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Autor Thema: IC (2): Die Folgen der Tat  (Gelesen 50099 mal)

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Radumar

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IC (2): Die Folgen der Tat
« am: 29.09.2006, 09:21:28 »
Es war der zwölfte Tag seit der Ankunft auf dieser fremden Welt. Zwölf Tage voll neuer erfahrungen im posivitem wie negativem Sinne. Neue Freunde und neue Feinde hatten sie gewonnen, Gefahren bestanden und Geheimnissen nachgespürt. Aber sicher hatte vor zwölf Tagen noch keiner von ihnen damit gerechnet, in was für einer Lage sie steckten.

Mord und Hochverrat

Das waren schwere Anschuldigungen. Tataen auf die in allen Ländern die Todesstrafe stand. Dabei hatten sie die Tat nicht einmal begangen sondern Valeria.

Valeria

Wo mochte sie stecken ? Sie hatte bewusstlos auf einer Trage gelegen, nieder gestreckt unmittelbar nach der Tat. Wieso hatte sie die Comtesse ermordet ? Warum so … frontal, vor Zeugen ? Da musste Magie, Bezauberung eine Rolle gespielt haben. Eine andere Erklärung war unvorstellbar.

Holpernd rollte die Kutsche über die Brücke zur Stadtfestung. Sie würde ihre Unterkunft sein, vielleicht die letzte. Die Gerichte arbeiteten hier seltsam, durchaus effektiv aber zum Teil mit ungewohntem Rechtsempfinden. Richter hatten Möglichkeiten von denen ihre Amtskolelgen in anderen Ländern nur träumen konnten. Dinge wurden bestraft die andernorts nur moralisch verwerfbar waren. Vielleicht war ihre Lage nicht so sicher wie sie dachten. Zwar hatten sie von der Tat nichts gewusst, sie nicht gebilligt. Aber eventuell saheh diese Leute das anders.

Die Kutschen hielten an, die Gefangen wurden in die Festung gebracht, getrennt voneinander. Die Zellen waren komfortabel, anders konnte man es nicht sagen. Ein Schlaf/Wohnraum und ein extra Bad. Halbwegs bequeme Möbel, ein Fenster mit schönem Blick auf die Stadt. Gitter gab es nicht, aber das geübte Auge entdeckte Schutzzauber und die Tür war verschlossen. Ein goldener, aber dennoch ein Käfig.

Tabor. Lizk. Farin.

Man hatte sie versorgt, ihnen einen Teil ihres Gepäcks gebracht, die Handfesseln abgenommen. Jeder von ihnen trug aber noch eine nicht abnehmbare Armschiene, welche das Wirken von Magie verhinderte. Waffen und magische Dinge hatte man ihnen abgenommen. Das alles geschah höflich aber bestimmt. Feindseligkeit konnten sie nicht wahrnehmen bei ihren Wächtern, nur nüchterne Professionalität.

Und nun hieß es warten. Auf und abgehen in den goldenen Käfigen wie gefangene Tiger …

Radumar

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #1 am: 29.09.2006, 09:25:57 »
HACATHRA

war unterdessen entkommen. Oft hatte sie sich umgesehen nach Verfolgern, aber niemand war zu entdecken. Ihr getreuer Falke hatte sie hinaus getragen aus der Stadt und nun saß sie auf einem Hügel, blickte auf die Stadt und dachte nach, was sie tun konnte.

VALERIA

erwachte. Das war schon mal gut. So richtig gerechnet hatte sie damit nicht. Wer oder was auch immer sie dazu gebracht hatte den Pfeil auf die Comtesse abzufeuern. Dass Pierre sie hinterher nicht tötet sondern nur kampfunfähig macht, war sicher nicht eingeplant. Sie war in einer Zelle wie die anderen, auch mit einem Armreif verziert. Die Wunde war versorgt, schmerzte aber noch höllisch. Pierre hatte genau gewusst wie er zustoßen musste um sie auszuschalten und trotzdem nicht zu töten.

Tabor Schluchtenreisser

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #2 am: 29.09.2006, 14:43:24 »
Tabor

war eigentlich sogar relativ froh darüber, dass man sie in unterschiedlichen 'Zellen' eingesperrt hatte. Sicherlich würden sie alle auf die eine oder andere Art und Weise beobachtet werden, so dass ein falsches Wort, in einem gemeinsamen Gespräch, die ganze Angelegenheit vielleicht noch verschlimmert hätte.

Wann würde es endlich eine Anhörung oder ein Verhör geben? Und wo war eigentlich Hacathra? Sie war offensichtlich nicht bei Lizk... konnte sie folglich entkommen bzw. war sie geflohen?

Nun, der Zwerg hofft zumindest, dass er nicht zu lange in diesem, wenn auch komfortablen, Gefängnis zubringen muss.

Während er darauf wartet, dass irgendetwas geschieht, kniet er sich in die Mitte des Raumes, legt die Hände ausgebreitet auf seine Knie und beginnt zu beten und zu meditieren.

