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Autor Thema: Der Graf wartet  (Gelesen 124535 mal)

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Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #930 am: 04.02.2008, 23:37:49 »
"Was ist los, Huss? Nervös? Mach dir keine Sorgen Priester! Die kleine kann sehr gut auf sich selber aufpassen und ausserdem ist ja dein Sonnenbruder bei ihr. Sie werden sicher gleich zurück sein." Obwohl der Magus offensichtlich versucht den Priester zu beruhigen, blickt er selbst immer wieder in den dunklen Tunnel.
Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #931 am: 05.02.2008, 22:27:53 »
Vorsichtig schleichen die beiden an der Wand entlang und pirschen sich so langsam in Richtung der Särge. Noch immer können sie das leise Geräusch wahrnehmen, das nun jedoch von hinter ihnen zu kommen scheint. Der Raum an sich scheint jedoch ruhig und sie können keinerlei Gefahren ausmachen.

zum Kampf

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #932 am: 10.02.2008, 20:38:40 »
Ivory, immer noch mucksmäuschenstill, kann keine Regung mehr in der Krypta ausmachen - nach dem leisen Rascheln scheint alles verstummt. Natürlich kann es auch bloß eine Ratte gewesen sein - aber das hielte die Lichtbringerin für einen glücklichen Zufall.
Auf Zehenspitzen nähert sie sich dem nächsten Sarg und nimmt diesen im spärlichen Licht in Augenschein. Darelion ignoriert sie dabei, verärgert über dessen Verhalten.
Der Sarg scheint noch recht gut in Takt zu sein, sieht man von den modrigen Stellen ab. Ivory streicht vorsichtig über den Deckel, der fest auf dem Unterteil sitzt,aber nicht vernagelt scheint. In das Innere kann sie, trotzt zahlreicher Spalten nicht blicken, da die Lichtverhältnisse dies nicht zulassen, jedoch scheint auch keine Gefahr davon auszugehen, denn es dringt nicht ein Laut heraus.
Aufmerksam lauscht der Kleriker in die Dunkelheit, immer bereit bei dem kleinsten Anzeichen von Schwierigkeiten sofort loszustürmen.
Die Bewegung des Mönchs ist kaum wahrnehmbar, als er leise und vorsichtig einen Schritt nach vorn geht. Immer noch eng an die Wand gedrückt,  tastet er mit all seinen Sinnen die Höhle vor und den Gang hinter ihm ab. Die Muskeln des Elfen sind angespannt, er wirkt wie eine Raubkatze vor dem Sprung.
Noch immer starrt der Magus in die Finsternis und lauscht ob er etwas vernehmen kann.
Nichts geschieht, als auch der Mönch langsam nach vorne schleicht. Einzig das Geräusch scheint nun auch für von hinten zu kommen und für einen Augenblick könnte er schwören es hört sich wie das Flattern einer Fledermaus an. Luthor und Baltazar bemerken davon jedoch nichts.
Darelion verharrt regungslos und konzentriert sich auf das flatternde Geräusch und macht sich bereit, zuzuschlagen, so bald er einen Feind erkennen kann. Vampire!
Gern würde er Ivory warnen, doch die Lichtbringerin geht konzentriert zu Werke und hat auf absolute Ruhe bestanden, daher beschließt der Mönch, sie nicht zu stören, sondern den Feind gegebenenfalls abzufangen
Die Grabesstille kommt der Halbelfe trügerisch und beunruhigend vor, jetzt, nachdem sie schon ein heimliches Geräusch gehört hat. Bisjetzt hat sich allerdings weder ein Tier, noch eine unnatürliche Kreatur zu erkennen gegeben, und sie vermutet, dass das Versteckspiel noch eine ganze Weile so weiter gehen kann.
