• Drucken

Autor Thema: Prolog - Das Sommerfest  (Gelesen 14557 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wormys_Queue

  • Moderator
  • Beiträge: 2420
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« am: 26.02.2006, 13:38:19 »
5.Eleint 1373DR, im Jahr der Schurkendrachen

Die letzten Sonnenstrahlen waren von Toril verschwunden, und nur noch die Lichter und Lampions der Einwohner Wildhügels erhellten das Dorf. Um ein riesiges Feuer auf dem Dorfplatz tanzten die jungen Burschen des Dorfes ihren Reigen, aus dem Hintergrund bewundernd betrachtet von den Dorfmaiden, die darauf warteten, von ihrem Liebsten (oder von dem, den sie sich als Liebsten erhofften) zum Tanze aufgefordert zu werden. Der Sommer neigte sich dem Ende zu, die Feldarbeiten waren getan und das Korn auf den Feldern musste nur noch zu Ende reifen, bevor die Ernte beginnen würde. Zeit genug, um das traditionelle Sommerfest zu feiern, dass Baron Joaquin Aulbes jedes Jahr als Dank für den Fleiß seiner Bauern veranstaltete. Dicke Brotlaibe und große Käseräder lagen auf langen Tischreihen nebeneinander, aus der Dorftaverne wurde ein Bierfass nach dem anderen gekarrt, und an mehreren Feuerstellen drehten sich verschiedene Braten und verspritzten ihr Fett in die auflodernde Glut.
Die Stimmung war ausgelassen und so merkten nur die wenigsten, dass der Baron sich dieses Jahr schon besonders früh auf sein Schloss zurückgezogen hatte, um, wie er es nannte, zum privaten Teil des Festes überzugehen. Und noch weniger Dorfbewohner hatten ein Auge auf die merkwürdigen Fremden, die erst vor kurzem nach Wildhügel gekommen waren, und den Baron nun in sein Domizil begleitet hatten.

Der Baron führte seine Gäste durch die Gänge des Schlosses. Die Leutseligkeit, die er draußen noch ausgestrahlt hatte, schien mit einem Male von ihm abgefallen zu sein. Er schien es nicht zu bemerken, aber seine Schultern hingen sorgenschwer nach vorne und seine Füße hoben sich kaum vom Boden, während er auf eine große Doppeltür aus Eichenholz zuging. Aulbes öffnete die Tür und führt seine Begleiter in einen großen, hell erleuchteten Festsaal. Bedienstete huschten geschäftig hin und her und trugen Platten voll mit dampfendem Fleisch zu einer großen Festtafel in der Mitte des Raums. Gläser aus Bergkristall, bereits gefüllt mit dunkelrotem Wein  - „Beste Nimpether Hanglage“, wie der Baron auf einen neugierigen Blick hin stolz bemerkte – standen vor jedem Stuhl, und während alle Platz nahmen, begann leise und sanfte Musik ohne sichtbaren Ursprung die Halle zu füllen.
Joaquin nahm am Kopfende der Tafel Platz, zu seiner Rechten ein junger Mann, der offenbar mit dem Baron verwandt war, wie die unzweifelhafte Ähnlichkeit zwischen den beiden verriet, zu seiner Linken ein ältlicher, einfach gekleideter Mann, offenbar ein Bauer, dessen abgehärmte Gesichtszüge von einem grauen Bart umrahmt wurden und der ziemlich nervös und ein wenig verängstigt ob der illustren Gesellschaft wirkte. Der Baron sprach einen Segen. „Lasst es euch schmecken“, forderte er die Runde auf. „ Entspannt euch, lauscht der Musik, oder unterhaltet Euch, ganz wie es Euch beliebt.“

Der Baron selbst aber aß nur wenig. Bald stand er auf, und ging von einem Gast zum nächsten, mit jedem ein paar freundliche und belanglose Worte wechselnd, offenbar bemüht, die doch sehr steife Stimmung etwas aufzulockern.