'Menkoke, in was sind wir da nur wieder hineingeraten... Ausgerechnet ich, der doch immer nur versucht hat für Recht und Ordnung zu sorgen ist auf einmal angeklagt wegen...wegen Mord und Hochverrat... Nun, ich bin sicher, dass sich das Meiste aufklären wird, ich nicht verurteilt werde, aber irgendetwas geschieht dort draußen, vielleicht just in diesem Moment, und ich bin dazu verdonnert untätig zu sein. Was, wenn ausgerechnet jetzt der Anschlag auf Kassandra stattfindet, den ich in meiner Vision vorhersah... wer war das, der zu so drastischen Mitteln greift, Valeria einen Mord in die Schuhe zu schieben, bzw. sie irgendwie so zu manipulieren, dass sie ihn tatsächlich begangen hat?
Die Kronprinzessin? Mochte Hacathra recht haben, mit ihrer Einschätzung bei der Ansprach des Festes? Hat sie uns andere alle täuschen können? Sie war anwesend, als der Mord an der Comtesse geschehen ist, sie ist nun in dem alleinigen Besitz der Truhe, vielleicht im Beisein der Schattenalfin aus Hacathras Vision...

mmmhh... Menkoke, leite mich in diesen schweren Stunden und schütze meine Kameraden... ... ...'

Lizk

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #3 am: 29.09.2006, 20:17:35 »
Lizk

Stoisch erträgt Lizk die Kutschfahrt und vermeidet jede Konversation. In seinem Kopf kreisen die Gedanken um einen Hintergrund für ein plausibles Alter Ego.
Wenn er verhört wird, dann sollte er wohl eine gute Geschichte parat haben, die seinen Aufenthalt und sein Handeln hier in Rangoon erklären.
Im Gefängnis angekommen hat er sich schließlich eine einfache Geschichte ausgedacht mit wenigen Ecken und Wendungen, an denen man nachhaken und ihn in Widersprüche verstricken könnte. Er würde sich wohl etwas naiv anstellen bei einem Verhör...
Als die Tür zu dem Raum von außen geschlossen wird, hat der Hochelf keinen Blick für den Luxus, der ihm hier gegönnt wird. Er tritt ans Fenster und blickt sehnsüchtig nach draußen.
Wie würde es wohl weitergehen?
Ilias würde sich zurechtfinden, er ist ein schlaues Kerlchen. Vielleicht würde er ja zu Helene gehen oder zu Feli - sie schien auf den ersten Blick eine gute Bindung zu Ilias zu haben. Jedenfalls braucht sich Lizk um ihn keine Sorgen machen und dieser Gedanke reicht, um dem Elfen ein zaghaftes Lächeln auf die feinen Lippen zu zaubern.
Versonnen greift er nach der kleinen Flöte, die man ihm gelassen und auf der Kommode platziert hatte, und stimmt eine seiner entrückten, langsam dahinfließenden Melodien an. Ihm kommt es wie eine Ewigkeit vor, dass er das Instrument zum letzten Mal in Händen hielt, und so findet Lizk Trost im vertrauten Klang des elfischen Intrumentes.
Die hohen Töne seines Spiels würden weit über die Dächer der Stadt tragen...

Sapphire

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #4 am: 02.10.2006, 22:43:13 »
Farin

brummt immer noch ein wenig der Kopf. Normalerweise versteht es der Halbling auch überraschende Attacken vorher zu durchschauen, doch in diesem Moment... nunja, was hätte es ihm auch genutzt? Sie hätten ihn und Tabor auch so gekriegt.
Farin ist fest davon überzegt, dass Valeria diese Tat, wenn überhaupt, nicht wissentlich begangen hat. Welches Motiv sollte sie auch haben? Hoffentlich würde sich das alles bald aufklären...

Ungeduldig wartet der kleine Abenteurer, das etwas passiert. Das schlimmste was man mit ihm anstellen kann, ist, ihn in eine Zelle zu sperren. Eingesperrt, durch Gitter die Freiheit betrachtend, die er so braucht und liebt. Gedankenverloren zupft er sich ein paar Haare von Nel von den Schultern. Er vermisst den kleinen Kater schon jetzt. Wie er sich an seinen Kopf geschmiegt hat und auf seiner Schulter alles aufmerksam und neugierig beobachtet hat.
Ein trauriger Seufzer entfährt dem Halbling. Und mit einem mal prallt die ganze Erschöpfung und Müdigkeit der letzten Tage auf ihn ein. Sich noch wünschend, wieder zu Hause aufzuwachen, bei seiner lieben Familie, schläft er ein...

Valeria

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #5 am: 03.10.2006, 20:40:48 »
Valeria
hatte gewusst, dss sie mit einem Besuch bei der Comtesse Freiheit und Leben riskierte, aber mit dem, was geschehen war, hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte die Comtesse erschossen, nur wenige Momente, nachdem sie sich gefreut hatte, dass das Gespräch nicht die befürchtete Wendung genommen hatte, wo sie zufrieden war, die Gräfin noch rechtzeitig gewarnt zu haben...
Sehr langsam steht Valeria auf und sieht sich um; wo mag sie sich befinden?

