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Autor Thema: IC: Ein tosender Sturm  (Gelesen 56314 mal)

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Alcarin

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IC: Ein tosender Sturm
« am: 03.12.2005, 11:11:55 »
 Ein tosender Sturm


Das laute Pochen der hölzernen Standuhr verriet, dass es schon Mitternacht war. Baldor Hendig lugt ein wenig gähnend auf das Ziffernblatt und wendet sich dann wieder zu den Verbleibenden ihm gegenüber.

Nun, es ist schon spät.
Ich denke, dass soweit alles geklärt ist.
Ihr kennt eure Aufgabe und deren Wichtigkeit!
Ich wünsche euch nochmals viel Glück. Tyr wird ständig eine Hand über euch haben und euch Schutz bieten.
Begebt euch nun zu Bett. Wer weiß, wann ihr wieder die Gelegenheit haben werdet, einmal richtig auszuschlafen.

Gute Nacht!


Der schon etwas ältere Herr erhebt sich und geht, von einem Akolyten begleitet, aus dem Raum. Auch Jamar, ein Mönch der Selûne, und Leofe, eine Barbarin aus dem hohen Norden, verlassen den Raum des Hohepriesters. Durch ein Gewirr von steinernen Gängen erreichen die beiden den Aufgang in den ersten Stock und zu ihren Kemenaten. Gegenseitig wünscht man sich eine gute Nacht und betritt die, alle nebeneinander liegenden, Zimmer, um in die warmen Federbetten zu schlüpfen.........



Ein paar Stunden später:


Gähnend und verschlafen öffnet Leofe die Augen. Geräusche vor der Tür hatten ihre nicht sehr feste Meditation gestört. Sie setzt sich auf und greift zur Bettdecke am Boden, die ihr anscheinend während der Meditationsphase hinuntergefallen ist. Sie reibt sich die Augen, als sie bemerkt dass es immer noch stockfinster draußen ist. Auch der Mond steht noch am schwarzen Nachthimmel. Nur eine städtische Fackellaterne wirft einen schwachen Lichtschein in das Zimmer und lässt die Umrisse der Möbel erkennen.
Plötzlich meint Leofe ihren Namen vor der Tür gehört zu haben. Als sie genauer hinhört, versteht sie folgendes:

Der Hohepriester hatte also doch recht!
Ahldir hat bestätigt, dass sie Handelstreff schon vor einem Tag passiert haben. Wir müssen sofort Meldung machen.
Kommt! ....Aber seid leise....


Die Schrittgeräusche entfernen sich.....

Leofe

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #1 am: 03.12.2005, 11:35:20 »
 Die Waldelfe zieht sich eilig ihre Lederkleidung an. Ihr Kettenhemd und das Holzschild bleiben unbeachtet in der Ecke des Zimmers liegen.

Nur den zuverläßigen Dolch, den sie einem dieser wiederlichen Kultisten abgenommen hat, holt sie unter dem Kopfkissen hervor.

Leise geht sie zur Tür und öffnet sie einen Spalt weit um auf den Flur zu blicken.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Alcarin

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #2 am: 03.12.2005, 11:46:37 »
 Gerade noch rechtzeitig kann die Barbarin erkennen, wie ein kleiner Trupp von Tyr-Akolyten um eine Ecke in Richtung der Kammern des Hohepriesters biegt.

Wieder durchdringt Stille den Gang und auch die Schrittgeräusche entfernen sich. Niemand ist mehr in der Nähe......

Leofe

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #3 am: 03.12.2005, 11:49:16 »
 Leofe ist von Natur aus neugierig und ihre guten Ohren haben ihr schon so manches Nützliche zugetragen.

Leise schleicht sie an die Ecke des Ganges hinter welcher die Akolyten verschwunden sind und spikelt und horcht um die Ecke.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Alcarin

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #4 am: 03.12.2005, 12:20:37 »
 So leise wie irgend möglich hat Leofe die Ecke des angs erreicht und kann, als sie um selbige lugt, die vier Anhänger der Gerechtigkeit erkennen, wie sie gerade an die Tür des Zimmers von Baldor Henig klopfen.

Als dieser ihnen aufmacht, scheint er sofort zu wissen, worum es geht und bittet sie herein. Kein Wort ist dabei zu vernehmen.
Nachdem alle im Raum sind, schließt dieser wieder sorgfältig die Tür hinter sich und die Barbarin kann noch das Knacken eines Schlüssels im Schloss hören.
Anscheinend wurde die Tür von innen abgeschlossen......

