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Autor Thema: [IC] Für Stadt und Freiheit  (Gelesen 42030 mal)

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Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #240 am: 17.01.2007, 23:14:41 »
Schweren Atems stürmt Ein um ein Haar an dem Gefallenen vorüber, kann die Metallmassen erst im letzten Moment aufhalten.
"Nur einer?", schnaubt er ungläubig und fixiert den Gefallenen. Er fühlt, wie ihn der Rausch der erwarteten Schlacht ungesättigt wieder verlässt. Ich komme wieder. Sei sicher.
Er ringt nach Atem und lehnt sich an die Gebäudewand. Sofort knickt ihm das Bein weg und er rutscht hilflos an der Wand herunter ins Gras. Er muss es überanstrengt haben.
Als er im Ringen nach Atem endlich Zeit findet, die entgeisterten Gesichter und flüsternden Stimmen der Soldaten zu bemerken, zweifelt er. So würden sie nicht stehen, hätten sie einen gewöhnlichen Feind erschossen.
Die Kette behält er noch in der gespannten Faust und blickt sich nach den Gesprächspartnern von eben um. Tor und Verräter nannte man ihn... Sicher einer, der für einen prallen Geldbeutel zum feindlichen Heer übergerannt ist.

Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #241 am: 17.01.2007, 23:35:56 »
Auch Gallasal ist gerade noch rechtzeitig für die letzten Worte Borthar's bei der Gruppe eingetroffen, hat er doch den Fingerzeig Ank's nicht mitbekommen. Betreten steht er jetzt zwischen den Anderen:"Kann mir das jemand erklären, ihr kanntet ihn länger. Und was meinte er mit 'es ist in unserem Hirn'?"
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #242 am: 18.01.2007, 01:16:43 »
Ank schüttelt nur den Kopf.  Dieser ganze Feldzug dient keineswegs dem Zweck, Geheimnissen, die sie gerne enthüllen würde, näherzukommen, im Gegenteil, das Dunkel der Unwissenheit verdichtet sich eher.
"Ihr solltet Euch von Eurer Verletzung zunächst erholen. Wenn ein *wirklicher* Angriff stattfindet, bekommen wir es sicherlich früh genug mit," spricht sie unerwartet zum Neuankömmling; ihr Akzent tritt dabei deutlich zu Tage.
Nachdem sie Ein, wie er an der Wand lehnt, kurz gemustert hat, dreht sich die Untote wieder der ratlosen Runde zu, die sich um Borthars Leiche versammelt hat. "Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was er gemeint haben kann - ich vermag nicht zu wissen, ob es der Fieberwahn des nahenden Todes war, der die Sicht verschleiert, oder die Einsicht, die ein Blick in Osiris' Antlitz verleihen mag."

Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #243 am: 18.01.2007, 06:58:53 »
"Ja, wie dumm von mir", gibt er gedankenverloren zu, und legt einen Hauch von unnötigem Pathos hinein, der den Satz ironisch klingen lässt. "Ich werde einen Platz an den Feuern suchen. Ihr seid auch willkommen. Vielleicht erzählt ihr mir später etwas mehr über diesen armen Tropf."
Mit diesen Worten erhebt er sich langsam und humpelt davon, in Richtung Eingang. Bestimmt ist es besser, sie eine Weile allein zu lassen. Wenn sie erzählen möchten, werden sie es nachher tun.
Er betritt auf der Suche nach Trank, Speise und einer wärmenden Flamme das Gehöft, sich durch fassungslos starrende Männer den Weg bahnend.

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #244 am: 18.01.2007, 17:30:58 »
Während sich die Lage auf dem Hof allmählich wieder beruhigt schwärmen zehn der Bogenschützen nichtsdestotrotz in Richtung Wäldchen aus um dort nach dem Rechten zu sehen. Einer der zurückgebliebenen Soldaten blickt ohne besondere Anteilnahme erst auf den toten Borthar und dann in die Runde der Söldner.
"War also einer von Euch? Dumm gelaufen, was?"