Radumar

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #6 am: 04.10.2006, 10:09:53 »
TABOR, LIZK und FARIN

haben ein paar recht langweilige Stunden zu überbrücken. Zwar werden sie mit allem versorgt, doch sind die Wachen recht schweigsam und es ist nicht zu erfahren wie es weiter gehen soll. Erst am späten Nachmittag ändert sich dieses. Nacheinander erhalten die Drei Besuch von einem ungewöhnlichen Paar. Lord Suriakk besucht sie, mit ernstem Gesicht und nachdenklicher Miene. In seiner Begleitung befindet sich eine junge Frau, selbst für menschliche Verhältnisse kaum eine Erwachsene. Klein, zierlich, mit langen kastanienbraunen Haaren und intelligent wirkenden Augen lächelt sie nur scheu, setzt sich still in eine Ecke und hört zu.
Lord Suriakk dagegen stellt jedesmal einen Kristall auf:
Guten Abend. Ich bin Lord Suriakk, Dozent an den hiesigen magischen Akademien. Karol Chulai hat mich gebeten die Garde bei der Untersuchung dieses Falles zu unterstützen. Der Kristall wird unser Gespräch aufzeichnen. Wenn Sie es wünschen, können Sie einen Anwalt hinzuziehen oder eine Person ihres Vertrauens, sowohl jetzt als auch bei späteren Gesprächen. Wünschen Sie dieses oder können wir fortfahren ?

Wenn kein Anwalt verlangt wird, fährt er direkt fort, schildert möglichst neutral die Vorkommnisse im Hause der Comtesse.

Wie Sie sehen, gibt es an der Tat an sich nicht viel zu deuteln. Kronprinzessin Elena war Tatzeugin, Bogen und Pfeil gehörten Valeria Steinbrück. Nach unseren bisherigen Untersuchungen hat sie die Waffe abgefeuert und war zum Zeitpunkt des Mordes nicht unter der Wirkung eines Zaubers.

Nun möchte ich Sie bitten mir zu schildern, was sie von der Tat halten. Was können Sie mir zu etwaigen Motiven sagen, zur Vorbereitung, Ihrer Beteiligung an derselben, zur Persönlichkeit von Frau Steinbrück und was Ihnen sonst noch wichtig erscheint.


VALERIA

wartet ein paar Räume weiter ebenfalls auf Besuch. Ihre Wunde ist immer noch am Schmerzen, Bewegungen fallen ihr schwer, manchmal dreht sich alles um sie. So bleibt sie auch lieber sitzen als endlich jemand kommt um sich zu unterhalten. Ein wenig trocken wird der Mund schon als sie ihren Besuch erkennt. Graf Tylaar, Chef des Inneren oder wie auch immer seine offizielle Bezeichnung war. Nachdenklich, leicht lächelnd schaut er sie an, stellt sich noch einmal vor, fragt nach ihrem Befinden. Ein wenig Plauderei, leichte Schauer rieseln über Valerias Rücken. Der Mann gehörte zu der höchstens Handvoll Personen in ihrem bisherigen Leben die ihr Angst einjagten. Was wusste Tylaar alles über sie ? Valeria wünschte sich weit weg. Warum erwachte sie nicht endlich, geweckt von ihrem Stellvertreter und stellte fest dass dies alles nur ein Traum war ?

Tylaar legt einen Pfeil auf den Tisch. DEN Pfeil. Sie kannte ihn, hatte sie damit doch die Comtesse erschossen. Vor Monaten hatte sie ihn in ihrer Heimat erworben zu einem immensen Preis. Für den Fall des Falles. Ein Pfeil ganz aus Holz der praktisch jede Art von Schutzmagie durchbrach. Doch wie war er hierher gelangt ? In den 12 Tagen, die sie nun auf dieser Welt weilte, hatte er sich nicht in ihrem Besitz befunden. Seine Anwesenheit war ein noch größeres Rätsel als ihre Tat an sich.
Nun, Valeria ? Ich darf doch Valeria sagen ? Was meinen Sie, wollen Sie mir nicht ein wenig etwas erzählen ? Über sich ? Warum Sie hier sind ? Und was Ihnen sonst so auf dem Herzen liegt ?
Eine sympathische Stimme, ein wohlmeinender Freund. Valeria musste sich zusammenreissen, um ihre bebende Unterlippe unter Kontrolle zu bringen. So hatte sie sich nicht mehr gefühlt seit ihr Onkel sie mit 8 Jahren erwischt hatte, als sie Bücher gelesen hatte welche sie nichts angingen seiner Meinung nach.

Sapphire

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #7 am: 04.10.2006, 17:27:24 »
Farin

,dem es, wie sonst eigentlich nie,  nur gelingt leicht zu schlafen, wird von dem Geräusch eines Schlüssels im Türschloss geweckt. So schnell wie er eingeschlafen war, ist er jetzt auch wieder wach. Sich sofort aufrecht hinsetzend wartet er gespannt, wer ihm wohl einen Besuch abstattet. Seine leisen, aber vollkommen utopischen Hoffnungen, irgendwie befreit zu werden, werden jäh verdrängt, als Lord Suriakk in Begleitung einer jungen Frau den Raum betritt.
Okay, es war eine aussichtslose Lage, und okay, so schnell würden er und seine Freunde hier nicht rauskommen, wenn überhaupt, aber wenn es etwas gibt, das der Halbling nur ganz selten verliert, dann seinen Optimismus und seine, manchmal fehl am Platz wirkende, gute Laune.
Freundlich begrüßt er die beiden. Wenn es eine Chance geben sollte, vorerst wenigstens alle außer Valeria da rauszubringen, dann durch Gespräche, in denen man darlegt, dass man selbst unschuldig ist. Valeria würden sie hier auch rausbekommen, da Bestand laut Farin überhaupt kein Zweifel. Warum auch? Wenn man immer das Schlimmste vermutet kann man sich gleich einbuddeln.

