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Autor Thema: WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung  (Gelesen 54055 mal)

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Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #420 am: 04.05.2007, 16:54:57 »
Ein verfolgt stumm den Abmarsch des Kriegsgeschmiedeten.
Er ist aber nur so allein wie zuvor, stellt er fest, nicht noch mehr. Er will sich zu bitterer Kraft ermuntern mit dem Gedanken, dass er diese irre Reise nicht unternimmt, um Verwandte zu finden, sondern, um einen zu vernichten, der nicht tot ist, es aber sein soll.
Nur funktioniert es nicht, da er selbst die Kraft aufgegeben hat, mit der er ihn hätte verfolgen können.
Stattdessen sitzt er am Zugwagen, und wie erbärmlich das ist. Nur gut, dass er nicht völlig sich selbst überlassen ist, sondern es pfeift und heult vom vorbeistreichenden Wind.
Er ist auch nach Stunden nicht klüger, und öffnet eine der drei letzten, rot befüllten Phiolen, die ihm noch bleiben, ohne darüber nachzudenken. Vielleicht will sie mit ihm reden.
All der rote Saft läuft durcheinander auf dem Zugmetall. Er hat auch keinen Wunsch, als er den Zierdolch heranzieht, um seine Frage zu formulieren. Es kann kommen, was will. Nur ein kleiner Funke Zuversicht ist vielleicht da, dass eine Antwort komme, die ihm alle Hoffnung rauben wird.
"Wenn ich mein Speer gegen das Schwert des Toten stelle. Was wird mir geschehen?"

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #421 am: 05.05.2007, 11:12:35 »
Ein zuckt zusammen, als es ihm den Dolch aus der Hand reißt und die Waffe sich schräg in den blutbedeckten Boden bohrt.
"Ah!", ruft er aus, angesichts des unerwarteten Ergebnisses. Das heißt, Tod und wieder Leben.
Das Wort der Abendglorie ist ihm genug, denn obwohl sie ihm ihre Leitung stets verwehrt, zweifelt er nicht an der kurzen Einsicht, die sie ihm nun verliehen hat.
Er befreit den Dolch aus dem Blutsee und streift ihn an der ohnedies schon blutbedeckten Hand ab.
Die nachfolgende Stunde über treibt er alle auswärtigen Geräusche von sich und sucht, sich aus unvergänglicher Quelle mit der Stärke der Göttin zu tränken. Nach dieser Verheißung ist sie ihm ihre mächtigsten Wunder schuldig. Die, mit denen sich ein Toter finden und zu Staub machen lässt. Das hat er vor. Wieder.

Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #422 am: 09.05.2007, 12:40:59 »
Die Abenteurer versuchen die Zeit auf dem Zug zu nutzen. Waehrend Ein mit seinen goettlichen Gaben versucht den Untoten auf zu spueren, muss er feststellen dass das Haus Orien wohl viel Wert auf die Privatsphaere seiner Gaeste legt.
Zumindest wird der magische Blick von Ein an den Waenden der Kabinen aufgehalten.

Lira'el versucht durch verschiedene Gespraeche mit den Pasagieren etwas heraus zu finden, doch die Passagiere scheinen nichts zu Wissen.

Gorislava versucht es noch subtiler und versucht verschiedene Gespraeche zu belauschen. Sie bleibt in den verschiedenen Abteilen unter den unterschiedlichten Vorwaenden stehen und versucht auch etwas aus den Kabinen zu erhaschen. Doch auch ihre Bemuehungen bleiben vergebens.

Entmutigt finden sich irgendwann alle Helden in einem Abteil ein.
"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #423 am: 09.05.2007, 13:59:17 »
Ein hat nach der unangenehmen Rast im Freien einen Morgen unbegründeten Siegestaumels verlebt und an dessen Ende um die Mittagszeit feststellen müssen, dass ihm aller Götterzauber nicht dabei hat helfen können, den Untoten zu finden. Soviel schadet das nicht, denn wenn er ihn nicht aufspürt, kann er länger nach ihm suchen.
Es ist fast ein Gedichtsstoff. Wenn er nicht geschworen hätte, Gedichte nur über die eine Sache zu schreiben, die ihn antreibt.
Leider muss er mitansehen, wie das Mädchen in der fernen Vergangenheit seine Farbe verliert, die es ihm nie gezeigt, die er sich nur hat ausmalen können. Am Schlimmsten ist, dass er sich das leider dazulügen muss.
Seine Irrfahrt selbst lässt ihn ihren ureigenen Zweck vergessen, und er kann dabei nur zuschauen. Das ist vielleicht der Grund für die Hurerei, die er treibt. Endlich losgesprochen zu werden von dem Bund, den er eingegangen ist.
Er hat sich durch die Abteile gearbeitet, vom Zuganfang bis hierhin, hat die Leute belästigt, bis er endlich die gefunden hat, für deren Belästigung er sich nicht zu schade ist. Die verrückten Geister, die ihm auf der Irrfahrt Gesellschaft leisten.
Ungefragt ist er eingetreten und hat sich auf den Boden gesetzt, aus unbekanntem Bedürfnis in den Innenmantel gegriffen und eines von den alten Gedichten auf geknittertem Papier hervorgenommen. Unvermittelt beginnt er zu rezitieren:
"Das lahme Herz.
Es drängt nach Licht, es drängt nach Luft,
an ihm hängt alter, sterbend Schuft.
Sein Licht hat niemals es gesehen,
mag einst auch es verstehen,
die Luft ist reines Hirngespinst,
die nie und nicht du find'st.
"
Wieso denn gerade das?, schimpft er zu sich selbst, als er entsetzt seine eigenen Worte vernommen hat. Keine hätte er weniger brauchen können. Furchtbar, dass er um sie nicht hat kämpfen müssen, damals, als sie aus ihm auf das Blatt geflossen sind. Sie kamen ohne Hindernis, und er hat sie schon damals danach und deshalb verachtet.
"Wie klingt das?", fragt er im Anschluss. Da er es schon verraten hat, will er doch den Mitreisenden zumindest in verhüllter Weise einen Rat abschwatzen, wo er selbst nicht mehr weiter weiß.

