Verlaan.
Bedächtigt nickt er darauf Atavar zu und setzt sich auf den Schemel, nachdem er sein Gepäck langsam auf den Boden gleiten ließ. Mit einem dumpfen Aufschlag findet selbiges dann seinen Platz zu Verlaans Füßen. Der längliche Gegenstand, der in Leder eingeschlagen schon vorher hervorlugte, reicht nun ein gutes Stück über die Tischkante.
Es scheint in der Tat so zu sein, daß Fremde hier willkommener sind als andernorts. Man mag fast ein wenig Hoffnung aufkommen lassen.
Ein schiefes Grinsen stiehlt sich in das sonst eher dunkel blickende Gesicht, verfliegt aber wieder als Verlaan offensichtlich nachdenkt, was er neues aufgeschnappt hat.
Viel neues konnte ich auf meinem Weg durch die Wälder und Steppen nicht erfahren. Ein paar Gerüchte über diesen Ort, furchtsames Geflüster über Patrouilen in der Gegend, die nach etwas suchen sollen...
Für einen kurzen Moment stockt der Erenländer in seiner Rede und blickt den Mann an, der gerade die Wirtschaft betreten hat, dann fährt er flüssig fort:
...und natürlich Geschichten über den Krieg. Sah einen Versorgungstrek aus der Ferne, aber nichts was mehr Aufsehen erregen würde.
Die kurze Erzählung scheint Verlaan ein wenig entspannt zu haben und endlich legt er seinen Reisemantel ganz ab. Ein leichtes, einst wohl weißes, Leinenhemd kommt zum Vorschein, darunter kann man Leder erahnen. Hier und da scheinen sich Nieten unter dem Hemd abzuzeichnen. Nichts an diesem Man wirkt besonders verschnörkelt oder teuer. Nicht einmal das Kurzschwert, das kurz zum Vorschein kommt, bevor Verlaan dieses geschickt in seinem Reiseumhang verschwinden läßt, den er zu seiner übrigen Habe legt, scheint auch nur den Hauch einer Verzierung zu tragen.
Und ihr Atavar? Weilt ihr schon länger in diesem Dorf? Ich hörte, es kommen immer mehr Flüchtlinge und wenn man sich draußen umschaut, scheint dies der Wahrheit zu entsprechen.
Unbewußt senkt er seine Stimme und scheint fast zu sich selbst zu sprechen
Wer weiß schon wie lange es hier noch so friedlich ist....