Zwar verfügt die Lichtbringerin über lobenswerte Geduld, doch findet sie auch, dass List und ein wenig Risiko manchmal ebenfalls helfen können. Der Plan der Pirscherin ist einfach: sie lockert ihre Haltung etwas und dreht sich etwas zur Seite - als wäre ihr etwas in einer finsteren Ecke aufgefallen, während sie ihrer Gestalt erlaubt, das schwach aus dem Tunnel strömende Licht zu streifen.
Sie täuscht einen Augenblick Nachlässigkeit vor, um einen möglichen Feind zu ködern.
Dieser aber soll nicht ahnen, dass Ivory jederzeit zum Gegenangriff bereit ist.
Noch immer ist von Ivory und Darelion nichts zu hören. Da die beiden noch nicht in Schwierigkeiten gekommen sind wartet Luthor weiter ab.
Unüberlegt, zumindest scheint es so, dreht sich Ivory in der Halle um und stößt dabei einen kleinen Klumpen Erde gegen den leeren Sarg neben ihr. Von dem Geräusch aufgeschreckt, springt plötzlich der Leichnam einer Frau aus dem Sarg im Süden des Erdlochs. Sie hat dünne Ketten um Hand- und Fußgelenke gebunden, die jedoch nicht das faulige Fleisch darunter verbergen. Als sie die Lichtbringerin in Mitten ihres Heim sieht, schreit sie laut auf und nimmt dann selbst eine defensive Haltung ein, indem sie ihre Arme vor der Brust kreuzt. Von dem Warnruf alarmiert, brechen nun zwei Ghaste durch die dünnen Wände und versuchen ihrer Herrin im Kampf zu helfen. Einer der beiden rennt direkt auf Ivory zu, die einen Satz nach hinten macht und versucht ihren Pfahl in dessen Fleisch zu werfen. Der Untote weicht jedoch aus und beißt gierig nach ihrem Arm, der bereits von seiner geifernden Zunge umwinkelt ist. Sein Bruder will auch der stärker aussehenden Ghulin zur Hilfe eile und rennt dabei direkt in Darelion, der instinktiv zuschlägt. Doch auch um seine Hand wickelt sich eine lange Zunge und die, vor Speichel triefenden, Zähne suchen unbeirrt sein Fleisch.
Der Mönch schlägt blitzschnell mit seiner Faust zu, als der Untote vor ihm auftaucht. Lathander, was für eine Gegend, überall wimmelt es von Unleben. Steh mir bei mit Deinem Licht
Darelion schafft es nach seinem Schlag nicht schnell genug wieder eine defensive Haltung einzunehmen und steckt eine tiefe Bisswunde ein. Kurz spürt er noch, wie eine Kälte sich in seinem Körper ausbreitet und versucht diese zu bekämpfen, dann hat er seine Gliedmaßen nicht länger unter Kontrolle uns steht wie versteinert da.
Pötzlich vernimmt der Magus vertraute Geräusche. Kampfeslärm! Der beleibte Mann wuchtet seinen massigen Körper den engen Tunnel entlang bis zu einer Biegung, bei deren Umrundung er beinahe vor Angst paralysiert wird. Ein Ghul direkt vor ihm lässt ihn instinktiv mit einem Magmabolzen reagieren. Nach einer kurzen arkanen Formel saust das glühende Geschoss auf das untote Fleisch der Bestie zu.
Das flüssige Gestein frisst sich tief in das tote Fleisch des Ghasts, der von Darelion ablässt und Baltazar einen Schrei entgegen hallen lässt, dass diesem das Mark in den Knochen gefrieren lässt. Doch auch der Gestank leistet seinen Beitrag zu diesem schauerlichen Szenario und dreht Ivory und dem Magier den Magen um.