Ein

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #424 am: 11.05.2007, 10:43:04 »
Als der Abend kommt, Ein aus dem Abteilfenster die Sonne sinken sehen kann, beginnt er mit dem seltsamen Ritual, das er sich erdacht hat.
Er hat in den vorigen Stunden nach dem verunglückten Vortrag das Gedicht eingesteckt, andere hervorgezogen und stattdessen gelesen. Nur für sich.
Er ist zu dem Schluss gekommen, dass er zwar die Gründe für das Desinteresse an seinen Zeilen nicht durchschauen kann. Doch wenn man ihn schon hier nicht hören will, wie sollen die Gedichte dann jemals in das Totenreich dringen, zu der Seele, an die sie gerichtet sind? Das sind seine Gedanken gewesen, sind es immernoch, und er hat beschlossen, seine Gedichte zu töten. Das ist wohl der einzige Weg, auf dem sie ihr Ziel erreichen können: Das Totenreich.
Er hat sie zu lange bei sich gehabt, und nicht die geringste Wirkung haben sie gehabt, höchstens auf ihn selbst. Das ändert er nun.
Somit steigt er zur Sonnenuntergangsstunde auf aus seiner Denkposition am Abteilsboden und klettert zu einem Fenster heran, das er weit auftut.
Das Silberreiter-Gedicht ist das erste, das getötet wird. Akkurat wird es in zwei Fetzen geteilt, diese dann wiederum, sodass sich vier ergeben, daraus werden acht, und diese teilen sich in sechzehn, um dann in zweiunddreißig zu verwandeln. Ein Mensch ist schon tot, wenn er zweigeteilt wird, doch Ein will sichergehen, dass in den Gedichten kein Stück Leben mehr bleibt, damit sie dorthin gelangen, wo sie hin sollen. Zweiunddreißig Fetzen hält er mit ausgestrecktem Arm in den Fahrtwind hinaus und gibt sie frei.
Es folgen Ich trank dem Bären seinen Honig fort, dann Raureifkumpane und obwohl er geflissentlich den Blick auf die Stiftstriche meidet, erinnert er sich an jeden einzelnen.
Mit jedem versterbenden Gedicht verfinstert sich das Abteil, und kraft der von ihm freigelassenen Magie kommt über die Reisenden ein stärkender Schleier aus nebliger Seide, der ihre Gemüter in wohlig schummriger Umarmung zu heben versucht.
Sommer im Wald geht dahin; damit gleiten wohlige Schauer durch das Abteil, und auch Mechanikertraum bringt durch sein Erlöschen im Sturm eine reine Energie unter die Untotenjäger, Antrieb und Drang mit sich.
Mit Kann dich nicht sehen gibt Ein das letzte Gedicht dem Todeswind, und die schöne Zauberei verfliegt. Doch nicht, ohne sich festlich in die Seelen derer zu legen, die dem verstandesfeindlichen Ritus gefolgt sind.
Drei verbleibende, leere Seiten in der Tasche, schaut er den abgegebenen nach, um ihre Reise zu verfolgen, und zufrieden festzustellen, dass sie sehr bald nicht mehr zu sehen sind. Er selbst fühlt sich seltsam hohl. Er wird lange warten müssen, bis er erfährt, ob die Gedichte durch ihren Tod dort angekommen sind, wo sie sollen.

Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #425 am: 11.05.2007, 12:08:26 »
Wie Ein gedankenversunken den Papierfetzen hinterherschaut scheint einer von ihnen wieder groesser zu werden.
Ein zwinkert verwundert, doch dann sieht er das es nicht ein Schnipsel ist sondern etwas anderes das groesser wird.
Er kneift die Augen zusammen und denkt es koennte ein Reiter sein. Als der vermeindliche Reiter naeher kommt und groesser wird, ist er mehr und mehr als Reiter zu erkennen.
Da tauchen weitere Punkte auf die sich naehern.