Veleri

  • Beiträge: 567
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #1 am: 26.02.2006, 13:52:50 »
 Veleri hockte, entgegen aller Etiquette, mit angewinkelten Knien auf ihrem Stuhl und blickte nur hin und wieder scheu in die Runde. Unbewusst spielten ihre Finger mit dem Messer, strichen über die scharfe Schneide, sie war nervös.
Ihr Teller, auf den sie die meiste Zeit über starrte war immernoch leer, jetzt tatsächlich etwas zu essen war ihr noch garnicht in den Sinn gekommen.
Viel mehr fragte sie sich warum der Baron sie hierher eingeladen hatte, er kannte sie doch noch nichteinmal! Gut, das musste nichts heißen wandte selbst ein, Ich kenne mich ja schließlich auch nicht und verbringe den ganzen Tag mit mir. Aber konnte man das vergleichen?
Und was machten die anderen Gestalten alle hier? Kurz lugte sie hoch um einen Blick auf die anderen Gäste zu erhaschen.
Sie war wirklich angespannt, ohne es zu merken tastete ihre rechte Hand nach ihrem Lederarmband, in dem sie immer ihre treue Nadel aufhob, unterbrach sich aber dann selbst dabei.
Nein, jetzt nicht, der Baron könnte das nicht angemessen finden, das tun viele. erinnerte sie sich.
Das ihre Kleidung, ein zerschlissener Rock und eine abgewetze Bluse, wie ihr ganzes Äußeres auch, unangemessen war fiel ihr gar nicht besonders auf.
Hoffentlich fragt mich der Baron nichts...
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #2 am: 26.02.2006, 13:55:18 »
 Ugnor setzte sich an den Tisch und bewunderte die üppige Tafel''Bediensteter, ich hätte gerne eine Schale mit klarem Wasser. Lasst es euch schmecken.'', zu allen anderen Anwesenden gewandt.
Durch die lange Reise hatte er lange nichts derartiges genießen können und fing an, sich kräftig aufzutischen und kräftig zu essen. dabei ignorierte er ersteinmal alles um sich herum.

Der Baron wird schon reden, wenn es ihm beliebt, Adel lässt gerne erstmal die Theatralik sprechen. Wo bleibt meine Schale mit Wasser, ich will keine dreckigen Finger haben.

Ugnor kramte einen Beutel hervor und legte ihn sorgsam auf den Tisch. Vorsichtig enthüllte er etwas, daß den Raum langsam mit Lavendelduft füllte, und schnitzte ein Stückchen von dem doch recht großen Brocken von Seife ab, den Rest verschnürte er sorgsam und verstaute ihn wieder samt Beutel in seiner Tasche. Gewiß der allgemeinen Reaktion auf seine Seife schaute er etwas prüfend in die Runde.
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

Audhild

  • Beiträge: 100
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #3 am: 26.02.2006, 18:53:56 »
 Schon seit Wochen war Audhild aufgefallen, dass der Baron sich merkwürdig verhielt. Auch nachdem sie ihn einmal darauf angesprochen hatte, war er nicht aus sich herausgekommen....Im Gegenteil, seitdem hatte er sich ihr gegenüber sehr bedeckt gehalten...

Erst seit der Bauer mit den merkwürdigen Neuigkeiten im Dorf ankam, schien sich des Barons Laune kaum merklich verbessert zu haben.

Er wirkt fast erleichtert. ich würde zu gern wissen, was der Bauer zu berichten wusste.... und was wohl dieser komisch duftende Riese hier will, oder die Lumpenmaid?

Aber nun siegte ihr Hunger und sie nahm sich reichlich Fleisch und die gut gewürzten Beilagen und harrte der Dinge, die da mit großer Wahrscheinlichkeit noch heute abend passieren würden....

