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Autor Thema: Kapitel 3: Freiburg  (Gelesen 19381 mal)

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Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #180 am: 01.05.2022, 10:53:38 »
Louis stieß den Degen mit einer eleganten Kreisbewegung aus dem Handgelenk heraus wieder in die Scheide. Dann klopfte sich der Montaigner zufrieden die Hände ab. "Alors, es sieht aus, als ob--" begann er mit breitem Grinsen, als ihn der Zwischenruf unterbrach und ein Gegröle begann, das den Musketier erst denken ließ, die Kneipenschlacht würde nun von vorn beginnen. Das war allerdings nicht der Fall, und seine Augenbrauen wanderten in die Höhe, bis sie fast unter seinem Hut verschwanden. "Comment..?!" meinte er fassungslos. Als er allmählich begriff, dass sich die Eisenländer regelrecht darüber zu amüsieren schienen, dass sie nach Strich und Faden verdroschen worden waren, schüttelte er nur noch den Kopf und meinte: "Barbares... tout à fait!" Höchst indigniert ließ er die Schulterklopferei über sich ergehen, die er von keinem Bauern in seiner Heimat so geduldet hätte. Gerade noch so entging er größeren Mengen des Biers, mit den sogenannten Sitten der hier lebenden Fleischhauer hadernd.

Kaum größere Freude machte ihm die Ansprache Katharinas, deren Aussehen ihn zwar durchaus ansprach, die aber inwendig eher einem der groben Gesellen zu ähneln schien, die gerade um ihn herum tanzten wie primitive Wilde um ihren Götzen. Sein Gesicht verzog sich wie nach dem Genuss purer Zitronen, als sie ihn mir nichts, dir nichts duzte. "Eine 'aarschnitt und eine Bad, eine 'übsche Kleid und – surtout! – eine 'ofdame, die siesch um ihre Manieren kümmert, und la fille könnte miesch entzücken..." brummte er leise in seinen Bart. "Mademoiselle 'aben ganz rescht, iesch bin Louis de Fromage Puant, mousquetaire et gentilhomme de Montaigne" erwiderte er ihr laut und zog den Hut, um eine Verbeugung anzudeuten. Unter Wahrung aller in solch einer Situation noch möglichen Würde fügte er hinzu: "Und iesch muss sagen, obwohl iesch miesch 'ier schon eine ganze Weile auf'alte, kann iesch noch niescht sagen, dass iesch die... mh... Sitten in diese Land gänzliesch verste'e."

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #181 am: 03.05.2022, 09:27:05 »
Werner setzte sich mit den anderen und schüttelte den Kopf - wo war er da nur gelandet? Über die Kleine musste er schmunzeln: unkonventionell und fähig, nette Kombination. Um den Montaigner zu verstehen musste er sich etwas anstrengen, verrückter Typ. Werner sah sein bislang doch relativ geordnetes, fast schon beschauliches Leben an diesem einen Tag ganz schön durchgerüttelt. Aber er hatte Anschluss gefunden und die Hoffnung auf Unterstützung in seiner Sache war gegeben. So lachte er und prostete den anderen zu und beschloss auch alles weitere einfach so zu nehmen, wie es kam. Es war ein gelungener erster Tag in Freiburg!

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #182 am: 03.05.2022, 11:06:26 »
Nachdem sich die ganze Aufregung etwas gelegt hatte und die anderen Gäste sich wieder ihren eigenen Gesprächen zuwandten, war auch einer der Tische abhanden gekommen; oder besser gesagt, waren etliche Tische in der Schlägerei umgeworfen worden und nach dem Aufräumen nur noch ein einziger frei.

Kurzerhand setzten sich die beiden Grüppchen, die sich im Kampf auf der gleichen Seite wiedergefunden hatten, zusammen dorthin. Es schien irgendwie unhöflich, nach dem gemeinsamen Kampf einfach so auseinanderzugehen.

Das Gespräch kam allerdings nur verhalten zum Laufen - wie sehr konnte man den anderen trauen? Andererseits konnte jeder von ihnen Verbündete gut gebrauchen.