Lord Suriakk setzt sich gegenüber vom Halbling und stellt den Kristall in die Mitte des Tisches. Irgendwie ist es Farin unangenehm, dass der Kristall dort steht, doch versucht er ihn einfach zu übergehen. Aufmerksam folgt er den Ausführungen von Lord Suriakk. Während des folgenden Gesprächs versucht Farin an Mimik und Gesagtem festzustellen, ob das hier wirklich nur eine Art "Verhör" ist, oder ob er nicht noch andere Ziele verfolgt [Motiv erkennen].
Dann geht er nacheinander die Fragen ab. Seine Überraschung, als der Lord anspricht, sie wäre unter keinem Zauber gestanden, verbirgt er nicht.

"Sie soll nicht unter der Wirkung eines Zaubers gestanden sein? Tut mir Leid, wenn ich etwas anderes glaube. Es gibt Zauber, denen man nicht sofort nachweisen kann, dass sie verübt worden sind, daran sollte man immer denken. Ich muss ihnen gestehen, dass ich selbst nicht weiß, was ich von dieser Tat halten sollte. Auf der einen Seite mag die Beweislast zwar erdrückend wirken, auf der anderen Seite aber kann ich es mir in keinster Weise vorstellen. Sehen sie, ich kenne Valeria nun doch schon lang genug, um mir ein Bild über sie machen zu können. Nie, ich wiederhole, nie im Leben würde sie eine solche Tat wissentlich begehen. Was soll sie davon haben? Was für einen Sinn sollte diese Tat aus ihrer Sicht haben? Keinen. Eine Vorbereitung zur Tat hat ebenfalls nicht stattgefunden, das hat einen einfachen Grund: Sie war nicht geplant und sie sollte nicht begangen werden. Weder wurde darüber nachgedacht noch jemals an eine Ausführung oder etwas dergleichen gedacht.
Wie ich an der Sache beteiligt war möchten sie wissen? Ich... verstehe nicht was sie meinen. Wie sie wissen bin ich erst beim Haus der Comtesse angekommen, als Valeria schon halb-tot auf der Bahre gelegen ist. Was soll meine Beteiligung gewesen sein? Ich habe weder aktiv noch passiv dazu beigetragen, dass der Mord begangen wurde. Verstehen sie doch! Keiner wollte das alles! Niemand hat auch nur im Entferntesten daran gedacht!
Valeria ist immer pflichtbewusst gewesen, war stets freundlich und aufgeschlossen.
Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Sie hat den Mord nicht wissentlich begangen. Weder ich, noch jemand anderes von uns weiß, warum das geschehen ist. Keiner hat irgendeinen Plan ausgeheckt oder sonstwas.
Ich weiß nicht was ich noch sagen soll. "


Erstmal tief ein- und ausschnaufend bleibt Farin nur mit Mühe bei Fassung. Diese Ungerechtigkeit!

"Was... wird nun geschehen? Mit uns, und mit Valeria? Es wird sich doch alles aufklären, oder?"

Sich nun wieder erschöpft zurücklehnend wartet Farin auf eine Reaktion des Lords und schaut hin und wieder zu der jungen Frau in der Ecke. Welche Funktion hat sie?

IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #8 am: 05.10.2006, 16:50:08 »
Lady Hacathra

Niedergeschlagen lehnt sich Hacathra an einen Baum. Noch niemals hatte sie sich so allein gefühlt. Und noch niemals hatte sie ihren Bruder so sehr vermisst. Ob er auch verhaftet worden war? Was war nun zu tun? In Rangoon würden sie sie wahrscheinlich schnell aufspüren. Was sollte sie bloß tun? Saharana war sicherlich zu Gesetzestreu um eine Ansprechpartnerin zu sein. Vor allem, wie sollte sie an sie herankommen? Sie war allein, völlig auf sich allein gestellt. In ihrer aufkeimenden Verzweiflung umarmt sie ihren treuen Gefährten, fällt dann auf die Knie und richtet ein Stoßgebet an Seluvia:
"Oh Seluvia, du gabst mir die Vision ein, ich weiß was zu tun wäre, jedoch bin ich zu schwach um es in diesem Moment verhindern zu können. Es würde wahrscheinlich nicht lange dauern in Rangoon und ich wäre ebenfalls verhaftet. Dennoch kann und will ich nicht untätig abwarten das eine Katastrophe geschieht, steh mir bei, zeig mir eine Lösung, auf die ich vielleicht selbst nicht komme."