Stedd Dragonrock

  • Beiträge: 799
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #4 am: 27.02.2006, 00:38:25 »
 Stedd nahm am Tisch Platz. Er wußte nicht, was er von dieser Einladung halten sollte, hatte er doch bisher als Einsiedler gelebt und kaum Kontakt zum Baron oder den Bauern gehabt. Da er aber den Einduck hatte, daß  der Baron im Moment keine weiteren Worte verlieren wollte, beschloß er, seine Ungeduld zu zügeln und sich dem Essen zuzuwenden, obgleich er eher Asket war. So nahm er sich nur wenig der Speisen und ließ den Wein völlig unberührt.

Wie es seinem Wesen entsprach, suchte Stedd nicht das Gespräch mit seinen Tischnachbarn, sondern begnügte sich damit, sie genauer zu betrachten. Anschließend unterzog er sich einer leichten Meditationsübung, die ihm half, sich zu entspannen und alle Gefühle und Fragen zu verdrängen. Geduldig harrte er der Dinge, die da noch kommen mochten.
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Wormys_Queue

  • Moderator
  • Beiträge: 2420
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #5 am: 27.02.2006, 07:33:35 »
 Der Baron nahm sich die Zeit, mit jedem wenigstens ein par kurze Worte zu wechseln.

Ihr wirkt nervös, Teuerste, doch das ist nicht nötig, Ihr seid hier unter Freunden. Esst, denn kalt schmeckt es nur noch halb so gut.

Joaquins Hand zuckte, als wolle er sie Veleri auf die Schulter legen, dann überlegte er es sich aber anders und setzte seinen Rundgang zu dem Halbork fort.

Ich bin froh, dass Ihr gekommen seid. Man trifft nur selten Leute mit so ausgewähltem Benehmen. Greift zu, Greift zu, es ist genug da.

Auch bei der Zwergenpriesterin blieb er kurz stehen.

Ich möchte euch nochmal danken, dass Ihr Kurtz geholfen habt. Ohne Euern Beistand hätten wir sein Bein wohl amputieren müssen, jetzt aber ist er schon wieder einer der Fleissigsten auf dem Feld und alleine imstande, seine Familie zu ernähren...Verzeiht, vielleicht nicht das richtige Thema an einer Festtafel.

Schnell ging er weiter zu dem zurückgezogenen und in sich gekehrt wirkenden Mann.

Danke, dass Ihr gekommen seid. Ich weiss, dass Ihr die Gesellschaft anderer nicht schätzt, um so mehr ehrt mich Euer Erscheinen. Verzeiht, dass ich nicht daran gedacht habe, ich hätte wissen müssen, dass Ihr dem Wein nicht zugetan seid.

Joaquin winkte einem der Bediensteten und flüsterte ihm etwas zu, der daraufhin aus dem raum verschwand. Kurz darauf kehrte er mit weiteren Angestellten zurück, die die leeren Platten abräumten und durch neue ersetzten, Schalen mit frischem Obst dazwischenstellten und die geleerten Weinkrüge, durch volle ersetzten, eine davon allerdings mit Wasser statt Wein gefüllt.

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #6 am: 27.02.2006, 10:14:45 »
 [/I]Ugnor schaute neugierig von seiner Hänchenkeule auf.

Verzeiht, ich konnte nicht umhin, Eure Unterhaltung mit der Zwergin mitanzuhören; es scheint, Ihr kennt sie von früher. Was mit dem Bauern Kurtz geschehen, daß er in Gefahr war, sein Bein zu verlieren?
Und ein Lob an euren Küchenmeister, er bereitet gar köstliche Speisen zu.


Nachdem er das gesagt hatte, verschwand der Rest des Hähnchenbeines mit einem mal in seinem Mund. Während er kaute, nahm Ugnor sich nun Zeit, die anderen Gäste näher zu mustern. Da saß eine kleine Gestalt in merkwürdiger Weise auf ihrem Stuhl und schien ein wenig fahrig und unsicher zu sein. Wenn man ihre Kleidung so nennen konnte, bestand sie wohl kaum aus mehr als Lumpen.
Was plant der Baron, hat er die von der Gosse mitgebracht? Oder birgt sich um diese Person ein anderes Geheimnis? In allen Belangen eine sehr merkwürdige Person.

