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Autor Thema: Kapitel 3: Freiburg  (Gelesen 20336 mal)

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Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #150 am: 14.03.2022, 09:33:32 »
Mit Erichs Vorschlag zeigte sich Louis einverstanden, wähnte er doch den Baron mit dieser Bewachung nach menschlichem Ermessen gut geschützt vor heimtückischen Versuchen, dem Schicksal ein wenig nachzuhelfen. Der Musketier erklärte sich daher bereit, dem Eisenländer die Wache zu überlassen, und begleitete Friedrich zum Schwarzen Raben zurück – nicht ohne noch einige Male sehr kräftig und nicht ganz seinem Adelsstand angemessen auf die Feigheit des Gegners zu fluchen und demselben verschiedene höchst kreative Unannehmlichkeiten an den Hals zu wünschen.

Im Schankraum angekommen sah er sich zunächst unter den zahlreichen Besuchern um, wobei ihm die einzelne Frauengestalt in ihrer stillen Ecke kaum aufzufallen schien. Werner hingegen erkannte er offenkundig wieder, denn er nickte Friedrich zu und marschierte geradewegs zu dem Tisch mit den freigehaltenen Plätzen. Als man Platz genommen hatte, winkte er zunächst nach einer Bedienung: "Garçon, meine Freund 'ier und iesch wünschen zu speisen! Dazu bringt uns eine bouteille von die beste Wein, die ihr 'abt – vite, vite!" Werners Einladung kommentierte er nur mit einem knappen Nicken, als Edelmann gewohnt, über Kleinigkeiten wie Geld keine Worte zu verlieren.

Nachdem dergestalt eine Mahlzeit geordert war, wandte er sich Jagemann zu und gab ihm zurück: "Bien sûr, wir 'aben die Ehre, Monsieur Grausteins Freunde zu sein." Angesichts der Schilderung des Eisenländers zögerte der Montainger allerdings und sah fragend zu Friedrich. Er schien sich im unklaren darüber, wie viel man Jagemann verraten sollte, der einerseits den Baron retten geholfen hatte, andererseits keinem von ihnen näher bekannt war. Nachdenklich strich er sich über die Bartspitzen und brummte vor sich hin.

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #151 am: 14.03.2022, 11:00:29 »
Es gab Katharina wirklich zu Denken was sich hier in so kurzer Zeit abspielte, erst passierte fast den ganzen Tag nichts und dann überschlug sich plötzlich alles. Machte dieser Ratjoff etwa gemeinsame Sache mit diesem Graustein? Oder war diese doch alles nur Zufall? Eins jedoch war klar, sie konnte nicht nur rumsitzen und abwarten, sie musste handeln. Die Frage war jetzt nur was genau sie unternehmen sollte. Der Tisch von Ratjoff war bereits mehr wie voll, an dem anderen Tisch war noch ein Platz frei. Uber Ratjoff wusste sie das dieser in ernsten Problemen steckt. Was die anderen vorhatten wusste Sie noch so überhaupt nicht. Vor allem wer war dieser andere fremde der schon recht lange alleine an dem Tisch saß und nun auf die Begleiter von diesem Graustein gewartet hatte. Und vor allem wo war dieser Graustein? Ist dem vielleicht schon etwas zugestoßen? Alles Fragen die noch offen waren und die Katharina durch den Kopf schossen.

Katharina entschied sich zuerst einmal Kontakt zu Ratjoff auf zu nehmen, denn der war Ihrer Meinung nach derjenige der am ehesten bedroht war. Um diesen Graustein würde sie sich später kümmern wenn der dann hier vielleicht auch noch auftauchte. Katharina winke die Kellnerin zu sich und steckte ihr ein paar Münzen zu mit der Bitte ein großes Bier zu Ratjoff zu bringen mit dem Hinweis das sie es bezahlt habe und sie sich freuen würde wenn der Held aus der Arena doch ein Bier mit ihr trinken würde und sich zu ihr setzten würde um ein wenig von seinen Heldentaten zu erzählen.
« Letzte Änderung: 14.03.2022, 11:01:03 von Katharina Anna Eisfeld »

