In diesem Moment fängt der Fahrstuhl an, sich nach oben zu bewegen. Ohne zu zögern betritt Demandred die Kabine und umfasst seinen valenarischen Doppelkrummsäbel mit beiden Händen.
Meine Ahnen ich flehe euch an. Blickt mit Wohlwollen herab auf euren unwürdigen Nachfahren. Dass meine Aufgaben nicht hier, sondern im weit entfernten Xen`drik liegen ist mir bewusst, doch werde ich auch in dieser euch unwürdigen Aufgabe versuchen, den Ruhm und das Ansehen meines Volkes zu mehren und publik zu machen. Jeder Mensch, jeder Elf und jede Kreatur Balinors soll sich der Taten eures Nachfahren erinnern. Mein Versprechen habe ich bereits gegeben. Mein nächstes Ziel ist der Kontinent der Riesen und Dunkelelfen. Dort, werde ich euch wahren Ruhm und Ehre bringen. Ich erbitte daher eure Hilfe in der schweren Stunde des Kampfes. Lasst meine Hand mit ruhigen Fingern die Klinge meiner Waffe für euch führen. Möge das Blut der Unglückseeligen an ihrer Schneide kleben und das Ruhmesfass meiner Taten füllen. Ehre den Alten, Ehre den Unsterblichen Ahnen. Ehre meinen Vorfahren. Für Valenar und Euch!
Diese Gedanken schießen Demandred durch den Kopf, als der Aufzug sich nach unten bewegt und er sich zum Angriff bereit macht.
Für Balinor!
Ich habe es wenigstens versucht. Kommentiert Hírohenon in Gedanken seinen Versuch, als er noch vor dem Fahrstuhl auf dem Boden liegt.
Langsam rappelt er sich hoch und sieht gerade noch Demandred, Ziv und den Menschen mit dem Fahrstuhl, von dem er heruntergesprungen war, wieder nach unten fahren.
Nun heißt es wieder warten, aber vielleicht schaffen es die drei den Fahrstuhl sofort zu verlassen - untätig rumstehen ist nichts für mich.
Nach ein paar Sekunden, die gereicht haben sollten einen Fuß in die Tür zu stellen, ruft der Druide wieder den Fahrstuhl.
Kavalorn sieht an Bord der wegfliegenden Luftkutsche einen furchtbar entstellten und hässlichen Menschen sitzen, welcher zu ihm blickt.
Sein gesamter Körper und vorallem sein Gesicht ist mit Verbrennungen und Pockennarben überseht. Seine Kleidung wirkt sehr heruntergekommen.
Seine wenigen langen schwarzen Haare auf dem Kopf wirken als wären sie seit dem Krieg nicht mehr gewaschen worden und sein Grinsen wirkt sehr zahnlos wie das einer Krähe.
Er wirft Kavalorn zwei kurze obzöne Gesten entgegen und feuert mit einer leuchtenden Armbrust einen Bolzen zurück in die Golden Dragon auf Ozz.
Der schwarze Bolzen trifft den Leibwächter direkt am Torso und brennt sich sonderbar tief in Ozz hinein. Rauch steigt aus der Wunde auf und Ozz bemerkt wie ihn der Bolzen schwächt.
Hírohenon hört hinter sich unzählige schnelle schwere Schritte. Als er sich umdreht sieht er einige Stadtwachen in roten Umhängen bzw. mit einem schwarzen Buch als Symbol auf ihrem Mantel, welche ihn umstellen. Mehrfach dringt ein Satz in sein Ohr:
"Waffe fallen lassen und auf den Boden legen!"
Ich könnte kämpfen. Ich könnte den Fahrstuhlschacht runter springen und mehrere "Verbündete der Natur" gegen die Männer schicken. Doch würde meine Helfer sicher kaum ausreichen, um am Ende all meine Gegner auszuschalten. Außerdem könnte es sein, dass sie auf unsere Seite. Denkt Hírohenon und entscheidet sich doch dafür aufzugeben.
Doch seine Kampfgefährten vergisst er nicht. Er muss wenigstens versuchen, mehrere der Männer dazu zu überreden, nach unten in den Kampf zu gehen. Wenn er Pech hat, würde er Demandred und den anderen zusätzliche Feinde schicken, wenn er Glück hat, können die rotrobigen Männer, welche vielleicht unten in den Kampf eingreifen, die entscheidende Hilfe sein, welche er selbst hätte versucht auszumachen.