Der erste Reiter scheint das hintere Ende des Zuges fast erreicht zu haben.
"Sieht aus wie ein Kriegsgeschmiedeter!" denkt Ein bei sich.

Als der Reiter den Zug erreicht hat und ploetzlich vom Pferd auf den hinteren Triebwagen springt erwacht Ein aus seienr nachdenklichen Beobachtung und dreht sich zu den Anderen.

"Kriegsgeschmiedete Reiter springen gerade auf den Zug auf" gibt er monoton zum Besten.
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Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #426 am: 13.06.2007, 17:32:27 »
Xim, dessen Gefühl für Poetik ungefähr dem eines durchnittlichen Vorschlaghammers entspricht, hatte die ihm ziemlich sinnfrei vorkommenden, rhythmischen Äußerungen des Priesters als eine Art Zauberspruch interpretiert und sich gewundert, dass dieser scheinbar keinen Effekt hatte. Er ist zunächst missmutig ob der erfolglosen Suche, aber ein paar Spüche später fühlt er sich jetzt doch deutlich besser motiviert und voller Tatendrang - fast wie nach einem Lied der Bardin.

Als er die Warnung des Priesters hört, stürzt er gleich zum Fenster. "Tatsächlich, Warforged. Und gleich eine ganze Kampfgruppe, sieht gut organisiert aus. Keine fleischlichen Lebewesen dabei - komisch,  das werden doch nicht Leute von diesem verrückten Lord of Blades sein? Sind wir schon so nahe an den Mournlands? Vielleicht auch nur Räuber? Oder Verbündete von Lucan? Einerlei, sie scheinen nicht in friedlicher Absicht hier zu sein." Xim dreht sich um und meint zu den anderen: "Ja, das sieht nach Ärger aus. Lasst uns ihnen entgegen gehen,  falls sie Lucan aus dem hinteren Zugteil abholen wollen!"

Sind eure Herzen aus Eis geschnitten?, richtet Ein eine Gedankenfrage an die anderen, als er sich vom Fenster abwendet und auf den Boden zurückspringt. Zuerst sieht er den Kriegsgeschmiedeten, dann Daal Garden, und bejaht seine eigene Frage. Aus Eis, oder Schlimmerem.
Es ist wieder die Zeit da, die ihm nicht mehr gehört, nur den Söldnern. Gegen das Gefühl des Gleichmuts anzutreten, ist unnötig. Die Söldnerzeit kann es ihm nicht einflößen, da er sich dieses Mal schon vor ihrem Beginn nicht anders gefühlt hat, als sonst mitten darin.
Den Speer kettenklirrend herausnehmend, schiebt er mit dem Fuß die Abteilstür beiseite und stapft hinaus, ohne sich zu verabschieden.
Vielleicht hat er diese Banditen mit seinen Gedanken hinzugerufen. Dass sie ihm Recht kämen, kann er zwar nicht sagen. Allein zu denken, dass sie Unrecht kämen, wäre aber des Betrugs an ihm selbst zuviel.

Sowohl Eins Rezitation, als auch seinem Zeilenmord, hatte Gorislava mit undurchdringlicher Miene beigewohnt, bis sie sich schließlich abgewendet hat. Denn in den kurzen Augenblicken, der Ruhe vor dem Sturm, hat eine tiefe Trauer sich ihrer bemächtigt.
"Warum mag ich seine Strophen nicht hören? Warum will ich beflügelte Träumer hassen? Weil ich an dich denken muss, geliebte Schwester!..."
Sie weiß selbst nicht, woher sie den Eifer und das Feuer nimmt, das sie nun durchflutet; wie eine losgelassene Sprungfeder erhebt sie sich, mit dem Eisenarm krallenartig nach dem Bogen fassend, der bisher friedlich an eine Wand gelehnt geruht hat. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt ihr die Warnung des Heilers, selbst wenn sie keinen Grund hat, daran zu zweifeln.
"Sie reiten in ihr Verderben! Sie sollen fallen, für Zarina!" Fast erschrocken über derart überschäumende Mordgelüste, verfolgt Gorislava mit den Augen, wie sich Ein und Xim zum Abteilausgang wenden. "Ja, Xim, recht habt Ihr," versetzt sie, kaum mehr im Stande, sich ruhig zu halten.
"Was? Wie? Kriegsgeschmiedete?" Nimble blickt erschrocken auf, er war in Gedanken verloren und gar nicht bei der Sache. Doch die Ablenkung kommt ihm gerade Recht, hatte er doch den ganzen letzten Tag mit seiner Forschung verbracht und Notizen von neuen Ideen aufgeschrieben. Etwas Abwechslung, ja, danach fühlt er sich nun. Er will etwas in die Tat umsetzen... und so springt er auf, zieht seine Armbrust aus dem Rucksack und folgt den anderen zum hinteren Wagenabteil.

