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Autor Thema: Kapitel 1 - Naokos Reise  (Gelesen 15518 mal)

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Naoko

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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #75 am: 12.08.2006, 01:07:41 »
Naoko erwachte schwer atmend. Es war noch dunkel in seinem Zimmer. Erst nach einigen Augenblicken hatte er realisiert, wo er sich befand. Er wartete bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen.

Leise stieg er aus dem Bett, sah aus dem Fenster und betrachtete den Himmel. Es war kurz vor Sonnenaufgang. Gedankenverloren massierte Naoko einige schmerzende Muskeln, dort wo seine Rüstung etwas zu lange in die Haut gedrückt hatte.

Er begann, auf und ab zu gehen und versuchte, sich die Bilder aus seiner Vision nochmals ins Gedächtnis zurück zu rufen. Sie schienen ihm den Weg zu weisen doch kündeten sie unmissverständlich auch von der Gefahr, die am Ende dieses Weges auf ihn warten mochte.

Er würde gut vorbereitet sein müssen. Und er durfte nicht noch mehr Zeit verlieren.

Er setzte sich im Schneidersitz auf das Bett, schloss die Augen und vollführte jenes vertraute geistige Ritual, welches sein Bewusstsein hinübergleiten ließ in die Geisterwelt.

Die Geister in diesem Teil Torils waren ihm zum größten Teil fremd. Nur wenige hatten Naoko bis hier hin begleitet. Unter ihnen der Bär und der Adler, die immer noch über ihn wachten. Naoko dankte ihnen und bat den großen Adler um einen Schnelligkeitszauber für das Pony um die anstehende Reise etwas zu beschleunigen.

Als der Morgen graute, verließ Naoko sein Zimmer und verabschiedete sich bei einem raschen Frühstück von Jern, dem er nochmal herzlich für die Gastfreundschaft dankte.

Wenig später wurde Naoko auch sein Pony wieder gebracht. Er begrüßte es ehrfurchtsvoll und legte ihm behutsam eine Hand auf die Stirn während er den vorbereiteten Zauber intonierte. "Mögen deine Hufe uns tragen, so schnell wie der Wind weht."

ooc: Traveler's Mount (CDiv)
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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #76 am: 12.08.2006, 14:37:37 »
Die nächste Stunde verlief wie im Fluge. Naokos Zauber schien dem Pony nahezu Flügel verliehen zu haben, denn auch ohne dass er es besonders antrieb, bewegte es sich wesentlich schneller, als es das auf dem Weg nach Distel getan hatte.

Naoko folgte dem Weg, wobei er, eingedenk der Warnung Jerns, die am Wegesrand stehenden Büsche besonders im Auge hielt, um mögliche Feinde entdecken zu können, bevor diese ihn überraschten.

Fast hätte er das Loch im Boden übersehen, und nur mit Mühe konnte er das Pony zum Stehen bringen. Naoko stieg ab und betrachtete die Grube. Offenbar war sie künstlich ausgehoben worden, aber falls sie als Falle gedacht war, stellte sich die Frage, wieso sie nicht abgedeckt worden war.

Naoko

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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #77 am: 13.08.2006, 09:53:33 »
Misstrauisch beäugte Naoko die Umgebung und das Loch. Wahrscheinlich wurde der Erbauer der Falle gestört. Naoko konnte es egal sein.

Er sattelte wieder auf und setzte seinen Weg fort.
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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #78 am: 16.08.2006, 23:38:08 »
Es begann zu dunkeln, als Naokos Blick von einem mit dem Bauch nach oben am Rand des Flusses treibenden Fisch gefangen genommen wurde. In seiner Heimat verhiess so etwas für gewöhnlich Gefahr und so trieb er sein Pony zu der Stelle, um sie sich genauer zu betrachten. Ihm fiel sofort der ölige Schleier und der Gestank nach Verwesung  auf und ein Blick zu Boden machte ihm auch klar, warum. Irgendjemand musste eine ganze Menge Abfall und Fäkalien an dieser Stelle in den Fluß geworfen haben, ohne sich auch nur im geringsten darüber Gedanken gemacht zu haben, dass er damit das kostbare Nass ungeniessbar mache. Oder sogar giftig. Ein Wunder, dass die Menschen in Distel davon nichts abbekommen hatten, das hätte auch gut und gerne üble Folgen für die Dorfbewohner haben können.

Mit diesem Gedanken richtete sich Naoko wieder auf seinem Pony auf...und stutzte. Der Waldrand kam ihm sonderbar bekannt vor. Die Art und Weise, wie die Bäume zusammenstanden, als wäre er schon einmal hier gewesen.

Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Traum! In ihm war er hier gewesen, nachdem er durch den Wald gelaufen war. Sollte hier sich das Depot befinden, von dem der Baron gesprochen hatte?

Der Halbling suchte mit seinem Blick den Waldrand ab, bis er die Stelle gefunden hatte, an der in seinem Traum der Fuchs hinein gelaufen war. Langsam ritt er näher, und tatsächlich erkannte er hinter dem Gebüsch einen Pfad, der in den Wald hinein führte.