Langsam bewegt sich der Druide zu Boden, er geht erst in die Knie und stützt sich dann auf die Hände - in der rechten hat er noch immer sein Schwert. Währenddessen spricht der Druide zu den Männern in den roten Roben und meint: "Dort unten tobt ein Kampf zwischen jenen, welche das Schiff zerstören wollen und meinen Gefährten, welche die Gäste retten wollen. Einer meiner Gefährten gehört zur Flamme. Ein gewisser Kavalorn." Hírohenon schiebt, während er versucht die Autorität der Flamme seinen Gegenüber als Argument vorsetzt, seinen Säbel beiseite und beginnt nun sich auf seinem Bauch zu legen. "Ich wäre euch dankbar, wenn ihr ihnen zu Hilfe kämet und mich vielleicht auch kämpfen lassen würdet. Dort unten muss neben zwei Kriegsgeschmiedeten, welche zu Kavalorn gehören, ein dritter sein, welcher die Wachen geschlachtet hat. Sowie ein Magiewirker - so vermute ich zumindest.
Sie hatten eine Bombe installiert, welche die Golden Dragon zum kentern bringen sollte."
Noch immer zu den Wachen aufschauend - sofern der Druide dies noch kann und die Wachen noch nicht alle nun auf ihm liegen – wartet, auf dem Bauch liegend, ab. Er hofft, dass die Männer auf der Seite der Gäste sind und nicht die nächste Gruppe von Mördern, welche sich auf der Golden Dragon versuchen. Sollten sie wirklich zu Hilfe kommen, so hofft er weiterhin, dass sie bald zur Vernunft kommen und nach unten gehen und im Kampf helfen – Hírohenon werden sie kaum soweit trauen, als das sie ihn alleine nach unten schicken würden.
"Hütet Eure Zunge, Elf! Wir klären den Rest nachher." der Wandler drückt Hírohenon seinen Stiefel ins Gesicht, während ungefähr zehn weitere Stadtwachen auf den Aufzug warten, welcher sich gerade auf dem Weg nach unten befindet.
Der Druide dreht seine Kopf unter dem Stiefel, des großen Heldens, weg und versucht zu verhindern, dass weiterhin, dass er überhaupt den Dreck von Sham ins Gesicht gedrückt bekommt - zur Not würde er sich unter dem Gestaltwandler auch wegrollen.
Sehr schön. Diese Idioten sind wirklich auf unserer Seite. Denkt Hírohenon währenddessen. Allein, dass er die zwei Sätze denken kann, spricht dafür, dass die rotrobigen Männer unsere Verbündeten sind - wären sie Feinde, wäre ich tot. Ich weiß nur nicht, ob mich das beruhigen soll.
Und das wirst du hoffentlich noch bereuen.
Einfacher als gedacht...wieso kam vorher keiner auf die Idee?
Gerade noch rechtzeitig schafft es Ozz vor der offenen Luke abzubremsen, sonst wäre er Kray doch noch gefolgt. Eine große Welle der Erleichterung kommt über den Kriegsgeschmiedeten, als er die letzten Sekunden Revue passieren lässt. Wir haben ihn überlebt!
Ruckartig dreht sich Ozz um: "Sir Kavalorn, geht es euch gut?" Voller Sorge um seinen Schützling bewegt er sich auf den Paladin zu. Fast sieht es so aus, als ob er um einige Centimeter geschrumpft ist, vor lauter Scham.Wenn er tot ist, habe ich versagt...jämmerlich versagt! Dann kann ich auch gleich noch diesen komischen Menschen namens Derrick umbringen...und dann mich selbst.
Wenige Sekunden später steht Ozz neben dem Paladin und stellt erleichtert fest, dass dieser zwar schwer angeschlagen, aber bei Bewusstsein ist. Schnell verfällt der Söldner wieder in seine ihm antrainierte Routine:"Exekution erfolgreich...erwarte weitere Befehle"
Doch Kavalorn blickt geistesabwesend am Kriegsgeschmiedeten vorbei. Irgendetwas scheint seine Aufmerksamkeit voll und ganz zu fesseln und so folgt Ozz seinem Blick.
Just in diesem Augenblick wird die Kampfmaschine auch schon von einem Bolzen getroffen, der von einer Himmelskutsche abgeschossen wurde. Brennt...ungewöhnlich...sollte ich einem Magie-Schmied zeigen...bei Gelegenheit.