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Autor Thema: [IC] Kapitel 1: Geraubtes Land  (Gelesen 35651 mal)

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Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #390 am: 27.07.2021, 22:35:12 »
Nachdem man sich einigermaßen bekannt gemacht und wieder den Blick nach vorne gerichtet hatte, ging es dann daran, das fallengespickte Gebiet zu erkunden. Tatsächlich fanden die Abenteurer etliche Bärenfallen, meist schon etwas älter und teils angerostet, aber deswegen in keinster Weise weniger gefährlich. Ihnen allen fiel nun auch auf, dass die Fallen wirklich versteckt wurden, um eben auch Menschen und anderen Humanoiden damit zu schaden, die sich hier durch den Wald bewegten. Die Warnungen waren also wirklich ernst zu nehmen.

Insgesamt drei Tage verbrachte die Gruppe damit, die Gegend abzusuchen und zu erkunden, und sie fanden dabei zwei Dutzend Bärenfallen, die sie alle durch einfaches Auslösen entschärfen konnten. Niemand hatte das Pech, in eine der Fallen zu treten. Allerdings fanden sie insgesamt zwei Opfer, die weniger Glück gehabt hatten und hier verendet waren. Einen Wolf und einen Mann, der wahrscheinlich auf der Jagd gewesen war und die Warnungen entweder nicht kannte oder missachtet hatte. Beide mussten schon etliche Tage hier gelegen haben und waren daher nur noch grob als solches zu erkennen.

Jhod bat seine Begleiter, auf einer kleinen Lichtung ein Grab auszuheben, um ihnen einen würdigeren Ruheplatz zu bescheren.

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #391 am: 27.07.2021, 22:50:12 »
Sterntag, 27. Pharast im Jahre 4710 AK

Nach abgeschlossener Erkundung und mit ausgesprochen schwerem Gepäck[1] fanden sich die Abenteurer nun in der Nähe des Waldabschnitts wieder, wo Perlivash ihnen gesagt hatte, dass er dort zusammen mit einer Freundin namens Tyg-Titter-Tut wohnte. Von dort aus in Richtung Südwesten müsste sich der alte Tempel befinden.
 1. Ihr könnt die Bärenfallen natürlich auch irgendwo verstecken oder vergraben.

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #392 am: 28.07.2021, 19:49:48 »
Das Fallen finden und entschärfen hatte sich offensichtlich gelohnt. Die beiden Toten, und sei der eine auch ein Wolf, zeugten von der Wahllosigkeit der Fallen und der Gefahr, welche sie ausstrahlten. Der Wunsch des Priesters war das Mindeste was für die Opfer der Fallen gemacht werden konnte, auch wenn Calxu es seltsam fand auch dem Wolf ein Grab zu schaufeln.
Insgesamt hatte es aber für den Drachengeborenen länger gebraucht als gedacht das Waldstück frei zu bekommen. Wenigstens mussten sie sich keine Passagen mehr merken, in welche sie ihre Füße frei setzen konnten.

Sich nicht vom Gewicht der mitgeschleppten Fallen einschüchtern lassend, blickte er nun, mit den anderen zusammen, auf das nächste Waldstück. Hier soll sich nach den anderen ein Märchenwesen zurückgezogen haben. Etwas was er noch immer nicht glauben will. Das prakmatische am unerkundeten Waldstück war für ihn schon etwas greifbareres. „Noch sehen unsere Vorräte gut aus aber bald müssen wir auf die Jagd gehen. Wenn die Erkundung dieses Waldstückes genauso lange dauert wie das letzte, dann je früher desto besser. Ansonsten müssten wir hiernach die Region erreichen, wo der Tempel vermutet wird, richtig?“ Fragend blickte er zu den anderen, welche mit der Fee gesprochen hatten.