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #183 am: 04.05.2022, 03:43:44 »
Die Schlägerei war schnell vorbei. Manch einer lag reglos am Boden, andere wandten sich noch vor Schmerzen und der Rest schien zufrieden aufgegeben zu haben. Niemand war wirklich ernsthaft verletzt. Hier und da gab es eine gebrochene Nase oder eine schmerzhaft blutende Platzwunde, aber nichts, was lebensgefährlich war. Friedrich war zufrieden. Eine kurze und lebhafte Entladung von Aggression und Frust. Damit war es schon getan. Die Leute schienen zufrieden und damit war er es auch. Für den Moment hielt sich der Kreuzritter allerdings weiterhin abseits. Bier hatte er lieber im Magen, als über dem Kopf und ohnehin hatte er sich ziemlich zurückgehalten und den Zuspruch nicht verdient. Erst als der Ansturm vorbei war, gesellte er sich wieder zur Gruppe und setzte sich an den einzigen Tisch, der noch frei war. Auf dem Weg ließ er noch eine Flasche Wein von der Theke mitgehen. Bezahlen konnte er später. "Mach dir nichts draus. Die Eisenländer sind ein raues Volk. Wenn dann noch Alkohol dazukommt, kann das ganz schön... explosiv werden.", entgegnete er Louis und bot ihm bei den Worten ein Glas an. Auch den anderen am Tisch bot er wortlos, aber dafür mit einem fragenden Blick, ein Glas Wein an.
"Heute scheint ein schicksalsreicher Tag zu sein.", begann Friedrich schließlich. Er sah Werner und Katharina an. Vor allem bei Letzterer blieb sein Blick länger hängen. "Ja, wir sind Freunde von Herrn Graustein. Leider ist er verhindert, sodass ihr mit uns Vorlieb nehmen müsst." Natürlich war er misstrauisch. Das war er schon bei Jagemann gewesen. Wie standen die Chancen, dass nicht nur eine, sondern zwei Personen heute mit ihnen in Kontakt traten? Es war schon etwas seltsam. Vielleicht war es aber auch ein willkommener Schicksalsschlag. Sie hatten erst Verbündete verloren. So richtig hatte er das noch gar nicht verarbeitet. Nun zwei neue und anscheinend auch talentierte Menschen zu finden, die ihnen eventuell in ihrem Vorgehen unterstützen konnten, war wirklich hilfreich. "Sicher könnt ihr verstehen, dass wir etwas zurückhaltend sind. Was wollt ihr bereden? Wieso sucht ihr nach Herrn Graustein?", fragte er Katharina ganz direkt.

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #184 am: 04.05.2022, 10:42:19 »
Katharina nahm dankend den angeboten Wein entgegen und gönnte sich einen großen Schluck bevor sie auf die Frage von Friedrich antwortete "Ja da spricht ein wahrer Eisen, direkt und ohne Umschweife auf den Punkt. Es freut mich das du direkt zum Thema kommst. Ja ich bin auf der Suche nach Graustein oder auch zumindest nach euch. Ich habe das Turnier genau beobachtet, und da sind mir einige Dinge aufgefallen die nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen sind. Einer dieser Punkte war zum Beispiel warum ausgerechnet der Favorit auf den Sieg so kurz vor dem Finale die Arena verlassen hat. Das ist doch alles schon irgendwie sehr komisch. Ihr würdet mir einen Gefallen tun wenn ihr mir hier etwas zur Seite stehen würdet und Licht ins dunkle bringen würdet. Gibt es eine Erklärung dafür warum euer Freund die Arena verlassen hat und warum er verhindert ist? Seid gewiss ich will euch nicht zu nahe treten aber ihr werdet verstehen das dies alles für einen Außenstehende wie mich doch einen etwas komischen Beigeschmack hat." Katharina blieb dabei die ganze Zeit freundlich und lächelte die drei fremden an. Sie war nun wirklich sehr gespannt wie die reagieren würden. Sie bemühte sich dabei aber auch auf keinen Fall vorwurfsvoll zu wirken, sondern vielmehr ernsthaft interessiert und offen.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #185 am: 04.05.2022, 11:59:44 »
Es schien Louis einige Mühe zu kosten, die reichlich ungehobelten Freundlichkeiten der Leute nicht als persönliche Beleidigungen aufzufassen. Schließlich ließ sich der Montaigner allerdings von Friedrich beruhigen, wozu der angebotene Wein wohl auch sein Teil beitrug. Indem er gelegentlich ein kleines Schlückchen nahm und seinem Gefährten das Wort überließ, musterte er Werner und Katharina abwechselnd. Die wenig diplomatische Art Friedrichs wollte dem Musketier gewagt erscheinen, wusste er doch über die beiden neuen Bekanntschaften noch nicht allzu viel – obwohl insbesondere die junge Dame durchaus den einen oder anderen wohlgefälligen Blick erhielt. Wirklich, wenn sie mit echter, montaignischer Kultur in Berührung käme, könnte da vielleicht ein Rohdiamant veredelt werden...

