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Zweites Kapitel - Durch die Dunkelheit

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Blutschwinge:
Die Gruppe verbrachte also einige Stunden vor der Höhle. Sie versorgten ihre Wunden, überprüften ihre Ausrüstung und bereiteten sich auf die lange Reise durch die Dunkelheit vor. Kara war die einzige in der Gruppe, die Licht benötigte und Rilka war gut vorbereitet. Sie holte eine kleine Laterne aus ihrem Rucksack und einige Ölkrüge dazu und gab sie der Frau aus Ruathym. Und dann zeigte sie ihr noch, wie man damit dämmriges Licht erzeugte.
"Wir sollten möglichst wenig Aufmerksamkeit auf uns ziehen und Licht ist neben Krach der beste Weg, anderen mitzuteilen, das wir dort herum schleichen."

Gut eine Stunde vor Sonnenuntergand ging es dann los. Sie durchquerten die Höhle und folgten dann dem Tunnel, den sie gefunden hatten. Rilka blieb kurz bei dem Erdkoloss stehen und ging dann voraus. Der Tunnel war offenbar nicht natürlich entstanden und war bequem, sie konnten überall aufrecht gehen und es wurde nicht zu eng. Rilka erklärte ihnen, dass dies ein alter Zwergentunnel war, einstmals lag hier in der Gegend eine kleine Zwergenmine. Sie ist zwar schon lange verlassen, aber der Tunnel wurde weiter als Einstieg in das Unterreich genutzt und in Stand gehalten. An einigen Stellen wurde die Höhle aber kürzlich verbreitert, vermutlich vom Erdkoloss, der sonst nicht überall durch gepasst hätte.

Sie folgten dem Tunnel für mehrere Stunden, auch wenn es den Abenteurern schwer fiel, die genaue Dauer zu schätzen. Sie passierten hin und wieder abzweigende Gänge, einige davon waren eingestürzt, Rilka folgte aber weiter dem Hauptgang. Sie schien beunruhigt zu sein und sie gingen nun langsamer, bis Rilka plötzlich stehen blieb. "Die Luft riecht hier komisch, muffig, alt und tot. Hier stimmt etwas nicht."

Es dauerte nicht lange, bis sie heraufanden, was hier nicht stimmte. Denn sie standen plötzlich vor einem Loch, hier war ein Teil des Bodens und der Wand eingestürzt und kurz dahinter war die Decke des Tunnels eingebrochen. Rilka näherte sich vorsichtig dem neu entstanden Loch und spähte hinein. "Was auch immer hier passiert ist, wir müssen uns einen neuen Weg suchen."
Also untersuchen wir mal diesen neuen Tunnel. Und schon war sie in dem Loch verschwunden. Sie müssten über Geröll klettern und an einer Stelle wäre Kara fast stecken geblieben, doch dann gelangten sie in einen weiteren Tunnel. Dieser war eindeutig älter und lange nicht benutzt worden. Er war ebenfalls nicht natürlich und Rilka war der Ansicht, dass er ebenfalls von Zwergen angelegt worden war. Die Luft roch und schmeckte anders, aber nicht unangenehm. Es war wohl schon vor einer Weile zu dem Einsturz bekommen, denn es dauerte eine Weile, bis sie nurnoch die alte Luft im Tunnel schmecken konnten. Rilka ging jetzt etwas langsamer, aber ihr war die Neugier deutlich anzumerken. Einen unbekannten Tunnel zu erkunden gefiel ihr offensichtlich sehr.

Nachdem sie dem neuen Tunnel schon einige Stunden gefolgt waren, war von Rilkas Neugier scheinbar wenig geblieben. Nichts hatten sie entdeckt, es war einfach ein leerer, alter und ziemlich langweiliger Tunnel. Aber dann blieb Rilka plötzlich stehen und zeigte voraus. Der Tunnel öffnete sich in eine kleine Höhle, an deren Ende eine Art Tor in den Fels geschlagen worden war. Der Durchgang war offen, von einer Tür war nichts zu sehen. Verzierungen oder ähnliches suchten sie ebenfalls vergebens. Dahinter führte ein Tunnel mit einer Treppe in die Tiefe.
"Ich habe noch nie gehört, dass es hier in dieser Region eine Stadt oder ähnliches gegeben haben soll, aber es sieht hier alles nach Zwergenarbeit aus. Gehen wir weiter, die Richtung stimmt ungefähr."

Sie folgten also der Treppe und schließlich dem neuen Tunnel weiter. Und wieder waren sie lange unterwegs, bis Phekda ein Geräusch aus dem Tunnel vor ihnen hörte. Er konnte es nicht zuordnen, aber er war sicher, es gehört zu haben. Rilka war bereits stehen geblieben, vielleicht hatte sie auch etwas gehört. Sehen konnten sie jedoch alle nichts besonderes, der Tunnel vor ihnen war leer und nun war auch wieder alles still.

