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Autor Thema: Kapitel 3: Freiburg  (Gelesen 20159 mal)

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #360 am: 15.12.2023, 17:33:30 »
Kurz vergewisserte sich Allegra in welchem Zimmer der Signora sie sich befand und schaute nach weitere Ausgängen einschließlich der Fenster. Sie wollte den Mann weiter beobachten, um zu sehen, ob er noch etwas stehlen würde und was, außerdem erhoffte sie sich von seinen Bewegungen etwas ableiten zu können. War er eher Diener oder Kämpfer oder ein agiler Dieb? Eines wollte sie allerdings auf jeden Fall verhindern, dass er entkam. Sie hatte zwar nur ihren Dolch dabei, der Degen ließ sich nunmal nicht in ihren Kleid verstecken, aber ihr Kampfstil hatte sie gelernt damit gut umzugehen und zudem zu nutzen, was sonst zur Hand kam. Manchmal reichte es ja auch erst einmal jemanden zu Fall zu bringen und dann am Boden festzuhalten. Oder ihm den nächst besten Waschkrug, Schürhaken oder die Blumenvase überzuziehen. Man sollte da in der Wahl der Mittel nicht wählerisch sein, wenn es den Sieg bedeutete.

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #361 am: 15.12.2023, 19:11:21 »
Im schwachen Schein des Mondes, der durch eines der Fenster drang, konnte Allegra beobachten, wie sich der Mann - denn es war offenbar eine männliche Figur - geschmeidig wie eine Katze bewegte. Er hatte nur einen kleinen Beutel bei sich; offenbar hatte er es nicht auf viele, sondern eher wertvolle Dinge, abgesehen. Von den Bediensteten, die sie bisher kennengelernt hatte, war es mit Sicherheit keiner - doch hieß das natürlich nicht, dass nicht einer von ihnen mit dem Dieb unter einer Decke stecken konnte, etwa, indem er ein Fenster für diesen offen ließ.
Der Dieb stand nun vor einer Kommode und drehte Allegra dabei den Rücken zu. Gerade steckte er einen kleinen Gegenstand in den recht prallen Beutel an seiner Seite - vermutlich würde er nicht mehr lange hier im Haus bleiben.

Valdas Jankauskas

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #362 am: 15.12.2023, 21:09:55 »
Valdas wandte sich an Louis "Wenn ich es richtig verstanden habe, so habt ihr schon eure Klinge mit Dray gekreuzt, und es besteht eine gewisse Animosität zwischen ihm und euch. Wenn er " - und dabei blickte er kurz zu Madame de Castell - "über unverdächtige Wege euren Aufenthaltsort kennen würde. Würde er dann versuchen, euch zu stellen? In diesem Fall könnten wir das wann und das wo bestimmen, bliebe nur die Frage nach dem was. Was machen wir mit ihm, wenn wir ihn haben?"

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #363 am: 16.12.2023, 12:47:23 »
Valdas' Erkundigung veranlasste Louis zu einem energischen Räuspern. Er zupfte einige Male sehr nachdrücklich an seinem Schnurrbart, ehe er schließlich sichtlich indigniert meinte: "Nun, niescht persönliesch, malheureusement. Die animosité dürfte allerdings beiderseitieg sein. Und wenn iesch eine ehrenvolle Gelegen'eit dazu er'alte, werde iesch sie nutzen." Missmutig begann er auf und ab zu gehen. "Fichtre! Da weiß man ganz exactement, was der Bursche auf dem 'olz eingekerbt 'at, und man kann es niescht beweisen! Ihn dazu bringen, dass er etwas anstellt, wofür ihn l'autorité zur Reschenschaft zieht? Nur auf unehren'aftem Wege zu erreischen! Sacré!" Er schien drauf und dran, sich die Haare zu raufen, doch beherrschte er sich offenbar und murmelte in Gitta zu Castells Richtung: "Iesch bitte um Verzei'ung, Madame, für meine unangebrachte Wortwahl in Gegenwart einer grande dame." Dann brummte er mit finsterer Miene noch einige sehr viel leisere Verwünschungen vor sich hin. Es hatte ganz den Anschein, als juckte es ihn in den Fingern, die Dinge auf eine womöglich nicht sehr erfolgversprechende, aber dafür absolut ehrbare Weise anzugehen.