Als die Eisenländerin nach Erich fragte, warf Louis in würdevollem Ton ein: "Compréhensible, mademoiselle... iesch verstehe Eure Ratlosieschkeit. Aber seid versieschert, Monsieur Graustein iest eine überaus ehrenwerte Mann. Er 'at niescht – wie sagt man 'ierzulande? – die Schweif eingezogen. Er wurde ge'indert dursch die Nachriescht von die Gemetzel, von die Ihr siescherliesch ge'ört 'abt." Er zwirbelte seinen Schnurrbart. "Natürliesch mussten wir einschreiten, auch wenn iesch es zutiefst bedaure, dass es somiet niescht zu die bataille finale kam" stellte der Montaigner fest.

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #186 am: 04.05.2022, 14:25:54 »
Katharina hatte sichtlich Schwierigkeiten zu verstehen was Louis ihr da gerade erklären wollte "Du meinst sicherlich das Graustein ein Mann von Ehre ist und das er nicht den Schwanz eingezogen hat. Aber von was für einem Gemetzel redest du denn? Und wo wir schon beim Thema von bekanntschaften sind, wie steht ihr drei denn zu dem Ratsmitglied von Stein? " nun war das Interesse von Katharina geweckt und sie wollte mehr wissen da sie merkte das die drei zumindest nicht offensichtlich feindselig ihr gegenüber sind, ja scheinbar könnten sie vielleicht sogar ähnlich wie Ratjoff auch nur ein Opfer in diesem Schachspiel zu sein.

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #187 am: 04.05.2022, 14:53:13 »
Werner war etwas irritiert, was man ihm wohl auch ansah. Was hielten sich alle an diesem Turnier auf? Galt es nicht die Welt zu retten?
"Wenn ich mich einmischen darf, was hängt ihr euch so an dem Turnier auf? Der einzige, den ich dort kannte war Heinrich Dray - und der hat offenbar euren Freund Naumburg angreifen lassen. Sollten wir uns nicht vornehmlich um ihn und die von Wirsche kümmern? Bei solchen Turnieren wird doch immer besch..." Werner stockte kurz und blickte kurz zu Louis. "Also ich meine, da geht doch selten alles mit rechten Dingen zu, wenn Wetten um hohe Beträge gemacht werden. Und es ist doch dort niemand ernsthaft zu Schaden gekommen, also außer finanziell vielleicht, oder?"

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #188 am: 04.05.2022, 15:48:00 »
"Wer ist denn jetzt plötzlich dieser Naumburg? Woher kennst du diesen Dray und vor allem was hat der nun schon wieder mit allen anderen zu tun? Und von welcher Wirsche sprichst Du denn da? Und was haben die jetzt mit dem Ratsmitglied von Stein zu tun? Und so harmlos ist das Ganze garantiert nicht, denn wenn wir den Betrug nicht aufdecken dann wird der finanzielle Schaden das kleinste Problem sein. Ein von Stein ist ein ganz schlechter Verlierer. Und jemand mit so viel Macht und Einfluß willst Du nicht zum Feind haben. Zumal jemand wie ein von Stein nicht um gewöhnliches Geld wettet, da werden um ganz andere Sachen wie Geld gewettet. Von daher ist es also ganz wichtig die Hintergründe zu wissen. Ich habe gehört das von Stein etwas mit dem Rat vor hat und wohl dafür sorgen will daß gewisse Leute aus dem Rat entfernt werden sollen."