Etwas weiter entfernt sah er die Zwergin sitzen.

Hmmm, eine Zwergin, ein Symbol kann ich ncht entdecken, ob sie eine Kämpferin ist? Dann liegt es auf der Hand. Es geht hier um mehr als nur einen gewöhnlichen Botenauftrag. Oder um einen besonderen...

Sein Blick wanderte zu einem Menschen, der still und mit wachen Augen in die Runde sah.
Ugnor konnte ihn nicht einschätzen.
Man wird sehen. Wenn dieser Herr extra was anderes als Wein zu trinken bekommt, wieso bekomme ich nicht mal eine gewöhnliche Schale mit Wasser, um mir meine Hände zu reinigen?

Baron, ich komme von einer langen Reise, um Arbeit zu finden. ich möchte Euch mitteilen, daß ich mich glücklich schätze, in den Dienst eines Adligen einzutreten, noch dazu so unvermittelt. Das ehrt mich. Doch angesichts der buntgemischten Runde hier, scheint Euer Begehr von einer ungewöhnlicheren Art zu sein, als nur Handwerker anzuheuern. So sagt uns, was ist es, daß eure Schultern schwer werden lies, und unsere Fähigkeiten als Kämpfer, er blickte auf die kleine Gestalt, die wieder mit ihrem Messer spielte und die anderer Natur benötigt

Angesichts der Stille und angespannten Stimmung, klang Ugnors Stimme wohl nach einem Donnern, vor dem selbst er sich ein wenig erschreckte.
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

Veleri

  • Beiträge: 567
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #7 am: 27.02.2006, 11:29:51 »
 Veleri blickte überrascht auf und zu dem seltsamen Halbork hinüber.
Komischer Klotz! Er sieht grausig aus, redet aber fast wie der Graf. Und er riecht gut! Die junge Frau beugte sich mit großen Augen etwas in Richtung Ugnor und schnupperte interessiert.
Schön! Ob alle von seiner Art so riechen? Sie ließ kurz den Geruch auf sich wirken, wollte ihn sich unbedingt merken, bevor sie darüber nachdachte was er überhaupt gesagt hatte. Er will also auch wissen was los ist. Das ist gut, ich bin also nicht die einzige die keine Ahnung hat.

Bestärkt von diesem Gedanken hockte sie sich zwar wieder auf den Stuhl, erhob aber, zur Überraschung der anderen, wenn auch nur halblaut, ihre Stimme: "Ja, und warum bin ich hier?"
Ihre blassen Wangen erröteten etwas als man sie ansah.
Veleri blickte in die Runde, besonders zu dem interessant riechenden Koloss, zog ihre Mundwinkel nach oben, zeigte ihre Zähne und kniff die Augen ein bisschen zusammen. Man hatte ihr gesagt dass man so lächelte, andere finden das glaub ich schön.
Aufgrund ihrer Nervosität entgleiste ihre Übung allerdings etwas und sah weit weniger freundlich aus als sie es vorgehabt hatte...
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

Wormys_Queue

  • Moderator
  • Beiträge: 2420
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #8 am: 27.02.2006, 12:01:01 »
 Baron Joaquin wandte sich dem Halbork zu:

Oh, Bauer Kurtz hatte einen Arbeitsunfall. Auf einem unserer Felder stand schon seit Jahren ein Hartholzbaum, den wir nun entfernen wollten, weil er zuviel Sonne von unsrem Getreide entfernt hielt. Kurtz hatte sich erboten, den Baum zu fällen.
  Was ich nicht wusste, war, dass sein Geschick mit der Axt, nun, sagen wir, nicht besonders groß war. Bei einem besonders kräftigen und genauso schlecht geführten Hieb prallte die Axt vom Stamm ab und fuhr ihm ins Bein.
  Zum Glück waren andere Bauern in der Nähe, die die Wunde abbinden konnten; wir hätten aber wohl amputieren und die Wunde ausbrennen müssen, wenn unsere gute Audhild hier
- er nickte der Zwergin freundlich zu - nicht den Segen und die Heilkräfte Moradins herabbeschworen und so die Blutung gestillt hätte.