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #364 am: 18.12.2023, 11:41:24 »
Es war Zeit zuhandeln und endlich herauszufinden, was der Dieb hier mitgehen ließ und ob er mit den anderen unter einer Decke steckte oder ob sie besser Katherina gefolgt wäre. Allegra brachte sich in Stellung, damit sie den Weg zu Tür abschirmte, während der Weg zu den Fenstern zum einen großen Teil durch ein Ensemble aus Sessel, Chaiselongue und einem Tisch mit einer gröseren Schatulle darauf verstellt war. Gerade als sie den Eindringling ansprechen wollte, sah sie, wie er sich leicht umdreht und mit einem Schritt auf den Läufer trat. Geistesgegenwärtig bückte sie sich, zog mit aller Kraft am anderen Ende des Läufers, um den Dieb zu Fall zu bringen, um direkt im Anschluss mit immer noch gebückter Haltung auf in zu zu sprinten und ihn entweder gänzlich zu Fall zu bringen oder am Boden festzuhalten.

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #365 am: 21.12.2023, 13:17:54 »
RRUUMMSSS!!

Mit einem lauten Krachen stürzte der Einbrecher auf den Rücken, als ihm buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Noch bevor er sich berappeln konnte, spürte er eine Klinge am Hals und blickte aus nächster Nähe in das Gesicht einer dunkelhaarigen Schönheit.

~~~

"Ein solider Plan," entgegnete Friedrich nun Valdas, "nur leider mit einer entscheidenden Lücke. Selbst der erste Angriff auf unsere Freunde und unseren Auftraggeber hat Heinrich Dray nicht selbst angeführt. Er hat dafür seine Soldaten geschickt, und diese in Zivil auftreten lassen, um es nach einem 'normalen' Raubüberfall aussehen zu lassen. Ich glaube nicht, dass Dray sich dazu hinreißen lassen würde, uns persönlich nachzustellen; überhaupt scheint Roswitha Wirsche so weit wie möglich aus dem Verborgenen die Fäden zu ziehen, bis nach und nach die Teile des Puzzles ineinandergreifen. Genau das ist es ja, was es so schwierig macht, Verbündete gegen sie zu sammeln: Nach außen hin spielt sie die treusorgende Fürstin, der es nur um das Wohl ihrer Untertanen geht."

Just in diesem Moment unterbrach ein dumpfer Knall aus einem anderen Bereich des Hauses das Gespräch, und verwirrt blickten sich die Gäste um. Erst jetzt fiel ihnen auf, dass die junge Frau, die die Baronin als ihr Mündel vorgestellt hatte, nicht mehr anwesend war.
Doch schon nach einem kurzen Moment der Verwirrung und bevor jemand wirklich dazu kam, etwas zu unternehmen, flog die Tür auf und ein schmächtiger, junger Mann in dunkler, eng anliegender Kleidung stolperte in das Zimmer, dicht gefolgt von Allegra, die ihn mit grimmigem Lächeln und gezücktem Dolch vor sich hergetrieben hatte.
"Ein Dieb, Signora! Ich habe ihn auf frischer Tat ertappt."

Die Angesprochene war derweil aufgestanden und ging nun gemessenen Schrittes zu dem blässlich wirkenden Delinquenten.
"Soso, ein Einbrecher. Ich sehe, meine liebe Allegra, es schlummern ungeahnte Talente in dir. Sehr gut, sehr gut. Aber du ..." - nun sprach sie den Dieb an - "was machen wir mit dir? Ich könnte dich einfach verschwinden lassen, doch wie der Zufall so will, wurde vor nur zwei Wochen schon einmal bei mir eingebrochen. Und mir kam dabei ein wirklich liebgewonnener Gegenstand abhanden. Wenn du mir dabei helfen kannst, ihn wiederzufinden, bin ich womöglich dazu aufgelegt, Gnade vor Recht walten zu lassen."

Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #366 am: 21.12.2023, 16:30:51 »
Allegra näherte sich ihrer Auftraggeberin. Dieser Beutel wurde von ihm gefüllt. Während sie den Beutel der Signora übergab, drehte die junge Frau allen anderen im Raum den Rücken zu und flüsterte: Ich bin Katherina aus dem Zimmer gefolgt. Während sie im nächsten Zimmer verschwunden ist, sah ich diesen Eindringlich, wie er hinauf in eure Gemächer schlich. Ich musste mich schnell entscheiden. Ich hoffe, meine Entscheidung findet eure Zustimmung. Damit trat die junge Frau langsam einen kleinen Schritt zurück, bevor sie sich wieder umdrehte und die Versammelten inklusive der Hausherrin musterte.

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #367 am: 16.01.2024, 00:19:26 »
"Es war definitiv die richtige Wahl." flüsterte die Dame des Hauses in Allegras Richtung, noch ehe diese sich umgedreht hatte.

"Also, Herr Spitzbube!" wandte sie sich nun erneut dem Eindringling zu. "Heraus mit der Sprache, warst du es, der vor zwei Wochen schon einmal hier eingebrochen ist? Mir wurde eine Brosche gestohlen, ein altes Familienerbstück. Es zu verlieren, würde mir das Herz brechen. Es kamen auch andere Dinge abhanden, aber über diese kann ich hinwegsehen. Gib mir die Brosche zurück, und ich lasse dich laufen. Aber gib Acht: Ich kenne dein Gesicht. Sollte ich dich noch einmal in dieser Stadt sehen, ist dein Leben verwirkt."

Der Dieb, offenbar kein allzu hartgesottener Vertreter seiner Zunft, wurde ob des eindringlichen Blickes der Adligen bleicher und bleicher, bis er schließlich nicht mehr standhalten konnte.
"Ich pack ja aus, aber lasst mich am Leben, bitte!" flehte er, dann sprudelten die Worte aus ihm heraus. "Ich geb's zu, ich war schonmal hier. Ich hab mitgenommen, was leicht und wertvoll ausgesehen hat. Aber der Boss hat gesagt, es reicht ihm nich. Ich soll nochmal herkommen, und ein paar Muckis zulegen, dass ich schwerere Säcke tragen kann. Aber die Sachen hat der Boss - die gibt er mir auch nicht wieder. Ehrlich, ich sag die Wahrheit. Ich kann diese Brosche nich wieder zurückholen."

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #368 am: 16.01.2024, 10:18:51 »
Ärgerlich brummte Louis bei Friedrichs Worten. "Ihr mögt rescht 'aben, mon ami, aber wie fassen wir einen Gegner, der die confrontation derart scheut?" Wütend fuchtelte er mit der geballten Faust herum. "Bei so viel Niederträschtiegkeit könnte iesch vergessen, dass Wirsché eine dame iest!" Gerade war er im Begriff zu erläutern, in welcher Weise Schurken seiner Ansicht nach vorzugehen hatten, nämlich offen und ehrlich, damit man ihnen mit der blanken Klinge in der Hand Einhalt gebieten könnte, und seinem Ärger über die "schamlose 'inter'ältiegkeit" der Wirsche Luft zu machen, da kam es zu dem Zwischenfall mit dem Einbrecher, und er unterbrach sich indigniert.