Ein begibt sich währenddessen hinter ein paar Gerlethern die genervt etwas von "scheiß Fehlalarm" grummeln in das Gesindehaus welches nicht ganz so überbelegt ist wie das Hauptgebäude um sich dort nach einer Stärkung umzusehen.
Im Inneren des karg eingerichteten Hauses lungern überall Soldaten herum welche sich an kleinen, auf dem gestampften Lehmboden entzündeten Holzfeuern wärmen, Verpflegung fassen oder lautstark würfeln.
Mosaic - The Flowers of Montezuma: culture clash in colonial Mexico

Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #245 am: 18.01.2007, 18:27:39 »
Ein findet, dass es Zeit wird, seine Pflicht zu tun. Am Besten nun, bevor sich die Unruhe wieder legt und er die Gemüter zu sehr erschüttert.
Hört her, Krieger!“, ruft er mit voller Stimme, um sich Gehör im ganzen Raum zu verschaffen, während er hereinhumpelt, bewusst etwas leidender, als ihm eigentlich dank der Versorgung wieder möglich. „Unsere Stellung am westlichen Rande des Rabenforsts ist gefallen, die Feinde sind womöglich schon auf dem Vormarsch! Ich bin einer der letzten Überlebenden und tue euch Kunde über die Niederlage, die vollendet war. Wenn es euch nichts ausficht, dann schürt doch für mich und einige Gefährten ein Feuer und legt etwas Kost zurecht.
Damit humpelt er, sein Schauspiel verringernd, hinein.

Brandon

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #246 am: 20.01.2007, 13:28:03 »
"Requiescas in pacem! In vitam, pacem non cognoscevis..." denkt Brandon auf hesetisch, während er sich abwendet und die respektlose Bemerkung des fremden Soldaten ignoriert. Ja, ein Fehlalarm war es wohl, aber für wen?

Seinem Gesicht sind die melancholischen Gedanken jedoch nicht anzumerken. Zurück in dem Lager sucht er sein Pferd Steppenwolf auf, das zusammen mit einigen anderen privaten Reittieren im Vorratstross, der früher am Tag gestartet war, hergebracht worden ist.

Sorgfältig kümmert er sich darum, dass das Tier so gut, wie es in einem provisorischen Feldlager eben möglich ist  untergebracht wird und striegelt es persönlich und gründlich. Ein wenig zu gründlich - Wer ihn kennt könnte erkennen, dass er seine Hände allein arbeiten lässt, während er über seine kurze Bekanntschaft mit Borthar nachdenkt.

Schließlich, das Fell des Tieres ist schon ordentlich wie kaum je zuvor und glänzt im Licht der inzwischen entflammten Lagerfeuer, lässt er von ihm ab. Er kontrolliert noch kurz, dass der Sattel ordentlich gefettet und Gepäck gut verstaut ist, dass gesellt er sich wieder zu seiner Rotte, die mittlerweile einen Platz an einem Feuer ergattert hat. Missmutig schaut er über die würfelnde und lautstark essende Menge anderer Soldaten - dann setzt er sich. Nach einem weiteren Blick in die Runde fragt er: "Gibt es schon etwas zu essen?"
Die Götter helfen dem, der sich selbst zu helfen weiß.

Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #247 am: 20.01.2007, 21:58:52 »
Da es Ank nicht einleuchtet, warum sie noch länger bei Borthars Leiche verweilen soll, zieht sie sich wieder zum Lagerfeuer der Rotte zurück. "So meinte ich das weniger," ruft sie noch dem sich entfernden Ein nach, ohne jedoch sonderlich die Stimme zu erheben.

Die Kemeterin setzt sich etwas abseits von Feuer, außerhalb des hell beschienen Bereichs - erstens ist ihr nicht nach sehr viel Licht zumute, zweitens weiß sie sehr wohl um die leichte Entflammbarkeit ihrer ölgetränkten Bandagen. "Pekhari, meinst du nicht, du solltest dich ein wenig stärken?," schaut die Mumie zum gepanzerten Priester hoch. Sie hofft, dass ihre eigene "Appetitlosigkeit" nicht so sehr auffällt, was aber nach dem Vorfall soeben eigentlich nicht absonderlich wirken dürfte.

