Thema: Chimes at Midnight

[Hanajima Guillotin]

 Widerlich, überall stinkt es nach Korruption, rümpft Hanajima die Nase, bedankt sich dennoch beim Gnom: "Vielen Dank für die Materialien, Ihr könnt Euch meiner Zuverlässigkeit gewiss sein, wenn es um den Gefallen gehen sollte. Abmachung ist Abmachung. Und, keine Sorge, ich werde schon die Vernunft walten lassen, in meinem Bestreben, Gerechtigkeit walten zu lassen." Die Betonung auf 'Gerechtigkeit' zeigt unmißverständlich, dass die Karrnatherin von den geheimen Machenschaften in den Reihen der Stadtwache wenig hält.

Mit der Aktenmappe im Rucksack macht sich die Exilantin raschen Schrittes auf den Weg zu ihrer privaten Wohnung, um sich dort in aller Ruhe den Inhalt des Dokuments zu Gemüte zu führen.

[Sensemann]

 Nachdem Hanajima die Akte mit aller Ruhe fertig gelesen hat, spürt sie die frostige Kälte in ihrem Herzen in ihren Kopf steigen.
Zu viele Morde und zu viel Leid sind dank dieser sechs Killer verübt worden.
Es wird Zeit für ihre gerechte Strafen... Die ehemalige Henkerin fängt an zu träumen.
Als Hanajima wieder ihre Gedanken zurück gelangt, werkt sie, dass sie vollkomen verschwitzt ist.
Die Vergangeheit läßt sie nicht ruhen.  

[Sensemann]

 Nikodemus reibt sich gedankenverloren mit seinem linken Daumen und seinem Zeigefinger das Kinn, während er und Mallen durch die stinkenden niederen Gassen von Sharn schreiten.
Die Kondenz-Regen hat hier unten wieder unermütlich eingesetzt und versuch sie durch die Kleidung zu kämpfen.

"Dieser Regen! Mallen, habt ihr Hunger? Ich kenne auf dem Lumpenmarkt einen Stand wo es interessante und exotische Speisen gibt. Außerdem kann man dort gut Informationen sammeln. Jemand von den Goblins schuldet mir noch einen Gefallen. Ihr solltet nur auf Eure habseeligkeiten ein Auge haben und Euch nicht in irgendwelche Rätsel oder Glücksspiele hineinziehen lassen.
Ansonsten auf zum Durasharn-Turm."

[Sensemann]

 CLB-24 und Arthur durchschreiten den Zeremonieraum, welche fast das gesamte Gebäude einnimmt. Unzählige Ölmalereien, rauchende Weihrauchständer, Öllampen und verzierte Holzbänke schmücken diesen schlichten aber atemberaubenden Raum.
Vor dem Altar werden sie verbeugend von einer Person empfangen.
Der Abt, ein graubärtiger Mann in einem tiefblauen Robe, empfängt Arthur gerne und bietet ihm mit einer Handbewegung an, dass Brot mit ihm gemeinsam zu brechen und etwas Wein zu trinken.
Scheinbar ist der Abt stumm oder hat sich ein Schweigegelübte auferlegt.

[Hanajima Guillotin]

 Was für ein perverser Haufen. Es wird mal Zeit, sie und ihre Befreier festzunehmen und in voller Härte über sie zu richten. Das Lesen der Akte hat Hanajima keine gute Laune beschert. Lustlos stärkt sie sich mit einem Apfel, säubert die während des Marsches verunreinigte Rüstung und begibt sich letztendlich zum verabredeten Treffpunkt. An der Pünktlichkeit der Exhenkerin gibt es auch diesmal nichts auszusetzen.

[Mallen ir'Ido]

 "Etwas zu essen könnte nach dem Tag nicht schaden. Vielleicht finden wir mehr raus als bei dem Halsabschneider. Und danke für den Tipp."

Mallen kontrolliert noch einmal den Sitz seiner Ausrüstung und steckt seinen Geldbeutel vorsichtshalber in die Weste.

[Arthur al´Mantragor]

 Arthur bedankt sich mit höflichen Worten bei dem Abt. Da dieser kein wort sagt, kommt der Priester anschließend sofort auf ihr Anliegen zu sprechen. Arthur erzählt dem Abt von den Geschehnissen des letzten Abend, von ihren dürftigen Informationen und ihren Vermutungen. Auch davon, daß einer der Entflohenen ein bekannter Mörder von Priestern der Silbernen Flamme sein soll. Arthur bittet den Abt um weitere Informationen, soweit möglich.

[Sensemann]

 Der Abt klopft Arthur auf die Schulter und zuckt dabei resignierend mit den Eigenen.
Scheinbar hat die Kirche bezüglich dieses Themas nichts Interessantes zu berichten.