Vier der neun Kriegsgeschmiedeten scheinen den Zug nicht im hinteren Abteil zu betretten sondern reiten im vollen Galopp am Zug entlang nach Vorne.

Bis in die Passagierwagen vorgestoßen, drängt ein die anderen Fahrgäste beiseite, um den nächsten Waggon zu erreichen. Seit er die ersten Stimmen gehört hat, hat er mit der Suche nach einem Satz begonnen, den er an die Leute richten könnte - eine Warnung, oder auch nur ein Zeichen, das er hier ist - , ist aber schon durch den Wagen, bevor ihm ein geeigneter in den Sinn kommt. Er hält auf der Schwelle des Wagens an, um sich umzudrehen, und eine letzte Möglichkeit zu bekommen. Als er hinter sich Xim anstürmen sieht, verwirft er seine Absicht. Leichter ist es, Worte für den Krieger zu finden.
"Könnten diese nicht eure Brüder sein, Väter, oder Schwestern?", fragt er, als er sich schon wieder umgedreht hat.

Alles setzt sich in Bewegung - und Gorislava, die Einzelgängerin, ist plötzlich ein Teil von Allem. Das Stakkato des Herzschlags übertönend, erschallen ihre eiligen Schritte über den metallenen Boden.
Die Tür des Waggons, welcher den Abenteurern zugeteilt wurde, klappt auf und wieder zu, daraufhin auch die Tür des Nächsten - und als die Karrn den Gang betritt, den ihre zeitweiligen Gefährten bereits entlang laufen, weilt auch der Schatten ihrer Furcht und ihres Zorns neben ihr, stumm und treu.

Xim wendet sich im Laufen dem Priester zu. Endlich eine Frage die versteht, und unter der Wirkung des erhebenden Zaubers fühlt er sich selbstbewusst genug, eine womöglich kontroverse Anwort zu geben. Wie gut dass er nicht außer Atem kommen kann. "Irrelevant. Ich definiere meine Familie durch Handlung, nicht durch Herkunft. Meine Kameraden sind meine Familie - was macht es schon, dass viele meiner Art in der selben Schmiede gemacht wurden? Man hat sie an unterschiedliche Armeen verkauft, und ich habe viele von ihnen zerstört. Ich habe nie verstanden, dass ihr Leibgeborenen immer so ein viel Aufhebens um  eure Herkunft macht." sagt Xim, während er weiter durch den Korridor stampft.

Nimble geht lieber auf Nummer sicher. Zwar fühlt er sich äußerst zuversichtlich und motiviert, doch gegen so viele Warforged, da klingeln bei ihm alle Alarmglocken. Er hat gesehn, was sie in der Lage sind anzurichten und dass sie schnell abgeschaltet werden müssen.

Die Kriegsgeschmiedeten welche auf den Pferden verblieben sind eilen im Streckgallop den Zug entlang.
Im Innern arbeiten sich die restlichen Kriegsgeschmiedeten durch die Abteile nach vorne. Bisher scheinen sie jedoch niemanden zu bedrohen.
Ein kann den Anführer durch die Fenster der Wagentüren ausmachen.



Er scheint den Passagieren einen Zettel zu zeigen, woraufhin diese nur den Kopf schuetteln. Einer zeigt jedoch nach vorne in Eins Richtung.
Der Kriesgsgeschmiedete nickt und gibt seinen Leuten ein Zeichen, woraufhin sich alle in Bewegung setzen.

Ein, durch den Kriegsgeschmiedeten an die eigene Heimatlosigkeit erinnert, brummt nur zustimmend, bevor er seine Hatz fortsetzt. Auf erschreckende Weise mögen ihm die Metallmänner ähnlicher sein als viele der Menschen, oder zumindest nicht so verschieden, wie er angenommen hat.
Fast will er innehalten, als er sieht, wie der Anführende der Feindkrieger statt eines Gemetzels nur ein Frage beginnt, die er nicht verstehen kann. Er kann nur erkennen, wie der Soldat durch den Wagen gewiesen wird.
Ob sie den Untoten auch verfolgen? Und wäre das schlechter oder besser?
Mit einigen Schritten ist er am Wagenende und verstellt den Ankömmlingen das weitere Vordringen, nicht im Mindesten beruhigt. Er fasst den Speer stoßbereit, als er dem gepanzerten Kriegsgeschmiedetenführer entgegenruft: "Wessen Kopf wollt Ihr? Den des Klingenräubers?"
Im Innern fürchtet er, dass die Antwort eine Beliebige sein könnte, und dass sie nicht verhindern wird, dass das bewaffnete Monster auf ihn stürmen wird.

Xim hetzt dem Priester hinterher, der in seiner leichten Rüstung schneller zu Fuß ist. Mit etwas Sorge blickt er links und rechts aus dem Fenster - noch sind keine Reiter zu sehen, sie schienen also nicht viel schneller als der Zug voranzukommen. Gut, dieses Problems kann er sich später annehmen.

