Mulmaster, Marktplatz
24. Eleint im Jahr der Unbändigen Magie (1372) - mittags
Ein Gröhlen geht durch die dicht gedrängte Menge, als der Henkerswagen in das Gewühl des Marktplatzes fährt. Zwischen mehrstöckigen, grauen Häusern erstreckt sich der ansonsten weite Platz, der jetzt durch die agoraphobische Menge zu schrumpfen scheint. Der Geruch von Schweiss, Vieh und Asche aus vielen Kochfeuer hängt über den Köpfen der Leute. Selbst das salzige Meeresaroma hat seinen Weg vom Hafen her gefunden und vermischt sich zu einem unangenehmen Duft.
Dem Gröhlen folgt faules Gemüse, das dumpf am Gitterwerk des Wagens zerplatzt. Die im Augenblick noch kaum zu erkennende Gestalt im Inneren windet sich und beschirmt sein Gesicht mit schmutzigen Händen.
In der Mitte des Marktplatzes, von der Menge unbehelligt, erhebt sich eine provisorisch errichtete Holzbühne neben deren Richtblock ein verschwitzter Henker wartet. Der geduldige Hühne dessen Antlitz von einer Maske verhüllt ist, stützt sich auf eine erschreckend stumpfe Schlachtaxt, wärend gleich neben ihm ein hagerer Kerl in purpurnen Roben und zerzausten Locken mehrere Schriftrollen sortiert.
Fünf Paar Augen folgen dem Schauspiel nahe der Bühne. Diese Fremden (drei Menschen, ein Wildelf und ein Halbelf), obgleich untereinander nicht vorgestellt, hegen augenscheinlich nur ein nebensächliches Interesse an dem Geschehen. Am Rand des Marktplatzes winkt ein Tavernenschild dessen Aufschrift Ochsengrube vielleicht nicht gerade zur Gemütlichkeit einläd. Der Weg dorthin ist von der Menge versperrt und dürfte sich als recht mühselig erweisen.