Phekda:
Nachdem die Wunden größtenteils versorgt waren, lauschte Phekda den Anweisungen Rilkas. Er empfand sie als sehr nützlich und versuchte sogleich, seine Blendlaterne so einigermaßen Tiefentauglich zu machen. Dann ging es los. Erst einmal ohne das seine Laterne brannte. Schließlich sollte es nicht zu viel gedimmtes Licht sein. An das schummerige Licht hatten sich Phekdas Augen schnell gewöhnt.

Viel zu sehen gab es aber nicht. War er anfangs neugierig auf die Tunnel, folgte rasch die Ernüchterung. Öfter musste er sich zur Aufmerksamkeit rufen, was angesichts der Stille und der Tristes der Tunnel schwierig war.
Erst der Geruch und Rilkas Vorsicht waren eine willkommene Ablenkung. Gewohnt zog er sein Halstuch über Mund und Nase. Mit einem Knoten sorgte er dafür, dass er wirklich durch den Stoff atmen musste. So ging es weiter bis zum neuen und doch alten Tunnel.

Ähnlich wie Rilka weckte dies die freudige Neugierde in Phekda. Gefolgt von der Ernüchterung und der neu aufkommenden Neugierde auf potenzielle Ruinen der Zwerge. Hatten sie vielleicht hier einen Außenposten errichtet oder ein festeres Lager. Oberflächlich lagen auch in einigen Ländern Gehöfte durchaus zerstreut in der Landschaft, also warum sollten es die Zwerge, für die ja die Unterwelt ihre Heimat war, nicht auch so bauen. Jedenfalls mutmaßte dies der Halbelf.

Als dann das unerwartete Geräusch seine Ohren erreichte, spannte sich sein Körper sogleich. Ein Blick zu ihrer Führerin reichte aus, um zu vermuten, dass sie auch etwas gehört hatte. Rasch blieb auch er stehen, legte für die anderen den Zeigefinger auf die Lippen und deutete danach auf sein Ohr. In der Hoffnung, dass es verständlich war, dass sie besser still sein sollten und er was gehört hatte. Lauschte er wie wohl auch Rilka in die Dunkelheit. Hoffentlich war es nur ein Stein der sich gelockert hatte. Wenn nicht mochte gerade etwas anderes selbst in die Dunkelheit lauschen[1]. Im Zweifel wieder so etwas wie dieser grässliche Erdkoloss, dessen Wunden, die er gerissen hatte, immer noch schmerzten.
 1. Wahrnehmung zum lauschen 21

Wiesel:
Froh und erleichtert darüber, den Kampf letztlich noch einigermaßen glimpflich überstanden zu haben, hatte Wiesel, als sie zu der Halblingsdame zurückgekehrt waren, zunächst einmal eine ausgiebige Pause eingelegt, in der er seine Wunden verbunden, seine Kräfte aufgefrischt und allgemein vor allem geruht hatte. Die Erzählung dessen, was sie in der Höhle erlebt hatten, übernahmen so auch die anderen, während er sich noch etwas mit dem Panther anfreundete, bevor dieser wieder - wohin auch immer; Wiesel hatte sich nie große Gedanken über diese Frage gemacht, und tat es auch jetzt nicht - verschwinden würde.

Als es dann schließlich wieder in die Höhle, nun von dem Ungetüm befreit, ging, war der Elf wieder weitgehend hergestellt und fühlte sich kräftig genug, um zur Not auch einen weiteren Zusammenstoß zu überstehen. Doch die Reise zog sich scheinbar endlos in der Nacht (auch wenn sie hier unten Tag und Nacht nicht unterscheiden konnten) dahin, bis Wiesel schließlich fast nur noch wie apathisch hinter den anderen herlief.

Da er zudem im hinteren Teil der Gruppe unterwegs war, war er der letzte, der realisierte, dass Phekda offenbar etwas gehört hatte. Dann jedoch wurde er hellwach, und die Müdigkeit war für den Moment wie weggeblasen. Sofort lauschte er, ob er ebenfalls etwas hörte, und blickte sich zudem um, ob in dem Tunnel irgendwo etwas zu sehen war.
"Was war?" flüsterte er Phekda zu.

Phekda:
Möglichst leise antwortet Phekda auf Wiesels Frage „Ich glaube fließendes Wasser, ein Bach oder so und da ist noch etwas. Etwas klimpert. Ich weiß nicht was. Es scheint mir noch weit entfernt zu sein. Wie weit ist hier schwer zu sagen.“ Unsicherheit lag in seiner Stimme. Vorallen deswegen, weil es das erste fremde Geräusch war.

Fiona:
Auf die Warnung ihrer Führerin hin hielt Fiona zunächst auch inne und wartete ersteinmal ein paar Herzschläge ab. Als dann nichts passierte und Phekda seine Vermutungen äußerte, sagte sie dazu: "Ich würde vorschlagen, dass ein oder zwei von uns vorschleichen, die kein Licht benötigen, um mal einen Blick zu riskieren. Ich selbst bin durchaus bewandert darin, mich leise zu bewegen, und kann zudem sehr weit im Dunkeln sehen, was vielleicht von Vorteil sein könnte, wenn die örtlichen Gegebenheiten es überhaupt hergeben und nicht alles voller windiger und verwinkelter Höhlengänge ist."

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