Gekonnt wirkt der Tüftler eine Infusion auf seine Rüstung, die kurzzeitig zu schimmern beginnt, fast flüssig erscheint, und dann aber wieder ihre feste Form annimmt. Dann begibt Nimble sich weiter nach hinten in den Zug.

Wie um ihren eigenen Atem und Herzrhythmus zu überholen, stürzt Gorislava voran, durchquert binnen weniger Augenblicke den Gang und findet sich auch schon im nächsten Waggon wieder, wo sie das Tempo kein Stück senkt und, begleitet vom durchscheinenden Schattentier, immer weiter rennt.

Die Tür des Abteils öffnet sich und die Kriegsgeschmiedeten stuermen in das Abteil.

"Was soll denn das?" blefft der Anfuehrer Ein und Xim an.
"Steht hier doch nicht im Weg rum! Los mach Platz du Fleischsack!" beendet der Metallmann seine Ausführugnen an Ein gewandt.

Xim ignoriert die Beleidigung seines Kameraden und kommt dem feindselig dreinblickenden Priester mit einer Antwort zuvor. "Ihr habt eine ungewöhnliche Art, einen Zug zu betreten, aber bestimmt keine Fahrkarten, oder? Bleibt friedlich und sagt uns was ihr wollt, sonst sehen wir uns gezwungen den Schaffner zu rufen!" meint er in einem plötzlichen, durch die seltsame Situation hervorgerufenem Anflug von Sarkasmus.

Keuchend rennt der kleine Gnom den andern hinterher, kann aber nicht mit ihnen mithalten und verliert sie irgendwann aus den Augen. "Oh oh. Wartet doch auf mich...", ruft Nimble ihnen verzweifelt nach und bedauert, so gerne gut und viel zu essen...
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Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #427 am: 13.06.2007, 17:38:22 »
Endlich hat sie den Waggon betreten, wo nicht mehr gerannt wird. Zwischen zwei Bankreihen angelangt, bleibt Gorislava abrupt stehen, den Bogen in der niemals zitternden Metallhand erhoben und mit den Fingern der anderen Hand das Gefieder eines Pfeils umklammernd.
Es scheint kein Schlagabtausch stattzufinden, doch die Rächerin, nicht gerade für ihren Optimismus berühmt, wittert die Ruhe vor dem Sturm. Der wandelnde Metallklotz hinter der nächsten Tür ist sicherlich nicht eines Plausches wegen hier, um seine Komplizen - apropos, wo stecken sie? "Zeigt euch, zeigt euch nur alle, ich habe mich hierauf eingelassen und ich werde es überstehen, um Zarinas willen!"
Während sich die geisterhafte Katze vor Gorislava reckt und im Kreis dreht, macht sich die Letztere bereit, jegliche Feindseligkeit angemessen zu erwidern.

"Pass auf Fleischlings Freund - Es geht euch weder etwas an wie wir den Zug besteigen noch ob wir Fahrkarten haben.
Wir haben dringenderes zu tun als euch Rede und Antwort zu stehen.
Und nun aus dem Weg!"


Mit diesen Worten drückt sich der Kriegsgeschmiedete zwischen XIm und EIn durch.

Xim's Geduld ist beim Verhandeln mit unkooperativen Gesprächspartnern meist ziemlich schnell erschöpft. "Die scheinen uns nicht erst zu nehmen. Wahrscheinlich wieder die Art von Warforged, die man nur durch Stärke beeindrucken kann. Oder sie wollen Zeit schinden um ihre Leute zu positionieren."  Im Gegensatz zur menschlichen Psyche kann Xim die eines Mitglieds seiner Rasse gut einschätzen - bildet er sich jedenfalls ein. Umso mehr, als er durch Eins Zauber immer noch von Zuversicht durchströmt ist. "Das werden wir erstmal sehen!" knurrt er drohend, und als der Anführer ihn berührt, rammt er ihm seine Stahlfaust in den Bauch.

"Um dich Verräter kümmern wir uns später!" zischt der Kriegsgeschmiedete Xim wütend entgegen.
"Doch jetzt haben wir dringenderes zu tun!" unvermittelt stößt der Fremde Xim zurück und schlüpft durch die sich bildende Lücke.

Seine Gefolgsleute folgen dem Anführer und blicken dabei Xim vorwurfsvoll an. Von einem ist ein "...wiederlicher Fleischlings Freund!" zu vernehmen.

"Ich bin so frei und werte es als schlechten Ton, Kriegsknecht," wirft Gorislava dem vorpreschenden Anführer der Metallsoldaten entgegen, ihn bereits mit einem Blick durchbohrend. Angriffslustig gleitet der albtraumhafte Schatten eine Bank hinauf und räkelt sich nach dem Eindringling. Der inzwischen gespannte Bogen der Karrn zielt direkt auf ebenjenen, während die aufgebrachte Rächerin sich einige Schritte die Bankreihe entlang bewegt.

"Der Untote gehört euch nicht, habt Ihr gehört? Setzt dem Unsinn ein Ende!"