Valeria

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #9 am: 06.10.2006, 00:05:56 »
Valeria

Was sollte sie über sich erzählen? Das mussste sich später ergeben. Was sie auf dem Herzen hatte?
"Ich wollte die Comtesse nicht töten. Ich bin zur Stadtvilla gegangen, weil Lady Hacathra eine Vision hatte, dass
die Comtesse und Prinzessin Elena in den Besitz von Zaccharas Truhe gelangt seien, und sie unbedingt am Öffnen der Truhe gehindert werden müssten. Als sie den Ort beschrieb, an dem sich das Artefakt befinden sollte, habe ich sofort erkannt, dass es sich um die Stadtvilla der Comtesse handelt. Ich bin nicht gern dorthin gegangen, denn schließlich
war Hacathra in diesem Traumbild etwas gezeigt worden, was wahrscheinlich geheim bleiben sollte und ich würde mich in Dinge mischen, die mich nichts angingen. Doch das Gespräch verlief besser als gefürchtet. Offenbar konnte die Comtesse irgendetwas mit den Visionen anfangen. Aber als ich ging, fühlte ich, wie etwas entsetzlich enttäuscht war, dann Wut, erst da begriff ich, dass ich zum Bogen gegriffen hatte." Valeria wird übel, als sie sich an diese Situation erinnert. "Es war mir bewusst, was ich tat, aber ich konnte nichts dagegen unternehmen." Ihr wird schwarz vor Augen.
Sie hatte getan, was sie verhindern wollte. Sie hatte die Gräfin umgebracht ohne Grund, ohne dass sie einen Nutzen davon gehabt hätte, vor Zeugen, ohne eine Chance zu entkommen...
"Ich war nicht bezaubert, jedenfalls stand ich unter keiner Bezauberung, die ich kenne, als ich die  Tat beging, dennoch war ich in dem Moment nicht Herrin über meinen Körper. Hätte ich die Comtesse töten wollen, hätte ich nicht einen
Zeitpunkt gewählt, wo eine der wenigen Personen anwesend war, die Tote wieder ins Reich der Lebenden zurückholen können. Und da ich die Gelegenheit gehabt hätte, warum habe ich nicht die Prinzessin erschossen? "
Das war eine gute Frage, auf die sie leider keine Antwort hatte. Es gab sowieso erschreckend wenig Anhaltspunkte, auf den Mörder; nun so stimmte das nicht - sie hatte nur  keine Möglichkeit mehr, die Spuren zu verfolgen.
Sie hatte diesen Feind unterschätzt;sie hatte nicht angenommen, dass jemand, der versuchte ihre Gedanken zu verwirren, sie letztendlich beherrschen konnte. Und egal, was mit ihr geschah, er sollte nicht entkommen. Sie war keine Marionette.
"Ich hätte gewarnt sein müssen, denn auch ich hatte so eine Art Traumgesicht mitten im Wettbeweb der Bogenschützen. Ich sah, wie ich eine Schattenalfin erschoss, die eine Truhe öffnen wollte und im Gegenzug hat Pierre mich mit seinem Schwert erschlagen. Am Abend habe ich mit Rodrigo bei Chus Fest noch darüber gesprochen; ich weiß nicht mehr auf was für eine Erklärung wir verfallen sind, jedenfalls haben wir schließlich darüber gelacht und es als missglückten Zauber abgetan."
Und der Pfeil -
"Dieser Pfeil stammt aus meinem Besitz. Aber ich hatte ihn auf meiner Reise nach Rangoon nicht bei mir.  Zwei Wochen lang habe ich ihn nicht gesehen." Oder achtzig Jahre?
 Ich denke, dass derjenige, der mir diese Vision geschickt hat, die Comtesse und die Personen in ihrer Umgebung
sehr genau beobachtet hat, denn ich konnte Rodrigo das Schwert beschreiben, das Pierre trug und so eine Waffe soll sich tatsächlich in Pierres Besitz befinden. Die Comtesse selbst hat bestätigt, dass es eine Reise in der Nacht gab, so wie Hacathra sie geträumt hatte.

Mir selbst ist allerdings nie aufgefallen, dass ich magisch ausgespäht worden wäre - was nicht viel heißt - mir fehlt in diesen Dingen die praktische Erfahrung.

Jetzt wartet Valeria auf die Reaktion Tylaars.

Radumar

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #10 am: 06.10.2006, 09:11:28 »
FARIN

hat einen etwas zwiespältigen Eindruck von den Beiden und deren Motivation. Lord Suriakk scheint von Valerias Schuld nicht wirklich überzeugt zu sein, aber die Tatsachen sprechen sehr gegen sie. Und Farin mochte er nicht so einfach aus der Verantwortung nehmen.
Nun, mein Eindruck von Frau Steibrück war schon als ich vor ein paar Tagen mit ihr sprach nicht ganz derselbe wie von Euch geschildert. Im Gegenteil denke ich dass ein wenig mehr von Eurer lebensbejahenden Art für sie positiv wäre. Leider ist es nun aber so, dass meine Untersuchungen - und Ihr könnt mir glauben dass ich mich damit recht gut auskenne - keinerlei Anzeichen für eine normale Beherrschung, Bezauberung oder Übernahme gibt. Man kann derartige Zauber mit der entsprechenden Erfahrung auch nach Stunden noch wahrnehmen. Ich habe also keine andere Möglichkeit als von ihrer Schuld auszugehen.
Und was Euch angeht:es besteht halt die Frage inwieweit Ihr vorher davon wusstet und wieso Ihr Euch an der Suche nach der Villa der Comtesse beteiligt habt. Zwar halte ich den Mord für die Tat eines Einzelgängers, aber bei einem so schwerwiegenden Verbechen muss alles bedacht werden.
Und Ihr solltet Euch fragen, ob Ihr nicht zu leichtsinnig ward in der Vergangenheit mit der Wahl Eurer Freunde oder dem Umgang mit ihnen. Freundschaft bedeutet auch das man sich um einander kümmert und davor bewahrt Dummheiten zu machen.
Und dieser Mord war eine ziemliche Dummheit.