Miloslav Illjitsch

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #393 am: 28.07.2021, 21:08:43 »
Als es darum ging, ein Grab für den Unglücklichen zu schaufeln, zeigte sich, dass Miloslav nicht übertrieben hatte, als er Jhod gegenüber behauptet hatte, das gesamte für Grabungen notwendige Werkzeug dabei zu haben. Nur kurz verschwand er mit seinem Gepäck hinter ein Gebüsch, wühlte wohl eine Weile lang darin herum, und kam dann mit einer ordentlichen Schaufel in der Hand wieder zum Vorschein. Mit deren Hilfe war das Grab in halbwegs erträglicher Zeit ausgehoben. Den Rest des Tages trug Milo die Schaufel dann auf dem Rücken herum - Schaft und Blatt ließen sich von einander trennen und so konnte er beides halbwegs komfortabel an den Rucksack gebunden mit sich herumschleppen – doch während der Nachtruhe verstaute er sie offenbar wieder in den erstaunlich unergründlichen Tiefen seines Rucksacks. Jedenfalls stak am nächsten Tag nicht einmal die Spitze eines Schaufelstiels aus seinem Gepäck heraus.

Auf die Bärenfallen warf er wohl mal einen genaueren Blick, zuckte aber bald mit den Schultern. "Was nicht mindestens hundert Jahre alt ist, damit kenne ich mich nicht aus."

Allerdings fragte er sich, ob sie hier wirklich schon so lange liegen, wie der Rost einem weismachen wollte. Möglich wäre ja auch, dass sie hier erst vor kurzem, in bereits rostigem Zustand aufgestellt wurden. Und wie war das mit den Hypothesen seiner Begleiter beziehungsweise seiner eigenen? Ließ sich in der Aufstellung ein Ziel oder eine Absicht erkennen, sei es einen zu schützenden Ort oder aber Hinweise darauf, gegen welche Art von "Feind" die Fallen gerichtet waren?[1]

Ansonsten erwies Miloslav sich als nur halb so geschwätzig, wie die erste Begegnung dies hatte befürchten lassen. (Er war wohl bloß besonders aufgeregt gewesen.) Auch von seiner Heimat schwärmte er niemandem mehr vor. Und obwohl man drei Tage recht ziellos umherwanderte und nichts wirklich interessantes (oder wertvolles) fand, beschwerte er sich mit keinem Wort.

Tians abendlichen Tee nahm er gerne an, kochte ansonsten aber für sich selbst. Morgens etwa aß er am liebsten eine kleine Schüssel gewürzter Bohnen, die er am Abend vorher eingeweicht hatte, damit sie am Morgen über dem Feuer schneller garte, dazu frisch gebackene dünne Brotfladen, die er aus Wasser und Mehl (ja, er schleppte tatsächlich Mehl durch die Gegend), mit ein wenig Salz, zusammenmischte und auf einem heißen Stein in Windeseile buk. Mittags gab es Brotfladen (vom Morgen) mit Käse und Obst, abends gerne eine leichte Suppe mit Getreide und getrocknetem Gemüse, zum Knabbern zwischendurch Nüsse oder Sonnenblumenkerne. Bei allen Gerichten kamen Kräuter- und Gewürzdöschen zum Einsatz. Fleisch dagegen schien es in seinen Vorräten nicht zu geben.

Auf Calxus kurze Ansprache reagierte er freudig. "Wir sind bald beim Tempel?"
 1. Investigation = 20
« Letzte Änderung: 29.07.2021, 19:38:36 von Miloslav Illjitsch »

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #394 am: 29.07.2021, 19:41:03 »
Katharina hatte die letzten Tage während der Fallensuche unter anderem damit verbracht immer mal wieder ein Auge auf Milo zu werfen. Irgend etwas hatte er an sich das Katharina misstrauisch macht.
Aber besonders merkwürdig fand sie es als Milo extra um eine Schaufel zu holen hinter einem Baum verschwand und sich dort versteckte. Irgend etwas führte der Mann im Schilde und war nicht ehrlich zur Gruppe. Vor allem als die Schaufel dann so plötzlich verschwand wie sie wieder auftauchte. Und allein das ganze Zeug was er mit sich rumschleppt, wie kann diese dünne Bohnenstange all das tragen? Hier geht irgend etwas nicht mit rechten Dingen zu. Als Katharina dann mit Victor eine Nachtwache zusammen hatte sah sie Ihre Chance gekommen dem ganzen mal etwas auf den Zahn zu fühlen.