Baron Aulbes lächelt leicht.


Ihr wärt überrascht, wieviele unserer Leute sich seitdem zu Moradin bekehrt haben. Es wird wohl nur wenige weitere Orte geben, an denen der Zwergenvater so viele menschliche Anhänger hat, auch wenn Audhild davon gar nicht so begeistert ist, wie ich glaube.

In diesem Moment hörte Joaquin die Worte der jungen Frau, die bisher schwigend auf ihrem Stuhl gehockt hatte. Er drehte sich zu ihr um, fuhr aber unwillkürlich zusammen, als er ihre Grimasse sah, die wohl eigentlich ein Lächeln hätte werden sollen.
  Schnell aber hatte er sich gefasst.

Verzeiht mir, wenn ich Euch darum bitte, Eure Neugier noch etwas zu zügeln. Ich will gar kein grosses Geheimnis daraus machen, aber eigentlich - er blickt etwas ungeduldig zur Tür - warte ich noch auf zwei weitere Gäste. Mir wäre es lieb, wenn wir noch etwas warten könnten, dann muss ich nicht alles zweimal erklären.
  Aber soviel sei gesagt: Ihr habt natürlich recht, wenn Ihr annehmt, dass ich Euch einen geschäftlichen Vorschlag zu machen habe. Ich benötige Eure Dienste, oder sagen wir besser Hilfe, sofern Ihr mir diese zusagen wollt. Ja ja, auch die Eure
, sagte er zu der etwas ungläubig dreinblickenden Veleri gewandt, doch lasst uns bitte noch etwas warten, dann werde ich Euch alles erklären. Bis dahin lasst uns noch etwas diesem wirklich ausgezeichneten Wein zusprechen.

Stedd Dragonrock

  • Beiträge: 799
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #9 am: 27.02.2006, 13:14:24 »
 Stedd hatte dankbar den Becher mit Wasser angenommen, und auch von dem Obst nahm er noch ein wenig.

Der Baron benötigt also unsere Hilfe. Und es scheint durchaus mit Gefahren verbunden, wenn er dazu eine ganze Gruppe verpflichten will. Das könnte interessant werden.

Er betrachtete nochmals die übrigen Anwesenden, die wohl unterschiedlicher nicht hätten sein können. Sicher, die Aussicht auf ein Abenteuer - verbunden mit Gefahren, die ihm helfen würden, seine Fähigkeiten zu steigern - käme ihm gerade recht, aber es würde bedeuten, sich den übrigen anzuschliessen, seine Unabhängigkeit aufzugeben. Den Halborc, der sicherlich ein guter Kämpfer war, würde er wohl akzeptieren können. Die Zwergenfrau war wohl eine erfahrene Heilerin, was durchaus zu begüßen war in einer Gruppe. Wie er die dritte Anwesende einschätzen sollte, wußte er nicht zu sagen.

Es ist zu früh für eine Entscheidung. Zumal weitere Gäste erwartet werden.

Stedd beschloß, abzuwarten, welche Hilfe der Baron benötigte. Interessiert lauschte er den Gesprächen und versuchte, mehr über die übrigen Anwesenden herauszufinden.

 
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Yuki

  • Beiträge: 746
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #10 am: 27.02.2006, 20:02:29 »
 Nach einer Weile wurde eine weitere Gestalt von der Groesse eines Halblings in den Saal gefuehrt. Diese trug einen knoechellangen Umhang mit einer Kapuze und darunter - nicht viel, ausser einer kurzen, in der Taille mit einer Kordel gebundenen Hose und einem einfachen Hemd ohne Aermel.

Die ausgesprochen blasse Haut und die violett-grauen Augen verrieten jedoch, dass es sich hier nicht um einen Halbling handelte.

Yuki, wie es den Anwesenden vorgestellt wurde, setzte sich ein wenig abseits an die Tafel und vermied es nach Moeglichkeit den anderen direkt ins Gesicht zu blicken (Es sei denn, es sieht niemand hin), waehrend es verlegen an einem Kanten Brot nagte.

