahren ob die Mission erfolgreich war, oder ob du vielleicht selbst in Schwierigkeiten geraten bist. Es nutzt uns nicht viel wenn mir eine Klinge verlieren, von denen wir aktuell sowieso schon zu wenige haben. Wir könnten vielleicht eine kleine Gruppe aussenden die als Vorhut mal den Wald erkundet und schaut wie weit sie ungefährdet kommt. Dabei könnte diese Gruppe auch gleich noch ein paar Mondradischen pflücken und sie auf dem Rückweg mitbringen. Der Rest der Gruppe könnte dann die von Calxu erwähnten Arbeiten vornehmen. Falls wir uns also für diese Idee entscheiden dann sollte uns aber klar sein das wir somit im Zweifel unsere Gesamtsituation schwächen wenn wir uns aufteilen. Und alle auf einmal los ziehen würde die Wahrscheinlichkeit eines geheimen und unauffälligen Angriff oder einer heimlichen Erkundung auch eher erschweren wenn nicht sogar fast unmöglich machen, da wir einfach eine zu große Gruppe sind und vermutlich der ein oder andere schon aufgrund Ihrer Ausrüstung und Größe nicht gerade unauffällig sind.“ Katharina bemühte sich bei Ihren Worten möglichst ruhig und ohne Vorwurf zu sprechen, denn sie wollte niemandem zu Nahe treten oder ihn gar beleidigen, denn noch kannte sie ihre Begleiter zu wenig um deren Reaktionen wirklich einschätzen zu können.

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #124 am: 21.04.2021, 12:14:48 »
Tatsächlich nickte Calxu bei jedem Punkt, der von Katharina perfekt zusammengefassten Situation. Er schien sich nicht angegriffen zu fühlen, sondern schein erleichtert, dass jemand die Lage so gut in Worte gefasst hatte.

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #125 am: 21.04.2021, 12:52:48 »
"Verzwickt." Es gab tatsächlich viele Unbekannte und immer mehr Ideen. Es sprach vieles dafür, sich hier zu verschanzen und das Fort zu verstärken, doch Tian verstand auch die Lust die Umgebung erkunden zu gehen oder die Banditen auszuspionieren. Der junge Druide folgte dem Blick Calxus. Ihre Unentschlossenheit kostete sie Zeit.

"Auch wenn ich gerne mit ein oder zwei von euch die Lage außerhalb des Forts erkunden würde, so gibt es vorher einiges zu tun. Lasst uns zunächst über Happs und seine Männder entscheiden. Nachdem wir uns hier alle beteiligen, finde ich es auch gerecht, wenn man sich nicht von den unangenehmen Dingen ausnimmt. Ich möchte kein Henker sein, aber ich weiß, dass es manchmal nötig ist. Lasst uns losen[1], wer den beiden den Tod geben soll. Die Stärksten von uns könnten sich danach an die Gruben machen und die möchten, könnten die Gegend bis am Abend noch erkunden. Vielleicht lassen sich auch ein paar dieser besonderen Radieschen finden. Vielleicht finden wir sogar einen geeigneten Ort für einen Hinterhalt, eine bessere Aussicht oder ein Versteck. Ich glaube, je mehr wir über die Gegend erfahren, desto besser stehen unsere Chancen hier erfolgreich zu sein."

Tian wandte sich dann noch einmal an Victor. "Du denkst praktisch. Ich verstehe, dass es das leichteste wäre, auch die anderen beiden Männer umzubringen. Es könnte sein, dass sie in der Zukunft weiterhin rauben, oder sogar noch Schlimmeres. Nur möchte ich niemanden für Taten verurteilen, die er noch nicht begangen hat. Ich möchte ihnen eine Chance geben zu beweisen, dass sie auch anders können. Teil der neuen Raublande sein könnten. Daher erscheint mir ein Weg nach Restow geeignet, ihr Potential zu testen: Wir schicken einen von ihnen erst in dem Moment, in dem wir losreiten, damit keine Zeit bleibt, die anderen von seiner Bande zu warnen - zur Sicherheit also. Richtet er sich gegen uns, ist er allein und unbewaffnet." Tian zuckte die Schultern um zu zeigen, dass ihn dieser Gedanke nicht sonderlich beunruhigte.

