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Autor Thema: Suche in der Dunkelheit  (Gelesen 31012 mal)

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Speren

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Suche in der Dunkelheit
« am: 15.01.2004, 22:51:06 »
 Sobald der kleine Tross die schützenden Mauern Falkenmonds verlässt, bläst ihnen ein eisiger Wind ins Gesicht.
Es ist nicht viel von der Landschaft zu erkennen, da der blasse Mond nur ab und zu die Ebene vor ihnen leicht beleuchtet.
Die Strasse ist unter der mittlerweile dicken Schneedecke kaum auszumachen, jedoch sind noch deutlich die Fusspuren eines einzelnen Mannes zu erkennen, der wohl vor nicht all zu langer Zeit auch diesen Weg genommen hat.
Zur rechten der Gruppe erhebt sich in einiger Entfernung der dunkle Schatten des riesigen Waldes.

Nur mühsam kommen die Leute vorwärts, immer gegen den Wind ankämpfend, halb blind durch den Schnee in den Augen und schweren Fusses durch den Schnee stapfend.

Es wird sehr anstrengend werden....

Verlaan

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« Antwort #1 am: 15.01.2004, 22:56:17 »
 Dicht in seinen neuen Mantel gehüllt, stemmt sich Verlaan gegen die starken Böhen und stapft durch den Schnee. Sein Blick durschweift die Gegend, doch der dreimal verdammte Schnee läßt kaum etwas erkennen.

Sigfus, ich werde ein paar Schritte voraus gehen, die Spuren im Blick behalten. So kann ich euch im Notfall vor Gefahren warnen. In diesem Schnee sieht man so schon kaum etwas.

Ohne eine bestätigung abzuwarten, beschleunigt der Erenländer seinen Schritt und setzt sich von der Reisegruppe ab. Für eine Weile bleibt er gerade in Sichtweite, hält immer wieder inne, um in den Wind zu lauschen und die Spuren zu untersuchen. Dann jedoch entschwindet er aus dem Sichtbereich der anderen.

Nephtanus

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« Antwort #2 am: 16.01.2004, 18:09:19 »
 "Und ich werde auf unseren Rücken aufpassen"

Mit diesen Worten dreht sich Nephtanus um und lässt den Atavar und Fynn passieren. Er wartet noch einen Moment, während dem er sich einmal um seine Achse dreht und die Gegend begutachtet, um dann hinter den Anderen herzutrotten. Dabei geht er ein wenig seitlich von ihnen und blickt immer wieder um sich, während auch er sichtlich mit dem Schnee zu kämpfen hat. Zum Glück hat er seinen Wanderstab dabei, mit dem er sich ein wenig mehr Stabilität im hohen Schnee verschaffen kann. Sein schwarzer Bart ist mit Schneekristallen und Eis überzogen und obwohl er
eine dicke Felljacke und einen Umhang trägt, dessen Kapuze der Mann tief ins Gesicht gezogen hat,  sieht es so aus, als ob ihm nicht wirklich warm ist.


 

Speren

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« Antwort #3 am: 17.01.2004, 14:18:38 »
 Mühsam kämpft sich die kleine Gruppe vorwärts. Obwohl der Tag irgendwann anbricht, wird es nur unwesentlich heller.

Immer wieder peitschen Schneeböen den Menschen ins Gesicht und die Strasse ist kaum zu erkennen. Es ist kalt, viel zu kalt für die Jahreszeit.

Die Spuren, die beim Aufbruch noch zu sehen waren, sind lange unter einer neuen Schneedecke verschwunden. Die Bäume des riesigen Waldes schwanken im Wind und her und eine Konversation ist auch kaum möglich, so laut ist es.

Sigfus und Fynn gehen mit unermüdlichen Schritt neben dem Karren her. Zwischendurch reicht Faynn eine Flasche herum, in der seltsamerweise ein warmes, vom Geschmack her undefinierbares, Getränk drin ist.

Nephtanus

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« Antwort #4 am: 18.01.2004, 12:25:21 »
 Während die Gruppe sich durch das Schneegestöber kämpft, versucht Nephtanus irgendetwas von Terence Beschreibung hier draußen wiederzuerkennen, aber ihm ist klar das das bei den wenigen Metern Sicht, die er hat, ein so gut wie hoffnungsloses Unterfangen ist. Als Fynn die Flasche herumreicht, nimmt er dankend einen Schluck und erfreut sich an der Wärme, die sich durch den Trunk in seinem Körper ausbreitet.