Ich frage mich, was so ein feiner Herr mit jemandem wie mir anfangen will?
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Veleri

  • Beiträge: 567
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #11 am: 27.02.2006, 20:04:15 »
 Wein? Na gut. Veleri blickte über den Tisch, griff sich dann eine der herumstehenden Karaffen und schute neugierig hinein. Ihre Nervosität war Interesse an so viel Neuem und Interessanten gewichen.
Unschlüssig drehte sie die Karaffe, dann goss sie etwas Wein, nur ein ganz klein Wenig, auf ihren Teller. Sie freute sich über den schönen Farbkontrast und fand den Wein, zumindest optisch, da musste sie dem Baron zustimmen "Wirklich Ausgezeichnet.".
Eine Weile beobachtete sie, immernoch auf dem Stuhl hockend, die Weinpfütze und kaute Nachdenklich auf ihrer Unterlippe Sieht beinahe aus wie Blut...hmm...mal sehen.....
Sie nahm das hübsche Messer das ihr der Baron netterweise hingelegt hatte, drehte es ein bisschen um es funkeln zu sehen und schnitt sich dann rasch und ohne die Miene zu verziehen den Finger auf.
Veleri ließ das Blut auf den Teller tropfen, genau gegenüber des Weins, und beobachtete gebannt wie die beiden Flüssigkeiten sich vermischten, Schlieren bildeten und schließlich ineinander übergingen...
"Ui!" entfuhr es ihr, während sie an ihrem Finger lutschte, immernoch das faszinierende Schauspiel auf ihrem Teller verfolgend "Wein ist toll, aber er ist kein kein Blut!" stellte sie schließlich zufrieden fest.

Beim Eintreten des seltsamen kleinen Wesens blickte sie doch kurz auf, das musste einer der beiden anderen sein. "Auch seltsam. Ob ichs ihm zeigen soll?" überlegte sie kurz, entschied sich dann aber dagegen. "Später vielleicht."
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #12 am: 27.02.2006, 21:02:42 »
 Soso, der Baron wartet auf etwas entscheidendes, oder vielleicht noch auf jemand?
Eine Klerikerin des Moradin, nun, es wird immer interessanter.


Ugnor blickte umher, ob sich nicht irgendwo noch jemand aufhielt....aber er sah niemanden. Er ging wieder seinen Gedanken nach.

Wein, noch mehr Wein, was hat der Graf vor, ich hätte jetzt viel lieber eine Karaffe mit Wasser und eine Schale, in der ich die Seife auflösen kann, meine Finger sind fettig und schmutzig.

Während dieser Gedanke seinen Kopf durchzog und ein leichtes innerliches Grollen erweckte...Ich hasse Schmutz!, vernahm er ein leises Schnuppern, daß von der kleinen Gestalt mit dem Messer ausging. Sie schnupperte ihn an????

Nanu??, unvermittelt roch er an sich, evtl. hatte er vergessen, sich ausreichend zu waschen, aber er roch gut, keine Frage.
Jetzt nimmt sie auch noch den Wein und schüttet ihn auf ihren Teller. Wo hat der Baron diese Frau nur aufgetrieben...

Ugnor beobachtete interessiert, wie die namenlose Frau ihren Wein betrachtete, das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, was wohl ein Lächeln darstellen sollte, aber leider mißlang. Gepaart mit ihrem leicht wahnsinnigen Gesichtsausdruck könnte man auch damit rechnen, daß sie sofort über den Tisch sprang, um jemanden an die Gurgel zu gehen.

Ich muß wachsam sein

Und was war mit dem Stummen da hinten? Noch kein Wort kam über seine Lippen, aber er beobachtete seine Umgebung wachsam, das blieb Ugnor als Soldat nicht verborgen. Lange mussten sie Gegner einschätzen üben...jedoch glaubte er nicht, daß ihm hier eine Gefahr drohte, die über den Kater von zu viel Wein hinausging.

