Auf der einen Seite ist der kleine Barde neidisch auf die schäkernden Halblinge, die ihren Auftritt schon erfolgreich absolviert haben, andererseits freut er sich darauf, die Bühne betreten und das Publikum unterhalten zu dürfen. Und besonders auf den Moment des Beginns seiner Darbietung, wenn das Lampenfieber endlich weggeblasen wird und er seine Vorstellung genießen kann.
Freundlich grüßt Dimble den Gnom, der aus der Kabine Sundolins tritt. Natürlich versucht der Barde, einen Blick in die Kabine zu erhaschen, vielleicht sogar auf großen Meister persönlich. Doch dann lenkt er seine Konzentration wieder auf sein Gastspiel. Er hat sich entschieden, wie auch von seinen Kollegen empfohlen, über die Prominenztreppe einzumarschieren.
Der kleine Barde verbeugt sich auf den obersten Stufen der Treppe und tänzelt dann leichten Schrittes hinab in Richtung Bühne. Er genießt das Bad in der Menschenmenge, was man ihm auf eine angenehme Weise ansieht. Er sucht Blickkontakt zu seinen Zuschauern, blinzelt hier einer hübschen Dame zu oder verneigt sich dort vor einem wichtigen Herren.
Auf der Bühne setzt Dimble sich auf den bereitstehenden kleineren Barhocker, legt seine Mandoline auf sein Knie und beginnt gekonnt die Seiten zu zupfen. Er eröffnet seine Darbietung mit einem fröhlichen Wanderslied, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhaschen, die Stimmung zu heben und die Hörer dann mit weiteren Einlagen in seinen Bann zu ziehen.
Ich trag in meinem Ranzen
Der alten Stiefel zwei:
'nen schlechten und 'nen ganzen,
Heißa, juchhei!
Den ganzen trag ich auf dem Dreck,
Den schlechten auf dem trocknen Fleck,
So zieh ich durch die Welt, hei,
Wie der Würfel fällt.
Ich trag in meinem Schädel
Der guten Freunde zwei,
'nen Burschen und mein Mädel,
Heißa, juchhei!
Zur schlechten Zeit den guten Freund,
Das Mädel, wenn die Sonne scheint,
Das geht es durch die Welt, hei,
Wie der Würfel fällt.
Sind sie einmal zerrissen,
Die Stiefel alle beid',
Zum Teufel fortgeschmissen,
Heißa, juchhei!
Dann lauf ich auf der nackten Pfot,
Da schreckt mich weder Dreck noch Kot,
- So geht es durch die Welt, hei,
Wie der Würfel fällt.
Und bin ich einst verraten,
Von Freunden alle beid',
Vom Schatz und Kameraden,
Heißa, juchhei!
Schlag ich den Freund mir aus dem Sinn,
Und denk vom Mädel: hin ist hin!
-So geht es durch die Welt, hei,
Wie der Würfel fällt.
So trag ich, wenn ich wandre,
Stets Kopf und Füße frei
Und pfeif auf alles andre,
Heißa, juchhei!
Geht alles seinen rechten Lauf,
Ein froher Bursch bleibt obenauf,
- So geht es durch die Welt, hei,
Wie der Würfel fällt.