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Autor Thema: [IC] Für Stadt und Freiheit  (Gelesen 42432 mal)

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Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #270 am: 01.02.2007, 06:49:06 »
Ein dämmert sinnierend dahin. Er denkt halb träumend an Blumen auf Bergen, und so vielen und so schönen Blumen. Eine schöner als wieder die andere, und er weiß nicht, welche er pflücken darf. Er irrt herum und muss ratlos bleiben, denn auf dem Gipfel pfeift nur ein warmer Wind und lässt ihn bei seiner Entscheidung allein. Da erscheint ihm eine Gestalt, die mit festem Schritt naht und unter ihren Sohlen viele schönen Blüten begräbt. Aber nein! Und wenn sie darunter gewesen ist?, denkt er entsetzt.
"Leutnant", hört er undeutlich vernehmlich, und die Blumen verblühen nicht, vertrocknen nicht, verschwinden, indem sie sich von selbst entwurzeln und mitsamt ihrer Pracht ihm im Aufwind davonsegeln, einem schwarzen Horizont entgegen. Er langt mit der Hand nach ihnen, bewusst, dass er sie nicht einholen kann.
In den Griff bekommt er einen metallenen Beinschoner, und muss vor Wunder die Augen öffnen. Schleichend kehrt die Besinnung zurück. Ach, das. Sofort ist er wieder in dieser Welt, behält das Traumbild allerdings nah in seinem Geiste, um darüber nachzudenken, wenn er wieder seine Ruhe wiedergewinnen sollte.
"Immer bereit, Soldat. Was ist deine Not?", fragt er ihn mit fester Stimme an und zieht die Hand wieder zurück.

Pekhari Sebekhotep

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #271 am: 01.02.2007, 12:13:20 »
"Ich setzte mich gern zu euch und höre zu, doch ihr solltet wissen, dass mir die Rituale eures Aspektes des Sonnengottes nicht vertraut sind. Ich werde also am Ritual nicht teilnehmen."
Pekhari stellt sich in aufrechter Haltung neben die anderen Soldaten, von denen er grösser ist als die meisten, und sieht Gallasal erwartungsvoll an.
Regnum Defende

Brandon

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #272 am: 01.02.2007, 12:17:16 »
"Leutnant!" Der Ruf holt Brandon aus dem tiefen, traumlosen Schlaf des Soldaten. Rasch ist der Halbhesetier wach und greift nach dem neben ihm liegenden Dolch - doch dann wird ihm bewusst, dass es nur ein Kamerad ist, der etwas de Neuen anspricht. Still bleibt er liegen, lässt den Dolch wieder los und hört zu, was der Rekrut möchte, und wie Ein sich schlägt.
Die Götter helfen dem, der sich selbst zu helfen weiß.

Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #273 am: 01.02.2007, 14:57:05 »
Ank schnaubt verächtlich und gleitet vom Rand des Brunnens, um sich sogleich mit verschränkten Armen vor dem Soldaten aufzustellen.
"Na wofür wohl - für das Gleiche wie Ihr; unglaublich, nicht wahr?," beginnt sie empört, "da staunt Ihr nicht schlecht. Übrigens, möchte ich Euch einen Rat geben - sagt nächstes Mal nicht so arg dem Trunk zu und stutzt regelmäßig Euer Haupt- und Barthaar, wenn Ihr die Nähe einer Frau sucht," formuliert die Kemeterin ihre 'Kritik' diplomatisch und geht demonstrativ davon.

Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #274 am: 01.02.2007, 18:07:56 »
Gerade als Gallasal dabei war vermutlich ein letztes Mal für einen längeren Zeitraum einzuschlafen, treten die Soldaten an ihn ran und bitten ihn um ein Gebet. Nach einem kurzen Blick in die Augen der Bittsteller, erkennt der Gotteskrieger die Angst vor dem nahenden Gefecht, die sie fest in ihren Klauen hält.
"Kommt, bildet einen Kreis und haltet euch bei den Händen und dann geht zu Ehren Pelors auf die Knie!
Als alle Willigen ihren Platz eingenommen haben fängt Gallasal an, leise und andächtig zu beten: "Höre nicht auf, mein Beschützer, über mich zu wachen und Dich nahe bei mir zum Kampf zu rüsten; höre nicht auf, das Anstürmen der Dämonen abzuwenden und ihre grausamen Überfälle auf mich immer abzuwenden, denn in dir habe ich einen eifrigen Beschützer.

