Die Gruppe erreicht schließlich den Wald, als die Sonne schon deutlche Anstalten macht unterzugehen und die vor dem Wald verstreut stehenden Bäume lange Schatten auf den lehmigen Boden malen. Die eigentliche Waldkante ist eine scharf gezogene Linie, hinter der Eichen- und vereinzelte Birkenstämme emporragen, dorniges Unterholz kleine Inseln bildet, zwischen denen aber immer Korridore laufen, die ein Fortkommen ermöglichen, und die Spuren der wilden und der nicht ganz so wilden Schweine allgegenwärtig sind. Im Wald ist es schattig, und schon bald ist es so dunkel, dass es sich als einfacher erweist, abzusitzen und die Pferde zu führen, als ständig den nach den Reisenden greifenden Ästen ausweichen zu müssen.
Glücklicherweise findet die Gruppe schon bald einen Rastplatz, der ihnen vielversprechend erscheint. Eine Lichtung mit 30 Schritt Durchmesser, an deren einer Seite ein leise plätschernder Bach in einem viel zu breiten Bett entlangläuft, um in einem entengrützigen Tümpel zu landen - das Wasser läuft zwar noch, doch der Tümpel ist flach, viel zu flach, und das weiterführende Bachbett ist, nach dem vertrockneten, rissigen Lehm, der es bedeckt zu urteilen schon seit einiger Zeit, bar jeden Wassers. Nichtsdestoweniger findet sich an dem Bach eine kleine Matte grünen Grases, das Nahrung für die verschwitzten Pferde verspricht.
An drei Seiten ist die Lichtung mit dichtem, dornigem Unterholz umgeben, das verhindert, dass ein Lagerfeuer weit über die Ebene strahlt, gleichzeitig ist die Lichtung so groß, dass ein erfolgreiches Anschleichen unwahrscheinlich erscheint.
Kaum angekommen sitzen Ruomir und seine Knappen ab. Der eine Knappe beginnt sofort routiniert, sich um die Pferde zu kümmern - der andere zögert kurz, macht Anstalten, sich einfach fallen zu lassen, doch nach einem scharfen, zurechtweisenden Blick des schwarzgekleideten Ritters fängt er ungeschickt an, seinem Kollegen zu helfen und die dampfenden Rösser mit der Satteldecke trockenzureiben. Die Tiere lassen sich alles geduldig gefalllen, doch kaum ist der Knappe mit einem von ihnen fertig und lässt den Zügel los, zieht es sie zu dem Bach, und sie beginnen, in großen Zügen zu saufen.
Ruomir greift sich kurz an das Kreuz und reckt sich, doch er rührt zunächst keinen Finger, dem beiden Jungen zu helfen, sondern wendet sich an die Gruppe: "Was meint Ihr, können wir hier bleiben; wie regeln wir die Wachen, und", er deutet auf den eingeschüchtert auf seinem Pferd sitzenden Gefangenen, "was wollt Ihr mit ihm machen?"