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Autor Thema: Der Graf wartet  (Gelesen 122702 mal)

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Rabe

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Der Graf wartet
« am: 28.10.2006, 19:40:45 »
Einleitung: Treffen der Helden

Der Herbst hat Einzug gehalten im Yatilgebirge und nun, da die Sonne schon seit einer knappen Stunde untergegangen ist, spürt man erst wie nahe doch schon der Winter ist. Es hat begonnen zu schneien; die dicken Flocken segeln langsam, fast senkrecht zu Boden. Auch wenn die Wälder des Yatil die Wärme des Tages zu halten vermögen, wird es doch langsam kalt. Ihr spielt noch eine Weile mit dem Gedanken den Mantel tiefer ins Gesicht zu ziehen, um noch ein Stück mehr Weg zu schaffen, verwerft diesen jedoch als mit dem ersten Strahlen des Mondes auch das Heulen der Wölfe beginnt. Es kommt Euch also gelegen den verschneiten Wegweiser zu erblicken, der Euch zu dem kleinen Haus führt, welches wohl ein Gasthaus darstellen soll. Es scheint keinen Namen zu haben, doch hängt ein riesiger Eberkopf über der Eingangstür, der es in gewisser Weise wieder besonders erscheinen lässt.
Als ihr eintretet verspürt ihr eine molige Wärme, die von dem offenen Feuer im Kamin ausgeht...

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #1 am: 02.11.2006, 20:58:37 »
Langsam schiebt Baltazar die Tür zum Gastraum auf, in dem er auf die mollige Wärme hofft, die der leuchtende Kamin durch die Butzenfenster versprochen hat. Sein Gefährte war gemeinsam mit den Pferden auf der Suche nach den Stallungen, was dem Zauberkundigen gar nicht so unrecht war, da er immer gern mehr wusste als die Leute mit denen er sich umgab.Er wußte, dass er nicht allein an diesem verlassenen Ort war und er wußte vor seinem Begleiter, was sie in dem namenlosen Gasthaus erwartet. Nicht um das Wissen, das er hatte und die anderen nicht, böswillig gegen sie zu verwenden, sondern vielmehr um sie damit aufzuziehen.
Der Magier tritt zögerlich in die Schankstube des namenlosen Gasthauses. Er wollte seinen Auftritt dramatischer erscheinen lassen, als er tatsächlich war. Denn ein Zauberer musste stets eine gewisse Aura von Geheimnis um seine Person bewahren. So dachte zu mindest Baltazar.
Er hat eine füllige Gestalt, mit breiten Schultern und einem kleinen Kugelbauch, die jedoch unter einer verschneiten blauen Reiserobe verborgen bleibt. Ein abgetragener Spitzhut, sitzt zerknautscht und teilweise eingefroren auf dem Kopf des gelehrten Mannes. Ein silberner Stab funkelt in seinen bläulichen Händen.
Mit einem Fingerschnippen macht er sich bemerkbar, woraufhin die weißen Schneeflocken beginnen von seinen Kleidern zu purzeln. Er nimmt seinen alten Hut vom Kopf und wirft ihn auf einen kleinen Tisch in Nähe des prasselnden Kaminfeuers.

"Zwei Krüge von eurem besten Glühwein!"
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #2 am: 03.11.2006, 00:45:31 »
"Ganz wie Ihr es wünscht, mein Herr!"

Ertönt eine Stimme hinter dem Tresen, der sich zu eurer rechten über die ganze Tiefe des Raumes erstreckt. Kurz darauf verschwindet der Wirt, ein kleiner Halbling, mit kugelrundem Bauch und kaum mehr als dem Haarkranz eines Mönches aus dem Osten, hinter einem Vorhang, der wohl den Schankraum von der Küche abtrennt. Der menschenleere Raum ansich ist spartanisch eingerichtet, bietet aber dennoch alles, was zu einem angenehmen Ausklang des Tages von Nöten gewesen wäre. Sobald sich der Magier an einen der zwei Tische vor dem Kamin niedergelassen hat, kommt auch schon der kleine Mann wieder und stellt zwei dampfende Zinnbecher vor diesen hin. Bei der heissen Flüssigkeit in den Bechern mag es sich wohl um die örtliche Variante eines Glühweines handeln, was in etwa einem erhitzen Wein schlechter Qualität entspricht.

"Willkommen in meinem bescheidenen Gasthof, mein Herr. Mein Name ist Yasch." Der Wirt verbeugt sich mehrmals überschwenglich vor Euch.
"Ich darf davon ausgehen, dass ihr hier nächtigt? Ich habe bereits ein Zimmer für zwei gerichtet. Bei Yasch werdet ihr das beste Quatier weit und breit finden." Ein Grinsen umspielt seinen Mund.
"Wünscht ihr Essen? Wir haben heute einen Eber bekommen..."