Als der Schmerzensschrei ausgeklungen ist, gewinnt jedoch anderes Geräusch eure Aufmerksamkeit. Eine wunderbare Melodie dringt durch die Höhle, die euch Alles vergessen lässt. So schön ist sie, dass ihr den Drang verspürt ihre Sängerin zu sehen, muss doch auch sie unglaublich schön sein. Gerade wollt ihr wie in Trance loslaufen, da könnt ihr jedoch die Verzauberung abschütteln und Ivory entdeckt deren Ursprung. Aus dem Nord-Osten der Höhle tritt eine Kreatur, die an eine alte Frau mit grimmigem Gesicht erinnert. Das Fleisch ihres Oberkörpers ist grau und voll fauliger Stellen. Ihr Becken, die Beine und die Flügel sind reptilischer Art und auch wenn die ledrige Haut noch in Takt scheint, so besteht kein Zweifel, dass auch darunter bereits der Verfall Einzug gehalten hat.
Sie streicht sich das von Blut verkrustete, fettige Haar aus dem Gesicht und singt ihr wunderschönes, melancholisches Lied.
Ivory muss zu ihrem Schrecken und Beschämen feststellen, dass ihr Plan nicht ganz so aufgegangen ist, wie sie es sich erwünscht hätte. Wie sie erwartet hat, schlagen die Gruftbewohner - gräßliche, modrige Untote - aus dem verborgenen zu, doch deren Anzahl und Verstecke hat die Halbelfe nicht einschätzen können.
"Bei Sehanine," schnappt die überrumpelte Lichtbringerin und huscht reflexartig von den grotesken Kreaturen zurück, um sich am stocksteif da stehenden Mönch, dem sie einen düsteren, vielsagenden Blick zuwirft, vorbeizudrücken, sich mit beiden Füßen von der Tunnelwand abzustoßen und so pfeilschnell hinter dessen Angreifer zu gelangen.
Während der Pflock das faulende Fleisch seines Opfers sucht, zückt Ivory mit der anderen Hand ihr Rapier. Sie merkt, dass Baltazar bereits in der Nähe ist und kann sich gut denken, dass auch Luthor keiner besonderen Einladung mehr bedarf.
Der in Silber und Knoblauch getränkte Holzpfahl schnellt vor, kann sein Ziel jedoch nicht finden. Die Übelkeit macht der Schurkin doch zu sehr zu schaffen, als dass sie unbeeinträchtigt kämpfen könnte.
Als plötzlich Schrei und Rufe aus dem Loch hallen rennt Luthor sofort los um zu sehen was los ist. Der Verwesungsgestank nimmt dem Priester fast den Atem und lässt ihn würgen. Er beißt jedoch die Zähne zusammen. Als er um die Ecke biegt und den bewegungslosen Darelion Angesicht zu Angesicht mit einem Untoten Flucht er leise. Wär ich doch mitgegangen. Ich hätte es mir doch denken müssen. Instinktiv greift er an sein heiliges Symbol und hält es dem Monster entgegen und versucht es damit zu vertreiben.
Augenblicklich wird der Gang und ein großer Teil der Höhle von einem goldenen Licht erfasst. Die beiden Ghaste schreien vor Zorn und Todesangst, als sie merken, wie ihr totes Fleisch langsam von den Knochen gebrannt wird. Im nächsten Augenblick ist wieder alles still und nur noch die anderen beiden Gegner sind geblieben.
Mit einem lauten Scheppern gibt Inka, der weibliche Ghul mit den Ketten an den Armen, seine Verteidigung auf und geht zum Angriff über. Mit grimmiger Miene hatte sie die Tat des Priesters wahrgenommen und der somit zum Ziel ihres Ärgers wurde. Sie springt vom Sarg und rennt in einer unglaublichen Geschwindigkeit Richtung Luthors. Mit einer Drehung gleitet sie an Darelion vorbei und öffnet gleichzeitig ihren bedrohlichen Mund, voll messerscharfer Zähne. Geifernd schnappen diese nach der Hand und dem Symbol des Priesters, ehe sich Inka mit einer Rolle rückwärts wieder aus dem Gefahrenbereich vor dem Kleriker bringt.
Baltazar erkennt den Ernst der Lage. Er wirbelt wild mit dem Armen und formt die Gesten einer arkanen Formel. Plötzlich bewegen sich seine Gefährten blitzschnell.