"Du bist bestimmt ein tugendhafterer Mann als ich, denn ich kann nicht ausschließen, dass ich mich einmal in einer Situation finde, in der ich stehlen muss, um zu überleben. Bei uns gab es immer wieder vom Glück Verlassene, Arme oder Kranke, die sich helfen mussten um weiterzuleben. Vielleicht wärst du selbst dann noch zu ehrlich, um jemanden auszurauben. Ich weiß nicht, ob ich es sein könnte. Aber ich weiß, dass ich eine Chance - sofern ehrlich angeboten - annehmen würde, damit sich mein Leben zum Besseren wenden kann." Tian hoffte, dass es möglich wäre zu einer Einigung zu kommen. Victor sagte das eine und kurz darauf wieder etwas anderes, wollte sich feige und hilflos stellen, platzierte sich dabei aber immer wieder selbst in die größte Gefahr. Tian wurde nicht schlau daraus.

Jedenfalls mussten sie als Gruppe entscheiden und notfalls darüber abstimmen, wie es nun weitergehen sollte.
 1. auswürfeln? die beiden niedrigsten Zahlen sind die kurzen Strohhalme?

Victor Yevgenov

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #126 am: 21.04.2021, 13:58:37 »
Victor war etwas verwundert, welche Welle seine Worte geschlagen hatten. Er selbst nahm es niemandem übel, wenn er eine andere Meinung hatte als er selbst. Es schien, dass er den Eindruck hinterlassen hatte, ein kaltblütiger Killer zu sein - womöglich nicht ganz zu unrecht.

Zunächst antwortete er daher Tian:
"Ich bin ganz sicher nicht tugendhafter als du. Ich habe in der Vergangenheit Dinge getan, die sicherlich nicht rechtens sind. Allerdings waren mir die Konsequenzen bewusst, wenn ich dabei gefasst werde.
Aber ich glaube, du missverstehst mich: Ich plädiere nicht dafür, die beiden reuigen Räuber zu henken. Allerdings plädiere ich auch dagegen, sie einfach freizulassen. Ich würde sie einsperren, und stelle nur fest, dass wir derzeit nicht die Möglichkeiten haben, sie einzukerkern. Solange die beiden hier sind, muss auch ein Teil von uns hier bleiben, um sie zu bewachen. Da in naher Zukunft die Schwertjunker herkommen wollen, würde ich sie dann in deren Obhut überstellen.

Die Einschränkungen, die damit verbunden sind, habe ich ja akzeptiert. Wir wollen ohnehin hier warten, bis die Räuber herkommen. Daher können wir auch die Gefangenen hier behalten.

Was mich aber umtreibt ist die Frage der Informationslage: unserer und der der Räuber. Meiner Meinung nach müssen wir ihnen einen Schritt voraus bleiben, um unseren Vorteil zu erhalten. Das heißt, dass wir immer so gut wie möglich über deren Schritte informiert bleiben sollten, während wir so gut wie möglich verhindern, dass sie Informationen über uns sammeln. Und genau deshalb mein Vorschlag, dass jemand sie auskundschaftet. Mein Vorschlag, dass ich selbst gehe, war eher dem geschuldet, dass sich außer mir alle dafür ausgesprochen haben, hier zu warten. Gerne überlasse ich diese Aufgabe jemandem, der dafür besser geeignet ist. Und ich stimme auch zu, dass es zwei Personen sein sollten. Vielleicht drei, aber das wäre bereits die Hälfte von uns.

Daher meine volle Zustimmung zu Katharinas Vorschlag. Die Frage wäre dann noch, wer von uns zum Kundschaften gesandt wird. Mein Angebot bleibt dabei bestehen."

Varis Larenthanil

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #127 am: 21.04.2021, 15:19:58 »
Varis bekam zunehmend eine Vorstellung davon, wie schwer es sein würde, in Zukunft in der Gruppe schnelle Entscheidungen zu treffen. Er kannte das nicht, er war lange alleine unterwegs gewesen und da traf man alleine die Entscheidung und musste dann mit den Konsequenzen leben.

"Na gut, dann gehe ich mit dir in den Wald, wir schauen uns um und suchen nach den Mondradischen. Dann werden wir rechtzeitig zurück sein, falls die Räuber früher als erwartet kommen sollten. Und wir kommen ihrem Lager nicht zu nah. Aber wir bekommen eine erste Idee, wie dieser Wald so gewachsen ist und wer oder was sich dort herumtreibt. Und beim Vorbereiten der Grube könnt ihr auf unsere Arme auch ganz gut verzichten. Und was ist mit dir Tian, bist du auch neugierig und willst dir den Wald ansehen?"

Auf die Hinrichtung ging er nicht weiter ein, er hatte ja klar gemacht, dass er das nicht tun würde.