Leofe

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #5 am: 03.12.2005, 12:24:14 »
 Schnell tapst die neugierige Elfe zu der Tür, schaut sich um das sonst niemand zu so später Stunde die Gänge des Tempels durchstreift und legt vorsichtig ihr Ohr an die Tür.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Alcarin

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #6 am: 03.12.2005, 12:42:28 »
 Nachdem sie sich vergewissert hat, dass niemand in der Nähe ist, legt sie fast lautlos ihr Ohr an die Tür und kann einige Gesprächsfetzen mithören......

Sofort erkennt sie die Stimme des Hohepriesters.
Also doch!
Ich hatte schon befürchtet, dass sie es schnell herausfinden werden, aber so schnell?!
Wir dürfen keine Zeit verlieren. Schickt im Morgengrauen ein paar Männer los!
Wir brauchen Zeit.....Zeit die wir wahrscheinlich nicht haben.


Eine andere unbekannte Stimme ist zu hören.
Werter Hohepriester, wir werden es schaffen. Ich werde mich persönlich um diese Widersacher kümmern! Gebt mir etwa zehn Mann mit. Ich werde sie aufhalten!

Habt Dank, Erasir. Hoffnung durchdringt mein Herz bei euren Worten.
So soll es also sein. Erasir wird mit ein paar Männern im Morgengrauen die Stadt verlassen. Nehmt am besten unauffällig ein Handelsschiff nach Amn. Dort müsstet ihr eigentlich, wenn meine Informationen richtig sind, auf sie treffen. Und gebt auf unsere Gefährten acht!
Sie dürfen das alles hier unter keinen Umständen mitbekommen. Ich habe schon oft erlebt, dass durch eine solche Nachricht Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung aufgetreten ist. Dieser Auftrag ist zu wichtig, als das er an einem solchen Hindernis scheitert!

Gut, dann wäre alles geklärt. Macht euch zur Abreise bereit. In zwei Stunden, zur fünften Stunde am Morgen, werdet ihr Althafen mit der "Grauen Möwe" verlassen.
Gehabt euch wohl.


Im Chor erklingen nun vier Stimmen, welche dem Hohepriester noch eine gute Nacht wünschen. Dann sind wieder Schritte zu hören, welche der Tür und somit Leofe immer näher kommen.....

Leofe

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #7 am: 03.12.2005, 12:50:09 »
 Schnell huscht die Elfe durch den Gang um die Ecke, in der Hoffnung in den anderen Gang einbiegen zu können bevor die Tür geöffnet wird.

Dort ist sie dann wieder mehr darauf bedacht leise zu sein und schleicht so leise wie möglich zu ihrem Zimmer.

Als sie die Türe schließt, stößt sie einen leisen Pfiff aus.
"Sieh an sieh an - diese gerechten Tyrpriester, wenn es um Höheres geht, vergessen auch sie ihre guten Vorsätze und verschweigen unangenehme Dinge!"

Wütend darüber dass ihnen die volle Wahrheit verschwiegen werden soll, obwohl sie sich aus freihen Stücken und ohne Entlohnung zu erwarten angeboten haben zu helfen, begibt sich die Elfe zu ihrem Bett und will in Meditation zu einem Schluß kommen, wie sie mit diesem neuen Wissen umzugehen gedenkt.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Elenya

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #8 am: 03.12.2005, 13:36:30 »
 Müde reibt sich Elenya den Schlaf aus den Augen. Dann schwingt sie vorsichtig die Beine aus dem Bett. Als ihre Füße den kalten Steinboden berühren, erschaudert sie kurz, widersteht aber dem Drang, wieder unter ihre Decke zu kriechen.

Nach und nach kommt die Erinnerung an den gestrigen Tag wieder hoch und mit ihr das Wissen darum, vor welch große Herausforderungen sich die Sängerin und ihre drei Gefährten gestellt haben.

Elenya fühlt sich leer. Eine unerklärliche Mattheit hat von ihr Besitz ergriffen, als wandele sie noch immer in tiefsten Träumen.

Ihre Gedanken schweifen umher während sie regungslos an der Bettkante sitzt. Warum fühlt sie sich bloß so leblos, so... traurig?

Schließlich steht sie seufzend auf, wäscht sich und kleidet sich an.

Sie blickt in ihren Spiegel. Sie hat sich verändert. Die Aufregung und Strapazen der letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen.

'Was ist nur aus dir geworden? Wolltest du den Leuten nicht die Freuden der Musik zeigen?'

Musik! Plötzlich versteht Elenya, warum diese große  Leere ihr Herz erfüllt.
Wann hat sie zuletzt Zeit zum Singen und Harfespielen gehabt? Es kommt ihr vor als sei es eine Ewigkeit her.

Sie geht hinüber zu ihrer Harfe und entfernt das schützende, etwas angestaubte Leinentuch.