Die geflügelte Frau schnellt flatternd nach vorne und schlägt mit einer Klaue nach dem wehrlosen Mönch. Darelion ist sich zwar der unmittelbaren Gefahr bewusst, muss aber, zu keiner Bewegung fähig, zusehen, wie die Krallen über seine Brust fahren.
Das Ende zweier der gefräßigen Untoten bekommt Ivory nur am Rande mit, da sie vor Übelkeit straucheln muss. Das wunderschöne Lied der Harpye lässt die Szenerie nur noch grotesker und albtraumhafter erscheinen. "Bloß nicht aufgeben!," ermuntert sich die Halbelfe im Stillen und hält für ein paar Herzschläge die Luft an, um sich mit wenigen, federnden Schritten hinter die hässliche, singende Kreatur zu bringen. Dank Baltazars Zauber bewegt sich die Pirscherin dabei so schnell, dass das Auge sie kaum erfassen kann - selbst als sie mit dem Holzdolch nach der Harpye sticht.
Hilflos sieht Darelion dem geschehen zu und knirscht innerlich mit den Zähnen.  Ruhe, Mönch. Ruhe! hört er die Stimme seines Meisters und konzentriert sich darauf,  die Lähmung aus seinem Körper zu vertreiben.
Luthor packt den paralysierten Elf und zieht in von dem Ghul weg. Dann stellt er sich dem Untoten entgegen und hält seinen Schild schützend vor sich.
Wild schreiend, unter dem Feuer des Pfahls, nutzt die Harpie zwar noch die Gelegenheit und schlägt nach dem Mönch, kann jedoch nicht verhindern, dass Luthor diesen in Sicherheit bringt.
Auch wenn es nicht in ihrer Natur liegt, sich im dirketen Nahkampf zu stellen, nutzt Inka dennoch die Chance und stellt sich mit allem, was sie noch hat, Luthor entgegen. Einem in die Ecke gedrängtem Tier gleich schlägt und beißt sie verzweifelt zu und erhofft eine Lücke im Panzer des Klerikers zu erwischen.
Darelion wirft dem Priester einen dankbaren Blick zu. Zu mehr ist der gelähmte Mönch nicht in der Lage und so konzentriert er sich - ruhiger als zuvor - darauf, wieder Gewalt über seinen Körper zu bekommen.
Baltazar sieht gerade noch, wie der weibliche Ghul dem Kleriker einige leichtere Wunden zufügt, als er näher an den Kampf heran geht. Unsicher welchen Zauber er wirken soll, wartet er jedoch lieber die nächste Aktion der Harpie ab.
Diese tut es ihrer Herrin gleich und schlägt nach Leibes Kräften auf den Kleriker ein, der sie zuvor ihres Opfers bestohlen hatten. Dabei verzieht sich ihr Mund zu einem schmalen Lächeln, bevor ihr Kopf nach vorne schnellt und zusammen mit den Klauen nach dem süßen Fleisch des Menschen lechtzt.
Auch die Harpie findet Lücken in der Rüstung des Priesters und fügt ihm einige tiefe Kratzer zu. Erneut spührt Luthor eine lähmende Kälte in sich hoch steigen und versucht diese, wie zuvor bei den Angriffen Inkas, aus seinem Körper zu verdrängen. Doch diesmal fehlt seinem geschunden Körper die Kraft und er bleibt regungslos stehen.
Fassungslos blickt Baltazar auf den Kleiker, der eben wie versteinert stehen geblieben ist und erkennt dessen brenzlige Lage. Sein Geist eilt von einer arkanen Formel zur nächsten und sucht fieberhaft nach einer Möglichkeit das drohende Unheil noch abzuwenden. Dann öffnet er die Augen und weiß, was zu tun ist. Seine Hand wechselt zwischen verscheidensten, verkrampften Haltungen und vollführt die Einleitung der Formel, die nun leise spricht. Eine brennende Wand entsteht in den Untoten, die lauthals fluchen und von Schmerzensschreien untermahlt in dieser vergehen. Einen Augenblick später gibt er den Zauber wieder auf und betrachtet mit breitem Grinsen sein Werk. Von der Existenz der Ghul zeugt nichts mehr, als ein Häufchen Asche.

