Thema: [IC] Stillness

[Æringa]

 "Sie wohnen aber nicht sehr prächtig...Oh!", Æringa erschrickt als die Katzen sich unerwartet zu erkennen geben. Dann grinst sie jedoch leicht und kniet sich hin, um einen der kleinen Stubentiger zu streicheln. "Hübsches Kätzchen du... Na, wo ist denn dein Herrchen hin und dein Frauchen... Ach, ihr habt ja alle Hunger. Kommt, meine Süßen, ich gebe euch was zu essen."

Die junge Frau folgt den maunzenden Tieren bis zum Kühlschrank und öffnet diesen, um dort nach Milch oder Fleisch oder auch Fisch zu suchen.

[Mr. Parker]

 Parker streift sich ein Paar schwarze Lederhandschuhe über und orientiert sich nach links. Nachdem er die Kätzchen mit einem leichten schmunzeln beachtet hat, nimmt er sich zusammen mit Nicholas das Atelier vor. Gut das sich jemand um die Kätzchen kümmert... Ich schaue hier mal nach ob er da ist...

[SH-01]

 Vor Nicholas und Parker eröffnet sich ein Zimmer welches mit etwa einem halben dutzend Leinwänden auf Staffelagen sowie unzähligen weiteren Leinwänden die gestapelt auf dem Boden liegen vollgestopft ist.
Im Halbdunkeln des Zimmers ist nicht viel zu erkennen, jedoch scheinen Formen und Farben auf den Bildern ohne Sinn und Ordnung gewählt worden sein, ein Art der modernen Kunst die eigentlich nur als "wirr", von bösen Zungen auch "gestört" bezeichnet werden kann.
Aber was ist das für eine seltsame Leinwand? Sie sieht anders aus, irgendwie    dicker und zerfranst, lange Streifen hängen davon herunter...
Plötzlich ein Rumpeln aus der Küche her kommend, gefolgt von einem entsetzten Aufschrei Æringas!

Als sie den Kühlschrank geöffnet hatte war es ihr sofort entgegengesprungen, hatte sie fast zu Boden gerissen! Lidlose Augen starrten sie nun vom Boden aus an, ein Mund ohne Lippen grinst sie zähnefletschend an. Grotesk verdreht liegt der blutige Körper in der Küche, Knochen und Eingeweide sind im Bauch zu sehen... Der Körper wurde in der Leibesmitte gebrochen und gefaltet wie abnormales Origami! Und...die Leiche ist gehäutet worden! Muskeln, Knochen und Sehnen liegen frei, fein säuberlich muss die Haut abgezogen worden sein.
Ein bizarr verdrehtes, perverses, blutiges Schauspiel welches dem wahnsinnigen Fiebertraum eines künstlerisch missverstandenen Obduktionsarztes entsprungen zu sein scheint...

[Mr. Parker]

 Parker erschrickt als er den Schrei hört und stürzt in Richtung Küche um Æringa zu Hilfe zu kommen, doch er kommt nur bis zur Tür. Dort bleibt er für einen kurzen Augenblick stehen und dreht sich sofort darauf um und ruft nach Nicolas Los komm... schnell! Parker kämpft mit dem Brechreiz und kann sich grade noch so beherrschen. Oh mein Gott! Eine Solch grotesk zugrichtete Leiche hat er in seinem bisherigen Leben noch nicht gesehen, auch wenn er schon von ähnlichem gelesen hat. Er versucht nicht weiter hin zu schauen und greift Æringa an den Schultern um sie aus dem Raum zu ziehen. Das kann doch nicht...

[Æringa]

 Zwar hat Æringa als Medizinstudentin schon eine Menge unappetitlicher Sachen gesehen, doch der groteske und unerwartete Anblick wirft sie völlig aus der Bahn. Laut aufkreischend weicht sie zurück und prallt beinahe mit Richard zusammen, der sie ganz schnell aus der Küche zerrt.

"M..mister H..hito," stammelt sie, als Nicholas in der Diele erscheint, und weist mit schwach angehobener Hand in die Richtung der Küche, "K..kühlschrank...er ist tot..." Leise schluchzend, versucht sie die junge Frau zu fassen. Immerhin hat sie ja schon Leichen seziert. Aber das hier ist...war ihr eigener Großonkel! Sie schluchzt erneut und kramt hastig ein Taschentuch hervor, um die verlaufende Tusche abzutupfen.

[SH-01]

 Ein eigentümlicher, schwer einzuordnender Geruch entströmt dem zweckentfremdeten Kühlschrank, am ehesten mit einer Mischung aus verfaulten Eiern und exotischem Parfüm vergleichbar...

Noch bevor die drei die Lage und sich selbst annährend unter Kontrolle haben stürzen sich die vier Katzen hungrig auf den blutigen Kadaver und beginnen ihn gierig knirschend zu verzehren...

[Mr. Parker]

 Parker versucht sich zu fassen. Was sollen wir denn jetzt machen? Die Polizei rufen? Immernoch muss er sich stark zusammen reißen, da ihm der eigentümliche Geruch wohl auf den Magen zu schlagen scheint. Komm mit... Er führt Æringa an ein Fenster im anderen Raum und öffnet dies, um etwas frische Luft zu erhaschen. Mein Gott... Wo sind wir da nur reingeraten... Unglaublich...

[Nicholas]

 Als Nic in die Küche kommt, weicht er entsetzt einen weiteren Schritt zurück.
"Heilige Sche.." das letzte Wort bleibt ihm im Hals stecken, als er erkennt, was die Katzen gerade beginnen.

"Haltet die Katzen zurück. Sperren wir sie in Kays Zimmer am Ende des Flures. Schnell."