[Nikodemus]

 Am Lumpenmarkt angekommen, schaut sich Nikodemus kurz um. Schnell entdeckt er was er gesucht hat und geht auf einen abenteuerlich aussehenden Stand zu. Nikodemus sagte zwar, dieser Stand verkaufe Lebensmittel. Man kann sich aber bei einigen Waren nicht sicher sein, für wen diese Lebensmittel genießbar sind oder waren.

"Seid gegrüßt."

[Mallen ir'Ido]

 Beim Anblick einiger Waren wird Mallen ein wenig übel. Schnell sucht er sich etwas für Menschen geniessbar aussehndes zu essen aus.

"Ich nehme davon etwas. Wieviel bekommt ihr?"

[Sensemann]

 Der pockennarbige Goblin kratz sich über seine Bartstoppeln.
"Ah Nikodemus, wollt ihr einen Teller mit den fritierten Köstlichkeiten aus aller Welt genießen oder was verschafft mir die Ehre?"
Dabei spuckt er prüfend in eine große Pfanne mit alten heißen Fett, ob sie noch heiß genug ist.

[Sensemann]

 Der Goblin schaut nasebohrend Mallen an:
"Für drei Doppelkronen bekommt selbst ihr Mensch soviel ihr nur essen könnt. Ich kann Euch das gewürzte Fleisch empfehlen."


Hanajima Guillotin wartet überpünktlich vor dem vereinbarten Treffpunkt.
Scheinbar haben die letzten Ereignisse, die Bewohner der Gasse in andere Straßen vertrieben.
Doch dies wirkt auf die ehemalige Henkerin aus Karrnath sehr sonderbar.
In diesem Augenblick kommt der gnomische Wachmann auf sie zu. Seine Flüstern ist trotz des Regens sehr deutlich und wirkt spöttisch.


"Und, wie laufen Eure Ermittlungen? Kann mir eigentlich egal sein.
Ihr solltet nur nicht ins Grass beißen.
Denkt nur an den Gefallen, den ihr mir schuldet. Ich habe Dolias Nain, diesem alten ehrlichen Dummkopf gesagt, dass er sich Eurer Hilfe nach dem Urlaub sicher sein kann. Ihr passt gut zusammen."

So schnell wie der Gnom erschienen ist, ist er auch wieder im Schutz des Regens außer Sichtweite gelangt.

[Hanajima Guillotin]

 "Was auch immer, Gnom, ich halte mich an meine Abmachungen. Ob Ihr es für dumm haltet, obliegt Eurer Entscheidung. Gehabt Euch wohl." Doch da ist der kleine Wachmann schon verschwunden.

Obwohl ihr der Regen wenig ausmacht, begibt sich Hanajima dennoch unter die Plane eines Lokals oder ähnlichen Schutz, und wartet auf die restlichen Ermittler. Wer Gerechtigkeit mit Dummheit gleichsetzt, ist schon eine potentielle Gefahr. Was ist das nur für eine Welt, in der ich leben muss? In Gedanken versunken, dennoch instinktiv wachsam, steht die Karrnatherin da, die Hände verschränkt, der Blick von einer tiefen Traurigkeit erfüllt.

[Nikodemus]

 "Schön,dass wir uns mal wieder sehen.
Dieses Wetter und dieser Karneval verderben mir jedoch jegliche Lust auf gute Hausmannskost.
Außerdem ist mein Geldbeutel leerer als mein Magen, denn ich bin so arm wie eine Kirchenmaus.
Um dies zu ändern, möchte ich Euch ein paar Fragen stellen.
Und denkt dran, dass ihr mir noch Antworten schuldig seid.
Also kein Rätselraten.
Aber vielleicht hat mein Verbündeter Mallen Lust auf ein Rätsel?"

[Sensemann]

 Der Goblin wischt sich mit einer Hand den Schweiss von der Stirn, während er mit der anderen Hand weiter in der Nase bohrt.
Anschließend schaut er sich um und überreicht den beiden Menschen zwei dampfende Schüsseln.

"Wenn ihr beide nichts meiner Verwandtschaft erzählt, dann lade ich Euch auf zwei Teller ein. Hier bitte schön. Aufs Haus! Lasst es Euch schmecken.
Anschließend können wir reden. Vielleicht hat Mallen ja Lust und Mut auf ein Rätsel?"


Gerade als Hanajima Guillotin in Gedanken in die Ferne abschweift, stellt sich ein junger Mann, ein Klager, neben sie und lächelt sie an.
Seine Kleidung, die uniform von Cyre, ist runtergekommen und komplett durchnässt.
Der Frust ist diesem markanten Mann ins Gesicht geschrieben.

"Ich hasse dieses Wetter. Ich hasse Sharn, auch wenn es meine Heimat geworden ist."