Du bist wie köstliches und wohlduftendes Salböl; verabscheue nicht meinen üblen Geruch und entferne Dich nicht auf immer von mir, sondern sei mir stets nahe, mein Hüter, denn auch die Sonne wird, wenn sie unsaubere Orte durchzieht, nicht befleckt.

Mein Beschützer, Der Seine hohen Gezelte durch ein Wort mit Wassern bedeckt, dass mir die Gnade gegeben werde, Tränen zu vergießen, damit durch sie mein Herz gereinigt wird und Pelor schauen kann.

Unkörperlich, als Reiner und Übersinnlicher, stehst du vor dem Reinen und Unkörperlichen, bei Dem du reichlich Zutritt und Vertrautheit erworben hast; bitte Ihn flehentlich um die Erlösung deiner Seele.

Scheu und Scham mögen die schändlichen, widerwärtigen und finsteren Gesichter der Feinde bedecken, wenn sich dereinst meine demütige Seele vom Körper trennt. Bedecke du sie dann, mein Geleiter, mit deinen glänzenden, heiligen Flügeln.

Amen!"


Eine kurze Weile lässt Gallasal seine Worte noch nachklingen, dann sagt er den Soldaten: "Und nun begebt euch auf euer Nachtlager, Pelor wird in dieser Nacht über euch wachen und euch Kraft für eure kommenden Aufgaben geben."
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Pekhari Sebekhotep

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #275 am: 01.02.2007, 20:21:07 »
"...Und sei es so, bis in alle Ewigkeit, wie es war, seit Ptah die Welt aus dem Chaos hob., murmelt Pekhari leise nach Gallasals Gebet.
"Pelor ist also der Name eures Aspekts?", fragt er dann Gallasal, als die Soldaten sich verlaufen haben.
"Für welche Eigenschaften von Aton steht er denn?"
Regnum Defende

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #276 am: 01.02.2007, 21:29:26 »
Während sich die Männer nach dem Gebet dankbar zum schlafen begeben spricht der junge Soldat neben Ein flüsternd weiter.
"Ihr wart doch schon an der Front...ich war nur bei der Verteidigung der Stadt dabei, und auch nur kurz..." meint er fast entschuldigend, "...wie ist es denn dort? Ist es wirklich so wie man sich erzählt?"
Der Rekrut versucht seiner Stimme Festigkeit zu verleihen, aber einen kleinen Anflug von Furcht kann er nicht aus ihr vertreiben...

Der großbschlächtige Mann, welcher draußen von Ank zurecht gewiesen wurde, stammelt in einer Mischung aus Überraschung, Ärger und Verwirrung vor sich hin während er rasch wieder seine Hose schließt und, Ank nicht aus den Augen lassend, in Richtung Gesindehaus stolpert.
"Hä, konntch janich ahn'...dachte wärst ne Hure...nix für ungut. Ma mim Webel reden...Söldner...!"
Mosaic - The Flowers of Montezuma: culture clash in colonial Mexico

Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #277 am: 01.02.2007, 22:29:12 »
Ein rafft sich mühsam hoch und kommt in eine nahezu aufrechte Position, in der er sich mit dem linken Unterarm abstützt. Er bringt sein Haar in Ordnung und schüttelt angesichts der Frage den Kopf.
Wirklich ist es ein Wahnsinn, denkt er. Er hat Gefallen am Krieg gefunden. Der junge Mann erinnert ihn daran, wie man der Schlacht entgegentreten sollte. Furchtsam; denn sie ist gierig nach den Menschenleben, und weigert sich, sie freizugeben, hat sie sie erst in ihrem Griff. Ob er in seinem Halbschlaf nur wahnvoll sinniert? Oder hat er wirklich Recht mit seinem Glauben, den Respekt verloren zu haben vor einer Bedrohung, die ihn trotz aller Verachtung, die man für sie haben kann, doch verdient?
Wie er dem Mann in die Augen schaut, erinnert er sich an den gestrigen Tag, an dem ihn allein der verheißungsvolle Gedanke an den Kampf in einen Rausch gesetzt hat.
Die wiedergewonnene Betrachtung schießt ihm so rasch durch den Sinn, dass er sie gar nicht recht annehmen kann.
"Danke, dass Ihr mich geweckt habt", beginnt er. Er musste darüber noch weiter denken. "Ich hatte einen schlimmen Traum..."
Eigentlich will er sich dem Gespräch entziehen, um selbst zu erwägen, aber dann sieht er Gelegenheit, zumindest seine Erlebnisse - jetzt wieder ungeordnet und ungedeutet - weiterzureichen. Er will nicht zu weich klingen, um seine Position nicht zu verlieren, so anmaßend das auch sein mochte. Wenn er den Respekt der Männer behielt, konnte er einiges damit schaffen.
"Also, wenn die Rede geht von einer grotesken Anziehung des Kampfgetümmels, wenn man erst darin steckt, dann ist es tatsächlich so. Angst verliert die Bedeutung, dafür wird man in einen Bann gezogen, der einen nach mehr Blut lechzen lässt. Und man merkt es erst spät, zu was für einem Sklaven man sich hat machen lassen."
Ein schweigt und sieht sich im Raum um. Sein Lagerplatz ist fast leer, bis auf den namenlosen Anführer. Er hofft, ihn nicht geweckt zu haben und spricht etwas leiser.
"Wenn Ihr eine Braut daheim habt, geht zu ihr", will er schließen. "Für mich gilt das nicht. Ich muss durch den Krieg hindurch, um meine zu finden. Aber Ihr, Ihr habt von mir ausdrücklichen Befehl, über Eure Pflichten hier und Euch selbst nachzudenken."
Fraglos hat er das Richtige getan hat, grübelt dann aber doch darüber nach und will den Soldaten dann mit einer wegwerfenden Handbewegung fortschicken.
Er weiß nicht Recht, wo er mit seiner Grübelei beginnen soll.

Brandon

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #278 am: 02.02.2007, 13:23:25 »
Was redet der da von 'Grotesker Anziehung des Kampfgetümmels', "geht nach hause'... ich glaube, wir werdenauf unseren Leutnant aufpassen müssen, dass er sich nicht um Kopf uns Kragen redet.
Brandon lauscht noch kurz auf das Gespräch, dann dreht er sich auf dem Stroh um, wischt einige Halme, die sich in seine Wange gebohrt haben weg und schläft rasch wieder ein, die Hand lose auf dem Dolch liegend.
Die Götter helfen dem, der sich selbst zu helfen weiß.

Gallasal der Vorlaute

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #279 am: 02.02.2007, 13:47:18 »
"Pelor steht für das Gute und für das Licht. Er ist ein Verteidiger gegen das Böse und sein Titel lautet 'der Strahlende'. Und er ist viel mächtiger als euer Aton!"
Der letzte Satz Gallasals klingt trotzig, nachdem er die Frage Pekhari's schon voller Stolz in der Stimme beantwortet hatte.
"Und jetzt geh' ich schlafen...gute Nacht!"
Sicher lag es nicht in der Absicht des Klerikers den Gott Gallasals zu beleidigen, aber es gibt gewisse Sachen in dessen Leben, die er sich einfach nicht nehmen lässt. Dazu gehört der Glaube an Pelor.
Der Gotteskrieger begibt sich auf sein Nachtlager, zieht seinen Umhang über sich und schließt die Augen.
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Ank Neb Wajit

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #280 am: 02.02.2007, 15:02:10 »
"Dann richtet dem Feldwebel doch meine...unverbindlichen Grüße aus," dreht sich Ank kurz um, "und sagt ihm, dass er sich keine guten Freunde macht, wenn er solche Gerüchte zu streuen pflegt." Der Stimme der Untoten wohnt dezent drohender Unterton inne, der nicht verschwindet, als die Kemeterin noch eindrücklich hinzufügt: "Das betrifft übrigens auch jene, die es sich zur Gewohnheit nehmen, von mir mit schändlichen Worten zu sprechen. Nichts für ungut," beendet sie ironisch das Gespräch und verschwindet im nächstbesten Schatten.