Ich werde noch Eure Begleiter befragen. Dann gilt es noch zu klären ob Lady Hacathra gefangen werden sollte. Immerhin ist sie geflohen und scheint im Allgemeinen - wohl durch die erkrankung ihres Bruders - die instabilste Persönlichkeit Eurer Gruppe zu sein. Eventuell stellt sie eine Gefahr da.


Die junge Frau nickt Farin einmal aufmunternd zu, hält sich aber sonst ganz aus dem Gespräch heraus. Ihre Gefühle bleiben völlig unerkennbar, ganz so als wäre ... als wäre sie kein Mensch.

VALERIA

Tylaar nickt zufrieden, als hätte er diese Antworten erwartet und fände sie in Ordnung. Aber wahrnehmen konnte Valeria nicht ob das ernst gemeint war. Sie konnte bei Tylaar eigentlich gar keine Gefühle erkennen. Gruselig, nicht einmal ihr Onkel hatte sich so gut im Griff.
Nehmen wir einmal an, dass es sich so zugetragen hat. Dann bleiben eine Menge Fragen offen. Zuerst einmal: wer sollte Ihnen und Hacathra diese Visionen schicken ? Und warum ? Was wollte er damit bezwecken ? Und war es überhaupt nur eine Person ? Denn die Visionen laufen sich in ihrer offensichtlichen Intention eher entgegen.

Wie soll diese Beherrschung stattgefunden haben ? Das Haus der Comtesse ist magisch recht gut geschützt. Sie und die Prinzessin sind nicht gerade ungeübt was die magischen Künste angeht. Auch ist bei Euch keinerlei Spur magischer Beeinflussung zu erkennen.
Der Pfeil war also nicht da die letzten Wochen. Wer konnte von ihm wissen ? Und ihn herbringen ? Das alles setzt ein wenig ungewöhnliche Kenntnisse und Fähigkeiten voraus, findet Ihr nicht auch ?

Leider muss ich auch Eure erklärung zum Thema Wiederbeleben und Prinzessin aushebeln. Eine Belebung ist hier keine leichte Sache wie Ihr sicher wisst. Und die der Comtesse ist problematisch aus diversen Gründen. Wenn Ihr diese kennt zeugt das von Eurer Umsicht, wenn nicht von gnadenloser Dummheit bei der Planung der Tat. Vorausgesetzt, Ihr habt sie geplant, sonst gilt dies halt für den großen Unbekannten. Und die Prinzessin, nun, es gab schon zahlreiche Mordanschläge auf sie. Von talentierteren Attentätern als Euch. Und sie lebt immer noch.

Radumar

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #11 am: 06.10.2006, 09:33:00 »
HACATHRA

wusste genau, dass sie in ihrer Heimat kaum auf eine deutliche Reaktion hätte hoffen können. Ihre Göttin dort hatte sich seit der Time of Troubles doch weitgehend direkter Eingriffe enthalten. Doch hier war alles anders. Insbesondere die "jungen" Götter glänzten hier mit einer ungeahnten Tatkraft. Sie fühlte Seluvias Anwesenheit. Ihre Göttin war ungehalten wegen der Ungeschicklichkeit und Unentschlossenheit ihrer Dienerin, aber anscheinend sah sie deren Not und half erneut.

Eine Linse aus reiner Luft materialisierte sich vor Hacathra. Durch sie konnte sie die Stadt Rangoon sehen, bis hinunter in die Tiefen des Kerkers wo Farin und die anderen verhört wurden. Den Tempel Schajunes mit ihrem schlafenden Bruder. Die verlassene Villa der Comtesse. Dann wird ihr Blick aus der Stadt heraus gezogen, hinüber gelenkt zu einer Straße welche nach Südosten hinaus führt. Eine Kutsche prescht dort eilig hinfort, begleitet von wenigen Reitern.

Mit einem leichten Plopp liegt vor Hacathra ein Bündel Kleider. Es sind die Roben einer Lavagottpriesterin. Während sie die Sachen durchschaut dauert es eine Weile bis Hacathra bemerkt, dass sie sich auch selbst verändert hat. Haut und Hände sehen anders aus. Sie brauchte einen Spiegel ...

Sapphire

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #12 am: 06.10.2006, 14:13:18 »
Farin

Unschlüssig, ob er die Sache mit der Truhe erzählen soll, oder nicht, überlegt er kurz. Doch was würde eine Verheimlichung bringen? Einige Leute in Rangoon wissen es schon, andere würden es erfahren. Außerdem... wie soll Farin den Besuch bei der Villa erklären? Welchen sonstigen triftigen Grund könnte es geben dort aufzutauchen? Nein, sich jetzt in Lügen zu verstricken würde nichts bringen.

