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Autor Thema: Nach Lippoldts Fall  (Gelesen 42868 mal)

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Kylmäveri Kaldor'ta

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #135 am: 27.04.2007, 18:51:46 »
"Wohl wahr, so wird es gewesen sein,"nickt die Edle auf Saemaels Vermutung hin, die auch die ihrige ist. Der scharfe Blick Kylmäveris schweift über die Umgebung, auf der Suche nach einem Ort, wo man verängstigte und müde Kinder halbwegs sicher unterbringen und verbergen könnte. Auch die Spur, nun von nur noch zwei Paar Füße erzeugt, nimmt die Nordländerin in Augenschein, um ihr weiterhin folgen zu können.

Iorondan Mercanor

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #136 am: 28.04.2007, 15:30:32 »
In der Tat: Der Habicht bestätigt, dass die größeren der verbliebenen Spuren ein wenig tiefer werden, und dass die Geschwindigkeit der Flüchtlinge abgenommen hat. Die Gruppe setzt sich wieder in Bewegung - bis sie der Spur über eine Bodenwelle folgt und sich plötzlich auf einem einige hundert Meter durchmessenden, annähernd runden Steinplateau wiederfinden, auf dem die Spur anscheinden verschwindet.

Doch nur anscheinend. Es braucht zwar eine Weile, aber dann ist Hrothgar doch in der Lage, die Spur weiter zu lesen. Offensichtlich sind die Frau und ihre beiden Kinder sofort nach links abgebogen und haben das Plateau an einem ausgetretenen oder anderweitig verödeten Pfad direkt unterhalb der Bodenwelle wieder verlassen. Auf der hartgebackenen Erde ist nicht ein Fusabdruck zu sehen, aber dank einiger vereinzelter abgeknickter Gräser und ähnlichem  ist sich der Kopfgeldjäger sicher, dass hier zu einer Zeit, die zu den Flüchtlingen passt, Menschen entlanggekommen sind.

Die Reisenden folgen dem Pfad für wieder einige hundert Meter, vielleicht eine Meile ungefähr nach Westen, bis sie, kaum noch erkennbar, von dem Pfad abweicht und auf einige am Hügelhang liegende Steine zuführt. Anscheinend wurde nicht sehr fachmännisch versucht, die Spur zu verwischen.
Fire and Blood

Seoman

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #137 am: 29.04.2007, 22:48:12 »
Siimon folgt interessiert dem spurensuchenden Kopfgeldjäger um vielleicht die ein oder andere Technik sich vom selbigem abschauen zu können, vielleicht konnte soetwas ihm später mal helfen, seinen verschollenen Bruder ausfindig zu machen.

"Was hat die Bäuerin so erschreckt, dass sie so in der Eile halbherzig ihre Spuren verwischt hat, wurde sie verfolgt?"
Sagt Simon während der weiterhin versucht die Umgebung nach Hinweisen auf Besonderheiten zu untersuchen.
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Hrothgar

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #138 am: 02.05.2007, 12:00:00 »
"Ich vermute, dass sie hier einen Zufluchtsort haben, und nicht wollen, dass dieser von irgendjemandem entdeckt wird. Warum sollten sie auch sonst dieser Schlenker über das Plateau gemacht haben?" wirft der den Spuren weiter folgende Hrothgar in die Runde - sein Desinteresse ist inzwischen jedoch zu einem Großteil gespielt, die Verfolgung erregt ihn, auch wenn es sich eigentlich um eine nutzlose handelt.
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Saemael Julistraes

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #139 am: 04.05.2007, 19:22:15 »
Saemael stützt sich mit seinen Händen am Sattelknauf ab, während sein Blick die Umgebung absucht.

"Schlecht nur, wenn wir diesen Zufluchtsort nicht finden. Dann werden wir auch Bäuerin nicht finden."

Der Krieger dreht halb im Sattel um, um dorthin zurück zu blicken, wo er den Hof in einiger Entfernung vermutet.

Seine Waffen baumeln lustlos an seiner Seite oder an der Befestigung des Sattels, während das Schild auf Saemaels Rücken in der Sonne glitzert.

Dennoch scheint der Krieger angespannt zu sein.

'Die Bäuerin könnte sich auch einfach zeigen. Sie müsste wissen, dass wir nichts mit dem Kampf zu tun haben, da wir auf Pferden reiten.' denkt der Krieger bei sich.

