Thema: [IC] Akt 7: Cryllor

[dimble]

Der kleine Barde entspannt sich merklich, als sie endlich dem Tempel Cuthberts den Rücken kehren und Richtung Bibliothek marschieren. "Das Pergament wird uns hoffentlich von Nutzen sein bei unseren Ermittlungen hier in Cryllor. Und die Dame Grenna werde ich sicher noch kennenlernen dürfen.", kommentiert er nur knapp die Bemerkung der Halblingsdame.

In der Bibliothek lauscht er den Worten Thordins. Er muss sich ein schelmisches Grinsen verkneifen, als ihm der Gedanke kommt, was dieser wohl von seinem heimlichen Besuch halten würde. So spielt er vor, zum ersten Mal durch die Regale zu schreiten. "Das ist anzunehmen, Meister Schwarzbart.", stimmt er dessen Verdacht zu.  "Doch wollten wir uns nicht erst dem lebenden Vermissten widmen? Der Geist läuft uns nicht weg. Wo wurde denn euer Freund zuletzt gesehen? Und von wem? Wann betrat er die Bibliothek? Und wieviel Zeit ist vergangen, bis sich seine Spur verliert?", denkt Dimble laut nach.

[Burth]

Da Burth sein ganzes Leben auch gut ohne Bücher ausgekommen ist, zieht er es vor, sich neben Boldran in einen der bequemen Sessel zu setzen und in Ruhe abzuwarten, was seine Freunde dem reichen Wissensschatz entlocken können.

[Thordin]

"Nun, hmmm, er betrat die Bibliothek wohl früh am Morgen. Die Empfangsdame führt darüber Buch. Später schickte Eberdaille, die Hüterin der arkanen Bibliothek Hollhob nach unten und später Ilbidle. Danach hat ihn anscheinend niemand gesehen. Mir scheint, entweder fiel er den gleichen Kräften zum Opfer wie Hollhob -- denn an einen Unfall glaube ich nicht mehr -- oder er wurde ungesehen aus der Bibliothek entführt oder er wollte vielleicht selbst ungesehen bleiben.Oder seht Ihr noch andere Möglichkeiten? Im ersten Fall müsste es eigentlich Spuren geben. In den beiden anderen Fällen müsste doch jemand etwas gesehen haben. Natürlich könnte man noch den Hintereingang überprüfen..."

[dimble]

Bei Thordins letzten Worten wird der kleine Barde besonders hellhörig und hakt auch sogleich nach. "Es gibt einen Hinterausgang? Ist dieser frei zugänglich? Oder versperrt? Kennt ihn jeder? Und beobachtet ihn jemand oder führt sogar ebenfalls Buch, wie die reizende Empfangsdame?", sprudelt es aus Dimble heraus. Er reibt sein Ziegenbärtchen, wie es seine Art ist, wenn er nachdenkt. "Eure Analyse erscheint treffend. Auf alle Fälle solltet ihr nachfragen, ob weitere Spuren am Tatort sichergestellt wurden." Der Gnom sieht zu dem Zwergen auf. "Ich nehme an ihr seid befugt, solche Fragen zu stellen und erhaltet wahrheitsgemäße Auskünfte über den Stand der Ermittlungen, oder etwa nicht?" Der kleine Barde blickt zurück zu den müden alten Männern, die sich schwerfällig in den Sesseln niedergelassen haben und zu der Halblingsdame, die eifrig Bücher wälzt. "Scheint meine Gefährten sind beschäftigt. Beim Hinterausgang nachzusehen ist denke ich ein guter Ansatz. Ich begleite euch gerne Meister Schwarzbart." Entschlossen nickt Dimble Thordin zu.

[Boldran]

Die relative Stille der Bibliothek wird nur unterbrochen von den leisen Schnarchgeräuschen des alten Bauern. In seinen ruhigen Träumen pflügt er zufrieden ein Feld und gönnt sich dazu ab und an einen Apfelwein. Die Welt ist in Ordnung.

[Kognoskula]

Kognoskula ist inzwischen hinter einer Mauer aus Büchern verschwunden und kaum mehr ansprechbar. Ab und zu wirbelt sie umher und stöbert eifrig nach einem referenzierten Werk. Als Chedyny Zeit für einen Blick in die Regalgänge hat, schlägt sie die Hände an die Backen, aus Sorge um die entstehende Unordnung. Ab und zu krabbelt Nusper zu den beiden schlummernden alten Männern und zwickt sie, um das störendes Schnarchen zumindest für eine kurze Weile zu unterbrechen.