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #152 am: 15.03.2022, 05:04:46 »
Es gefiel Friedrich zwar nicht sehr, sich zu trennen, aber er musste zugeben, dass es durchaus Sinn ergab, wenn Erich beim Baron blieb. Da ihre Freunde hinterrücks angegriffen und ermordet wurden, konnte man nicht ausschließen, dass es so einen Anschlag ein weiteres Mal gab. Zwar war Erich durchaus dazu fähig sich zu verteidigen, aber wenn er hier alleine war, konnte man ihn einfacher überfallen, als wenn sie zusammenblieben. Doch den Baron konnten sie auch nicht alleine hier lassen. So nickte Friedrich mit schwerem Herzen und stimmte dem Vorschlag zu. "Pass auf dich auf, mein Freund." Er legte dem Eisenländer die Hand auf die Schulter und wandte sich dann ab, um mit Louis zusammen diesen Werner Jagemann aufzusuchen.
Auch nachdem sie in die Taverne eingetreten waren, wollte sich trotz der Wärme und gemütlichen Atmosphäre keine Ruhe in ihm ausbreiten. Er war angespannt, folgte Louis aufmerksam zum Tisch, an dem der Mann bereits auf sie wartete. Friedrich setzte sich und bedankte sich bei Jagemann mit einem Nicken und einem knappen "Danke." für seine Einladung. "Und einen Schnaps für jeden von uns." Er seufzte. Nach all dem, was passiert war, konnte er das gut gebrauchen. Hier zu sitzen und endlich etwas Ruhe zu haben nach diesem Tag, führte leider nicht wirklich dazu, dass sich Friedrich entspannen konnte. Eher begann er nun alles zu verarbeiten. Der Tod seiner Freunde, der schwerverletzte Baron, ihre Aufgabe und die Gefahr, die ihnen allen drohte. Dazu kam nun auch Jagemann, den er noch kein bisschen einschätzen konnte. Was sollte er nur von ihm halten? War er ein Freund? Es schien im ersten Moment so, aber man konnte nie wissen.
Anscheinend ging es Louis genau so. Er konnte ihre neue Bekanntschaft auch nicht einschätzen und wusste nicht, wie viel sie sagen sollten. Ihre Mission war, bis zu einem gewissen Grad, immer noch geheim. Man hielt den Baron für tot. Wie viel konnten sie diesem Fremden erzählen? Wie viel konnten sie ihm anvertrauen? Bei einigem, was der Mann erzählte, hörte Friedrich auf. Er kam aus einem Gebiet, welches von Roswitha von Wirsche beherrscht wurde und er war in einer delikaten Angelegenheit unterwegs? Der Kreuzritter hob interessiert eine Augenbraue, kommentierte die Worte aber nicht weiter. "Er wird... überleben. Danke, dass ihr ihn gerettet habt. Das war sehr mutig von euch und dafür stehen wir in eurer Schuld." Friedrich ließ sein Gegenüber weiterreden und unterbrach ihn nicht. Neugierig hörte er zu und tauschte dann einige Blicke mit Louis aus. Ja, es war nicht einfach zu entscheiden, was und wie viel sie sagen sollten.
Für ihn war aber eines klar und seine Worte waren durchaus ernst gemeint gewesen. Alleine dafür, dass Jagemann den Baron gerettet hatte, waren sie ihm ein paar Antworten schuldig. Er tauschte noch einmal einen Blick mit dem Montaigner aus und begann dann langsam. "Herr Graustein wird heute nicht ins Gasthaus zurückkehren. Er wacht über unseren Freund, dessen Name tatsächlich Naumburg ist. Danke, dass ihr ebenfalls die Tasche gerettet habt." Vorsichtig zog Friedrich die Tasche zu sich und legte sie auf den Boden, neben seinen Stuhl. "Es ist nicht einfach zu erklären, weshalb wir hier sind. Ich will offen sein und bitte nehmt es mir nicht übel. Wir sind euch dankbar, aber es gibt Dinge, die wir Fremden nicht erzählen können." Er sah noch einmal zu Louis herüber. Vielleicht wollte er noch etwas sagen. Friedrich war sich nicht sicher, was er sagen sollte.