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #3 am: 03.11.2006, 11:14:36 »
Während er dem Halbling einen mißtrauischen Blick zuwirft, fährt er mit den Fingern seiner rechten Hand über seinen ungepflegten Vollbart.

"Nun ich hätte wohl gern eines deiner Zimmer, doch wer oder was veranlasste dich dazu zwei Zimmer herzurichten?"

Seine dunklen Augen funkeln den Wirt weiterhin an, als er einen tiefen Schluck von dem dampfenden Getränk aus seinem Becher nimmt.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #4 am: 03.11.2006, 17:19:23 »
"Nein, nein... Ich habe ein Zimmer für zwei gerichtet. Ihr habt doch einen Diener?" Während sein Blick auf dem zweiten Krug ruht, fährt er fort:"Ihr seht nicht aus wie jemand, der zwei Krüge auf einen Zug leert, mein Herr."

Zum wiederholten Male verbeugt sich der Wirt überschwenglich vor dem Magier um ihn günstig zu stimmen. Dann eilt er in die Küche und bringt eine Art Weissbrot mit und dazu eine schwarze Paste.

"Wünscht ihr etwas Eber, mein Herr?"

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #5 am: 03.11.2006, 21:57:27 »
Dann kennst du den alten Baltazar aber schlecht mein Kleiner!

Als der Wirt wieder an den Tisch zurückkehrt, um die Bestellung des Magiers aufzunehmen, sind die beiden Krüge leer wie der knurrende Magen des Gastes.

"Etwas deftiges nach einer langen Reise an einem kalten Herbsttag in den Yatilbergen? Gute Idee! Wenn auch die einzige bis jetzt denn, meinen Begleiter, zu meinem Diener zu degradieren war sicher keine. Du solltest darauf Acht geben, dass er dergleichen nicht zu hören bekommt."
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Arvenius

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Der Graf wartet
« Antwort #6 am: 04.11.2006, 13:38:49 »
Während sich die beiden noch unterhalten öffent sich die Türe. Der Wind bläst ein paar Schneeflocken in die warme Stube, die sogleich schmelzen und kleine Pfützen auf dem Boden hinterlassen. Unter dem Türbogen steht Arvenius, wie immer mit die Kapuze tief ins  Gesicht gezogen um sich vor der Kälte und dem Schnee zu schützen. Ein großer schwarzer Mantel bedeckt seinen restlichen Körper. Erst nachdem er sich in Bewegung setzt sieht man es dunkel unter dem Mantel hervor blitzen.
Schweigend setzt er sich zu Baltazar an den Tisch und nickt ihm zu.
Erst jetzt erkennt man die sehr schön gearbeitete Rüstung, die wie eine zweite Haut an dem Kämpfer sitzt. Doch zugleich strahlt sie auch etwas bedrohliches aus. Sie ist schwarz wie Teer doch glänzend wie Stahl.

Eineruhige Melodische Stimme scheint eher zu sich als zu dem Magier zu sprechen:" Die Pferde sind gut untergebracht."

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #7 am: 04.11.2006, 18:50:41 »
Yasch verschwindet wieder hinter dem Vorhang und eilt nach kurzer Zeit mit zwei Holzschalen, voll Eberbraten, herbei. Er stellt sie vor den beiden Reisenden ab und deutet eine Verbeugung an.

"Ihr seid also der Begleiter des Herrn hier. Ich bin Yasch und es ist mir eine Freude. Kann ich noch zwei Glühwein bringen?"

Erst jetzt zieht der Duft des gebratenen Fleisches in Eure Nasen und erinnert Euch daran, dass ihr wohl seit fast einem Tag nichts mehr gegessen habt.

Arvenius

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Der Graf wartet
« Antwort #8 am: 04.11.2006, 21:22:26 »
Arvenius zieht eine Schale zu sich heran, ohne dabei auf zu blicken. Langsam zieht er den einen, dann den anderen Panzerhandschuh aus und legt sie auf eine Seite des Tisches. Sie sind aus einem solch intensiven schwarz, dass man fast spüren kann wie das Licht in der kleinen Gaststube darin verschwindet. Doch wenn man genauer hin sieht, erkennt man kunstvoll gearbeitete Runen und Ornamente an ihnen, die erahnen lassen wie der Rest der  Rüstung aussehen mag.
Lautlos verspeist der Halbelf seinen Eber und lässt dabei den Wirt am anderen Tischende warten. Kein laut ist zu hören bis er seine Schale komplett geleert hat. Baltazar und der Wirt sehen das der Halbelf sehr helle fast bleiche Hände hat, die das Besteck in den Schatten der Kapuze verschwinden lassen.

"Eine Karaffe sauberes Quellwasser Herr Yasch bitte."

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #9 am: 06.11.2006, 01:09:32 »
Schmunzelnd beobachtet der Magus sowohl den Wirt, wie seinen Begleiter den Halbelfen. Dann macht auch er sich daran den Eberbraten zu verspeisen. Er spült dabei jeden zweiten Bissen mit einem Schluck Wein hinunter. Schon bald sitzt Baltazar vor zwei leeren Kelchen und einem halbvollen Teller.