Xim ist überrascht, dass der Anführer seine körperliche Provokation bis auf einen Schubser nicht erwidert. Vielleicht ist es mit seiner Kenntnis der Kriegsknecht-Psyche doch nicht so weit her. Aber... "Verräter? Was meint er damit? Wieder so einer der denkt, alle Warforged müssen auf derselben Seite stehen? Das hört sich schon sehr nach Lord of Blades an... Und sie scheinen sich nicht leicht von ihrem Auftrag ablenken zu lassen." Inzwischen drängeln sich einige der anderen Warforged an Ein und Xim vorbei. Aus einem plötzlichen Impuls heraus rempelt er einen davon zur Ablenkung an, und entreisst ihm mit einem schnellen Ruck sein Pergament. Beim Blick darauf wendet sich sein Kopf unwillkürlich kurz Richtung Zuganfang, wo er hinter dem nächsten Wagendurchgang schon eine Bewegung wahrnimmt. Übertrieben laut verkündet er in Richtung des Anführers "A-haa! Ihr sucht also einen älteren Gnom mit einer überladenen Schuppenrüstung und einer Lupe am Helm? Kann schon sein dass wir den gesehen haben. Ich frage euch ein letztes Mal: Was habt ihr mit ihm zu schaffen?"

Wider Erwarten bleibt der Anführer tatsächlich stehen und wendet sich dem Mitglied seiner Art zu.
Seine Augen funkeln in einer Mischung aus Wut, Enttäuschung und Ergeiz.

"Wie vermehren wir uns?" wirft er Xim die Frage entgegen. "Wie bestimmt unsere Art über ihren Fortbestand?" Der Kriegsgeschmiedete macht einige Schritte auf Xim zu und blickt diesem direkt in die Augen.

"Garnicht! Wir sind die einzigen lebendigen Wesen, die einzigen Lebewesen die mit einer Seele beschenkt sind und nicht darüber entscheiden dürfen wann und wie  wir unsere Art fortbestehen lassen wollen.
Es sind Menschen die darüber entscheiden. Unsere Art wird beherrscht von Menschen indem diese Wassersäcke bestimmen wann ein neuer Kriegsgeschmiedeter das Licht der Welt erblickt und wie er auszusehen hat - ganz aus dem einzigen Zweck heraus ihnen so nützlich wie möglich zu sein.
Wir sind Sklaven der Menschen auch wenn wir ihnen in keinem Krieg mehr dienen!

Wir sollten das Recht haben hierüber selbst zu bestimmen und somit beanspruchen wir die Erschaffungsmuster für uns.
Während das Haus Canith sich erfolgreich weigert und der Übergabe erwehrt, hat dieser Gnom einen wichtigen Teil des Urmusters.
Er hat einen Teil dessen was der Kern unserer Art sein sollte! Und wenn ihr auch nur ein Stück Ehrgefühl in euren Metallgliedern habt und den Anstand zu erkennen das die Moral es gebietet dass wir Kriegsgeschmiedeten über das Vermögen sollten über das andere bisher bestimmen, dann würdet ihr euch uns restlichen anschliessen und helfen dieses Recht unserer Art einzufordern, anstatt im Weg zu stehen und die Leute eurer Art anzugreifen ohne das diese euch einen Grund hierfür gegeben haben!"


Xim hält dem Blick des Anführers stand und funkelt angewidert zurück. Die Luft zwischen den beiden Metallkolossen ist zum Schneiden. "Ach, lasst mich doch mit eurem hochtrabenden Geschwafel von Vermehrung, Ehre und Selbstbestimmung in Ruhe. Alles Ausflüchte!" zischt Xim bedrohlich wie ein überhitzter Dampfkessel zurück, während er das Pergament in seiner Faust zerknüllt. Seine normalerweise nüchterne, analytische Art macht etwas anderem, dunkleren Platz. "Ich habe es eurem "Lord" schon gesagt und ich sage es euch wieder: Wir sind auch die einzigen lebenden Wesen, die unsterblich auf diese Welt kommen! Warum sollten wir überhaupt ein Recht auf Vermehrung haben? Und außerdem: Ihr glaubt doch wohl selbst nicht, dass wenn der Bladelord und seine Artificer die Muster in die Finger bekommen, Ihr selber bestimmen könnt wann ihr euch "vermehrt"? Die werden unseresgleichen doch genauso nach ihrem Bilde und zu ihrem Nutzen in die Welt bringen! Darauf kann ich verzichten. Diese Hochstapler haben keine Ahnung, wie die Welt im Frieden funktioniert, und werden das auch in den nächsten 100 Jahren nicht lernen, weil sie nur an ihrem eigenen Blech hämmern. Seht euch doch die fleischlichen Rassen an: Wie viele ihrer Art glaubt Ihr entscheiden tatsächlich frei darüber, wann sie sich vermehren und wem sie dienen? Es ist die Sache des Einzelnen, sich diesen Status zu erkämpfen, egal welcher Rasse er angehört! Ihr und ich stammen auch aus einer Schmiede der Menschen. Sind wir deshalb ihre Sklaven? Ich für meinen Teil suche mir selber aus, für wen ich kämpfe und arbeite. Und das sind vor allem meine Kameraden und Freunde, von denen besagter Gnom übrigens auch einer ist. Verlasst Euch darauf, ich werde ihm ausrichten dass Ihr das Muster gerne hättet. Falls er es nicht hergibt, wird er seine Gründe haben. Und jetzt macht, dass Ihr verschwindet, und nehmt eure Schergen hier mit. Sonst werden wir Euch eigenhändig aus dem Zug werfen, das schwöre ich Euch!"