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #153 am: 17.03.2022, 09:41:57 »
Werner sah deutlich die Zurückhaltung in Sprache und Verhalten der beiden, die ja auch für ihn noch Fremde waren. Er verspürte den Drang, mehr zu erfahren - und der einzige Weg schien, zunächst selbst mehr preiszugeben.
"Werte Herren, ich verstehe eure Zurückhaltung. Lasst mich noch einiges von mir erzählen, vieleicht ergibt sich daraus ja irgendetwas. Es ist mir natürlich wichtig, dass ihr meine Geschichte mit der gebotenen Verschiegenheit behandelt."
Werner schaute beiden in die Augen und schien dort zu sehen, was er sehen wolte. Er schaute kurz auf und in die Runde der Schenke - und da er der Meinung war, dass niemand ihnen sonderlich Aufmerksamkeit schenkte, fuhr er mit weiter gesenker Stimme fort:
"In letzter Zeit gab es in meiner Heimat vermehrt Opfer von Angriffen durch Schrecken. Insbesondere wurden blutleere Leichen gefunden, und die Bevölkerung flüsterte schon verängstigt von "Bluttrinkern". Ich hatte es als meine Aufgabe angesehen, den Hof zu informieren und um Unterstützung zu bitten, aber auf sämtliche meiner Nachrichten habe ich nur Schweigen als Antwort erhalten. Also bin ich schließlich selbst nach Wirsche aufgebrochen. Dort hat man mich jedoch nicht nur nicht ernst genommen, sondern sogar meine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt und mich diskreditiert! Aber ich hatte gesehen, was ich gesehen hattte und konnte das nicht auf sich beruhen lassen. Mir ist  Niklas Träge in den Sinn gekommen, von dem hatte ich in diesem Zusammenhang schon viel Gutes gehört. Er soll sich hier in Freiburg aufhalten, deshalb bin ich hier. Ich hoffe, er schenkt meinem Anliegen mehr Aufmerksamkeit als die Wirsches, ich kann immer noch nicht verstehen, weshalb es den Hof so kalt lässt… Zumal ich auf dem Weg nach Freiburg in einem Dorf einen Aushang von den Eisensängern sah, in dem es um ein vermehrtes Auftreten von Leibwerkschrecken in einer Gegend bei Freiburg ging. Den Verfasser der Nachricht möchte ich auch hier in Freiburg aufsuchen.
Ihr seht, dass ich über euren Freund gestolpert bin, war reiner Zufall und ich hoffe doch sehr, dass ihr mich nicht mit dem Brand in dem Gasthof in Verbindung bringt?"

Nachdem sich Werner so weit geöffnet hatte, wartete er voll innerer Spannung mit großer Aufmerksamkeit, wie die Herren sich weiter verhalten würden. Ob sich aus dem zufälligen Zusammentreffen etwas ergeben würde? Nun, wenn nicht, so hatte er wenigstens einem Menschen das Leben gerettet, ein guter Tag!
« Letzte Änderung: 21.03.2022, 11:40:33 von Mondragor »

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #154 am: 17.03.2022, 14:38:04 »
Eingehend musterte Louis den Mann, während er der Geschichte lauschte, die Jagemann zu erzählen hatte. Als Friedrich die Tasche an sich nahm, nickte der Montaigner kaum merklich, ansonsten blieb er abwartend. Immerhin schien ihn die Höflichkeit des Sprechers etwas aufgeschlossener zu machen, denn schließlich meinte er zögerlich: "Étonnant... das 'ört siesch ganz ähnliesch an wie das, was wir schon von Wirsche in Erfahrung brachten." Er zwirbelte eine seiner dünnen Bartspitzen und sprach erst einmal mit einem tüchtigen Schluck dem Wein zu, ehe er fortfuhr: "Um ehrliesch zu sein, Monsieur, 'aben auch wir zum Ziel, Monsieur Träge zu spreschen. Es gibt einige Anlass dazu, Ränkespiel zu vermuten, welsche siesch womögliesch 'inaufzieht bis zu Madame de Wirsché." Indem er die Fingerspitzen über dem Herzen auf sein Wams legte, versicherte der Musketier: "Für miesch wirkt Ihr wie eine ehrliesche Mann, Monsieur. Wir 'aben denke iesch keine Grund, Eusch zu verdachtieren mit Bezug auf die Brand. Aber sagt" erkundigte er sich und schien höchst interessiert, "was 'at es auf siesch mit diese Schrecken? Iesch kenne nur 'euschrecken."

