Der hagere Mann schüttelt kurz seinen Kopf und wendet seinen Blick von den Vögel wieder ab Richtung Derrik. Dabei kratz er sich verlegen mit seinen dünnen Fingern am Kopf.
"Oh entschuldigt, meine kleinen Freunde lenken mich so schnell immer ab. Ich wünschte manchmal ihre wäre einer von ihnen. Ich heisse Gunter Hegerin, Schriftsteller und Buchhändler aus Sharn. Ich bin auf Geschäftsreise. Ich möchte ein paar kostbare Bücher ersteigern. Hoffentlich erkranke ich nicht an einer der Tropenkrankheiten in Stromreach. Und was macht ihr in Xen'drick, Derrik aus Cyre?"
Dabei setz er sich freundlich neben Derrik und bemerkt das Buch.
"Oh, ihr schreibt auch! Wie schön!"
Der Mann in der Kleidung eines ranghohen adeligen Soldaten beginnt die Fäuste zu ballen und sein Gesicht ist wutentbrannt rot, in Falten gelegt und Adern werden sichtbar, trotz seiner langen Haare.
Mit einer zornigen Stimme und einem kalten Blick, was untypisch für Menschen aus Lharzaar wendet er sich kurz zu Ozz, während er zu seinen vier Männern in den Aufzug steigt.
"Cyre? Gleich zerbricht eine Scheibe Khybers! Dieser Blecheimer betet wohl den Spötter an. Oder er weiß echt nicht, wen er vor sich hat... das wird er noch eines Tages bereuhen. Na kommt Männer, lasst uns aber erstmal etwas Hochprozentiges Trinken gehen und Gold im Kasino verbraten, Aye? Ich habe gehört ihr gibt es in Amoniak eingelegte Schlangeneier zu essen. Hoffentlich sind auch ein paar Damen an Bord, oder Männer?"
Sein Gesicht wirkt dabei wieder sonderbar emotionslos wie das von Ozz und seine Augen sonderbar kalt.
"Aye Aye, Seebar..."in diesem Moment hat sich der Aufzug bereits geschlossen.
Ziv, welche sich gerade von einem Goblin dunkelen Gewändern einen aundairischen Eiswein hat bringen lassen und es sich an einem Tisch im Kasino bequem gemacht hat, ist verwundert, dass man hier auf dem Schiff nichts mehr vom gestrigen Anschlag erkennen kann. Da bemerkt sie wie eine Hand von Hinten an der Schulter packt. Es ist Halas Martain. Seine Stimme klingt wie immer übel gelaunt und abweisend, jedoch etwas besorgt.
"Ziv, was zur Furie war hier gestern los? Ich hab von Euch in der Zeitung gelesen. Meinen Respekt.
Aber seid wann arbeitet ihr den mit Mitglieder der Silbernen Flamme zusammen? Seid ihr wahnsinnig? Und warum sind sie alle hier? Wegen mir etwa?"
In diesem Moment erreichen fünf weitere Menschen das Kasino. Sie machen lauthals Witze über Kriegsknechte.
Als Ziv wieder zu Halas schaut, ist er verschwunden.
Ziv blickt die fünf Männer wieder an, wobei sie bemerkt wie einer sie anzwinkert.
Es ist der Einzige, welcher scheinbar aus Breland und nicht vom anderen Ende der Welt kommt. Jedoch auch sein charismatisches Gesicht hat schon länger kein Wasser oder eine Rasierklinge gesehen. Er sortiert mit seinen Händen seine Haare kurz und setzt sich mit seinen Leuten an einen Spielttisch zum Kartenspielen.
Ein Halbelf mit der Kleidung eines Boten setzt sich ebenfalls zu ihnen, während Tarla, eine Mitarbeiterin des Kasinos die Karten verteilt.
Beide Paladine stehen trotz ihrer prunkvollen schweren Ritterrüstung und ihren großen Stahlschilden am Rücken, welche mit dem Zeichen der Flamme verziert sind, ruckartig von ihren Stühlen vor dem Gemach des Kardinals auf, als sie Kavalorn bemerken.
Ihre Hände ruhen dabei auf den Griffen ihrer Schwerter, welche ebenfalls das Zeichen der Flamme tragen.
"Mein Name ist Dame Hollia Keln, Leibwächterin und Paladin des Kardinals Bethenade.
Die Flamme möge mich auf all meinen Wegen schützen und segnen."entgegnet die kurzhaarige Frau mit den großen Augen und dem ernsten Blick als könnte sie niemals Lachen.
Neben ihr eröffnet der leicht grauhaarige junge Mann den Dialog. Seine grauen Augen, ein Merkmal von Menschen aus Thrane mit reinen Blut, strahlen vor Stolz.
"Ich bin Sir Gedavin Brant! Ritter der Silbernen Flamme. Bei der heiligen Flamme, nennt mir Euren Namen und Euren Rang!"
Doch in diesem Moment ist ein sonderbares kurzen Lachen zu hören, was sich anhört wie ein Mischung aus Gurgeln und Husten und jedes weitere Gespräch unterbricht.
Skarad, der untote rotäugige Anführer der Leibwachen von Botschafter Avadarrn, lehnt zehn Meter weiter elegant an eine Wand, obwohl seine Knochen und seine Haut schwer unter seiner Ausrüstung zu leiden haben. Wie er so leise dort hingelangt ist, bleibt ein Rätzel. Er hustet kurz und ganz wenig schwarzes Blut wird sichtbar.
Dabei putzt er obligatorisch seine Fingernägel, welche noch vorhanden sind mit einem Messer.
Die roten Augenhöhlen flackern kurz auf und der Schädel des Krieges scheint kurz so als würde er grinsen.
"Drei Paladine auf einem Streich. Soviel Glück hab ich schon seit dem Krieg bei der Schlacht um Lake Cyre nicht mehr erfahren.
Schade nur, dass die Botschafter friedliche Absichten haben und einen Friedensvertrag aushandeln wollen. Dann werde ich mein Schwert wohl nur noch valenarisches Blut kosten lassen dürfen.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich bin übrigens Skarad. Noch einen schönen Abend und erholsame Träume."
Die Stimme hört sich dabei an als würde jemand dabei erwürgt werden oder ersticken.
Dabei steckt das Skelett blitzschnell seinen Dolch wieder weg und zieht dafür ruckartig sein mächtiges Schwert kurz halb blank aus der Scheide und steckt es anschließend wieder weg, als er sich umdreht und sich wieder entfernt.
Die Sonne geht unter und es sieht aus als würde sie im Meer ertrinken. Sharn ist nur noch mit guten Augen in der Ferne erkennbar und ein lauwarmer Wind legt sich über die Nacht.