Hacathra und Co.
Während über Farin und den anderen allmählich das erste Licht der Morgensonne hereinbricht, haben sie ein hügeliges Gelände einige Wegstunden südlich von Rangoon erreicht. Mit ein wenig hinauf klettern, könnte man eventuell sogar die Stadt sehen. Von ihren Verfolgern war schon lange nichts mehr zu sehen gewesen und so können sie eine kurze Rast wagen um näher zu besprechen wohin es nun gehen soll.
Jotaro hatte Farin noch versichert, dass ihm und Lizk an sich keine Gefahr drohte. Zumindest wenn sie sich bei einer Festnahme nicht gegen die Garde stellten. Seitdem hatte er geschwiegen.
Auch Hacathra hatte die letzte Zeit geschwiegen. Das war den anderen nicht weiter aufgefallen, hatte aber einen besonderen Grund. Müde, denn anders als Lizk und Farin braucht sie wenigstens ein bißchen Schalf, und träge-verwirrt vom stundenlangen Geschaukel im Sattel, schlichen sich Visionen in ihre Gedanken. So einfach wäre es gewesen, so schlicht. In ihren Gedanken wurde die verletzte Schattenalfin zusammen mit der Truhe nach Rangoon gebracht in einer geschlossenen schnellen Kutsche. Natürlich, die beiden gehörten zusammen. Einzeln konnte man sie nicht bewegen. Solange sie lebte, würden Frau und Truhe miteinander verbunden sein. Solange sie lebte, ja.
Ein Schiff, es lag im Hafen. Truhe und Frau wurden darauf gebracht. Auch Valeria und Tabor stiegen ein, Wachen, Priester. Dann legte es ab im Morgengrauen, Kurs Asurgrad ...
Tabor und Valeria
Sarakaja schaute Tabor nur ruhig an. Sie würde ihn begleiten, welchen Weg er auch wählte. Antworten auf seine Fragen musste er alleine suchen.
Unterdessen ging Saharana auf Valerias und Tabors Bedenken ein:
So leicht ist das leider nicht. Patientin und Truhe sind eng miteinander verbunden. Genauso wie man die Truhe nicht weit wegtragen kann von ihr, so kann man auch sie nicht allzu weit von der Truhe fortbringen. Also muss auch die Truhe mit aufs Schiff. Valeria, ich glaube nicht dass Du eine Gefahr für unsere Patientin bist. Wenn Du willst kannst Du ja die unmittelbare Nähe meiden, aber ich will Dich in der Nähe haben wenn Hacathra auftaucht. Ganz davon ab sind ein paar scharfe Augen vielleicht nützlich bei der Reise, denn wie Du schon sagtest, es gab ein wenig viel Zwischenfälle in letzter Zeit und ich würde nicht einmal einen direkten Angriff von wem auf was auch immer ausschließen. Ich kann schlecht eine halbe Armee mit auf diese Reise nehmen, akso muss Qualität die Quantität ersetzen.
Nun ging alles recht schnell. Tabor und Valeria erhielten ihre Sachen und alles was sie eventuell noch brauchten. Dann ging es zum Schiff, welches eine Augenweide war für jeden der etwas von Schiffen verstand. Flach im Wasser liegend, zweimastig, mit 20 Rudern auf jeder Seite, mit ein paar kleinen, schwenkbaren Geschützen versehen, knapp 30m lang, mit einem Aufbau am Heck in welchem die Kajüten für die Gäste untergebracht waren. Truhe und Patientin wurden in eine Kajüte gebracht. Tabor teilte sich eine mit Bruder Raft, einem zwergischen Schajunepriester, der einen recht fröhlichen und lebenslustigen Eindruck machte. In Valerias Kajüte wartete Tamara, die ihr nur kurz zunickte und sich dann weiter mit irgendwelchen Listen beschäftigte. Orm hatte ein kleines Zelt am Bug aufgeschlagen, die Kajüten waren ihm zu eng. Und Saharana teilte sich die Hauptkajüte mit ... Helene. Der Rest des >Schiffes war vollgestopft mit Mannschaft, mehreren Priestern und Magiern sowie rund 20 Gardisten.
Kaum war die Sonne aufgegangen, legte das Schiff in Richtung Asurgrad ab ...