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #155 am: 21.03.2022, 08:50:57 »
Werner lachte kurz auf. "Heuschrecken! Ach ihr seid zu beneiden, wenn ihr noch nie von echten Schrecken gehört habt. Monster, Dämonen, Ungeheuer. Zuletzt gab es sogar Gerüchte um Leibwerkschrecken, die sich aus verschiedenen Körperteilen zusammensetzen. Es würde mich bedrücken, wenn ihr nun Albträume haben werdet, aber in den Eisenlanden hat eigentlich jeder schon die eine oder andere Geschichte darüber gehört."
Ich will zu Herrn Träge, um von ihm Unterstützung im Kampf gegen die Schrecken zu erhalten - was erhofft ihr euch von einem Treffen mit ihm?"

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #156 am: 21.03.2022, 12:02:54 »
Nach kurzer Zeit näherte sich besagter Ratjoff tatsächlich Katharinas Platz, allerdings wirkte er eher zögerlich. Nachdem er kurz nachzudenken schien, fasste er sich scheinbar ein Herz und zog sich einen Stuhl heran, um sich zu ihr zu setzen. "Was wollt Ihr von mir? Ich weiß, dass ich mich in der Arena zum Narren gemacht habe, also spart Euch bitte das mit dem Helden. Wenn Ihr Euch nur über mich lustig machen wollt, könnt Ihr mein Bier selbst trinken und ich verschwinde sofort wieder - davon bekomme ich von meinen Freunden schon genug ab. Wenn es Euch um etwas anderes geht, dann sprecht!"

Trotz seiner Worte blieb Ratjoff jedoch freundlich, und seine Stimme war sanft. Dies hier schien kein abgezockter Kämpfer zu sein, auch wenn Eindrücke leicht täuschen mochten. Der Mann hatte eine einnehmende Persönlichkeit, und gegen ihren Willen musste Katharina sich eingestehen, dass er ihr sympathisch war.

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #157 am: 22.03.2022, 08:53:46 »
Katharina war froh das Ratjoff sich zu ihr gesellte. Die Reaktion des Mannes war dann jedoch etwas anderes wie sie sich es vorgestellt hatte. Aber Ratjoff hatte etwas an sich das Katharina Ihre Pläne etwas ändern ließ und so begann sie ebenfalls in ruhigen und freundlichen Worten zu sprechen "Ich will dich auf keinen Fall verärgern. Und auch wenn du es vielleicht nicht so siehst, trotz allem bist du mein Held. Aber auf eine andere Art wie du vielleicht vermutest. Ich weiß ganz genau das bei dem Turnier einiges nicht mit rechten Dingen zu gegangen ist. Ich weiß das Walter von Stein an den Wetten manipuliert hat. Und du bist mein Held weil du dich dagegen gewehrt hast. Ich weiß das du mit Walter von Stein unter einer Decke steckst. Und wenn du morgen nicht sterben willst dann solltest du mir nun lieber genau zuhören. Du wirst morgen mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit Besuch bekommen und man wird dich mehr oder weniger freundlich zum Anwesen von Herrn Stein begleiten. Ob du dieses Anwesen dann jedoch wieder verlassen wirst bezweifele ich im Moment noch, zumindest wirst du es in einem deutlich anderen Zustand verlassen wie du es betreten hast. Wenn du also willst das ich dir helfe und dir aus der Situation raus helfe, dann brauche ich auch ein klein wenig Unterstützung von dir" Katharina machte eine kleine Pause und nahm erst einmal einen großen Schluck von dem Bier und schaute Ratjoff tief in die Augen um zu sehen wie er darauf reagierte.