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #128 am: 21.04.2021, 21:38:11 »
"Auf jeden Fall. Vielen Dank, Varis." Für Tian war damit klar, was in den nächsten Stunden geschehen würde. Er überprüfte seine Tasche, sah nach ob er ein paar leere Gefäße oder Beutel hatte, um Nützliches darin zu verstauen. Dann fragte er Svetlana noch einmal nach einer genauen Beschreibung des gesuchten Rettichs, damit er sich nützlich machen konnte, sollten sie bei der richtigen Stelle vorbeikommen.

Wenn sie sich beeilten, könnten sie noch vor Mittag aufbrechen und die Waldgrenze zeitig erreichen. Zu gerne hätte der junge Mann eines der Pferde ausgesucht und wäre mit Victor und Varis gleich aufgebrochen. Doch galt es wohl noch, sich Happs und seines Mordgesellen zu entledigen...

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #129 am: 22.04.2021, 07:54:41 »
… tatsächlich hatte sich schon Calxu daran gemacht mit Gulyre zu klären, wie die Hinrichtung von Happs und den einen Banditen der sich nicht einsichtig zeigte von statten gehen solle. Victor, der sich als Henker auch angeboten hatte, hatte sich zusätzlich für eine Erkundungsmission aufgestellt. Da dies jedoch zeitliche Schwierigkeiten mit sich ziehen würde, ließ Calxu ihn außen vor. 
Da die Banditen gut verschnürt waren, sah er es als am einfachsten an, wenn die beiden Banditen die noch eine zweite Chance bekommen von den anderen beiden getrennt werden. Sie könnten beispielsweise auch bei dem Aushub der Abfallgrube und damit ihres eigenen Kerkers behilflich sein. Der Andere würde derweil die Hinrichtung und das unter die Erde bringen übernehmen. Es war also nur noch die Frage ob es sein Gesicht war oder das von Gulyre, welches die dem Tode geweihten als letztes sehen werden.

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #130 am: 22.04.2021, 16:14:02 »
"Nun denn, dann wären die Aufgaben ja schon einmal grob verteilt. Victor, Tian und Varis erkunden die Gegend und halten Ausschau nach den Banditen. In der Zwischenzeit kümmern sich Gulyre, Calxu und ich um die Angelegenheiten hier im Handelsposten", fasste Katharina die letzten Gespräche zusammen.

"Für das Ausheben und Graben bin ich nicht wirklich geeignet, und ich gehe mal davon aus Calxu und Gulyre sich um die Straftäter kümmern. Ich könnte mich um die Bewachung der beiden anderen kümmern, oder ich schaue mir mal den Handelsposten etwas genauer an, und dessen nähere Umgebung um zu sehen wie wir unsere Verteidigungsposition vielleicht verbessern können."

Dabei warf Katharina noch einmal einen groben Blick auf die Umgebung um zu sehen welche Werkstoffe zur Verfügung stehen würden und wandte sich dann direkt an Oleg "Oleg welche Werkzeuge hast du denn hier gelagert? Was steht uns denn an Waffen zur Verfügung? Welche weiteren Materialien wie Steine, Holzpflöcke, Nägel oder andere Materialien hast du denn noch so versteckt?"

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #131 am: 22.04.2021, 20:37:07 »
Mit einem langgezogenen Schnauben bedachte der Braune Tian, als dieser die Gurte sanft nachzog. Er klopfte den Hals des wohlig duftenden Tieres und legte seine Stirn für einen Moment auf das warme, dunkelbraune Fell. Der junge Druide hatte den Hengst verpflegt, gesattelt und führte ihn nun nach draußen zu den anderen beiden Pferden. Demnächst würden sie sich der Weite hingeben und auf dem Rücken der kräftigen, wenngleich unterfütterten Rösser davonfliegen.

Die Vorfreude wurde nur durch die Pflicht eingedämmt, die noch bevorstand.

Tian machte das Tier neben seinen beiden Artgenossen nahe des Haupttores fest und kehrte in die Mitte des Handelspostens zurück. Es war wohl soweit. Ihre erste Handlung im Namen des Gesetztes in dieser momentan recht gesetzlosen Gegend würde gleich ihren Lauf nehmen. Mit der gebührenden Ernsthaftigkeit verschränkte Tian die Arme vor der Brust und beobachtete das Geschehen.