Rabe

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Der Graf wartet
« Antwort #933 am: 10.02.2008, 20:55:57 »
Nach kurzer Zeit schwindet die Lähmung wieder von Darelion und Luthor und lässt diese die schmerzhaften Verletzungen spühren.

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Zeitgleich, jedoch an anderer Stelle, wandert ein Mann alleine die Strasse lang, die ihn bald nach Barovia führen sollte. Schwarze Lachen aus Wasser stehen, spiegelgleich, auf der schlammigen Strasse. Ein kalter, dichter Nebelmantel schwebt langsam über den Boden.
Gigantische Baumstümpfe flankieren beidseitig den Weg und zerschneiden mit ihrem Geäst den Nebel. Beunruhigt dreht Zeno sich um, doch wohin er auch blickt, scheint der Nebel dichter und der Wald noch bedrückender.
Ganz von alleine legt der Ritter einen Schritt zu, um dem gespentischen Szenario zu entkommen und erreicht kurz darauf die Stadtgrenze.
Auf beiden Seiten der Straße ragen große Steinsäulen, aus dem undurchdringlichen Wald, in den Nebel heraus. Gewaltige Eisentore hängen am Mauerwerk, ihr Gestänge ist benässt von Tautropfen. Vor den Steinsäulen stehen zwei Statuen, mit grässlichen Stangenwaffen bewaffneter Wächter. Ihre zersprungenen Köpfe liegen im Unkraut zu ihren Füßen. Es scheint, als seien sie fein säuberlich von ihren Schultern geschlagen worden. Der Ritter nähert sich vorsichtig und stellt erstaunt fest, dass die Tore sich von alleine öffnen und kurz darauf, nachdem er sie durchschritten hat, auch wieder schließen. Verwundert schüttelt er den Kopf und greift reflexartig nach dem Knauf seines Schwertes. Er geht die Strasse weiter und landet nach kurzer Zeit auf dem Marktplatz des kleinen Städtchens, wo er zielstrebig das Wirtshaus aufsucht.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #934 am: 10.02.2008, 21:57:23 »
Darelion verzieht für eine Sekunde das Gesicht, als er die Wunden plötzlich spürt, dann nimmt er erleichtert wahr, dass der Spuk vorüber ist.
Zum zweiten Mal hat der merkwürdige Zauberer ihm und auch den anderen das Leben gerettet. Die nagenden Zweifel an sich selbst werden stärker.

Darelion schließt die Augen und lässt die Szene noch einmal an vor seinem inneren Auge ablaufen. 'Warum hat meine Kraft nicht gereicht, die Lähmung abzuwehren?' wundert sich der Mönch und Furcht macht sich in ihm breit. Furcht davor, sich nicht mehr auf sich selbst verlassen zu können.

Der Elf tastet nach seinem KI. Hochkonzentriert. Froh, es zu spüren, kanalisiert er die Energien aus seinem Inneren in seine Wunden und spürt, wie sich diese schließen.

Luthor, Ivory und Baltazar nehmen wahr, wie der Mönch sich heilt, sie sehen, wie er sich wieder aufrichtet. Was sie nicht sehen, ist das Aufrichten seines Selbst, seiner Seele.

"Danke" Darelion verbeugt sich vor den dreien und in dem einen kurzen Wort liegt Achtung und ehrliche, tiefe Dankbarkeit.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #935 am: 11.02.2008, 00:07:42 »
Die Flinkheit der Halbelfe hat sie vor den todbringenden Klauen der Untoten bewahrt, lediglich Baltazars etwas unvorsichtig platzierte Flammen haben sie etwas angesengt.
"Bitte seid demnächst mit Eurem Feuer etwas vorsichtiger!," klagt die erschrocken vor den Zauberflammen zurückgewichene Pirscherin, um dann, deutlich besonnener, hinzuzufügen: "Aber dank Euch."

Obwohl sich keine unnatürliche Kreatur mehr regt, behält Ivory das Rapier noch in der Hand - wer weiß, ob die vier Ghulwesen wirklich alle Bewohner dieser Krypta gewesen sind? Erleichtet nimmt sie wahr, dass auch Darelion die Attacke einigermaßen heil überstanden hat - und nun seinen Körper anscheinend mit eigener Macht, wie auch immer diese geartet sein mag, die Lichtbringerin versteht nicht viel von solchen Dingen, wiederherstellt. Trotzdem funkelt etwas Mißmut in ihren Augen, als sie den Elfen ansieht.
"Ich habe nicht umsonst alle gebeten, zunächst zurückzubleiben," seufzt sie, "Ihr habt wirklich Glück, dass Luthor und Baltazar sich auf ihr Handwerk verstehen. Ich hoffe sehr, dass Ihr mich ein anderes Mal etwas ernster nehmen würdet."
Denn obwohl der Mönch ihr durchaus vernünftig erscheint, fürchtet Ivory doch, dass er sie als ein schwaches kleines Mädchen ansieht - was die subtile Abenteurerin schon lange nicht mehr ist. Und in einer Gruppe, die eingespielt sein will, sollte es keine Herablassung geben.