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #158 am: 25.03.2022, 00:07:25 »
"Von Stein? Der also!" zischte ihr Gegenüber. "Gemeinsame Sache? Sicher nicht! Aber natürlich habe ich gemerkt, dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Zuerst dachte ich noch, ich hätte einfach Glück gehabt, aber irgendwann war es ziemlich deutlich, dass jemand manipuliert hat. Deshalb bin ich auch im Halbfinale ausgestiegen - ich will fair gewinnen oder verlieren; und ich weiß selbst, dass ich nicht gut genug bin, ein solches Turnier zu gewinnen. Die einzige Möglichkeit, noch gesichtswahrend aus der Sache herauszukommen war es aufzugeben."

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #159 am: 25.03.2022, 02:54:56 »
Mit einer Mischung aus Interesse und gesundem Misstrauen lauschte Friedrich den Worten seiner neuen Bekanntschaft. Seine Gedanken wanderten allerdings immer wieder umher. Die Worte des Barons kamen ihm in den Sinn. "Wirsche hat mit Sicherheit ihre Spione in Freiburg." Das ergab Sinn und anscheinend hatten diese irgendwie vom Baron erfahren und ihn versucht umzubringen. Wie hoch war also die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Jagemann ihnen einen Haufen Mist erzählte und eigentlich einer dieser Spione war? Friedrich war sich nicht noch nicht sicher, was er über den Mann denken sollte. Doch im Moment wollte er ihm glauben. Sie konnten Verbündete gut gebrauchen, vor allem jetzt, da sie so dezimiert worden waren und der Baron schwer verletzt worden war.
Die Geschichte des Mannes war glaubhaft und auch Louis schien zu einem ähnlichen Urteil zu kommen und Jagemann etwas Vertrauen zu schenken. Friedrich schwieg und nutzte das kurze Gespräch der beiden, um schnell in seinem Buch über diese Leibwerkschrecken nachzuschlagen. Er nahm den Wälzer von seiner Hüfte und schlug ihn auf dem Tisch auf, um ihn dort nach möglichen Notizen zu durchsuchen. "Leibwerkschrecken, hmm?", murmelte er nachdenklich.[1] Erst danach nickte er Jagemann zu. "Vermutlich ließ eure Entdeckung den Hof kalt, weil dieser im Zusammenhang mit den Bluttrinkern steht. Es würde mich nicht wundern, wenn der Hof, oder sogar Wirsche selbst, für die blutleeren Leichen verantwortlich sind." Er sah den Eisenländer an, trank seinen Schnaps und fuhr dann fort. "Ihr habt Glück gehabt, dass man euch nicht aufgehalten oder gleich getötet hat. Wir hatten bereits mit Baronin Baderbaasch zu tun. Ein Mensch war sie schon lange nicht mehr und wir wissen, dass sie mit Wirsche in engem Kontakt stand." Er erinnerte sich an die Fratze des Monsters und erschauerte. Schließlich seufzte er schwer.
"Es ist eine lange und komplizierte Geschichte, wer wir sind, warum wir hier sind und was wir hier tun. Doch seid versichert, dass wir ähnliche Ziele haben. Wir wollen mit Träge aus zwei Hauptgründen reden. Zum einen muss jemand das Machtvakuum füllen, dass Baronin Baderbaaschs Tod hinterlassen hat und zum Anderen muss Wirsche aufgehalten werden." Das war im Moment alles, was Friedrich bereit war, zu erzählen. Dass es noch weitere Gründe für ihre Reise gab und der schwer verletzte Baron eine tragende Rolle spielte, wollte er noch verheimlichen. Wenn Tristan wieder bei Bewusstsein war, sollte er selbst entscheiden, in wie weit er Jagemann traute. Bis dahin, wollte und konnte der Kreuzritter nicht mehr darüber erzählen. "Eure Geschichte und Erfahrung mit Wirsches Hof könnte hilfreich sein, wenn wir bei Träge vorsprechen.", dachte er laut.
 1. Verstand + Gelehrsamkeit: 3 Steigerungen
« Letzte Änderung: 25.03.2022, 05:41:30 von Friedrich Alfred von Dent »