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #132 am: 22.04.2021, 21:51:43 »
Auf Katharinas Frage hin, zeigte Oleg ihr die beiden Lagerräume. In dem einen waren vor allem Waren gelagert, die für den Verkauf bestimmt waren. Hier befanden sich eine Lederrüstung, ein stabiler Holzschild, zwei Handäxte, fünf Wurfspeere, ein Langbogen mit zwei Dutzend Pfeilen, eine Sense, zwei Speere, sowie neben den zuvor bereits erwähnten Tränken und Tinkturen noch sechs Fackeln, Nahrungsrationen für zwei Wochen, einige Felle und eine kleine Truhe mit den Geldmitteln des Händlers. Der andere Raum enthielt zwei Fässer mit Trinkwasser, ein halbvolles Fass mit Laternenöl, 70 Fuß Seil, ein Zelt, sowie Nahrungsvorräte für mindestens zwei Wochen. Darüber hinaus hatte er noch eine Werkzeugkiste, vor allem für Holzarbeiten.

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #133 am: 23.04.2021, 08:38:16 »
Da weder Calxu noch Gulyre sich um das zweifelhafte Vergnügen rissen der Henker für die Banditen zu sein, wurde auf Tians zurückgegriffen. Nur waren es keine Strohhalme sondern eine Münze die zur Hilfe genommen wurde. Nach dem Wurf nickten sich beide Hünen zu und griffen ihre Waffen. Zusammen stapften sie in den Stall, wo die vier Taugenichtse ihrem Schicksaal haarten. Viel gezeter war aus dem Stall nicht zu hören. Der Auftritt beider Riesen mochte wohl einschüchternd genug sein, damit alle wussten ihr letztes Stündlein hatte geschlagen.

Der erste der aus dem Stall kam war Gulyre. Hinter ihm zog er, mit einem Seil verbunden, die beiden Gefangenen zurück an das Tageslicht. Sie blickten resignierend zu Boden. Es war anzunehmen, dass weder Calxu noch Gulyre ihnen gesagt hatten, dass für ihr Weiterleben votiert wurde.
Wenige Schritte waren sie gegangen, als aus dem Stall ein schreckhafter Aufschrei zu hören war. Die folgende Stille lies die beiden Gefangenen unruhig werden. Gulyre zog sie aber weiter gen Oleg, um sich von ihm die Werkzeuge zu leihen, die sie benötigten um eine Abfallgrube zur Gefangenengrube auszubauen.

Einige Augenblicke dauerte es, bevor auch Calxu den Stall verließ. Zielstrebig suchte auch er Oleg auf um sich eine Schaufel auszuleihen. Bei den Tischen entledigte er sich seiner unbefleckten Rüstung, bevor er sich daran machte die leblosen Körper der beiden Banditen aus dem Fort zu schaffen. Wie Victor vorgeschlagen hatte, hatten die beiden Banditen noch ihre Köpfe auf den Schultern und außer einer frischen Platzwunde an den Köpfen keine weiteren äußerlichen Blessuren, die zu ihrem Tot geführt haben mochten, auf den ersten flüchtigen Blick zu sehen.
Draußen, unweit der Außenmauer aber auch nicht direkt an der Handelsstraße, hub der Drachengeborene schweigend das Grab für die beiden Männer aus. Als dann das Loch tief genug war, dies dauerte recht lange, nahm er Tians Verbände von Happs Leib. Es wäre eine Verschwendung sie nicht wie normal auszukochen und wieder zu verwenden. Bevor er das Grab schloss, versenkte er sich in ein Gebet für die beiden Banditen. Schmucklos würde es wohl bleiben diese Grab. Irgendwann mit Gras überwachsen und vergessen.

Varis Larenthanil

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #134 am: 23.04.2021, 14:48:06 »
Varis blieb bei den Pferden stehen und wartete. Er wollte der Hinrichtung nicht zusehen. Er verstand, warum es nötig war, aber er fand es nicht gut. Aber sie waren hier eben nicht in einem funktionierenden Land, sie waren in der Wilde. Und da geschahen manchmal auch wilde Dinge. Das konnten sie vielleicht mit ihrer Aufgabe hier beeinflussen, wenn es wirklich gelang, in dieser Region eine Form von Gemeinschaft zu etablieren, die Regeln hatte und auch durchsetzen konnte. Allerdings würden zu dieser Gemeinschaft vermutlich auch weiterhin Hinrichtungen gehören.

Schließlich waren alle drei zum Aufbruch bereit.
"Kann einer von euch Karten zeichnen und hat die Dinge, die dafür nötig sind, dabei? Heute werden wir das sicher nicht benötigen, aber ohne eine Karte werden wir schnell vergessen, was wir hier erkunden."

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