Naoko

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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #79 am: 17.08.2006, 00:00:56 »
Das musste es sein. Naoko war erleichtert. Er dankte dem Fuchs für die Eingebung und wandte sich wieder dem Pony zu um weiterzureiten. Der Zauber hatte mittlerweile aufgehört zu wirken und Naoko hatte ihn bisher nicht noch ein weiteres Mal angewandt.

Naoko versuchte abzuschätzen, wie gut das Pony auf dem Waldpfad vorankommen würde und ging ein paar Schritte in den Wald hinein. Ein bisschen mulmig war ihm schon zumute. Er wusste nichts über diesen Wald. Welche Gefahren mochten hier auf ihn lauern?

Er machte ein paar Schritte ins Unterholz und nutzte die letzten Strahlen der Abendsonne um sich die Vegetation ein bisschen näher anzuschauen. Er schien Ausschau nach einer bestimmten Pflanzenart zu halten.

"Vielleicht gibt es hier ja sogar..."
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Naoko

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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #80 am: 17.08.2006, 12:35:33 »
Es dauerte knapp 10 Minuten bis Naoko endlich fand, was er suchte. Es war eine unscheinbare, silbrig-grüne Pflanze. Behutsam durchtrennte Naoko den zähen Stiel und nahm die Pflanze an sich. Dann eilte er rasch zurück zum Weg, wo er sein Pony an einen Baum gebunden hatte.

"Entschuldige, dass du so lange warten musstest, mein Freund." Naoko tätschelte das treue Tier liebevoll an der Schulter. "Aber das hier", Naoko schaute auf das Kraut in seiner Hand, "wird unsere Weiterreise dafür um so schneller gestalten."

Zum zweiten Mal an diesem Tag intonierte Naoko jenen Zauber, der ihm zu Beginn der Reise schon so gute Dienste erwiesen hatte. Während er die magischen Worte sprach und die entsprechenden Gesten vollführte, begann sich die silbrige Pflanze langsam in Nichts aufzulösen und verlieh dem Zauber dadurch mehr Macht.

Dann band Naoko das Pony los, stieg in den Sattel und preschte los.

Die Bäume flogen nahezu an ihnen vorbei als der Halbling und sein magisch beflügeltes Pony über den schattigen Waldpfad eilten. "Führe uns, Nachtfuchs. Weise uns den Weg."
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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #81 am: 19.08.2006, 21:16:29 »
Eine halbe Stunde später war es bereits so dunkel geworden, dass man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Am Rande einer Lichtung beschloss Naoko daher, zu rasten, um sein Pony nicht der Gefahr einer Verletzung auszusetzen. Geschickt schlang er dem Tier ein paar Lederriemen so um die Beine, dass es nicht weglaufen konnte, aber dennoch Bewegungsfreiheit genug hatte, um sich am taunassen Gras der Lichtung zu laben, falls ihm danach gelüstete.
   Naoko selbst nahm nur wenig zu sich. Er war es eigentlich gewöhnt, lange Strecken zu Fuß zurück zu legen, die Fortbewegung auf einem Reittier hatte ihn daher nicht besonders viel Energie gekostet. Dennoch schmerzten ihn die Glieder, und so viel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Am Depot, 11.Eleint des Jahres 1373 DR, dem Jahre der abtrünnigen Drachen

Naoko wurde durch ein Schnauben seines Ponys aus dem Schlaf gerissen. Er hob den Kopf und sah durch die Schleier der Müdigkeit hindurch zwei schemenhafte Gestalten auf sich zukommen. Bevor er reagieren konnte, spürte er eine Speerspitze an seinem Hals.

Macht keine falsche Bewegung. Dann geschieht Euch nichts. Ihr werdet mitkommen, ich kenne ein paar Leute, die sicher sehr gespannt darauf sein, werden, was Ihr hier zu suchen habt. Los, aufstehen.

Während Naoko sich langsam aufraffte, erkannte er, wen er vor sich hatte. Es handelte sich um zwei Goblins, von denen der eine, der mit dem Speer, ihn offen feindselig anstarrte, während der andere, der der Sprecher gewesen war, ihn zwar misstrauisch, aber auch mit einer gehörigen Portion Neugier betrachtete.

Da Ihr sicher nicht durch Zufall hierhergekommen seid, könnt Ihr uns genausogut zu Eurem eigentlichen Ziel begleiten.

Der Goblin grinste humorlos.

Wir wohnen übrigens da, auch wenn ich nicht glaube, dass Ihr uns besuchen wolltet. Aber das könnt Ihr drinnen erklären, dann müsst Ihr nicht alles zweimal sagen. Also auf gehts.

Er schnatterte irgendetwas für Naoko unverständliches zu seinem Kumpanen. Der Stoß mit dem Speerschaft, der Naoko ein paar Schritte nach vorne trieb, war nicht im mindesten misszuverstehen. Offenbar wollten die Goblins ihn zu dem Hügel bringen, der sich vor ihnen erhob.

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Kapitel 1 - Naokos Reise
« Antwort #82 am: 19.08.2006, 23:21:10 »
[ooc] Sry, wenn ich deine Reaktion nicht abwarte, aber die Vorlage von Yuki wollte ich gerne nutzen. Deinen nächsten Post könntest du also schon im Hauptthread machen, dann mach ich hier zu.[/ooc]

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