"Herr Wirt! Noch so einen Kelch von dem würzigen Wein."

Dann blickt er seinem Gegenüber tief in die Augen und fragt mit süfisantem Tonfall:

"Wollen wir aus dem Quellwasser nicht ein nettes Wässerchen machen und den angebrochenen Abend noch etwas genießen?"
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #10 am: 06.11.2006, 21:49:23 »
Ich muss mich beeilen,…nur keine Zeit verlieren… Wenn die Gerüchte wahr sind von denen mir der Hohepriester berichtete… die Wölfe fangen an zu heulen… solange ihnen nichts Schlimmeres, Dunkleres folgt… Was war das für ein Lichtschein? Ein Gasthaus? Ja, es ist eines, gepriesen seist du,  Pelor, du lässt deine Diener nicht alleine in der Dunkelheit.

Die Tür des Gasthauses fliegt auf, Schneeflocken dringen in die Stube. Aus dem Dunkeln tritt ein sehr großer, schlaksiger  Mann in den Raum, dabei muss er den Kopf einziehen um sich nicht am Türrahmen zu stoßen. Die durch die warme Luft der Gaststube beschlagenen Brillengläser lassen seine Augen nicht erkennen. Er trägt einen schwarzen Leinenmantel mit Pelzbesatz und um seinen Hals hängt an einer ziemlich langen Kette, gut sichtbar, das goldene Symbol Pelors. In seinem dunkelblonden Haar, welches schon von ein paar grauen Strähnen durchzogen ist,  und dem Dreitagebart haben sich Schneeflocken verfangen, die durch den eisigen Wind gefroren sind. Langsam klären sich seine Brillengläser und man kann seine stahlblauen Augen erkennen, die die Anwesenden eindringlich mustern. Aber dann verliert sein Blick an Härte und weicht einem wärmeren. Er breitet seine Arme aus und mit sonrem Bariton fängt er an zu reden.

„Seid gegrüßt werte Herren, möge Pelor euch mit seinem Licht und seiner Wärme in dieser kalten und dunklen Nacht die Herzen wärmen und eure Gemüter erhellen. Gelobt sei Pelor!“

Dann klopft er sich den Schnee von seinem Mantel und schreitet mit langen Schritten auf die Theke zu. Dort wendet er sich an den Wirt.

„Meister Halbling, sagt habt ihr noch eine Unterkunft frei und etwas Warmes zu essen für einen durchgefrorenen, hungrigen Reisenden?"
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Arvenius

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Der Graf wartet
« Antwort #11 am: 07.11.2006, 01:15:25 »
Kurz aufgeschreckt durch das eintreten des Reisenden, antwortet der Halbelf:
" Ich finde das Wasser nett genug."
Verdeckt unter der Kapuze lässt er sein Blick durch den Schankraum schweifen und mustert den Neuankömmling genau.

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #12 am: 07.11.2006, 23:31:14 »
Der Halbling erwidert die nette Geste mit einer leichten Verbeugung und dem breiten Grinsen, dass wohl nur Leute zu schenken wissen, die anderer Leute Gold begehren.

"Aber sicherlich! Es ist dem alten Yasch eine Ehre einem Gläubigen Pelors Unterschlupf zu bieten. Soll ich Euch etwas Eberbraten und Wein bringen, bevor ich Euer Zimmer richte?"

Ohne die Augen von dem Kleriker zu nehmen, greift Yasch die beiden Krüge vor sich und bringt sie den anderen Reisenden. Dort angekommen beachtet er diese kurz und meint eher beiläufig:

"Hier ist ihr Wasser und der Wein. Darf es sonst noch etwas sein?"

Es scheint jedoch, als ob er erstmal ein nein als Antwort erwarten würde, macht er sich doch schon wieder auf den Weg in die Küche um das Essen des Dieners Pelors zu richten.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #13 am: 09.11.2006, 01:34:46 »
"Eberbraten, Wein und ein gemachtes Zimmer?"

Dann fängt der große Mann laut zu lachen an.

"Meister Yash, das ist besser als ich zu träumen gewagt hatte."


Daraufhin dreht er sich um um mustert nochmals die beiden Männer die an einem Tisch sitzten. Dann begibt er sich zu eben diesem Tisch und deutet eine knappe Verbeugung an.

"Meine Herren, würde es euch stören wenn ich ich mich zu euch setzten würde? Ich bin seit zwei Tagen ganz allein unterwegs und ich sehne mich nach etwas erbaulicher Gesellschaft."
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #14 am: 09.11.2006, 14:53:31 »
Listig blickt der Magus den Neuankömmling an. Er sieht das heilige Symbol des Sonnenvaters und streckt seinen Arm aus um dem Gläubigen einen freien Stuhl anzubieten.

"Nein, nein, nicht im Geringsten. Setzt Euch Mann."
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

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