Pekhari Sebekhotep

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #281 am: 02.02.2007, 22:44:54 »
Als Gallasal wütend davonstapft, bleibt Pekhari etwas verdutzt zurück. Dann beginnt er, laut nachzudenken, wober er sich nachdenklich am Kinn kratzt:
"Interessant. Mächtiger als Aton, wobei er doch ein Aspekt von Aton sein muss. Aton sehen wir jeden Tag am Himmel, Pelor nicht. Ein Aspekt der Güte ist mir neu, doch Aspekte des Lichts, da hätten wir..."
Seine Stimme wird langsam leiser, als er zu seinem Lager zurückgeht und sich hinsetzt.
Regnum Defende

Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #282 am: 03.02.2007, 10:48:33 »
Ein Dummkopf bist du, flüstert es weisend in Eins Gedanken. Du hast eine Schlacht gesehen und willst schon aufgeben? Willst schon ein Urteil haben, ohne Beweise?
Er greift nach der schwarzen Kette und verweilt mit der Hand auf deren Gliedern. In einer alten Schrift heißt es von einem großen Krieger, dass er sprach: "Neid keimt in der Götter Busen, wenn ihr Blick fällt 'rab auf mich, in der Stunde da glühend die Lippen vom Jubel des Siegers."
Zwar hat er noch keinen Sieg erlebt, aber er bezweifelt, dass seine Glorie die nachdauernde Kümmernis der Niederlage rechtfertigt, gleich wem am Ende schließlich was gebührt.
Seine Gedanken brechen ab, als er erst Gallasal zurückkehrt, den er mit einem munteren Nicken grüßt, und dann der mit den heilenden Händen, der schon zwei Mal aus dem Mund der ebenfalls namenlosen Frau als Pekhari benannt worden ist.

Der Tod

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #283 am: 04.02.2007, 12:01:36 »
Und schließlich bricht die Nacht endgültig über den Söldnern herein...

Doch nicht für allzu lange. Brandon wähnt schon einen nächtlichen Überfall als draußen, am Horizont im Westen zeigt sich gerade ein matter Lichtstreifen - von Sonnenaufgang zu reden wäre eine glatte Übertreibung, laute Rufe erschallen.

Ein paar Sekunden später stellt sich jedoch heraus dass der Hauptmann der Kompanie heute wohl besonders früh den rauhen Weckbefehl erklingen lässt.

Rund um die erwachenden Söldner schälen sich grummelnd junge und ältere Soldaten aus dem Stroh und machen sich, so rasch es der unausgeschlafene und unbeholfene Körper zulässt, fertig zu Apell...
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Ein

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[IC] Für Stadt und Freiheit
« Antwort #284 am: 04.02.2007, 13:00:12 »
"Verdammt!", brüllt Ein im Erwachen. Kein Traum, diesen Schlaf.
Aber mit dem Hochschrecken ist sein Geist wach, als hätte er auch die ganzen vergangenen Stunden mit ergebnislosem Gedankenwenden zugebracht, statt in anderen Welten zu ruhen. Eine Hiflosigkeit hat sich eingestellt, die nun ihren Höhepunkt erreicht.
So sehr er die Flüsterstimme wegdrängen will, er kann seine jämmerliche Unkenntnis dieser Welt der Krieger nicht leugnen.
Als er mit den überanstrengten Sinnen aus sich selbst in das Gehöft zurückkehrt, ist er sich des Schreis kaum noch bewusst und wird ruhig.
Unsicher darüber, ob die Söldner an seiner Seite noch schlafen, zieht er vorerst seine Rasierklinge vor und beginnt, die niedrigen Stoppeln gewissenhaft herunterzutrennen. Eine willkommene Ablenkung, die ihm das Planen des Tages kurzzeitig abnimmt.
Bei ihm wirkt diese alltägliche Handlung unnötig, ungeachtet jeden besseren Wissens. Die Konzentriertheit, mit dem er das feine Messer an den Wangen entlangzieht, verhöhnt in dieser Stunde sein ganzes Wesen. Sonst so fern, zwingt ihn nun seine eigene Natur in diese niedrige Handlung.
Daran nimmt er selbst aber kaum Anstoß, sondern legt sich bereits die Worte zurecht, mit denen er bitten möchte, ihn zu begleiten.

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