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #189 am: 08.05.2022, 16:41:52 »
Auch Fridjoff Ratjoff mischte sich jetzt in das Gespräch ein.
"Ich verstehe maximal die Hälfte von dem, wovon ihr redet. Aber ich für meinen Teil habe mir wohl heute einen mächtigen Feind geschaffen - ohne dass ich überhaupt davon wusste. Wenn es stimmt, was Frau Eisfeld hier sagt, dann gibt es für mich zwei Optionen: Entweder ich nehme die Beine in die Hand und bringe so viele Meilen wie möglich zwischen Freiburg und mich selbst - oder ich unternehme etwas gegen die Bedrohung. Ich kenne eure Pläne nicht, aber wenn ihr zufällig auch etwas gegen von Stein unternehmen wollt, dann gibt es Hoffnung für mich und ich schließe mich euch gerne an. Wenn ihr andere Pläne habt, dann sagt es bitte jetzt, denn dann packe ich meine wichtigsten Siebensachen und bin heute Nacht noch unterwegs."

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #190 am: 12.05.2022, 14:50:51 »
"Ihr 'abt rescht" pflichtete Louis Werner bei. "Monsieur de Stein iest eine wieschtige Mann in die conseil municipal. Und dort 'offen wir Unterstützung zu finden. Wirsche ist eine Problem, die niescht so einfach zu lösen iest, wenn Ihr versteht, was iesch meine. Aber auch Mademoiselle liegt niescht ganz falsch" wandte er sich an Katharina. "Womögliesch bietet uns diese kleine incident in die Arena eine Ansatz, mit der wir bei de Stein... die Tür ins 'aus treten können? Sagt man so, oui?"

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #191 am: 14.05.2022, 03:07:07 »
Zwar schien es so, als würde Friedrich abwesend auf sein Weinglas schauen, aber er hörte dem Gespräch dennoch gut zu. Er musste nur die Informationen und Worte verarbeiten, bevor er sich dazu äußern wollte. Ein bisschen Diplomatie war angebracht und auch wenn er ehrlich sein wollte, musste er die Formulierungen etwas sorgfältig auswählen. Schließlich ging es hier um die Zukunft vieler Unschuldiger.
"Guter Vorschlag, Louis." Friedrich nickte dem Montaigner zu und wandte sich an die große Runde. "Wir mögen verschiedene Ziele haben, aber sie scheinen miteinander verstrickt zu sein. Keines darf außer Acht gelassen werden. Jemand muss sich um Wirsche und ihre Machenschaften kümmern und auch um Von Stein. Auch die Bluttrinker und Leibwerkschrecken müssen aufgehalten werden." Der Kreuzritter schüttelte langsam den Kopf. "Viel Arbeit, aber ich denke, wenn wir uns verbünden und zusammenarbeiten, können wir uns um alles kümmern. Langsam und sorgfältig."
Er trank einen Schluck Wein und lehnte sich etwas im Stuhl zurück. Seine Gedanken rasten um die verschiedenen Themen und Probleme. "Das wichtigste Ziel ist und bleibt der Rat. Wenn wir ihn und vor allem Niklas Träge auf unsere Seite ziehen können, haben wir mächtige Verbündete. Mit der Unterstützung des Rates, wird es sehr viel einfacher, diese Probleme zu lösen." Er sah vor allem die neuen Gesichter in der Runde an. Zwar hatte Werner sich schon für eine Zusammenarbeit ausgesprochen, aber dennoch würde es Friedrich gerne noch einmal von jedem hören. "Also. Wie sieht es aus? Wollen wir uns zusammentun und uns darum kümmern?"