"Ermittlungen? Es gibt doch gar keine Ermittlungen. Es wurde doch schon eine eindeutige Ursache des Todes von Hollhob gemacht." antwortet einer von Thordins Kollegen auf die Frage der beiden Nachforschenden. "Die Hintertüre? Nein, die wurde auch trotz der Aufräumarbeiten nicht geöffnet. Die wurde den ganzen Winter noch nicht geöffnet. Spuren? Nun ja, sauber wird ja immer erst am Ende des Aufräumens gemacht. Aber ihr könnt derzeit nicht hinunter. Xavier wünscht keine Störung."

%------ Auf dem Truppenplatz -----

Heftig diskutierend und argumentierend reden zwei wohlbekleidete auf Morgan Armitage ein. Ein Zwerg und ein Mensch der Gilde der Schmiede wettern eftig dagegen. Der Kriegsmeister reibt sich den Bart und schüttelt den Kopf. Bis er schließlich seufzend nickt. "Man hätte mich früher informieren sollen. Unser Land macht keine einfache Zet durch. Doch ich verstehe dass die Gelegenheit gut ist Truppen zu sammeln, und dass der Fürst Zugeständnisse machen musste." Armitage wendet sich ab und grübelt kurz bevor er sich schließlich mit lauter Stimme an die wartenden Rekrutanten. "Frauen. Männer. Schwere Zeiten liegen dar für unser Land. König Skotti kämpft in der Azurblauen See einen harten Kampf für den Frieden unseres Landes." Mit eingehenden Blicken und verschränkten Armen marschiert er durch die Reihen und mustert die Lehrlinge. "Frauen. Männer. Kimbertos Skotti braucht uns. Er braucht Euch und ruft Euch zum Dienste an der Waffe!" Armitage zieht sein Schwert und reckt es empor, als er die letzten Worte beinahe schreit. "Ich frage Euch, kommt ihr mit mir in den Süden, um für den Frieden unseres Landes zu kämpfen? Fürst Ignas Manz macht Euch folgendes Angebot. Kommt ihr mit mir, so wird Euch Euere Gebühr erstattet und ihr bekommt einen ordentlichen Soldatensold, sowie das Kupferne Ehrenkreuz der Stadt bei Rückkehr."
Armitage lässt seine Worte wirken und fügt knapp hinzu. "Der Lehrgang ist beendet, Entscheidet Euch in den nächsten zehn Minuten." dann zieht er sich zurück.

[Thordin]

"Natürlich wird man mir wahrheitsgemäß antworten", bestätigt Thordin schnell, fast empört, aber der aufmerksame Barde erkennt, dass er sich dessen nicht völlig sicher ist. Vorsichtshalber sucht er die Umgebung des Hintereingangs einmal ab, in der Hoffnung, Spuren einer heimlichen oder überhaupt einer Benutzung zu erkennen.

"Xavier ist hier? Unten in der arkanen Bibliothek? Hmm, wobei will er nicht gestört werden? Ob wir ihm von unserem Verdacht berichten sollten? Andererseits, was haben wir in der Hand? Nicht mehr als vage Vermutungen." Unschlüssig steht Thordin in der Nähe der Treppe nach unten und sieht sich sogar kurz Rat suchend zu Dimble um.

[Gilthas]

Mit aufgerissenen Augen und hoert Gilthas die Worte des Ritters.
Schon wieder werden einfache Leute fuer Fuerstenfehden herangezogen. Bestimmt hat Fuerst Rupert auch seine Finger im Spiel.

Ein paar Minuten schaut er sich an wie einige der Lehrgangsteilnehmer den Kampfplatz verlassen, aber auch andere sich entscheiden in den Kampf zu ziehen. Zu letzteren gesellt er sich, um sie von dem Feldzug abzubringen.
"Bleibt lieber hier und lasst das ausgebildete Soeldner machen. Wenns hart auf hart kommt, lassen euch Skotti bestimmt haengen."

Mit diesen und aehnlichen Worten geht er von Gruppe zu Gruppe und versucht sie umzustimmen.

[Kognoskula]

Viele der Angeheuerten sind ein wenig in Eile oder emsig und angestrengt dabei ihren Namen auf einer Liste einzutragen, doch Gilthas kann die Aufmerksamekeit einiger für sich gewinnen und bringt mit seinen abgeklärten und kritischen Worten tatsächlich einige der Teilnehmer ins Grübeln und ein paar sogar dazu, die ganze Idee über den Haufen zu werfen und ihrem alltäglichen Treiben wieder nachzugehen. "Jo, wo er Recht hat, hat er Recht... hmmm, da sagste was Kollege..."