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #160 am: 25.03.2022, 08:06:34 »
Katharina stutze kurz als sie erfuhr das gar nicht Ratjoff in die Machenschaften verwickelt war. Er war also vermutlich nur das arme Bauernopfer. "Du meinst also das du gar nichts mit Walter von Stein zu tun hast? Dann ist es also der Schiedsrichter gewesen der bestochen wurde. Aber warum dann ausgerechnet nur bei deinen Kämpfen? Irgend etwas muss dieser Stein doch mit dir zu tun haben? Ich weiß das diese Wettkämpfe manipuliert wurden, und ich weiß das dieser Stein dahinter steckt. Mir fehlen nur noch ein paar Beweise. Sobald mir diese vorliegen kann ich das an ein paar Freunde weitergeben. Und ich bin mir sicher das die es sogar mit einem von Stein aufnehmen können. Aber nichts ändert aktuell daran das du in Gefahr bist, denn dieser Walter von Stein hat es auf dich abgesehen. Kannst du mir ein wenig helfen und für nötige Beweise sorgen? Im Gegenzug kann ich dir gegen diesen Walter von Stein helfen. Ich Glaube das wir beide im Moment von einander profitieren können wenn wir zusammen arbeiten. Also bist du dabei?"

Katharina wartete einen Moment ab und schaute wie Ratjoff auf diese direkten Worte reagierte "Sag, was weist du eigentlich von diesem Graustein? Steckt der auch mit in dieser Manipulation? Der hat ja ebenfalls das Turnier verlassen genau wie du auch. Ist dir da vielleicht etwas zu Ohren gekommen? Du hattest unten in der Arena ja ganz andere Möglichkeiten um das ein oder andere Gespräch vielleicht zu belauschen. Es ist wichtig das wir jede noch so kleine Spur verfolgen und alle Beweise sammeln die wir bekommen können. Nur dann können wir diesen Walter von Stein aufhalten, und so auch dein Leben retten."

Katharina nahm einen weiteren großen Schluck aus dem Bierkrug und leerte diesen nun.

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #161 am: 25.03.2022, 13:11:22 »
Ratjoff dachte eine Weile über die Worte Katharinas nach, dann antwortete er schulterzuckend. "Man hört ja so einiges. Von Stein wettet wohl gerne, aber nicht bei den offiziellen Buchmachern. Man erzählt sich, dass er und seine adligen Freunde irgendwelche privaten Wetten abschließen, zu allen möglichen Themen." Er überlegte einen Augenblick. "Vielleicht hat er gewettet, einen absoluten Niemand ins Finale zu bringen, wer weiß das schon. Denkst du, er würde mir etwas antun, weil er seine Wette vielleicht verloren hat? Ich wusste doch gar nichts davon!"

Zu Graustein gefragt, konnte Ratjoff nur wenig sagen. "Ich hatte mit ihm nichts zu tun. Natürlich ist mir der Mann aufgefallen - es war recht früh zu sehen, dass er einer der Favoriten war. Aber was ich dir sagen kann, ist dass direkt nach mir seine zwei Begleiter in dieses Wirtshaus gekommen sind. Dort drüben sitzen sie, mit einem Fremden zusammen. Warum Graustein nicht dabei ist, weiß ich nicht; und auf jeden Fall war es verdächtig, dass sie vor dem Finale so plötzlich verschwunden sind. Andererseits habe ich von einem Brand gehört, und dass er irgendwie davon betroffen war."

Schließlich kam er noch einmal auf von Stein zu sprechen: "Wie soll ich denn irgendwelche Beweise besorgen? Wenn es stimmt, was du sagst, sollte ich mich schleunigst aus dem Staub machen und die Stadt verlassen."