Geistesgegenwärtig versucht Nic eine der Katzen zu packen, so sehr sie ihn auch kratzen will.
Dann läuft er mit dem Tier in Richtung Kay's Zimmer, um die Katze dort vom Kadaver seines Bekannten fern zu halten.

[Æringa]

 Æringa lässt sich bereitwillig zum Fenster mitziehen und schnappt eifrig nach frischer Luft. Doch bald weicht sie vom Fenster zurück und schüttelt verstört den Kopf. "Was zur Hölle ist denn da?!", murmelt sie, während ihre Augen hin und her huschen im Versuch, die Quelle ihrer Unruhe draußen auszumachen.

Da erklingt schon Nics Ruf, und die junge Frau eilt in die Küche, um zwei der Katzen zu packen und rauszutragen. "Pfui! Lasst das bleiben, böse Viecher!", zischt sie die Tiere an und versucht, das vierte mit dem Schuh vorsichtig weg von der Leiche zu schieben.

Der Kadaver ruft in ihr zwar immer noch Ekel und Entsetzen hervor, doch ein wahrhaftig neuer Anblick ist er für die Medizinstudentin nicht. Als sie die zwei Katzen in Kays Zimmer absetzt und zur letzten eilen will, schluckt sie schwer und deutet in Richtung des offenen Fensters. "Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, dort draußen ist etwas...ich habe ein ganz ungutes Gefühl, wir sind hier nicht sicher!"

[Mr. Parker]

 Parker steht immernoch am Fenster. Vollkommen ruhig scheint er hinaus zu schauen, als ob er etwas suche. Ich hab ein ungutes Gefühl... Immer wieder wandern seine Blicke durch den verdunkelten Hinterhof. Was ist denn da bloß?! Er schüttelt den Kopf. Doch dann scheint sein Unwohlsein, welches seine Blicke nach draußen zieht zu verschwinden und er dreht sich zu den beiden um die grade die Katzen verstaut haben. Sein Gesichtsausdruck scheint gleichgültig und nichtssagend.

[SH-01]

 Kays Zimmer, in welchem sich gerade vier unzufriedene Katzen und drei verstörte Menschen drängen bietet im Grunde einen recht guten Anblick. Von der Einrichtung her unterscheidet es sich wenig von den Zimmern anderer 23jähriger Mädchen. Bett, Kleiderkomode, Bücherregal. Die Hitos sind wohl alle keine Kinder von Luxus...
Verschiedene Poster illustrieren Kays Interesse an Katzen und Pferden. Das größte und auffälligste Poster zeigt Beispielsweise ein schneeweißes Pferd, mit einem flammend rotem Herz auf der Seite, trinkend an einen See in einem Fantasy-Wald.
Auffällig sind ebenfalls die zwei weißen Noh-Porzellan Masken welche über ihrem Bett hängen. Ihre seeligen Gesichter lächeln höhnisch und gruselig auf die  Besucher hinunter...

[Nicholas]

 "Verdammt." Ersteinmal durchschnaufend, stützt sich Nic auf den Knien ab.

"Lasst uns die Polizei rufen. Er wurde schließlich ermordet. Dennoch können wir parallel der Sache nachgehen."

Als die beiden vom Fenster zurückweichen, riskiert auch Nicholas einen Blick in den Hinterhof.
 

[Æringa]

 "J..ja, lasst es uns machen, hoffentlich sind die hier kompetent genug. Aber...wer sollte Mr. Hito ermordet haben? Ihr beiden habt ihn doch besser gekannt - hat er etwa Feinde gehabt? Oder...nein, das hier ist das Werk eines Psychopaten!" Verängstigt schaut Æringa zum  Fenster hinaus.

In Gedanken versunken, immer noch mit Furcht und Unsicherheit im Blick, schaut sich die junge Frau im Zimmer um. "Und was ist mit Kay? Sie ist doch nicht auch tot, oder?! Nein, bitte nicht!" Sie betrachtet die posterbeklebten Wände, dann das Bücherregal...

[Nicholas]

Nachdem er vom Fenster zurückgewichen ist, geht Nic in den Gang.
Dort zieht er sein Handy aus der Hosentasche.
Kurz nacheinander wählt er die Tasten 9-1-1.

"Tag. Nicholas Dunn. Wir haben hier die Leiche eines Freundes entdeckt. Kommen sie schnell. Wir befinden uns in der Laguna-Street ...!
Im fünften Stock. Es ist die Wohnung von Herrn Hito. Es ist kein schöner Anblick. Ich erwarte ihre Kollegen am Hauseingang."

Dann wartet Nic auf die Antwort der Stimme am anderen Ende der Leitung, während er ungeduldig sich beinahe auf der Stelle dreht.

[SH-01]

 "Bleiben sie wo sie sind und fassen sie nichts an!" schnarrt es aus dem  Telefonhörer. "Wir sind gleich bei ihnen."

Bei Kays Postern handelt es sich, wie Æringa feststellt, hauptsächlich um Bilder von Katzen und Pferden (besonders auffällig ist das oben erwähnte), allein eines stellt einen asiatischen Theaterschauspieler in schwarzer Kleidung und mit Noh-Maske dar.
Ihr schmales Bücherregal beherbergt viele Softcover-Romane, die meisten romantische "Frauenliteratur".
Ein kleines, ledergebundenes Büchlein weckt allerdings das Interesse der Goth: Ein Tagebuch! Der Metallverschluss scheint aufgebrochen und die Seiten, mit Ausnahme einiger am Anfang, herausgerissen worden zu sein.
Was war wohl am Tagebuch einer jungen Frau so interessant...?