Schnaubend und seufzend senkt Gorislava den Bogen, sich beinahe schon peinlich vorkommend. Hier wird eine Schlacht der Worte geschlagen, zwei lebende Zinnsoldaten philosophieren über die Vermehrung ihrer Art. Und wofür, zum Henker, ist der Rest hier?
Die matte Geistkatze kringelt sich zu einer Gestalt, die auch ohne viel Phantasie einem Fragezeichen ähnelt, als würde sie die Verwirrtheit derjenigen, deren Willen sie eigentlich personifiziert, außerhalb deren Kopfes widerspiegeln. Die Unruhe, der Tatendrang, ja der Blutdurst, dem durch sie strömenden Zauber entsprungen, lassen die Karrn nach wie vor nicht los, doch nun erscheint ihr ihr Enthusiasmus einfach übertrieben und ihrer Würde schädlich. Sollen die Blechkrieger doch nur weitermachen wie bisher! "Hauptsache der Zug fährt weiter!"

"Oh oh..., murmelt der Gnom leise, als er fast schon die Tür öffnen wollte und dann Xims lauten Hinweis vernimmt. Mit klopfendem Herz lauscht er dem Gespräch zwischen den Kriegsgeschmiedeten und schaut dann ratlos um sich: "Hm, was tu ich nur. Template verstecken? Mich verstecken? Aus dem Zug springen? Hmmm nein alles quatsch..." Als letzten Ausweg beginnt er hastig, an der Zugtüre herumzumanipulieren. Keine große Herausforderung, für den technikbegabten Gnom. "Das sollte sie zumindest kurz aufhalten...
Dann setzt er sich auf den nächsten freien Sitz zu den anderen Passagieren. Wenig erfolgsträchtig allerdings, denn in seiner Rüstung fällt Nimble unter den ganzen Zivilisten natürlich sehr auf.

"Einer von denen die immernoch hörig sind unseren Unterdrückern gegenüber.
Einer der die Dogmen der Menschen noch immer verinnerlicht hat und glaubt.

Ich habe viele wie dich getroffen und früher oder später wirst auch du die Wahrheit erkennen.
Wenn du nur lange genug die Welt durchschritten hast und siehst wie wir in den Städten leben.
Wenn du gesehen hast wie wir behandelt werden, dann werden die Dogmen unserer Unterdrücker früher oder später von dir abfallen."


Der Kriegsgeschmiedete wendet sich enttäuscht von Xim ab um wieder die Führung zu übernehmen.

Die vorderen Metallmänner versuchen die Türe auf zu machen und stellen verwundert fest dass diese sich nicht öffnen läßt.
Der erste versucht es mit einem kräftigen Ruck doch die Türe gibt nur ein leises Ächtzen von sich.
"Du Schwächling, lass mich mal!" gibt der andere an und tritt kräftig gegen den Türknauf. Dies zeigt jedoch ebenfalls keine Auswirkungen.

Noch immer sehr aufgeregt versucht Nimble nun, seine Rüstung etwas zu modifizieren. In  einer alten Ausgabe seines Lieblingsmagazins "The Artificer's Weekly" hatte er einen interessanten Trick gelesen, der ihm nun wie gerufen kam. Flink manipuliert er die verschiedenen Knöpfe und Verstrebungen am Innenrand der Rüstung, die sich jedoch keinesfalls verändern mag,

"Ja, ja, glaubt Ihr nur weiter an die irrige Heilslehre Eures Megalomanen, wenn Euch das beliebt." brummt Xim wütend, während er dem ihn ignorierenden Anführer hinterherstapft. "Doch wir sind noch nicht fertig! Es steht Euch frei meine Ratschläge zu ignorieren, aber welchen Teil von "verschwindet" habt Ihr nicht verstanden?" knurrt er drohend, und knufft dem Anführer zur Unterstreichung in den Rücken.

Die - in ihren Ohren unsinnige - Diskussion beginnt die Karrn allmählich zu irritieren. "Seit wann sind Kriegsgeschmiedete eigentlich Streiter der Worte? Oder haben wir die Ehre, eine Sonderreihe zu begrüßen?"

Der schemenhafte Panther windet sich im Takt zu den wurmenden Fragen im Geist der Rächerin, die ihren Bogen immer noch gesenkt hält. Anstatt zu kämpfen, wie man es von Metallsoldaten normalerweise erwarten würde, hat sich diese Delegation bisher nur lächerlich gemacht. Irgendwas haben sie aber mit dem gnomischen Professor vor, der die Suche nach dem Vampir anführt...