Als er zu der Wein-auf-dem-Teller-Frau zurückblickte, konnte er gerade noch erkennen, wie sie sich in den Finger schnitt. Sie ließ Blut auf den Teller Tropfen und beobachtete, wie sich ihr Blut mit dem Wein vermischte.
Verwundert und somit unfähig, irgendetwas zu tun, schaute er einfach nur zu. Als er seine verwunderung überwunden hatte fuhr er auf und wollte der Frau das Messer wegnehmen, da sie sich wohl verletzen wollte, da bemerkte er, daß eine kleine Gestalt den Raum betreten hatte
 und am Tisch Platz nahm. Sie trug einen Kapuzenmantel und hatte die Größe eines Halblings, doch konnte man nicht erkennen, welchem Volk sie tatsächlich angehörte, und ob sie mann oder Frau war. Vielleicht ein Gnom??
Fassen wir zusammen:
Ein Gnom, ein Stummer Mann, eine wahnsinnige Frau, die Lavendel mochte?, eine Klerikerin und ein Halb Ork bei einem fremden Adeligen, der uns einen Auftrag geben will... Was in Tempus Namen mag das sein? Nun gut, ich bin ein kämpfer, dafür will er mich bezahlen, so will ich mein Bestes geben.


...jetzt muß ich doch mal fragen, Verzeiht, gute Frau, riecht hier etwas schlecht?
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

Veleri

  • Beiträge: 567
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #13 am: 27.02.2006, 21:19:05 »
 Erschrocken über den so plötzlich zu voller Größe aufgerichteten Halbork der sie mit seiner drönenden Stimme so direkt ansprach zuckte die hübsche aber leicht derangiert wirkende Frau zusammen, bevor sie über die Frage nachdachte.
Wie meint er das? Hmm, schlecht...eigentlich nicht, riecht doch gut hier... nachdenklich legte Veleri den teilweise rasierten Kopf schief und schnupperte gründlich in alle Richtungen, bevor sie eifrig den Kopf schüttelte. "Nö."
Mit einem etwas gelungenerem Lächeln wandte sie sich nach ausreichender Beantwortung der Frage wieder ihrem Experiment zu, welches sie jetzt mithilfe der Messerspitze mit einem wirren Muster durchzog.
"Netter Kerl, aber schon ein bisschen seltsam."
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Prolog - Das Sommerfest
« Antwort #14 am: 27.02.2006, 21:44:20 »
 Na sieh mal einer an, sie bringt tatsächlich ein Lächeln zustande, das nicht sofort kleine Kinder erschreckt. Und sie hat zumindest schon zweimal gesprochen. Vielleicht ist sie einfach nur schüchtern...kann ich gar nicht verstehn, an mir kanns nicht liegen, nundenn...Zwei sollen noch kommen, eine Person ist schon da, fehlt noch die zweite.

Ugnor wurde langsam ungeduldig, was er fast genauso hasste, wie dreckig zu sein. Jetzt hatte er dreckige Finger und war ungeduldig...schlechte Kombination.
Nicht wissend, wie er die Wartezeit noch überbrücken sollte, wandte er sich wieder an die Fingerschlitzer-Frau.
Ich habe Euch jetzt angesprochen, ohne Euch meinen Namen zu nennen, verzeiht diese Unhöflichkeit. mein name ist Ugnor. Ich neugierig. Wieso habt ihr euch in die Finger geschnitten? Ihr solltet das behandeln lassen...und warum habt ihr Euren Wein in den Teller gekippt? Man trinkt ihn aus Bechern. Ich kenne keine Region, in der man solche Sitten pflegt.
Eigentlich kannte er auch nur seine Region, aber Konversation war an sich eine etwas scheinheilige Sitte, und die Form mußte bei Tisch selbstverständlich gewahrt bleiben. Er blickte unsicher zur Klerikerin hinüber, vielleicht hatte sie auch mitbekommen, daß diese Frau sich verwundet hatte.
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

  • Drucken