Sie flüsterte Victor kurz zu "Psst, ... halt mal Augen und Ohren offen. Ich will mir mal den neuen etwas genauer ansehen. Um genauer zu sagen seine Ausrüstung. Irgend etwas stimmt bei dem nicht. Kommt dir diese Aktion mit der Schaufel nicht auch etwas komisch vor? Und warum isst er immer alleine und nicht mit uns zusammen? Irgend etwas verheimlicht er doch" Kaum das Katharina Victor in Ihren Plan eingeweiht hatte schlich sie zu Milo´s Schlafplatz rüber[1], so leise wie ein sanfter Windhauch. Dort angekommen öffnet sie mit geschickten und geübten Handgriffen[2] den Rucksack und durchsuchte ihn mit fast schlafwandlerischer Sicherheit die Victor erkennen ließ das Katharina wohl nicht zum ersten mal fremdes Gepäck durchsucht. Als sie dann jedoch nichts besonderes entdecken konnte schlich sie wieder zurück zu Victor.

"Danke das du die Augen offen gehalten hast. Der Typ verheimlicht was vor uns. Er hat irgend einen Trick oder wendet Magie an, aber normal ist das nicht. Ich traue ihm nicht. Was hältst du von ihm?", flüsterte Katharina wieder, so das keiner der schlafenden etwas davon mitbekam.
 1. Heimlichkeit 25
 2. Fingerfertigkeit 14

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #395 am: 31.07.2021, 19:51:46 »
An einer kleinen Lichtung angekommen pflichtete Tian Calxu bei. Zwar hatten sie immer mal wieder ein paar Beerensträucher und Kräuter entdeckt, doch mit ihrer Art sich durch den Wald durchzukämpfen und die Fallen zu entschärfen, hatte sie jedes Wild schon von weitem gehört. "Ich versuche es gerne bei unserer nächsten Rast mit dem Jagen. Vielleicht habe ich ja Glück. Ein zweiter oder dritter wird sich wohl finden lassen, damit wir unsere Chancen erhöhen." Außerdem beharrte der umsichtige Calxu bestimmt darauf, nur gemeinsam loszuziehen.

Dem vermeintlichen Wohnort des kleinen Drachen müssten sie mittlerweile schon recht nahe sein. Tian wollte es einmal versuchen. Er zog eines der Beutelchen hervor und zählte ein paar jener Süßigkeiten heraus, die dem Feenwesen bei ihrem letzten Treffen geschmeckt hatten. Ein wenig davon anzubieten schien schlichtweg höflich und Manieren konnten im Umgang mit Waldfeen niemals schaden. Der junge Druide arrangierte die bunten Kügelchen auf einem Tuch auf einem der Baumstümpfe, steckte sich Daumen und Zeigefinger der rechten Hand zwischen die Lippen und pfiff einmal laut in den Wald hinein.

Nachdem sich die Gruppe ja nicht wirklich leise fortbewegt hatte und er sich daher keine Sorgen um Heimlichkeit machte, wiederholte Tian den schrillen Ton. Er lauschte in den Wald hinein. Dann sprach er nicht lauter als sonst: "Perlivash und seine Freundin Tyg-Titter-Tut grüßen wir!" In Sylvan fügte er hinzu: "Wir haben Süßes mitgebracht." Der junge Mann strahlte und wartete ab.

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #396 am: 31.07.2021, 21:10:49 »
Während Tian sein Glück mit Süßigkeiten versucht, setzt sich Katharina in der Nähe auf einen Baumstamm und packt ihre Kalimba aus. Katharina stimmte eine stimmungsvolle Ballade an[1]. Neben dem instrumentellen Teil des Liedes untermalt Katharina das Lied noch zusätzlich mit ihrer Stimme. So dringt die Melodie weit hörbar in die Stille des Waldes.
 1. Auftreten 16

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #397 am: 01.08.2021, 08:29:19 »
Die Extrabrote von Miloslav beäugt Calxu immer wieder mit fragenden Blick. Aus Höflichkeit fragte er aber nicht nach sondern betonte einfach öfter wie gut Tian kochte.
Irgendwann müssten die Vorräte von Miloslav vorbei gehen. Schließlich dauerte das Erkunden des Waldes länger als vermutet und wenn der kommende Wald noch dichter werden würde, würden sie wohl den Handelsposten erst in  weiteren sieben oder gar 14 Tagen wiedersehen. Mit den schon verbrachten Tagen war das definitiv eine Zeitspanne, welche sie nicht mit Vorräten bevorratet hatten.

