Großartig.. dachte Kâliond ironisch, während er sich eiligen Schrittes auf den Weg machte. Er durfte annehmen, nun schon gehörig Verspätung bei seinem Auftritt in Kauf nehmen zu müssen.
Er mußte zu seinem großen Ärgernis mehrere Adepten nach dem Weg fragen, das Sprechzimmer des Faerilil schien kein sonderlich frequentierter Ort zu sein.
Schließlich jedoch war er an seinem Ziel angekommen, straffte seine Haltung und betrat per Schattenschritt die angegebene Örtlichkeit.
Noch während sich die hochgewachsene Gestalt des sehnigen Shades aus den Schatten neben der Türe schälte, begann Kâliond sich ein Bild über die Lage zu machen.
Eine weibliche Faerthir - Sanguix; ein Schwertträger - wohl ein Tulantas, ein Faerilil; zwei weitere Männer, einer in Robe - der Faer'thir, der andere der Vaithar.
Mit formvollendeter Höflichkeit verbeugte er sich mit einer eleganten Handbewgung zuerst in Richtung der Dame, dann reihum gegen Vaithar, Faer'thir und nickte dem Tulantas zu.
Verzeiht die Unannehmlichkeit meiner Verspätung, werte Anwesende. Ich bin untröstlich, doch dringende .. Angelegenheiten erforderten meine Anwesenheit. Ich bin grob über unsere Mission informiert, doch zuerst, erlaubt mir den zeitlichen Rahmen dazu zu nutzen, mich vorzustellen: Mein Name lautet Kâliond Teluméhtar.
Kâliond nutzte die Pause nach seinen Worten, um seinen eindringlichen Blick durch die Runde schweifen zu lassen. Unvermittelt fuhr er fort, indem er auf die Karte der Silbrigmarken wies, wobei ein dunkel-glänzender Stab, an dessen Ende ein rubinroter Kristall saß scheinbar aus em Nichts in seine Hand glitt. Hier ist der aktuelle Aufenthaltsort jener Gruppe lokalisiert, deren Beseitigung unser erstes Ziel sein wird.
Ich darf annehmen, dass die taktischen Details schon besprochen wurden? Ich wäre ohne Verzögerung aufbruchsbereit, .. noch eine Frage, vermutlich wird der Fluß trotz seiner unbequemen Erschwernisse als Eintrittspforte nach Silbrigmond gewählt werden?
Der Shade mit den statuesken Gesichtszügen wirkte währnd seiner gesamten Rede überaus gefasst, leicht stützte er sich auf dem Tisch ab, nachdem er seinen schwarz-violett-schimmernden Mantel zur Seite geschlagen hatte. Seine linke Hand fuhr wie zufällig durch seine leicht gelockten Haare, in dessen Spitzen die Schatten sanfte Fäden, Spinnennetzen oder vergänglicher Seide gleich ins Nichts zogen. Gleichzeitig vertiefte er seine bisherigen Eindrücke, indem er seine Blicke wieder wandern lies. Kâliond konnte nicht leugnen, dass ihm gefiel, was er sah. Zumindestens teilweise...