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #192 am: 14.05.2022, 14:31:09 »
Katharina war die Verwirrung noch immer ins Gesicht geschrieben als sie sich zuerst an Ratjoff wendete "Ich habe dir mein Wort gegeben das ich dir beistehen werde und dich vor von Stein schützen werde, also kannst du auch weiterhin auf mich zählen"

Danach wandte sie sich an die anderen am Tisch "Ich habe zwar noch nicht so wirklich alles verstanden was hier vor sich geht, aber ich glaub wir haben tatsächlich mehr oder weniger das gleiche Ziel und können uns wohl wirklich gegenseitig helfen. Ich bin also mit dabei und würde euch helfen wo ich kann. Ich hoffe das wir zusammen dann unsere Ziele einfacher erreichen können. Von daher halte ich es für eine gute Idee wenn wir unsere Kräfte bündeln. Ich würde sagen darauf sollten wir anstoßen ". Mit einem freundlichen Lächeln bestellte sie dann noch eine Runde Getränke für alle die am Tisch versammelt waren. Noch waren sie fremde, doch Katharina hatte das Gefühl das sie bald Freunde werden könnten und bestimmt gut zusammen arbeiten würden, zumindest in der Kneipenschlägerei hatte das ja schon mal recht gut geklappt.

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #193 am: 25.05.2022, 15:07:02 »
Nachdem man bei einer weiteren Runde angekommen war – Louis hatte natürlich Wein bestellt – nippte der Montaigner an dem für seinen Geschmack etwas sauer geratenen Rebensaft, strich sich vornehm einen rubinroten Tropfen von der Bartspitze und sah zwischen den noch reichlich neuen Bekanntschaften hin und her. "Alors... Um auf Eure Frage zu Monsieur de Stein zurückzukommen, Mademoiselle, so sind wir dabei, uns Ge'ör bei die conseil municipal zu verschaffen, denn es iest keine Kleinigkeit, siesch mit Wirsche anzulegen, n'est-ce pas? Diese kleine affaire mag uns Gelegen'eit bieten, de Stein zu überzeugen."

Kurz schien er nach Worten zu suchen, ehe er fortfuhr: "Was diese 'einriesch Dray angeht, so wissen wir niescht allzu viel über ihn. Iesch 'abe die Mann beobachtet – er dürfte auf jeden Fall gefährliesch sein. Dass unsere compagnon Eriesch vorzeitig die Arena 'inter siesch lassen musste, war niescht geplant. Doch leider wurde eine Anschlag verübt auf Monsieur Naumburg, eine... Freund mit mäschtiege Feinde. Wenn Dray diese Angriff ausge'eckt 'at, so bin iesch in große Sorge um seine Siescher'eit. Anscheinend sind unsere adversaires bien informé..." schloss er düster.

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #194 am: 25.05.2022, 16:58:22 »
Katharina hörte gespannt den Ausführungen von Louis zu und versuchte alles zu verstehen, doch stellenweise war ihr die Verwirrung deutlich ins Gesicht geschrieben "Nun gut, das erklärt das ein oder andere, wirft aber auch wieder einige Fragen auf. Euer Freund Graustein ist also einem weiteren Freund namens Naumburg zur Hilfe geeilt weil auf diesen ein Anschlag verübt wurde? Lebt dieser Naumburg noch? Aber das Graustein das Turnier verlassen hat zeigt das Ihr wirklich sehr gut befreundet seid und Graustein wohl ein Mann von Ehre ist. Aber dieser Anschlag hat jetzt nicht zufällig etwas mit dem Feuer zu tun von dem ich gehört habe bei dem das Gasthaus in Brand geraten ist. Da war ja heute große Aufregung in der Stadt, aber genaueres habe ich dazu auch noch nicht gehört. Was ich jetzt jedoch noch nicht so ganz verstanden habe ist das mit diesem Dray und Wirsche. Wie passt das zusammen und vor allem was hat das mit dem Stadtrat zu tun?". Die kleine zierliche Frau nahm einen weiteren großen Schluck aus dem bereits halb leeren Bierkrug und leere diesen nun vollständig.

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