"Ihr seid euch sicher, dass man jegliche Form von Magie nachweisen kann? Ich hoffe dass es Formen gibt, die sich nicht nachweisen lassen, ich kann das einfach nicht glauben..."
Kurz zögern fährt der Halbling fort
Der... der Grund, warum ich und Tabor auf dem Weg zur Villa der Comtesse waren, ist nicht ganz einfach. Vor kurzer Zeit hatte Hacathra eine Vision. Sie sah, wie eine Truhe geöffnet worden ist: Die Truhe der Zacchara. Nun, wie wir wissen ist es nur eine Art... Sprichwort, wenn man davon spricht, dass die Truhe der Zacchara geöffnet werden soll, etwa wenn große Entscheidungen bevorstehen. Doch Hacathra war felsenfest davon überzeugt, dass es sich um eine echte Truhe handeln soll. Sie sah außerdem, dass sich die Prinzessin und die Comtesse treffen wollten, dort sollte sie geöffnet werden. Hacathra wollte unbedingt verhindern, dass die geöffnet wird. Wir haben von der Comtesse erfahren, und einem Treffen mit der Prinzessin, das zu dieser Zeit stattfinden sollte. Selbst wir konnten Hacathra nicht richtig einschätzen, sie schien fast ein wenig fanatisch, aber auch fest entschlossen. Lizk hat sie dann versucht, von der Villa der Comtesse fernzuhalten, was ihm auch geglückt ist. Ich und Tabor wollten uns mit Valeria dort treffen, um wenigstens mit der Comtesse darüber zu reden. Hacathras Vision schien aus irgendeinem tieferen Grund glaubhaft. Nun, was danach passiert ist wissen sie. Valeria kam anscheinend vor uns an, und war bereits im Haus gewesen. Wir trafen erst ein, als sie auf der Bahre lag.
Wir wollten die Comtesse und die Prinzessin warnen, wie dann dieser Mord daraus wurde... ich weiß es nicht."


Auf die Reaktion von Lord Suriakk wartend, schaut Farin nochmal zu der Frau hinüber. Es muss einen Sinn geben, dass sie hier ist. Der Halbling hatte in Suriakks Begleitung vielleicht Wächter erwartet, aber keine junge Frau, die irgendwie seltsam wirkt. Und Farin kann seltsam anmutende Personen gar nicht leiden. Es fällt zu schwer, sie richtig einzuschätzen.

Tabor Schluchtenreisser

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #13 am: 06.10.2006, 19:02:38 »
Tabor

war froh, dass endlich jemand kam, er nicht mehr warten musste.
Als Lord Suriakk zusammen mit dem Mädchen den Raum betritt, grüßt er freunlich und hört sich Lord Suriakks Ausführungen an, seine Fragen. Den Kristall beachtet er nicht.

Als der Lord geschlossen hat, antwortet der Zwerg: "Nun, was halte ich von der Tat: Sie ist feige und verabscheungswürdig, so wie es Morde eigentlich immer sind. Aber was ich davon halten soll, dass Valeria sie augenscheinlich begangen hat, weiß ich nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie die Comtesse wissentlich ermordet hat. Ein Motiv gibt es in meinen Augen nicht. Hacathra hatte ihre Vision von der Truhe und in einem Haus und die Kronprinzessin, die Comtesse und eine Schattenalfin waren um sie herum versammelt. Sie schienen sich zu streiten, vielleicht darüber, ob man die Truhe öffnen sollte... ich weiß es nicht. Hacathra schien diese Vision sehr ernst zu nehmen, und meinte, dass das es sich bei der Truhe um die legendäre Truhe der Zacchara handeln würde. Sie wollte unbedingt verhindern, dass diese Truhe geöffnet wurde und wir haben uns dann auf den Weg von draußen vor den Toren, wo wir kurz zuvor noch das Lager der Rugarer zerschlagen haben, hinein in die Stadt gemacht, um die Villa, die Hacathra in ihrer Vision gesehen hat zu suchen. Sofern wir die Villa ausfindig machen könnten, wollten wir um eine Unterredung mit der Comtesse bzw. der Kronprinzessin bitten, um so zu erreichen, das die Truhe nicht geöffnet werden würde. Um die beiden zu warnen, dass es sich bei der Truhe unserer Meinung nach um die Truhe der Zacchara handeln könnte.

Als wir in der Stadt angekommen sind, haben wir uns aufgeteilt, um die Villa schneller finden zu können. Lizk und Hacathra wollten zu Helen, um sie zu fragen. Farin und ich wollten Herrn di Lazore treffen und ihn um Hilfe bei der Suche bitten. Valeria wollte auf gut Glück durch die Stadt reiten und die Villa suchen.

Farin und ich waren also bei Herrn di Lazore und er identifizierte die Villa für uns als die Stadtvilla der Comtesse. Wir beschlossen, dass es vielleicht gut wäre, Hacathra nicht davon zu unterrichten, dass wir die Villa aus ihrer Vision identifiziert hatten, übermittelten Lizk eine Nachricht, dass Farin, Valeria und ich uns vor der Stadtvilla treffen wollten, um um eine Unterredung mit der Comtesse oder auch mit der Kronprinzessin zu bitten. Lizk sollte dafür sorgen, dass Hacahtra von der Stadtvilla fern bleibt, denn sie war durch ihrer Vision unserer Meinung nach zu aufgeregt. Wir dachten, dass sie vielleicht etwas Unbedachtes tun könnte...
Auf jeden Fall übermittelten wir Valeria, dass wir uns mit ihr vor der Villa treffen wollten und machten uns auf den Weg. Herr di Lazore gab uns noch ein Schreiben mit, dass uns dabei helfen sollte die Chance für ein Gespräch mit der Comtesse zu bekommen.
Als wir dann an der Villa ankamen, war die Comtesse bereits tot, Valeria lag schwerverletzt auf einer Bahre und Farin und ich wussten nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Dann prügelte plötzlich Rodrigo auf uns ein, sagte, dass Valeria die Comtesse ermordet hätte und wir wurden verhaftet.