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #162 am: 25.03.2022, 15:36:34 »
Werner wandte sich an Friedrich: "Nun, von Heinrich Dray und seinen Schergen und dass ich denke, dass eben diese eure Freunde in dem Gasthaus angegriffen hatten, hatte ich euch ja schon erzählt.[1]
Zu irgendwelchen Machenschaften am Hof zu Wirsche kann ich auch nichts weiter sagen, als was ich schon gesagt habe. Ich habe ja mit dem Hof im Grunde nichts zu tun...
Das einzige, was mir in dem Zusammenhang noch bemerkenswert erscheint ist folgendes:
Es gibt da einige Gerüchte um die Insel Rücken, nördlich von Wirsche im Meer gelegen, die auch mit Bluttrinkern in Verbindung stehen. Nach dem Krieg hat Roswitha Wirsche eine Unternehmung gestartet, in der Flüchtlingen angeboten wurde, die Insel zu besiedeln, die vorher im Grunde brach lag. Einige Hundert Familien haben das Angebot angenommen, und was dort dann passiert ist, ist unklar. Angeblich hat Roswitha Wirsche befohlen, niemand mehr von der Insel wegzulassen - und es gibt Gerüchte, dass die Bewohner einen Pakt mit Bluttrinkern geschlossen hätten. Aber niemand weiß wirklich genaueres darüber, die Insel ist ja fast abgeschottet vom Festland..."
 1. https://games.dnd-gate.de/index.php/topic,11918.msg1096812.html#msg1096812

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #163 am: 25.03.2022, 15:38:14 »
Kurz zog Louis die linke Augenbraue in die Höhe, um leicht indigniert zu entgegnen: "Parbleu! Eschte Schrecken? Davon 'aben wir fürwahr niescht nur ge'ört." Er nickte heftig zu Friedrichs Worten. "Ihr 'ättet la baronne nur erblicken müssen – eine wahre monstre! Aber" – und hier zwirbelte er seinen gepflegten Schnurrbart – "wir 'aben sie besiegt in eine grande bataille. Es war eine wahre 'eldentat! Und um eine 'aar wir 'ätten es niescht geschafft..." Befriedigt bei der Erinnerung an den glorreichen, wenn auch mit Schrecken erfüllten Moment tätschelte er liebevoll das Griffstück seiner Danseuse. Damit schien er vorübergehend in seinen eigenen Gedanken versunken, denn er murmelte in seiner Muttersprache vor sich hin, lachte ab und an grimmig und ließ diverse "Mon Dieu!" und "C'est ça!" hören. Erst als sein Weggefährte auf das Problem Träge zu sprechen kam, kehrte er augenscheinlich in die Gegenwart zurück und warf ein: "C'est vrai. Das könnte 'elfen, Monsieur Träge zu überzeugen!"

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #164 am: 28.03.2022, 08:40:37 »
Nun war es Katharina die einen Moment zögerte und kurz sehr nachdenklich aussah "Nun gut, das verändert die ganze Situation natürlich etwas. Ich kann verstehen das du Angst hast. Die Angst ist berechtigt denn von Stein wird sich auf jeden Fall bei dir melden, und er ist garantiert nicht glücklich darüber das er seine Wette verloren hat. Kennst du diesen Schiedsrichter? Vielleicht sollten wir beide den Schiedsrichter mal besuchen gehen. Ich kann verstehen das du am liebsten sofort die Stadt verlassen willst. Aber meinst du nicht das deine Chancen vielleicht größer sind wenn du jemanden an deiner Seite hast der dir den Rücken frei hält? Ich hätte vollstes Verständnis wenn du jetzt sofort aufstehst und aus der Stadt rennst. Aber meinst du nicht das du mir vielleicht noch was schuldig bist? Ich meine immerhin hast du erst durch mich erfahren das deine Gesundheit in Gefahr ist. Ich sehe zwar vielleicht nicht so aus, aber Glaube mir im Zweifel kann ich dir zur Seite stehen und vielleicht verhindern das man dir schlimmes antut. Und später wenn du dann immer noch weg willst kann ich da bestimmt auch den ein oder anderen Kontakt knüpfen der dir hilft schnell und ungesehen aus der Stadt zu kommen. Es liegt also nun an dir ob du dein Glück lieber alleine probieren willst, oder ob du meine Hilfe annehmen willst"

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