Hrothgar

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #140 am: 09.05.2007, 15:46:44 »
"Das wäre wohl in der Tat schlecht, ja, das wäre es. Jedoch kann ich euch beruhigen: Ihr habt ja glücklicherweise mich dabei!" grinst der 'Habicht' ironisch und weißt auf die Steinformation am Hügel. "Dort entlang."
Hrothgar steigt wieder in den Sattel und lenkt sein Pferd aufmerksam in die Richtung, in die die Fußspuren weisen. Hin und wieder beugt er sich tief zur Seite hinunter, um die Spuren nicht aus den Augen zu verlieren...
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Iorondan Mercanor

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #141 am: 10.05.2007, 21:31:46 »
Als Hrothgar sich auf den Spuren der Frau der Wand nähert, entdeckt er erst kurz vor der Wand, was er eigentlich schon geahnt hat: Die an der Hügelwand lehnenden Steine kaschieren den dunklen Eingang einer Höhle. Das Versteckt ist mit so viel Kunst, Intuition oder auch nur Glück angelegt, dass er sicher an ihm vorbeigeritten wäre, hätten die Spuren der es nicht verraten.

Kurz überlegt er, wie sich wohl eine Höhle in dem sandigen Lößboden halten kann - dann verrät ihm seine reiche Erfahrung als Kopfgeldjäger, dass es genug Möglichkeiten gibt. Rudimentäres Mauerwerk, vielleicht alte Wurzeln, vielleicht sogar kleine Holzstreben. Herausfinden kann er das nur, wenn er die Höhlung betritt, und eigentlich ist es ja auch nicht wichtig.
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Saemael Julistraes

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #142 am: 13.05.2007, 11:06:00 »
Als Hrothgar die anderen auf die Höhle hinweist, steigt Saemael von seinem Pferd.

Dann beginnt er, in seiner Satteltasche zu kramen und befördert einen kleinen Sack zu Tage.
Darein wandert etwas Kreide, Feuersteine, und zwei Tagesrationen.

Dann wird der kleine Beutel an seinem Gürtel befestigt, dass er nicht stört.

"Roumir", wendet er sich an den Auftraggeber der anderen, "wachen eure Knappen über die Rösser?"

Fragend blickt der Wiegner den Ritter an, als er sein Pferd bei den Zügeln nimmt.

Kylmäveri Kaldor'ta

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #143 am: 14.05.2007, 00:47:43 »
"Eine Höhle? Hier?" Kylmäveris Neugier scheint rasch geweckt; behende steigt auch sie vom edlen Ross herab, in der Hoffnung, dass Ser Ruomir Saemaels Frage bejahen würde. Unterdessen sucht sie einen zum Anbinden geeigneten Baum und schlingt die Zügel darum, um sich sogleich an die Untersuchung des Höhleneinganges zu machen.

"Sind solche...Erdlöcher eigentlich gewöhnlich hier in der Gegend?," fragt sie ihre ortskundigeren Begleiter, die wie die Adlige annimmt, diese Breiten nicht zum ersten, oder wie sie, zweiten Mal bereisen.

Hrothgar

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #144 am: 23.05.2007, 22:42:50 »
"Ich stamme auch nicht von hier..." meint Hrothgar nur, während auch er absteigt und sein Pferd anbindet. "Jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass zumindest jemand nachgeholfen hat." Der Kopfgeldjäger hebt die Krempe des breiten Hutes an und nähert sich vorsichtig dem Höhleneingang, in welchen er mit zusammengezogenen Brauen hineinspäht. Fragend blickt er dann seine Begleiter - insbesondere Ser Schwarzschild - an, als warte er auf eine Entscheidung...
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Iorondan Mercanor

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #145 am: 24.05.2007, 21:23:52 »
... die dem Ritter jedoch abgenommen wird. Aus der natürlich erscheinenden Höhle - jetzt, wo sie näher dran sind erkennt man, dass sie von den Wurzeln eines uralten Baumes, von dem oberirdisch nur noch die Ahnung eines Stumpfes zu sehen ist, aufgespannt wird - tritt gebückt  eine Frau und richtet sich auf.

Die eher kleine Frau trägt einen einfachen Kittel, dem man trotz der Verdreckung ansehen kann, dass er gut in Schuss gehalten ist. Das schon deutlich angegraute Haar ist streng zurückgekämmt und hinter dem Kopf zusammengebunden, das kantige Gesicht braun von Arbeit an der Sonne und von nicht wenigen Falten gezeichnet. In den kräftigen, arbeitsgewohnten Händen trägt sie eine gespannte leichte Armbrust einfachster Machart, die sie vor Müdigkeit zitternd auf Hrothgar gerichtet hält. Sie versucht offensichtlich, tapfer und furchtlos zu klingen, in Wahrheit hört man aber die abgrundtiefe Trauer und Müdigkeit, als sie fragt: "Also reicht es nicht, die armen Freys abzuschlachten und uns arme Bauern zu überfallen - jetzt folgt ihr auch noch wehrlosen Frauen und Kindern. Warum? Was soll das? Wir haben niemandem etwas getan!"
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Saemael Julistraes

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #146 am: 24.05.2007, 21:46:13 »
"Beim Glauben an die Wiege; wartet, gute Frau." spricht Saemael erschrocken sofort die Bäuerin an, als diese die Waffe auf den leicht gerüsteten Hrothgar richtet.