Wie Tian es vermutet hatte, beharrte Calxus tatsächlich darauf, dass eine Jagd zu zweit in unerkundeten Gebieten deutlich sicherer währe. Ja, auf die mögliche Nachfrage hin, meinte er, dass es in erkundeten Gebieten wohl nicht so gefährlich wäre und es auch alleine gejagt werden könnte.

Als Dann Tian und auch Katharina den Märchengestalten nachzujagen, verdrehte Calxu die Augen und verschränkte abwehrend die Arme. Mit dem menschlichen Gesang war es das mit einer guten Jagt, selbst wenn Tian zusammen mit Golyre losziehen würde und mit den Insekten, welche die Süßigkeiten anlocken könnten, musste sich Tian selber herumschlagen.  Innerlich fragte er sich, warum sie sich nicht einmal auf das Erkunden konzentrieren konnten.
Nach nur wenigen Augenblicken schüttelte er den Kopf und ließ frustriert den Schwanz beim weiter an ein paar Bäume schlagen. Er wollte weiter ziehen. Wenn hier irgendetwas im Wald lebte, dann würden sie es schließlich auch beim Erkunden finden. Wenigstens diese Tatsache war für ihn greifbar.

Victor Yevgenov

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #398 am: 05.08.2021, 23:12:36 »
Das antiklimaktische Ende ihrer Fallenjagd ließ Victor mit einem faden Beigeschmack zurück; wer immer die Fallen gelegt hatte, hatte die Gegend scheinbar längst verlassen. Nicht dass es ihn störte, dass sie nicht auf weitere übelmeinende Gefährten gestoßen waren - aber darum hatten sie ein solches Aufhebens gemacht? Ein paar verrostete Fallen, die in der Gegend herumlagen? Wahrscheinlich waren es schlicht Fallensteller gewesen, die diese vielleicht selbst längst verlassen hatten.

Also zogen sie, zu Miloslavs sichtbarer Freude, weiter in Richtung des Tempels, oder dessen, was noch davon übrig sein würde. Vermutlich würde auch diese Ruine nur aus ein paar herumliegenden Steinbrocken bestehen. Victor bemerkte langsam, wie sich seine Freude darüber, endlich einmal in einer ruhigen Gegend zu sein, in der nur wenig Aufregendes passierte, nach und nach in Langeweile verwandelte. Womöglich war dies ein gutes Zeichen, dass er langsam wieder zu sich selbst fand. Aber es war eben auch wirklich langweilig in diesem Wald.

Etwas Abwechslung bot ihm ausgerechnet Katharina, die während ihrer Nachtwache etwas tat, was Victor niemals von ihr erwartet hätte: Sie durchwühlte die Sachen des Neuen, scheinbar irgendeinen Verdacht hegend, den er nicht wirklich verstand - und das vor Victors Augen!
Es war nicht so, dass er dieser Frau nicht einen Diebstahl, Einbruch oder auch Schlimmeres zugetraut hätte; im Gegenteil, er war sich schon seit längerem sicher, dass sie es mit dem Gesetz und dem Eigentum anderer Leute nicht unbedingt so genau nahm. Aber dass sie das Ganze vor seinen Augen machte, und ihn dabei sogar noch darum bat, für sie die Augen offenzuhalten - das benötigte schon Schneid, soviel musste er ihr lassen.

Er selbst hätte sicherlich einen anderen Moment abgewartet; irgendeine Gelegenheit ergab sich eigentlich immer. Doch auch wenn er immer noch nicht so recht wusste, was er von diesem Miloslav halten sollte, so war es für ihn doch eine Art von Tabubruch, Mitreisende zu berauben - auch wenn sie ihn nicht beraubt hatte, sondern nur in seinen Sachen gestöbert. Gefunden schien sie jedoch nichts zu haben, und Victor fragte sich ehrlich, was sie erwartet hatte.

Auf Katharinas Frage antwortete er ehrlich: "Die einzige Person, der ich jemals getraut habe, habe ich verloren. Aber ich traue ihm auch nicht viel weniger als dir oder den anderen. Offensichtlich ist er etwas sonderbar, aber irgendwie glaube ich nicht, dass viel mehr dahintersteckt. Und dass er Magie anwenden kann, hat er uns ja mehrfach selbst erzählt. Was hast du denn erwartet zu finden?"