Verlaan

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« Antwort #5 am: 18.01.2004, 12:47:52 »
 Nachderm Verlaan eine ganze Weile nicht zu sehen war, taucht seine Gestalt unvermittelt vor der Reisegruppe aus dem Schneetreiben auf. Der Umhang ist an vielen Stellen über und über mit weißen Flocken bedeckt, so wie auch die Kleidung der anderen Reisenden. Als der Karren näher ist, gleicht er seinen Schritt dem der anderen an und versucht, der tosenden Winde zum Trotz, kurz mit Sigfu zu reden. Die Umstehenden können seine Stimme, obwohl er deutlich laut spricht, nur unregelmäßig wahrnehmen, so stark sind die Böen zeitweise.

Sigfus, die Reisegruppe hat sich sicher in den Wald zurück gezogen. Wenn sie nicht irgendwo eine Höhle gefunden haben, ist das der einzige Ort, an dem sie dieses Wetter übeleben können. Nur der Schatten weiß, warum es um diese Zeit so kalt ist. Wir sollten bald von der Straße in den Wald wechseln, dort ist es leichter zu Reisen und zudem glaub ich, dort die Leute zu finden.

Er wendet sich kurz dem Karren zu und ruft dann:

Es wird sicher nicht leicht, den Karren mit zunehmen, aber es bleibt uns keine Wahl.

Atavar

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« Antwort #6 am: 18.01.2004, 17:31:16 »
 Der Junge war in der Kälte deutlich stiller geworden. Als er sich nun angesprochen fühlt, richtet er den Blick nach oben und entgegnet:

Vlad und ich werden das schon schaffen. Bestimmt wird im Wald so nah am Dorf auch Holz gefällt, es wird also wohl grobe Wege geben.

Ohne auf weitere Antworten zu warten, senkt er den Kopf wieder, um sein Gesicht vor den Winden zu schützen. Er geht neben dem Wagen, um das Tier vorab zu schonen und versucht, immer zwischen dem Muli und der Windrichtung zu bleiben.  

Speren

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« Antwort #7 am: 19.01.2004, 00:07:56 »
 Sigfus und Fynn nicken nur stumm und schlagen eine Richtung zum Waldrand ein. Die Anstrengung ist den Leuten anzusehen, der Dampf ihres Atems kommt nur stossweise.

Der Wagen fährt ohne Probleme über den ebenen Boden, der scheinbar schon hartgefroren ist. Sobald sich der Tross in der Nähe des Waldrandes befinden, wird der Wind merklich gemildert und nur noch dicke Flocken fallen vom Himmel.
Obwohl der Weg hier kaum ausgebaut ist, sind alle Anwesenden dankbar dafür, nun ihren Weg leichter fortsetzen zu können.

Nephtanus

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« Antwort #8 am: 19.01.2004, 17:08:59 »
 Als sie im Wald verschwinden bleibt Nephtanus, der immer noch hinter dem Wagen hergeht kurz hinter einem Baum stehen und beobachtet einen Moment lang, den Bereich der hinter den Männern liegt, dann folgt er dem Wagen wieder.

Verlaan

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« Antwort #9 am: 21.01.2004, 10:33:09 »
 Endlich im Wald, klopft Verlaan sich zunächst ein wenig Schnee von seiner Reisekleidung und schlögt die Kapuze zurück. Kurz schaudert er, ob der ungewöhnlichen Kälte und eine weiße Wolke warmen Atems bildet sich vor seinem Gesicht. Eine Weile bleibt er noch in der Nähe, um sicher zu gehen, daß auch der Karren keine Probleme hat. Schließlich schlägt er jedoch seine Kapuze wieder über und entfernt sich ein wenig, um den Weg voraus zu erkunden. Ab und zu scheint seine Gestalt zwischen den Baumstämmen durch und die anderen Reisenden, die darauf achten, können erkenne, daß er häufiger in Richtung Straße wandert.

Speren

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« Antwort #10 am: 22.01.2004, 21:26:45 »
 Immer weiter zieht die Gruppe durch den Wald. Mittlerweile graut auch der Morgen, der aber den Himmel nur wenig erhellt.
Sigfus verteilt ein wenig Dörrfleisch an alle und auch der Esel bekommt einen Apfel.

"Es kann nicht mehr weit sein. Also haltet alle die Augen offen, wer weiss, was uns erwartet."