Er war einen Schritt nach vorne getreten, hatte beide Hände beschwichtigend erhoben.

"Wir sind nicht die, für die ihr uns haltet. Wir kamen zufällig an euer Gehöft und wollten wissen, was dort geschehen ist. Deshalb suchten wir euch.
Außerdem konnten wir nicht zulassen, dass man euch vielleicht hinterherschlich.
"
Saemael sprach zwar immernoch, wie er als Thronfolger seines Vaters erzogen war, dennoch sprach durch ihn auch Besorgnis um das Schicksal der einfachen Menschen.

Gerüstet in die schweren Glieder seiner Rüstung und dem Schild auf dem Rücken, sowie der Axt an seiner Seite - seine Stimme sprach andere Bände.

Kylmäveri Kaldor'ta

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #147 am: 25.05.2007, 01:43:56 »
Für Kylmäveri, die ja eigentlich auch erwartet hat, die Bäuerin in dieser winzigen Höhle vorzufinden, kommt deren forscher Auftritt sehr überraschend und sie zuckt sogar ein wenig zusammen; sofort spannt sie jedoch den Rücken durch und nimmt eine würdevolle Haltung ein, die Hände streckt die Edle beschwichtigend mit den leeren Handflächen voran.

"Bitte, bitte, gnädige Frau! Sehen wir denn etwa so sehr nach marodierenden Räubern aus? Um ehrlich zu sein, wissen wir noch nicht einmal, wer diese sind und warum bei den Monden sie auf einmal plündernd durchs Land ziehen." Die Nordländerin beruhigt die anfangs hastige und laute Stimme. "Es...tut mir wirklich leid, was sie Euch angetan haben... Wir fanden die...Spuren des Kampfes vor, der sich bei der Fähre abgespielt hat... Wahrlich finstere Zeiten. Aber Ihr braucht Euch vor uns nicht zu fürchten. Wir...können Euch vielleicht helfen... Euren Kindern. Wie geht es ihnen denn? Sie müssen ganz verstört sein und sehr erschöpft, die armen Kleinen. Sie brauchen aber keine Angst mehr zu haben," redet sie beruhigend auf die Flüchtige ein.

Iorondan Mercanor

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #148 am: 31.05.2007, 19:32:38 »
Verschüchtert schaut die Frau von einem zum anderen, auch Saemaels Worte scheinen sie nicht zu beruhigen. Erst Kylmäveris Stimme hat den gewünschten Effekt, sie lässt ihre Waffe sinken und fällt noch ein wenig weiter in sich zusammen. "Die Kinder schlafen, und ich will sie nicht stören...

Ihr habt gefragt, was sich abgespielt hat. Nun gut, ich will es Euch sagen. Irgendwem muss ich ja trauen, und wenn Ihr mir böses wollt, bin ich ohnehin verloren. Und vielleicht wird es ja dazu führen, dass die Schurken bestraft werden."
Sie strafft sich wieder, tritt voll aus dem Höhleneingang heraus, macht aber keine Anstalten, sich hinzusetzen. Ihr Gesicht zeigt eine traurige Mischung aus Entschluss und Hoffnung.

Mein Mann Walter und ich, wir sind einfache Leute. Bestellen ein wenig Land, und wenn der Bjalvik genug Wasser führt, verdienen wir ein wenig als Fährleute. Wir haben nie jemandem etwas getan -

Heute am frühen Morgen kam eine Gruppe von Freyschen Waffenträgern an. Sie boten ein merkwürdiges Bild: Einige waren verwundet, sie hatten nur zwei Pferde, und mehr als einer hatte kein Schwert in der Scheide. Mein Mann war schon auf, um die Kuh zu füttern undzu melken, und ich weiß nicht genau, worüber sie redeten - als ich dazu kam, hieß ich mich so schnell wie möglich die Kinder wecken, anziehen und Proviant einpacken. Während ich alles zusammensuchte, konnte ich Teile der Geschichte der Waffenträger hören. Einer, ein stämmiger, bärtiger Kerl mit einem blutigen Verband um die Stirn, erzählte, Lippoldt sei gefallen. Anscheinend waren zumindest einige der Angreifer als Handelskarawane getarnt, die im Schatten der Burg übernachten wollte. Die Waffenträger wissen auch nicht genau, was passiert ist - sie erwachten bereits zu Kampflärm und dem Geruch brennender Baracken.