Sie sehen, ich bin ebenso traurig von all diesen Ereignissen überrascht worden wie sie. Es gab keinerlei Vorbereitung für diesen Mord. Wir hatten zu keiner Zeit vor einen Mord zu verüben. Wir wollten nur helfen, die Comtesse und die Kronprinzessin warnen.

Nach der derzeitigen Lage der Fakten muss ich in Erwägung ziehen, dass Valeria diesen Mord tatsächlich begangen hat, uns vielleicht alle getäuscht hat, aber glauben kann und will ich das nicht. Ich habe mit ihr Seite an Seite gekämpft. Wir haben für die Sicherheit Rangoons unser Leben riskiert. Ein Motiv kann ich nicht erkennen...

Ich denke sie wissen, was meine Religion, mein Glaube an Menkoke bedeutet. Das ich gesetzestreu verhalte und versuche das Gute zu verteidigen, wo es vom Bösen bedroht wird. Ich bin kein Söldner, wie viele andere meines Volkes, sondern ich folge meiner Bestimmung und bin bereit für den Kampf des Guten mein Leben zu lassen... ich würde niemals einen Mord begehen, oder mich wissentlich mit Leuten umgeben, die etwas derartiges tun würden.

Falls sie mir noch eine Frage erlauben: Was hatte es mit der Truhe, die Hacathra in ihrer Vision in der Stadtvilla gesehen hat, auf sich? Existiert sie tatsächlich? Ist es die Truhe der Zacchara?"


Der Zwerg endet erstmal in seinen Ausführungen und wartet auf eine Reaktion seitens Lord Suriakk.

Valeria

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IC (2): Die Folgen der Tat
« Antwort #14 am: 07.10.2006, 08:35:56 »
Valeria
beißt sich auf die Zunge. Beinah hätte sie dagegen protestiert, eine unbegabte Attentäterin zu sein. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Graf Tylaar machte genau das, was sie mit Martha  und dem unbekannten Kultisten gemacht hatte. Sie hat das nur leider jetzt erst begriffen.
"Ich habe ein Beispiel für eine Person, die solche Möglichkeiten hatte - nur diejenige ist seit 50 Jahren tot - es gab eine Frau aus Sü-Fai, die zurückgezogen in den Gebirgen zwischen Swaaben und Kunlaa lebte. Sie besaß magieähnliche  Kräfte, konnte Personen und Dinge von weit her holen, sagt man. Osugi Honiden war ihr Name."
Osugi hatte damals gesagt, dass sie sich mit Freunden beraten hatte; konnte von denen noch jemand am Leben sein, der in den vergangenen Jahrzehnten das Aufblühen Rangoons beobachtete,  was er, warum auch immer, als falsch betrachtete...?
"Kann diese Besonderheit der Comtesse, von der Ihr gesprochen habt, der Grund dafür sein, dass der Unbekannte ihren Tod für notwendig hält? So wie Lichtgott-Anhänger am liebsten alles töten, was ein bisschen verändert ist? Und warum hat er mich die Tat ausführen lassen? Es war ja überhaupt nicht sicher, dass die Gräfin mich sehen würde; ich hatte nie den Eindruck, dass sie mich für vertrauenswürdig hielte. Warum hat er nicht jemanden aus ihrem Haushalt übernommen, jemand, den sie kennt? Bin ich die einzige, die dieser Beeinflussung nichts entgegensetzen kann?
Oder ist es von Bedeutung, dass eine Frau aus Swaaben die Tat beging?
Was für Folgen ergeben sich jetzt?
Ich habe die letzten Jahre in einer verfallenden Burg in einem riesigen Wald ein paar alten, weltabgewandten Männern den Haushalt geführt. Ich habe nichts davon mitbekommen, was hier in der Welt so vor sich geht. Also ist es müßig, dass ich mir Gedanken über die Gründe zur Tat mache. Die Comtesse soll sehr viele Feinde gehabt haben. Ihre Ehe soll wichtig für die Beziehungen zwischen Rangoon und Candelaar sein. Es gibt zuviele Möglichkeiten."

Wie sehr sie sich wünscht, diese Tat nicht begangenzu haben! Jetzt wird ihr auch klar, warum der Unbekannte ihr nicht einfach Geld dafür geboten hatte, die Comtesse zu töten - sie hätte diesen Auftrag nicht angenommen. Kennt sie den Mörder? Hat sie ihn oder sie gesehen und gesprochen?

"Ja , man hat mir gesagt, dass die Wiedererweckung hier schwierig und sehr selten ist. Aber muss sie denn hier durchgeführt werden? Sind die Wege denn immer noch so undurchlässig wie damals, als Ihr hierher gekommen seid, Graf Tylaar?"

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