Jaruk wirkt leicht angefressen, als er seine schöne Krone im Beutel Simons verschwinden sieht, doch er ist ein hinreichend guter Sportsmann, dass er den Verlust verkraftet, seine Würfel zu seinem Nachbarn Bertram hinüberschiebt und antwortet: "Da gibt es nichts zu verschweigen und noch weniger zu erzählen. Soldaten sind wir, Hausmacht der Freys - unser Leben besteht nur aus Training, Zolldienst, gelegentlich ein wenig Steuern eintreiben bei aufsässigen Bauern, selten eine Reise in die Stadt..."
Das Gespräch plätschert sacht vor sich hin, und während draussen vor dem Fenster die Sonne ihr Tagewerk beendet und die Landschaft in Dunkelheit taucht spielen die Zecher mit sehr wechselvollem Erfolg weiter - keine Seite gwinnt wirklich, und so kommen auch keine schlechten Gefühle auf, Simon scheint sogar bis zu einem gewissen Grade in die Gemeinschaft aufgenommen.
Es ist schon spät, Jular schickt sein Licht schon durch die südlichen Fenster, und auch Julon steht am Himmel, als weitere Reisende bei der Herberge ankommen. Das stolpernde Klappern der Hufe mehrerer Pferde ist weit durch die Nacht und die weitgeöffneten Fenster zu hören - es nähert sich entlang der Königsstrasse, wird langsamer - und verstummt schliesslich direkt vor des Eibenhains.
Scheppernd steigen die Reiter ab, die Tür öffnet sich, und eine einzelne Gestalt wirft einen langen Schatten, scharf umrandet von dem blassen Licht Julars, in den Schankraum. Der Mann betritt den Raum - eine grosse Gestalt in einem Kettenhemd, dessen Klingeln durch die Stille, die sich im Raum ausgebreitet hat noch verstärkt wird, mit Kettenhosen und stahlverstärkten Reitstiefeln, mit einem schwarzlackierten schweren Schild am rechten Arm und einem langen Schwert an der Hüfte. Das Gesicht wird allerdings durch die hochgeschlagene Kapuze eines schwarzen, langen Mantels verdeckt.
Der Fremde geht mit schweren, erschöpften Schritten in den Raum hinein, bewegt sich langsam auf die Theke zu - und als das Licht der Lampen, die auf den besetzten Tischen brennen ihn erreicht zeigt sich, dass er offensichtlich vor nicht langer Zeit im Kampf war. Die hastig gemalte schwarze Farbe auf dem Schild ist zerschrammt, zeigt Spuren des roten und goldenen Untergrunds - das Kettenhemd ist stellenweise zerrissen, der Mantel von Schwertstreichen zerfetzt. Und auch wenn er es zu verbergen sucht, so erkennen die Kampferfahrenen unter den Zechern doch, dass er das linke Bein leicht nachzieht.
Doch die Neugier, die die meisten der anwesenden plagt wird nicht gestillt: Der Fremde durchquert den Raum, ohne anzuhalten, und wechselt mit dem Wirt einige stille Worte, ohne dass die eifrig lauschenden Zuhörer etwas verstehen könnten.