Ein tosender Sturm
Das laute Pochen der hölzernen Standuhr verriet, dass es schon Mitternacht war. Baldor Hendig lugt ein wenig gähnend auf das Ziffernblatt und wendet sich dann wieder zu den Verbleibenden ihm gegenüber.
Nun, es ist schon spät.
Ich denke, dass soweit alles geklärt ist.
Ihr kennt eure Aufgabe und deren Wichtigkeit!
Ich wünsche euch nochmals viel Glück. Tyr wird ständig eine Hand über euch haben und euch Schutz bieten.
Begebt euch nun zu Bett. Wer weiß, wann ihr wieder die Gelegenheit haben werdet, einmal richtig auszuschlafen.
Gute Nacht!
Der schon etwas ältere Herr erhebt sich und geht, von einem Akolyten begleitet, aus dem Raum. Auch Jamar, ein Mönch der Selûne, und Leofe, eine Barbarin aus dem hohen Norden, verlassen den Raum des Hohepriesters. Durch ein Gewirr von steinernen Gängen erreichen die beiden den Aufgang in den ersten Stock und zu ihren Kemenaten. Gegenseitig wünscht man sich eine gute Nacht und betritt die, alle nebeneinander liegenden, Zimmer, um in die warmen Federbetten zu schlüpfen.........
Ein paar Stunden später:
Gähnend und verschlafen öffnet Leofe die Augen. Geräusche vor der Tür hatten ihre nicht sehr feste Meditation gestört. Sie setzt sich auf und greift zur Bettdecke am Boden, die ihr anscheinend während der Meditationsphase hinuntergefallen ist. Sie reibt sich die Augen, als sie bemerkt dass es immer noch stockfinster draußen ist. Auch der Mond steht noch am schwarzen Nachthimmel. Nur eine städtische Fackellaterne wirft einen schwachen Lichtschein in das Zimmer und lässt die Umrisse der Möbel erkennen.
Plötzlich meint Leofe ihren Namen vor der Tür gehört zu haben. Als sie genauer hinhört, versteht sie folgendes:
Der Hohepriester hatte also doch recht!
Ahldir hat bestätigt, dass sie Handelstreff schon vor einem Tag passiert haben. Wir müssen sofort Meldung machen.
Kommt! ....Aber seid leise....
Die Schrittgeräusche entfernen sich.....