In den Innereien von Kaggash
Während Thordin versucht die schwarzen Nebelschleier abzuschütteln, die ihn am Handeln hindern, pumpt Boldrans Herz das Blut schneller durch seine Adern. Er holt zu weiteren kräftigen Schlägen gegen den Gauth aus. "Verschwinde", brüllt er ihn an und die Macht des Heironeous leuchtet um ihn. "Weiche zurück und wir werden dich in Ruhe lassen und zurückkehren, wo wir herkamen", versucht er das Äußerste zu vermeiden. Um sich nicht so sehr den vernichtenden Strahlen des Gauth auszusetzen, macht er einen Schritt auf Kognoskula und Burth zu.
Schwer schlägt Boldrans gesegneter Hammerhieb in dem Betrachterling ein, und erschüttert die Bestie für einen Augenblick. Gleich mehrere Stielaugen richten sich nun voll auf Boldran. Sein zweiter Hieb ist schon nicht mehr präzise genug, und der Betrachterling weicht mühelos aus.
Kognoskula ist mit Schrecken Zeuge des Regens an Terror, den die Augententakel über die Gefährten herniederbringen. Burth steht schwer geknickt neben ihr, von Dimble wiederum ist nichts zu hören und Thordin bewegt sich scheinbar kaum. Das muss der Blick des zentralen Auges sein! Kognoskula wendet ihren Blick ab, mit der Linken schirmt sie ihre Augen ab, versucht nur das Maul und den Unterkörper des Gauths im Blickfeld zu halten. Zwar sieht sie nun nicht mehr ganz genau was der Wächter treibt, doch sie kann den Blickkontakt tatsächlich vermeiden. Aus ihrer Hand sprüht ein bunter Regenbogen wilder Farben, welche den Gauth in sich baden. Viele der Augententakel gaffen wild nach den Farben, doch schon gleich ist der Spuk vorbei und der Betrachterling wieder voll bei seiner Aufgabe...
Thordin ist nach seiner erneuten schlechten Erfahrung mit dem Blick des Gauths nun vorsichtiger. Es gelingt ihm, sich nicht wieder der lähmenden Wirkung auszusetzen. Endlich wirkt er den vorbereiteten Zauber. Der kleine Splitter aus Jade, den er schon in der Hand hält glüht kurz grünlich auf und verschwindet. Doch der Zwerg muss sich noch ein paar Sekunden konzentrieren, nur ein paar Sekunden...
Doch dem Gauth entgeht Thordins Absicht einen Zauber zu wirken nicht! Sofort richtet sich ein düsteres Stielgauge auf Thordin und feuert einen schwärzlichen Strahl auf ihn. Schon beißt Thordin die Zähne zusammen, doch der Gauth hat den Zwerg verfehlt! Und auch an Boldran schießt ein Strahl vorbei, ungewohnt behende drückt der Paladin seine Hüfte zu Seite um auszuweichen - doch da, ein zweiter Strahl trifft Boldran dennoch, wenngleich ohne erkennbaren Effekt. Wütend dass der Zwerg noch auf zwei Beinen steht richtet sich nun auch noch ein zweites, noch rauchendes Auge auf Thordin - ein Flammenstrahl schießt auf Thordin. Schon sieht sich der Zwerg in Flammen gehüllt und brennend, doch was ist das? Seine Füße springen schneller zur Seite als er es von den massiven Zwergentretern gewohnt ist - der Strahl verfehlt ebenfalls sein Ziel! Kognoskula sieht einen Strahl frontal auf sich zuschnellen, doch zu flink ist das Etarak-Shui geschulte Mitglied des Weidenliedschen Teezirkels, und fluchend ballert der Gauth auch diesen Strahl daneben. Boldran, letztendlich seiner magischen Agilität beraubt wird Opfer des letzten Strahls und sieht seine körperliche Verfassung ruiniert. Der Strahl hätte ihn beinahe total erschöpft, doch mit zusammengebissenen Zähnen bleibt Boldran geschafft auf zwei Beinen stehen. Dem schwer atmenden Priester Burth widmet der Gauth nun einen dedizierten bösen Blick mit seinem tellergroßen zentralen Auge, doch der Geist des Gläubigen bleibt standhaft, und so vermeidet er die gefürchtete Starre in Tatenlosigkeit. Als letzte Option manövriert der Gauth seine Flammenkugel nun direkt in Richtung des Paladins, die Flammen züngeln gegen ihn, doch ein beherzter Schersprung lässt die Sphäre wirkungslos unter Boldran hindurch rollen.
Im nächsten Moment regnet ein Hagel aus spitzen Steinen unaufhaltsam auf den Gauth ein, und setzt dem Unhold derbe zu - Thordin hat seinen Zauber erfolgreich beendet.
"Es war eine Freude, dir helfen zu dürfen.", erwidert Dimble auf Elvincas Dank. "Ich bin hier, sorge dich nicht." Behutsam streicht der Barde durch das Fell des Einhorns. "Doch ich muss zugeben, dich hier anzutreffen, ich habe das nicht erwartet.", spricht er ehrlich. "Ich werde versuchen, mit Hilfe des Runensteines ein Tor zurück in meine Heimatebene zu öffnen, und hoffen, dass meine Freunde ihrerseits den Weg zurück finden.", denkt er laut nach. "Nusper, geht es Kongnoskula gut?", flüstert er dem Vertrauten der Halblingsdame zu. Dimble kramt den Stein aus seiner Tasche. Er lässt den soeben geborgenen Spiegel achtlos fallen, um mit der anderen Hand das Einhorn berühren zu können. Der kleine Barde sieht vor seinem inneren Auge die Bilder der Bibliothek Cryllors, konzentriert sich auf diese, und ersucht, einen Übergang zurück in seine Heimat zu öffnen.
Nusper wirkt gar nicht zufrieden, nervös zerrt er an Dimbles Hemd, wirft sich an den Runenstein und reibt daran, hält sich dann die Vordertatzen über den Kopf und wirkt ganz und gar aufgeregt. Verdutzt blick Elvinca auf den kleinen: "Ich wurde vor langer Zeit hier gefangen genommen. Eine traurige Geschichte. Hörst Du das auch? Ein Kampf scheint in der Nähe zu geschehen! Sind das Deine Freunde?" Dimble kann es nun auch hören - doch schon wird es übertönt, Funken aus dem Nichts manifestieren sich vor den Füßen des Barden, glitzernde Wirbel und surreale Verzerrungen. Das Portal kommt. Doch offenbar dauert es noch einige Augenblicke, denn dies Surren und Leuchten nimmt nur langsam zu. Wundersamer Magie bist Du mächtig, kleiner Gnom! applaudiert Elvinca.
"...ruhig Nusper, ruhig,..." denkt Kognoskula laut. "Freunde, Dimble kehrt bald heim! Ich kann es spüren. Lasst uns dasselbe tun!" ruft sie dann ihren Mitstreitern zu.