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #399 am: 06.08.2021, 13:43:34 »

Miloslav war sich einigermaßen sicher, dass die Art und Weise, wie die Fallen angelegt und vor allem versteckt waren, darauf hindeutete, dass sie vor allem gegen Menschen und andere Humanoide gerichtet waren. Auf seine Frage hin, ob sie den alten Tempel bald erreichten, antwortet Gulyre ihm, nachdem niemand sonst darauf einging, dass es wahrscheinlich noch etwa eine Tagesreise sein würde.


Als sie dann am nächsten Tag in die Nähe des Feennests kamen, von dem Perlivash ihnen erzählt hatte, und Tian zunächst mit ein paar netten Worten und Katharina daraufhin mit deutlich weiter tragender Musik versuchten, die beiden Feen anzulocken, mussten die Abenteurer auch nicht lange auf ihren Besuch warten.




Die beiden Feen gaben sich auch direkt zu erkennen, nachdem Perlivash sie gesehen hatte. Der Feendrache, den die meisten der Gruppe ja bereits kannten, flatterte vor allem um Milo herum und schnurrte: "Oh, Du bist aber schön bunt!", bevor er sich auf die angebotenen Süßigkeiten von Tian stürzte.

Tyg, eine ebenfalls etwa katzengroße Fee, die den Oberkörper einer weiblichen Elfe und den Unterleib einer Grille hatte, hatte sich auf einem der nahen Äste niedergelassen und lauschte verträumt Katharinas Musik.

Jhod betrachtete das Schauspiel mit großen Augen. Solche Wesen sah man schließlich nicht jeden Tag.

Gulyre stand derweil mit steinerner Miene im Hintergrund und hielt die Umgebung im Blick.

Tian Eld

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #400 am: 06.08.2021, 20:23:55 »
Tian begrüßte den zauberhaften Besuch freundlich und meinte: "Schön dich wiederzusehen, Perlivash und deine Freundin kennenzulernen." Die kleine Tyg schien so in Katharinas Musik versunken, dass der Druide sie nicht stören wollte und stattdessen mit dem Drachen sprach. "Der Bunte ist Milo, ein neuer Freund. Er mag alte Sachen." Das Wesen stopfte sich eine der süßen Kugeln in das Maul. Offensichtlich schmeckte es ihm auch diesmal recht gut. "Du hattest recht mit den Fallen. Wir haben viele davon eingesammelt. Jetzt bewundern wir den Wald und streifen ein bisschen umher. Gibt es hier noch etwas besonders Sehenswertes?" Aufmunternd lächelte der junge Mann den mampfenden Perlivash an.

Katharina

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #401 am: 07.08.2021, 13:29:56 »
Katharina war froh als die beiden Feen auftauchten. Sie spielte dann noch ein paar weitere Lieder. Erst nach einer Weile hielt sie dann inne und wandte sich an die beiden Feen "sehr schön das ihr unserm Ruf gefolgt seid. Es freut mich euch zu sehen. Wir haben ja versprochen das wir bald wieder kommen. Aber wir kommen auch weil wir etwas suchen. Vielleicht könnt ihr uns ja bei der Suche helfen. Wir suchen einem sehr alten Tempel. Es soll hier einen Ort geben der von einem Bären bewacht wird, das habt ihr uns ja schon gesagt. Könnt ihr uns zu diesem Ort führen? " fragt Katharina dann ganz höflich und freundlich mit ruhiger Stimme.
« Letzte Änderung: 07.08.2021, 20:52:01 von Katharina »

Calxu

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #402 am: 09.08.2021, 14:33:56 »
Das Schauspiel mit den beiden Feen betrachtete Calxu mit etwas Abstand. Hierfür suchte er sich einen alten Baumstumpf und ließ sich darauf nieder. Dass er sich hier zurück zog war auch gut so, denn als die Feen tatsächlich aufgetaucht waren, funkelte er die anderen Böse an. Dafür konnten die Feen natürlich nichts, sondern er war viel mehr sauer auf seine Begleiter. Schließlich flatterte der Beweis, dass diese eine Nachtwache nicht so ernst meinten nun vor ihren Nasen herum. Mit ein paar Rauchwolken aus den Nasenlöchern pustend, regte er sich innerlich ab.