Der Musketier hob die Augenbrauen, woraufhin sein Blick zwischen Allegra und dem ertappten Dieb hin und her wanderte. Das Flüstern der Damen entging ihm nicht, doch konzentrierte er als Kavalier seine Aufmerksamkeit zunächst auf den Unbekannten. "Eine bandit, eh?" meinte er mit finsterer Miene und musterte ihn eingehend. "Wer ist dieser boche? Eine ausgemachte Oberschurke, da gehe iesch jede Wette ein!" wandte er sich schließlich an die Gastgeberin und bot mit einer galanten Verbeugung an: "Wenn es siesch um eine Erbstück 'andelt, wäre es mir eine Ehre, es wiederzu'olen, Madame!"

Katharina Anna Eisfeld

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #369 am: 16.01.2024, 21:11:54 »
Katharina hatte sich bisher nicht gewagt an der Unterhaltung zu beteiligen da sie nicht wusste wie die Dame des Hauses reagieren würde wenn sich so eine einfache Frau aus dem gemeinen Volk zu Wort meldet, doch nun war es an der Zeit das auch Katharina ihre Stimme erhebt "Verzeiht wenn ich mich einmische. Aber da wo ich herkomme nennt man das eine Hand wäscht die andere. Wir können bestimmt behilflich sein diese Brosche zu besorgen ohne das ihr direkt damit in Kontakt gebracht werdet. Sollte also etwas schief laufen ist garantiert nicht zu eurem Nachteil. Doch sollten wir erfolgreich sein, steht ihr in unserer Schuld. Und da ihr nun auch wisst was wir planen dürfte es für euch wohl ein leichtes sein eure Schuld zu begleichen und uns zu helfen und zu unterstützen. Somit wären wir wieder quitt. Ich könnte mir vorstellen das dieser Vorschlag in eurem Sinne sein könnte"

Valdas Jankauskas

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #370 am: 18.01.2024, 18:05:24 »
Valdas trat neben Katharina und legte der jungen Dame beschwichtigend eine Hand auf den Arm, um ihren Eifer gegenüber Madame etwas zu bremsen. "Ihr solltet mit dem Begriff Schuld etwas vorsichtiger umgehen. Glaubt mir, denn ich kenne mich damit sehr gut aus." Dann wandte er sich an Madame de Castell. "Ihr würdet sicherlich nicht in unserer Schuld stehen, wenn wir dafür sorgen würden, dass die besagte Brosche wieder in euren Besitz übergeht. Allerdings - " und das unterstrich er mit einer leichten Verbeugung und einem ergebenen Lächeln" - könnte ich mir vorstellen, dass es euch in den Sinn kommen könnte, euch mit einem Gefallen bei uns zu revanchieren."

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #371 am: 20.01.2024, 18:54:46 »
Die alte Dame lächelte Katharina und Valdas zu.
"Ah, der Eifer der Jugend! Fast lässt er mich in die meinige zurückversetzen. Und ja, mit dem Wort 'Schuld' gehe ich sorgsam um. Doch eine Hand wäscht die andere: Sollte es euch gelingen, mir meine Brosche zurückzubringen, so wäre euch ein Gefallen meinerseits sicher. Schwebt euch denn etwas Bestimmtes vor?"

Valdas Jankauskas

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #372 am: 29.01.2024, 16:27:57 »
"Nun ja, " begann Valdas seine Antwort " über unsere Ziele im Hinblick auf Madame Wirsche seid ihr im Bilde. Wir müssen es schaffen, ihre dunklen Machenschaften aus den Schatten, in denen Sie sich aktuell aufhält, ans Licht zu bringen. Dazu müssen wir sie aus ihrer Komfortzone bewegen, nämlich ihr Anwesen zu verlassen. Darüber hinaus brauchen wir stichhaltige Beweise, um sie bloßstellen zu  können. Und an eben diese kommen wir wahrscheinlich nur über Dray heran. Es stellt sich nun die Frage, ob Euch Eure Brosche das Risiko wert ist, eine Eisenfürstin zu erzürnen, deren Lakaien ihr - natürlich nicht öffentlich - in eine Position gebracht habt, wodurch wir Zugriff auf ihn erhalten.