Ihm und auch Fynn sind die Anstrengung und die Anspannung deutlich an der Miene anzusehen.

Atavar

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« Antwort #11 am: 23.01.2004, 12:40:56 »
 Atavar hält dem Muli den Apfel hin, während er versucht ihn dazu zu bringen, nicht zum Essen stehen zu bleiben. Das störrische Tier scheint da aber andere Ansichten zu haben, so dass das ganze mitten im Wald zu Anstrengung ausartet.

Vlad, hast du denn garnichts zwischen deinen Ohren? Du sollst mitkommen! Wir machen dann schon Pause! murrt er das Tier an.

Gezwungener Maßen gibt der Junge nach und lässt ihn schnell fertig fressen, bevor der Muli ihm erlaubt weiter zu reisen.

Verlaan

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« Antwort #12 am: 23.01.2004, 14:08:30 »
 Wie schon ein einige Male zuvor, kehrt Verlaan zu dem kleinen Troß zurück, nachdem er die Gegend voraus erkundet hat. In schneller Folge bilden sich Dampfwölkchen vor seinem Gesicht, als er schließlich sein Tempo angeglichen hat und schweigend nimmt er das Dörrfleisch entgegen, während er noch bemüht ist, seinen Atem wieder zu beruhigen. Der Schnee ist mittlerweile schon in ausreichender Menge gefallen, als daß jeder Schritt mühsamer geworden ist. Die bisherige Reise hat auch an Verlaan deutlich gezehrt und während er immer noch schweigend sein Fleisch kaut, geht einer seiner Schritte fehl und die sonst eher behende Gestalt des Erenländers schwankt einen Augenblick, bevor er wieder sein Gleichgewicht erlangt. Mit Augen, aus denen deutlich die Müdigkeit spricht, betrachtet er seine Mitreisenden. Bisher war es ihm gelungen, seine Erschöpfung zu verbergen, aber die Kälte, die widrigen Bedingungen durch den Schnee und den scharfen Wind, all daß hatte ihn deutlich mehr erschöpft, als er zuzugeben gewillt war. Mit etwas schwacher Stimme antwortet er auf Sigfus Ausruf:

Hoffen wir es.

Dann räuspert er sich und schaut dann verdutzt auf das störrische Tier und seinen jungen Meister, die ein Stück zurück geblieben sind. Unvermittelt bleibt er ebenso stehen und schaut wartend zu Atavar. Vielleicht ist eine kurze Pause eine gute Idee....

Sigfus, ich weiß, daß wir keine Zeit verschwenden sollten, aber wenn wir wirklich nahe dem Ziel sind, dann...

Für einen winzigen Augenblick zögert Verlaan.

...sollten wir die Gelegenheit nutzen und pausieren. Wir alle sind erschöpft und so nützen wir niemanden etwas. Bisher konnte ich keine Anzeichen finden, aber wenn sich Feinde in der Nähe der Karawane aufhalten, dann sollten wir ihnen ausgeruhter entgegentreten.

Einen tiefen Atemzug später, holt Verlaan einen Schlauch hervor und nimmt einen tiefen Schluck eiskalten Wassers.

Nephtanus

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« Antwort #13 am: 23.01.2004, 18:12:27 »
 Während sich schon fast kristallisierende Wölkchen vor seinem Gesicht bilden, die durch seinen stoßweise gehenden Atem hervorgerufen werden, schließt Nephtanus zum Troß auf. Auch er zieht geistesabwesend ein Stück Dörrfleisch aus einem kleinen Beutel und kaut darauf herum, wobei es offensichtlich ist, das er es nicht wirklich genießt, sondern nur vertilgt, um seinen Hunger zu stillen und vorallem Kraft zu sammeln. Dem Mann sieht man eindeutig Spuren des gewaltigen Marsches an, denn er wirkt bleicher als sonst.

Speren

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« Antwort #14 am: 23.01.2004, 22:21:12 »
 Sigfus schaut sich die Männer und den Karren sorgenvoll an.

"Schafft ihr noch eine Stunde ? Wenn nicht, werden wir eine kleine Rast einlegen und etwas ruhen. Aber nicht zu lange. Wenn die Glieder erst einmal steif sind, könnt ihr überhaupt nicht mehr weiter."

Auch ihm sieht man die deutliche Anstrengung dieses Gewaltmarsch an und selbst Fynn, der die ganze Zeit stoisch ruhig marschiert ist, verzerrt das Gesicht.
 

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