Überall wurde gekämpft, mit einer verwirrenden Mischung von Uniformen. Er erzählte, er hätte eigenhändig einen Südländer mit Kaldorschem Wappen getötet, andere hätten die Wappen verschiedenster großer und kleiner Adelshäuser gesehen, dazu eine große Menge an wild brüllenden, alles verwüstenden Barbaren in Häuten und zusammengestückelten Rüstungsteilen.

Schnell wurde ihnen klar, dass der Kampf verloren war. Überall fielen die Soldaten Freys wie die Fliegen, und 'unsere' beschlossen, zu fliehen. Er war nicht stolz darauf, und er meinte, vielleicht war der folgende Tag die Strafe der Wiege für das feige Verhalten. Sie waren über dreißig mehr oder weniger Verwundete, die sich aus der umkämpften Burg befreien konnten, doch der namenlose Feind hatte vorgesorgt: In einem weiten Umkreis um die Burg waren Jäger stationiert, die nur dazu da waren, zu verhindern, dass jemand entkam. Doch anscheinend hatten die Feinde nicht mit so großen Flüchtlingsgruppen gerechnet, und sie konnten durchbrechen, wenn auch um die Hälfte dezimiert.

Den ganzen Tag flohen sie, bis sie dachten, sie hätten die Verfolger abgehängt, und rasteten. Anscheinend wurden sie überfallen - ich war dann kurz draußen und habe das nicht gehört - jedenfalls waren sie, als sie bei uns ankamen, kaum noch zu zehnt. Sie hatten sich entschieden, unsere Hütte für einen Hinterhalt zu nutzen, und mein Mann konnte sich nicht weigern - sie waren für uns zu viele, und Frey ist nunmal auch unser Herr. Aber die Kinder und mich ließen sie gehen, und auch Walter hätte kommen dürfen, aber er wollte schauen, dass er noch so viel wie möglich vom Haushalt rettete... der tapfere Narr.

Wir jedenfalls brachen auf und flohen, so schnell es uns möglich war hierher, die Höhle hatte Walter schon vor langer Zeit entdeckt und meinte, hier wären wir so sicher, wie es geht.... und jetzt, jetzt sind wir hier."


Während der ganzen Geschichte hat sie kaum gestockt, erst gegen Ende droht ihre Stimme zu brechen. Sie schluckt und blinzelt - dann fragt sie: "Wisst Ihr, was aus Walter geworden ist?"
Fire and Blood

Hrothgar

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Nach Lippoldts Fall
« Antwort #149 am: 07.06.2007, 22:47:27 »
Der Kopfgeldjäger hatte dem Bericht der Bäuerin eigentlich mit recht unbeteiligter Miene gelauscht. Fehden und Querelen gab es, so lange es Menschen gab und vermutlich würde sich daran auch so rasch nichts ändern - doch schon bald mischen sich Besorgnis und sogar echte Betroffenheit in die Züge Hrothgars, was er durch Verziehen des Gesichts zu überspielen sucht.
'Das ist übel. Wirklich übel.'
Ein ausgewachsener Krieg, hier, im Herzen des Kontinents? Das ist etwas anderes als kleinliche Streitereien zweier Fürsten! Das bedeutet Tod und Leid für tausende von Menschen - und das ist etwas, worauf Hrothgar gut verzichten könnte. Es stimmt, das sein eigener Beruf nicht gerade der Friedfertigste ist, aber diejenigen, die er zur Strecke bringt, haben immer irgendetwas getan, um jemand anderen zu verärgern, selbst schuld also. Aber ein Krieg, auch noch gegen Feinde die selbigen so dreckig führen wie diese unbekannte Partei, fordert so viele unschuldige Leben ein, dass es dem Nordmann auf den Magen schlägt!
Die Augen der Frau, als sie nach ihrem Mann fragt, lässt den rauhen Kopfgeldjäger zu Boden blicken. Das Schicksal der zufällig zwischen die Fronten geraten Familie geht ihm näher als die meisten anderen, welche er in den letzten Jahren miterlebt hat, ohne dass er sagen könnte, warum genau. 'Das ist scheußlich. Was ist das nur für eine dreckige Welt geworden?' Langsam schüttekt er den Kopf und zwingt sich, der Bäuerin ins Gesicht zu sehen. Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, als er nach langer Pause Worte findet: "Er war ein tapferer Mann. Ja, das war er." Wie unter Schmerzen verzieht Hrothgar das Gesicht und spuckt, beinahe wütend über seine eigene Reaktion, ins Gras. 'Verflucht, was ist nur los mit mir?!'
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