"Entschuldigt mich bitte," platzt dann auf einmal aus ihr heraus, und die Silberhaarige stürzt sich in eine Ecke der Gruftkammer, um, mit einer Hand an die Wand gestützt, beinahe zusammenzusacken. Ihr Magen fühlt sich an, als würde er sich vor lauter Gestank umdrehen. Die Halbelfe atmet tief ein und aus und wirkt bei genauerer Betrachtung sehr blaß.
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #936 am: 11.02.2008, 09:15:43 »
Anscheinend müssen ein paar Missverständnisse geklärt werden seufzt der Mönch innerlich ob Ivorys harrschen Worten, überzeugt, dass sie alleine auch nicht mehr ausgerichtet hätte. Geduldig wartet er, bis die Lichtbringerin erholt hatte.

"Ich nehme Euch ernst und bitte um Entschuldigung. Das selbe erwarte ich jedoch im Gegenzug auch von Euch, ich habe oft genug als Kundschafter gearbeitet. Und ich frage mich, was sich geändert hätte, wenn ich Eurem Befehl gefolgt wäre." Der Ton des Elfen ist ruhig und klar, aber freundlich Gut, ich wäre wohl nicht verletzt worden, aber das müsste sie eigentlich nicht kümmern. " Ich schlage vor, da wir uns noch nicht lange kennen und nicht eingespielt sind, dass wir uns das nächste Mal absprechen." fährt er unter Betonung des letzten Wortes fort, da er die Kritik verstehen kann, sich jedoch keinsfalls zum Befehlsempfänger degradieren lassen will.

In der Hoffnung, dass dies nun geklärt ist, blickt sich Darelion in der Höhle um.
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Baltazar

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Der Graf wartet
« Antwort #937 am: 11.02.2008, 12:10:57 »
Schmunzelnd beobachtet der Magus eine Zeit lang die hitzige Unterhaltung zwischen Ivory und Darelion. Dann beginnt er jedoch mit der Durchsuchung der Tunnel. Wie konnten wir diese Höhlen bei unserem letzten Besuch nur übersehen?


Könnte ich noch ein Schlückchen von diesem köstlichen Wein haben?

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #938 am: 11.02.2008, 14:02:39 »
Als die Bewegungsunfähigkeit endlich nachlässt, nickt Luthor dem Magus nur kurz zu. Der Groll auf den Mann ist noch zu groß als das er sich überschwänglich bei dem Zausel bedanken würde. So dankbar er für die Rettung auch ist, findet er, dass die Aktion sehr riskant war. Das sagen ihm auch die äußerst schmerzhaften Verbrennungen.
"Geht es euch gut?" fragt er seine Gefährten. "Lasst mich eure Verbrennungen behandeln damit es keine Narben gibt."
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #939 am: 11.02.2008, 16:55:49 »
Ivory, die sich zwar wieder aufgerichtet hat, aber immer noch tief und langsam atmet und sich mit einer Ecke des Umhangs Luft zufächert, nickt Luthor eifrig zu. "Ja, das wäre sehr nett."

Als sie Darelion wieder ansieht, wirkt der Blick der Halbelfe schon viel versöhnlicher. "Genau, absprechen, darauf wollte ich doch hinaus. Es tut mir leid, von Euren Erfahrungen als Kundschafter wußte ich nicht. Aber wenn ich mich alleine hier umgeschaut hätte und - unbemerkt - zurückgeschlichen wäre, hätten wir dieses Durcheinander wohl vermeiden können," erklärt sie ihre ursprüngliche Absicht. Nichtsdestotrotz ist sie einsichtig genug, ihren eigenen kleinen Patzer seufzend zuzugestehen: "Vor allem, wenn eine Finte nicht ganz so erfolgreich läuft, wie man sich wünscht."

