Durgar sitzt gedankenversunken auf einem Stuhl, den ihm der alte Tyr-Priester hingestellt hat, und versucht sich über die Ereignisse klarzuwerden, die ihn gut das Leben hätten kosten können. Nur am Rande nimmt er wahr, dass Ketanor und Aerendil sich zu ihm und Hilde gesellen. Erst als Horgath den Raum verlassen hat, kommt wieder leben in ihn. Er hebt den Kopf und begegnet den forschenden Blicken der anderen, die ihn neugierig und etwas besorgt betrachten.
Ihr fragt Euch sicherlich, was da draussen wirklich vor sich gegangen ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, und würde es fast für eine Ausgeburt meiner Phantasie halten, aber da es Euch - er blickt dabei Aerendil an - betreffen könnte, halte ich es für meine Pflicht, euch zu erzählen, was mir auf dem Marktplatz wiederfahren ist.
Während Ihr, Aerendil, drinnen wart, habe ich mir die Häuser rundum den Markt etwas genauer angeschaut. Dabei fiel mir - irgendwie konnte ich es nur unscharf erkennen -das Gesicht einer jungen, schönen Frau auf, die mit grossem Interesse die Pferde mit den Leichen Eurer Brüder betrachtete.
Plötzlich schien sie mich wahrzunehmen und wandte ihre Aufmerksamkeit mir zu. Sie lächelte und ich versank in ihrem Blick, unfähig, den meinen abzuwenden. Obwohl sie den Mund nicht öffnete, hörte ich ihr glockenhelles Lachen; Ich muss wohl unwillkürlich ein paar Schritte auf sie zugemacht haben.
Dann öffnete sie ihren Mund und ich sah... es war furchtbar! Ihr Zunge schob sich aus dem Mund. Sie war schwarz, und vorne gespalten, wie ich es so bisher nur bei Schlangen gesehen habe. Die Zunge... sie wurde immer länger, sie kam auf mich zu, und ich wusste, dass etwas schreckliches geschehen würde, wenn sie mich erreichte. Ich versuchte, wegzurennen, konnte mich aber nicht bewegen.
Und so starrte ich voller Angst und Entsetzen auf diese Zunge, als mich plötzlich ein harter Schlag traf und ich zur Seite geschleudert wurde. So aus der Trance gerissen, richtete ich mich auf... und sah eine Kutsche drohend vor mir aufragen. Ich versuchte noch auszuweichen, aber... den Rest kennt ihr ja.
Durgar atmet tief durch.
Ich weiss nicht, was das zu bedeuten hat und ob ich nur das opfer meiner Phantasie wurde. Aber wenn diese Vision real war, dann hat irgendwer oder irgendetwas ein hohes Interesse an dem Kampf zwischen Euch und den Dienern des Gruumsh. Und ich glaube nicht, dass dieses...Wesen... gute Absichten hatte.
Durgar lehnt sich zurück, und hofft, dass das ganze nicht zu verrückt geklungen hat.