"HEDA!" empört sich nach kurzer Zeit einer der beiden anheuernden Beamten, "Unterlassen Sie umgehend diese populistische Meinungsmache, junger Herr. Diese mutigen Leute können sehr gut ihre eigenen Entscheidungen treffen. Wenn Sie noch weiter gegen die Obrigkeit wettern, wird dies Konsequenzen für sie haben!"

[dimble]

Die Antwort des Kollegen Thordins macht den kleinen Barden misstrauisch. Keine Ermittlungen? Aber laut Kognoskulas Ausführungen passt doch da einiges nicht zusammen, das müssen die doch auch merken. Die vertuschen was., folgert er schnell.

"Oh doch, ich denke es ist durchaus wichtig, mit Herrn von Weißenfels zu sprechen.", spielt Dimble sich auf. "Wir werden ihm auch nicht viel seiner wertvollen Zeit stehlen. Er wird überaus großes Interesse an unseren Informationen haben. So lasst uns bitte zu ihm hinunter gehen, Meister." Der Gnom nickt energisch.

[Kognoskula]

"Oh, na dass klingt ja in der Tat triftig." der Mann runzelt seine Stirn "Ihr könnt es ja versuchen, ich habe da nicht das Sagen. Dort sind zwei der Bibliothekswachen. Ich vermute Xavier hat ihnen aufgetragen das man dort unten seine Ruhe haben will." Der junge Magier zuckt mit den Schultern und deutet noch schnell zum Treppenhaus, bevor er mit drei schimmernden, durchsichtigen  Bällen zu jonglieren beginnt.

[dimble]

"Nun, dann versuchen wir es. Habt dank.", verabschiedet sich Dimble von dem jungen Magier. Einerseits um eine seiner vielen beherrschten Sprachen zu trainieren, andererseits aber auch, um vor neugierigen Ohren etwas geschützter reden zu können, wendet sich der Gnom in der Sprache der Zwerge an Thordin. "Ich stimme euch zu, mit dem Verbreiten von Vermutungen sollten wir vorsichtig sein. Aber Kognoskulas Einschätzung dieses Unfalls erscheint mir auf alle Fälle Anlass genug, diesbezüglich nachzuhaken. Vielleicht lassen uns diese Wachen ja tatsächlich vor zu Herrn von Weißenfels, einen Versuch ist es wert." Einmal mehr pfriemelt der kleine Barde an seinem Ziegenbärtchen. "Diese Vorkommnisse innerhalb eurer geschätzten Gilde stehen meiner Ansicht nach im direkten Zusammenhang mit den Streitereien der Häuser. Ein Buhlen um die Gunst eurer mächtigen Organisation scheint sich sogar zu einem Verleumden von Konkurrenten auszuweiten." Ernst schaut der kleine Barde zu dem Zwergen auf.

[Thordin]

Thordin schaut den Barden zunächst missmutig an. Es widerstrebt ihn immer noch, den Fremden in diesen Dingen zu vertrauen. Andererseits hatte er sich als scharfsinnig und bisher zuverlässig erwiesen. Diese wiedersprüchlichen Gefühle bahnen sich zunächst den Weg in einem besonders langen "Hmmmm". Dann fährt er langsam fort: "Ihr magt recht haben, ja..." Er schaut sich kurz um und fährt mit gesenkter Stimme fort: "Habe ich überhaupt schon erwähnt, dass der Träger, der nicht auftauchte offenbar von einer Rhola dazu bewogen wurde? Ihr scheint also recht gehabt zu haben mit Eurer Vermutung. Ja, Xavier sollte von all dem erfahren. Versuchen wir es also!"

Sogleich tritt er an die beiden Bibliothekswachen heran und räuspert sich. "Hrmrmm, wir müssen mit Xavier von Weißenfels in einer sehr wichtigen Angelegenheit sprechen, die keinen Aufschub duldet!"

[Kognoskula]

Die eine der beiden Wachen antwortet strikt und sofort und knapp: "Tut mir leid, Herr Schwarzbart. Xavier von Weißenfels und sein Zirkel wünschen nicht gestört zu werden. Wünscht Ihr eine Nachricht zu hinterlassen?" Die andere Wache reagiert nicht.

[Gilthas]

"Ist ja schon gut." ist sich Gilthas der Aufmerksamkeit der Beamten nicht recht wohl, aber es kann es nicht unterlassen noch etwas hinzuzufuegen: "Ich mache die Leute nur darauf aufmerksam, dass es keine verbindlichen Zusagen gibt. Ich mache da auf keinen Fall mit."

Abrupt dreht er sich von den Beamten weg und verlaesst den Kampfplatz.