Der Neugier der Pirscherin, die Gruft zu durchsuchen, gebieten gerade zwei Umstände einhalt: zum einen, trübt der widerliche, unnatürlich gesteigerte Verwesungsgeruch der Ghule ihren Verstand, zum anderen, wartet sie noch ab, bis Luthor die von Baltazar verschuldeten Verbrennungen behandelt hat.
Wer zuletzt lacht...hat am längsten gebraucht, um den Witz zu verstehen.

Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #940 am: 11.02.2008, 17:11:22 »
Luthor geht zu Ivory und legt seine Hand auf die Verbrennungen. Mit der anderen umfasst er sein heiliges Symbol. Ein kurzes Gebet später spürt Ivory wie die warmen, heilenden Energien in ihren Körper strömen. Verbrannte Haut erneuert sich und Wunden schließen sich. Als das Spektakel vorbei ist schaut Luthor Ivory ermahnend an.
"Ich muss Darelion Recht geben. Wenn du ganz alleine hier runter gegangen wärst, wärst du von den Ghoulen zerrissen worden bevor wir dir zur Hilfe hätten eilen können."
... in Pelors Namen, so möge es sein.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #941 am: 11.02.2008, 17:35:11 »
"Danke," gibt die geheilte Lichtbringerin zurück, "aber ich dachte, Ihr wißt, dass die Ghule mich nicht gesehen hätten, wenn ich es nicht gewollt hätte, Luthor."
Die Halbelfe klingt dabei etwas säuerlich - so viel Tadel hat sie ihrer Ansicht nach wiederum nicht verdient.
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Darelion

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Der Graf wartet
« Antwort #942 am: 11.02.2008, 19:48:27 »
Wer weiß, wer weiß. Anscheinend kann er Gedanken lesen.
 Darelion blickt der Halbelfe offen ins Gesicht und streckt ihr die Hand entgegen: "Es ist wohl kaum die Zeit für Schuldzuweisungen an irgend jemanden. Lathander sei Dank ist alles gut gegangen. Auf gute Zusammenarbeit und bessere Absprachen".

Die Stimme des Mönchs ist ehrlich und ernst, auch wenn er darauf verzichtet, seine Entschuldigung zu wiederholen. 'Einmal reicht! Niemand kann wissen, was passiert wäre, wenn sie oder ich alleine gegangen wären'
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.

Ivory Lín

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Der Graf wartet
« Antwort #943 am: 11.02.2008, 19:59:43 »
Ivory streckt ebenfalls eine Hand aus und drückt die Darelions. "Nichts für ungut," sagt sie, nunmehr mit einem leichten Lächeln, "und nehmt mir meinen Enthusiasmus bitte nicht übel."
Das Lächeln würde auch weiter bestehen, wenn der Ghulgestank nicht schon wieder Galle aus dem Magen der Halbelfe treiben würde. Die junge Frau, deren Gesicht inzwischen wieder etwas an Farbe wiedergewonnen hat, erbleicht erneut, und drückt sich die Mantelecke, die sie zuvor als Fächer benutzt hat, vors Gesicht.
Dann lässt sie das Rapier endlich in die Gürtelscheide gleiten und zückt stattdessen ihre Lupe, um die Krypta abzusuchen.

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Luthor Huss

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Der Graf wartet
« Antwort #944 am: 12.02.2008, 00:07:08 »
Jetzt hab ich sie gekränkt. Es ist doch nur zu ihrem Besten.

Während die Halbelfin die Höhle absucht versucht sich der Priester zu erklären. "Versteh doch Ivory, nach der... der Sache mit Arvenius... so etwas soll nicht noch einmal passieren. Ich kenne deine Fähigkeiten, ich meine doch auch nur das wir nichts riskieren sollten."

Die Worte kommen ziemlich unbeholfen aus dem Mund des normalerweise recht redegewandten Priesters.
... in Pelors Namen, so möge es sein.

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