Perlivash fand er in der Form eines Feendrachen ziemlich interessant, aber auch Tyg-Titter-Tut war nicht ohne. Was wohl die beiden Feenwesen alles wussten, welche Geheimnisse sie verbargen und wieviel von den Märchen wohl wahr waren? Dies würde sich wohl zeigen und hier war es gut, dass Tian und Katharina sich mit ihnen angefreundet hatten.
Während die Rauchwolken erloschen, lauschte er also den Antworten der Feen.

Miloslav Illjitsch

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #403 am: 09.08.2021, 15:11:37 »
Obwohl gespannt auf den Tempel, war auch Milo in Gedanken noch bei den Fallen. Während seine neuen Gefährten eine kurze Rast machen, obwohl man erst vor kurzem aufgebrochen war, und sich mit Musik unterhielten, versuchte Milo sich daran zu erinnern, was sein Vater (und seine eigenen Vorbereitungen für diese Reise) ihm zur Geschichte dieser Region erzählt hatten. Das "Fallenfeld" kam ihm wie die Überreste eines Krieges vor, als hätte eine Seite als Abwehr gegen die andere das ganze Geländer mit tödlichen Fallen versehen, eine Taktik, die besonders gerne von abziehenden Heeren eingesetzt wurde, als letzte Rache am Gegner, der sie zum Rückzug zwang. Erinnerte er sich an irgendwelche Kriege oder Schlachten in dieser Gegend? Wer mag sich hier in der jüngeren Geschichte verfeindet gegenübergestanden haben?[1]

Das Auftauchen der beiden Feen schreckte Milo aus seinen Gedanken auf.

"Bunt, äh, ja, das bin ich wohl", erwiderte Milo dem seltsamen Wesen, das ihn da so plötzlich umschwirrte. Und tatsächlich hatte er an diesem Morgen nicht seine übliche beige-braun-schwarze Reisekleidung angelegt, sondern seine Gewänder für Feste, Feiertage und offizielle Anlässe, bestehend aus gelben Hosen und rot-gelber Tunika. Man musste sich nicht mit osirischen Gepflogenheiten auskennen um festzustellen, dass die Stoffqualität eine deutlich gehobene ist, verglichen mit seiner sonstigen Kleidung. Dazu der leuchtend-blaue Schesch: ja, das sah schon bunt aus und täuschte wohl über den traurigen Anlass hinweg. Heute vor genau sieben Jahren hatte Milo seine Anisyah geheiratet.

Dennoch war er flink mit einem Gegenkompliment dabei.

"Aber du bist ja noch viel schöner und bunter als ich! Da kann ich ja gar nicht mithalten!" Und auf Tians kurze Vorstellung hin bestätigte er: "Ja, ich mag alte Sachen. Und bunte Sachen. Und am liebsten mag ich Sachen, die alt UND bunt sind! Schau, so etwas zum Beispiel!" Und er schob seinen Schesch zum Schlüsselbein hoch, um den beiden Feen das Amulett zu zeigen, das er um den Hals trug. Es zeigte einen geflügelten Käfer, sehr bunt besetzt mit Lapislazuli, Türkisen und einem einzelnen runden Karneol, orange-rot wie die Abendsonne über der heimatlichen Wüste. "Nubnefer, ein guter Freund von mir, hat mir das geschenkt. Er mag alles, was besonders klein oder besonders groß ist. Oder besonders schlau oder besonders schön, besonders wertvoll oder besonders selten, oder einfach nur besonders! Euch würde er bestimmt beide gerne kennenlernen. Ihr scheint mir beide etwas sehr besonderes!"
 1. Geschichte = 15

Dungeon Master

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[IC] Kapitel 1: Geraubtes Land
« Antwort #404 am: 16.08.2021, 11:15:59 »
"Besonders!" kicherte der Feendrache und grinste fröhlich. "Ja, das sind wir wohl. Und wo ist dieser Nubnefer? Bring ihn doch mal her."

"Was es hier in der Nähe gibt, hab ich euch ja schon erzählt," antwortete er auf Tians Frage. "Aber natürlich ist es ein großer Wald, da gibt es viele Dinge zu entdecken, wenn man nur danach sucht. Wir bleiben aber meist hier in der Region, daher kennen wir den südlichen Wald nicht so gut."

"Das alte Gemäuer zu finden, das ist nicht schwer. Ihr müsst einfach nur in dieeeese Richtung gehen," erklärte er und flatterte zunächst ein wenig im Kreis, bis er dann in etwa südwestliche Richtung deutete.

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