Liebevoll streicht sie mit den Fingern über die Saiten. Sofort spürt Elenya wie mit jedem Ton die Mattigkeit von ihr abfällt und neue Hoffnung in ihrem Herzen wächst.

Und so beginnt sie zu http://www.sianjames.co.uk/mp3/deryn.mp3' target='_blank'>spielen

Jamar Herailes

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #9 am: 03.12.2005, 14:05:24 »
 Leise Töne eines wunderschönen Harfenspiels lassen die Ohren des Mönchs reagieren. Langsam schlägt er seine Augen auf.

Welch wunderbarer Morgen.
Diese Töne habe ich schon länger nicht mehr vernommen.
Das muss Elenya sein. Ihr Spiel ist unverkennbar.


Lächelnd und ruhig döst der Mönch mit geschlossenen Augen noch einige Zeit in dem warmen Bett und hört Elenya bei ihrem Harfenspiel zu......

Alcarin

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #10 am: 03.12.2005, 14:12:09 »
 Die schöne und bedächtige Stimmung wird durch ein Klopfen an der Zimmertür von allen unterbrochen. Kurz darauf wird ein kleiner zusammengefalteter Zettel unter selbiger durchgeschoben.
Als jeder von euch diesen aufhebt und liest, wisst ihr, dass ihr euch in der nächsten Stunde beim Hohepriester in seinen Gemächern einfinden sollt.
Er will anscheinend ein paar letzte Worte an euch richten.....

Elenya

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #11 am: 03.12.2005, 14:16:48 »
 Sogleich beendet Elenya ihr Spiel und macht sich auf den Weg zu den Gemächern des Hohepriesters - jedoch nicht ohne vorher noch kurz im Speisesaal vorbeizuschauen und sich ein Brot mit Honig sowie einen Krug Milch einzuverleiben.

Leofe

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #12 am: 03.12.2005, 14:49:57 »
 Auch Leofe verliert keine Zeit. Als sie Elenya vor sich auf dem Gang sieht folgt sie ihr und gönnt sich einige der nahrhafteren Teile des Frühstücks.

Mit diesen Stärkungen bewaffnet begibt sie sich zum Hohepriester.

"Ich bin ja gespannt was er uns auftischen wird!" denkt Leofe bei sich.
Danke, aber ich seh ganz gut von hier hinten.

Jamar Herailes

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #13 am: 03.12.2005, 15:28:36 »
 Nachdem der Mönch hastig den Zettel überflogen hat, macht er sich geschwind bereit dem Hohepriester ein weiteres Mal gegenüber zu treten.
Schnell wäscht er sich und zieht sich an, um daraufhin auf den Gang hinauszutreten. Seine Ausrüstung lässt er im Zimmer.

Guten Morgen! ruft er Leofe und Elenya hinterher, als er diese in Richtung Frühstückssaal gehen sieht.
Nachdem man sich begrüßt hat und ein ausreichendes Mahl eingenommen hat, macht sich Jamar auf den Weg in Richtung der Gemächer von Baldor Henig......

Vincent van Gerrit

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IC: Ein tosender Sturm
« Antwort #14 am: 03.12.2005, 16:10:20 »
 Viele Gedanken gehen dem Sonnenanbeter durch den Kopf. In seine besten klerikalen Gewänder geüllt steht er auf einem Hügel nahe Althafen und starrt auf das Meer. Dort würde bald die Sonne aus dem Wasser auftachen und die Szenerie in glühendes rot-gold tauchen.
Schon früh war Vincent aufgestaden um an diesem Morgen Kraft für die kommenden Tage zu sammeln. Der Tod des Schmieds und seines Gesellen - es war seine Schuld gewesen und nicht weniger schlimm war es, dass er leichtgläubig einem Dämonen geholfen hatte. Wer war dieser Hendrik?

Es gab keine andere Wahl - seine Prioritäten lagen jetzt klar vor dem Priester. Er musste Hendrik finden und sich ihm stellen - und dennoch, die Morde würden für immer einen schwarzen Fleck in seinem Herzen verlassen.

Als die Sonne sich über dem Meer ausbreitete holte der Priester seine Laute hervor und begann sachte die Saiten zu zupfen. Dann kniete er nieder und betete eine Stunde lang. Er klagte seine Sorgen, seine Ängste und seine Hass. Und als die Sonne schon als brennender Ball über den Wogen des Meeres stand erhob sich Vincent. Der Wind und eine göttliche Präsens hatten seine Hilflosigkeit hinfortgeweht.


Vincent van Gerrit, Morgenfürst des Lathander, betritt das Hause Tyrs als seine Freunde grade auf dem Weg durch den Tempel sind. "Guten morgen, meine Freunde! Wie ich sehe hat uns allen diese Nacht Schlaf gut getan.
Aber, wohin des Weges?"

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