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #248 am: 21.01.2007, 12:06:38 »
Die Luft in dem Raum der früher wohl gleichzeitig als Heuschober und Gesindeschlafraum gedient hat, ist sticktig und vom Rauch der kleinen Feuer, welcher nur durch die geöffnete rückwärtige Scheunentür und einigen, offensichtlich von den Soldaten selbst geöffneten, Löchern unter dem Dach abziehen kann.

Die Rotte, welche sich bei Ein wieder zusammenfindet, hat dank dem tragischen Leutnants ein paar Teller erstaunlich reichhaltigen Eintops und einen Platz an einem guten, direkt neben der belüftetenden Scheunentür gelegenen, Feuerchens ergattern können.

Auf Holzblöcken sitzen dort bereits zwei weitere Soldaten Gerleths, wenn auch nicht mehr in Helm und Harnisch sondern in der derben, braunen Feldkleidung.
Beide, der kräftige Kahlkopf mit dem Stiernacken und der drahtige Große mit wachen Augen, scheinen schon den ein oder anderen Dreskener von vorn gesehen zu haben und gehören vermutlich zu einem der Unterstützungstrupps - Pikeniere oder großschwertgeübte Doppelmeister schätzt Brandon - die hier auf ihre (gerade eingetroffene) Kompanie gewartet hatten.
Sie grüßen die Landsknechte nur flüchtig da sie gerade in ein angeregtes Gespräch vertieft sind.

"Drauf geschissen!" meint der Stiernacken laut.
"Diese alten Moorleichen im Rat haben doch auch keine Ahnung, das einzige was die den ganzen Tag machen ist sich die Falten ausm Sack zu schlagen! Und dabei kackendreist sich werweiswas an Befugnissen herausnehmen! Oder wie seh' ich das?" ruft der Soldat recht verbindlich in Richtung der Söldner.

"Vielleicht aber auch ganz gut so...warum sollte jemand alle Macht haben der dafür  nicht mal irgendwas können muss?" wirft der zweite ruhig ein.
"Der Graf ist nur Graf weil sein Vater einer war - also an sich ja nicht unbedingt seine eigene Leistung! Der hohe Rat hat immerhin sowas wie Bildung und Ahnung vonner Welt abbekommen!
Also wenns nach mir geht..."

Er lässt den Satz unvollendet und blickt mit hochgezogenen Brauen in die Runde.
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Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #249 am: 21.01.2007, 12:51:21 »
Als die geheimnisvolle Frau an ihm vorübergeht, tippt Ein ihr auf die Schulter und murmelt ein resigniertes "Ich weiß."
Er blickt in die Mienen der folgenden Männer und nickt ihnen aufmunternd zu.  

Über den Suppenteller gebeugt lauscht er mit halbem Ohr der Unterhaltung der beiden Soldaten. Es ist eine wunderbare Atmosphäre so, findet er. Am wunderbarsten der Moment, wo er endlich die Beine ruhen lassen kann und den ersten Löffel der dampfenden Suppe nimmt. Diesen Moment bewahrt er sich auf.
Lange will er zwar nicht mehr in der Gesellschaft des kriegerischen Volkes bleiben, aber ihm hat gefallen, was er bisher erlebt hat. Die Schmerzen, aber auch die kleinen Freuden, die so sehr an Wert gewonnen haben, wird er nicht vergessen.
Unwillkürlich beginnt er herzlich zu lachen und bemerkt, dass die beiden Diskutierenden gerade ihre Unterredung unterbrochen haben, womit er sich wohl nun unabsichtlich dazu verpflichtet hat, etwas beizutragen.
"Ah... Ich wünsche euch einen fähigen Führer. Mir aber ist gleich, unter wem ich hier diene. Ich bin wegen der Schlacht hier - nicht wegen dem, was der letzten Schlacht folgen muss."