Wenn sich der Coup, wie mein montaignischer Freund es wohl nennen würde, als erfolgreich erweisen würde, könnte sich eure Rolle in der Geschichte natürlich dann auch in einem deutlich hellerem Licht darstellen lassen. Falls nicht, habt ihr uns - "
er schaute vor allem Katharina und Friedrich an "- natürlich noch nie zuvor gesehen, geschweige denn einen Komplott mit uns ausgeheckt."
"Verschafft uns die Möglichkeit, an Dray heran zu kommen, und ich verspreche Euch, dass es nicht zu Eurem Nachteil sein wird."
« Letzte Änderung: 29.01.2024, 16:28:35 von Valdas Jankauskas »

Mondragor

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #373 am: 30.01.2024, 00:38:31 »
"Oh, seid gewiss: Wir haben uns nie gesehen." antwortete die alte Dame spitzbübisch. "In einer Position wie der meinigen ist es in allen Fällen vorzuziehen, unerkannt im Hintergrund zu bleiben. Meine Rolle in der Geschichte mag gerne im Dunkeln bleiben, denn im Licht wird man nicht nur von Freunden leicht gesehen.

Doch womöglich überschätzt ihr meinen Einfluss, was Heinrich Dray betrifft. Ich kenne den Mann nur aus Geschichten, und bezweifle, dass er meinem Rufe folgen würde. Solltet ihr einen Weg im Sinne haben, den Mann zu stellen, und eine Hürde steht in eurem Weg, die ich beseitigen kann, so werde ich das gerne tun. Bis dahin kann ich zumindest versuchen, euch dabei zu helfen, den Rat auf eure Seite zu bringen. Auch hier bitte ich um Diskretion und das Heraushalten meines Namens - selbst wenn es im Grunde eine harmlose Information ist.
Wir hatten von Hildegard gesprochen, eine ausnehmend angenehme Person, trotz ihrer einfachen Herkunft - oder womöglich gerade deswegen. Ich würde sie beinahe eine Freundin nennen, sollte es so etwas in diesem Geschäft geben. Ich kann euch zumindest einen Hinweis geben: Hildegard pflegt eine enge Beziehung zu ihren Kunden; und zu diesen zählt sowohl die Eisengarde als auch das hiesige Drachenblut. Beide haben mit Seline von Hoff und Jürgen von Geldern ebenfalls eine Stimme im Rat. Könnt ihr Hildegard von eurer Sache überzeugen, so könnte dies auch für die anderen beiden Stimmen hilfreich sein. Die drei haben schon häufig einen gemeinsamen Block in Abstimmungen gebildet. Aber vor einem warne ich euch: Kommt ihr nicht mit der Aussicht auf gute Geschäfte, sollte es zu einem Krieg gegen Wirsche kommen. Das wird bei ihr nicht verfangen. Sie ist Waffenschmiedin, doch sie hat den großen Krieg selbst noch erlebt und weiß, welches Elend sie verursachen - seien sie gerecht oder nicht."
« Letzte Änderung: 31.01.2024, 22:51:41 von Mondragor »

Louis de Fromage Puant

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Kapitel 3: Freiburg
« Antwort #374 am: 31.01.2024, 17:17:57 »
"Meinen verbindlieschsten Dank für Eure Offen'eit, Madame", quittierte Louis die Informationen über Hildegard. "Wir 'atten keineswegs die Absiescht, schnödes Geld als Argument in die Acker zu führen. Vielmehr bin iesch fest davon überzeugt, dass wir mit aller Deutlieschkeit erklären müssen, dass von Wirsché nieschts anderes als Krieg zu erwarten ist. Und ganz gewiss wird er nieschts mit Gereschtiegkeit zu tun 'aben!" Er zwirbelte seinen Schnurrbart. "Wie auch immer, Madame: Iesch darf Eusch persönliesch zusagen, dass wir la discrétion in der Person sein werden." Er verbeugte sich förmlich vor ihr, den Hut in der Armbeuge.

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