Pekhari Sebekhotep

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #250 am: 21.01.2007, 13:51:33 »
Nachdenklich steht Pekhari einige Momente neben Borthars Leiche, seine Hand um den Ibiskopf seines Amuletts geschlossen.
"...Und mögen sein Herz nicht zu schwer und nicht zu leicht sein. Die zweiundvierzig seien ihm gnädig.
Schliesst er dann sein gemurmeltes Gebet für den Toten ab. Dann kniet er nieder und öffnet mit einer schnellen Handbewegung den Mund der Leiche einen Spalt breit.
Dann kehrt er ans Feuer zurück. Auf Anks Aufforderugn hin erhebt er sich, nimmt einen vollen Teller mit Eintopf entgegen und beginnt, das Essen mechanisch in sich hineinzustopfen, während er gedankenverloren ins Feuer starrt.
Regnum Defende

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #251 am: 21.01.2007, 14:20:44 »
Auf Eins Worte hin schnaubt der Glatzkopf amüsiert, der andere Soldat blickt ihn jedoch mit einem leicht missbilligenden Blick forschend an.
"Ist aber gerade wichtig, besonders für die Männer hier! Man muss doch wissen wofür man hier steht - oder fällt, nicht Leutnant?"
Unterdessen hat der erste Soldat Pekhari entdeckt und mustert den dunkelhäutigen Kemeter mit offenem Interesse.
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Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #252 am: 21.01.2007, 15:05:39 »
"Für was man kämpft, sollte man wissen", wiederholt Ein prüfend die Worte des anderen. "Und wenn man da etwas hat, für das zu kämpfen man lohnenswert dünkt, genügt das doch, oder? Wer hier kämpft, ohne zu wissen, wofür, dem werde ich keinen Grund geben, sein Leben halben Herzens einzusetzen."
Ein bemerkt, wie er sich selbst immer weiter verstrickt. In eine Unterhaltung, die ihm gleichgültig gewesen ist. Er unterstützt seine Worten mit ausschweifenden Gesten der linken Hand, in der er auch gleichzeitig den Suppenteller balanciert.
"Ich, jedenfalls, habe Grund genug, hier zu stehen. Und der Grund ist fernab von...", bevor er weiterspricht, wird er sich seiner Position als zumindest niederrangiger Befehlshaber erneut bewusst und lässt von der Absicht ab, sein Unbehagen dem auf den Kriegsfeldern reich gesäten Patriotismus gegenüber kundzutun. "...von euren, wahrscheinlich. Wer Grund zum Kämpfen hat, dem ist der Grund genug, und der braucht keine Bestärkung durch einen... Leutnant. Das wollte ich nur sagen."
Er nickt mit nachdenklichem Gesichtsausdruck zu seinen letzten Worten.
"Wenn der Wille nicht da ist, wäre es falsch, ihn heranzuhetzen."

Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #253 am: 21.01.2007, 23:10:08 »
Er kann jetzt jedes Gebet und jeden Trost gebrauchen, möge auch Pelor seiner Seele gnädig sein und sie auffahren lassen gen Himmel.
Emotionslos beobachtet Gallasal das Wirken Pekhari's. Erstaunt ist er höchstens über das öffnen des Mundes bei dem Toten aber da der Priester ein Vertrauter von Ankh ist, möchte er ihn nicht darauf ansprechen. Zu groß ist die Angst, dass er ihn genauso herablassend behandelt wie dessen Herrin. Als alle Anderen sich wieder zurückgezogen haben, kniet sich der Gotteskrieger nocheinmal neben die Leiche und zeichnet mit dem Daumen eine Sonne auf dessen Stirn. Danach begibt er sich ebenfalls in die Scheune und nimmt einen Teller Eintopf zu sich. Interessiert hört er dem Disput zwischen dem Neuen namens Ein und den beiden Soldaten zu, doch vermeidet er es, sich einzumischen solange er nicht direkt angesprochen wird.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Brandon

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #254 am: 22.01.2007, 12:11:16 »
Froh, dass sich Ein um die beiden anderen Soldaten kümmert nimmt sich Brandon ebenfalls eine Schale Eintopf und ißt mit angesichts der traurigen Umstände merkwürdig anmutendem Appetit. Dabei bleibt er wortlos und verfolgt den Disput nur mit halbem Ohr. Worauf wollen die beiden hinaus? Sollen wir vogeführt werden? denkt er, bevor er seine Gedanken ganz auf die Planung der nächsten Tage lenkt.
Die Götter helfen dem, der sich selbst zu helfen weiß.

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