Der Anführer der inzwischen von den Schlägen Xims ganz schön verbeult aussieht dreht sich Wut entbrannt um.

"Ihr verletzt einen eurer Art wiederholt obwohl ich euch keinerlei Grund dafür gegeben habe!
Bei aller Nachsicht gibt es eine Grenze für einen solchen Verrat!"


Der Anführer zieht sein Scimitar und zielt mit dem Schwertknauf auf die metallene Schläfe von Xim. Doch dieser dreht den Kopf leicht und der Schwertknauf gleitet ab.

"Los ergreift ihn!" gibt der Anführer den anderen den Befehl "Sorgt dafür das er keinen blödsinn mehr macht aber versucht ihn nicht ernsthaft zu verletzen!"

Die anderen stürzen sich auf Xim der den ersten mit seiner Faust begrüßt den Angreifer jedoch nicht treffen kann.
Ein wildes Gerangel entsteht indem die vier Xim nicht recht zu fassen bekommen.
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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #428 am: 13.06.2007, 17:44:21 »
Nun aber zeigen die Blechsoldaten Initiative - wenngleich auch auf eine für ihre Spezies unglaublich sanfte Art und Weise. Gorislavas Kakophonie an Empfindungen steigert sich zu einem Crescendo, das in einer Tat enden sollte. Nur in welcher? Warum auch? Was sollte sie denn unternehmen?
Feuer auf die Kriegsknechte eröffnen? Versuchen, sie fortzuzerren? Sie anbrüllen? Sie ungestört ihrem Werk nachgehen lassen?

Unsicher weicht die Karrn einen Schritt vom Getümmel zurück, wohingegen der schwarze Schemen - die Verlängerung ihres Geistes - sich näher heran wagt, und die Verwirrung, die sich der Rächerin bemächtigt und ihren drachenmalgezierten Rücken unangenehm kribbeln lässt, auf einen Eisensoldaten zu übertragen.

Dann endlich scheint Nimble erreicht zu haben, was er vorhatte. In einem unbemerkten Moment flüstert er leise sein Passwort "Nimbolenium" und auf einen Schlag verschwimmt die Rüstung samt Kopfschutz und verwandelt sich in ein normales Gewand eines Reisenden, mit Hut und Jacke. "Sehr gut! Nur noch die Tasche loswerden... hm..." fällt es ihm ein, und er beginnt, den Rucksack unter seinem Sitz zu verstauen.

"Goda beschwoert die Macht der Natur und so waechst, waehrend sich ihre Form der einer riesigen Ratte annaehert, ein Schwert aus Flammen aus ihrer Klaue.

Goda legt die Spitze des Flammenschwerts auf die Schulter eines der Kriegsgeschmiedeten.
"Nimm deine Blechfinger von ihm oder ich schneide sie dir ab!"
Zischt das Wehrwesen duch die gelblichen Fangzaehne.

Die Kriegsgeschmiedeten sehen wie Xim mit einem heftigen verletzenden Angriff ihren Anfuehrer niederstreckt.
Daraufhin beschliessen sie ebenfalls zu den Waffen zu greifen und schlagen auf Xim mit ihren Langschwertern ein. Doch Xim wehrt ale Angriffe mit seinem Schild ab.

Einer der Geschmiedeten verhaelt sich anders als die andern. Er blickt aengstlich Gorislava an und laeuft dann weg.

Nimble wird nervös, als er den Krach vom nächsten Wagen hört. Er hatte nicht mehr verstanden, worum es ging, dazu war er zu beschäftigt sich irgendwie zu tarnen. Aber die Stimmen hatten irgendwann aufgehört und nun kam nur noch ein dumpfes Metallgeräusch von nebenan. Dem kleinen Gnom ist gar nicht mehr wohl zumute, und obwohl er bereits seine auffällige Rüstung losgeworden ist und die Tasche - nunja - verstaut hat, ist ihm mulmig zumute. Er greift zu seiner Armbrust, hält sie aber unter einer Jacke verdeckt und wartet, bis die Tür aufgeht und einer der feindlichen Warforged den Wagen betritt.[/u]

"Ihr Stümper, lernt erstmal richtig Kämpfen!" ruft Xim, während er die heransausenden Schwerter mit Schild und Faust zur Seite hämmert. Obwohl die Gegner nicht allzu gefährlich  zu sein scheinen, weiß er, dass sein Kampfglück nicht ewig anhalten wird. Andererseits zögert er, vor den versammelten Zivilisten hier so viele Leben auszulöschen. Mit verschreckten Gesichtern sind einige Zivilisten bereits aufgestanden und drängen Richtung Ausgang - ebenso wie einer der Angreifer? "Ihr habt keine Chance - folgt dem Beispiel eures Kameraden und geht aus unseren Augen! Und nehmt diesen aufgeblasenen Dünnblechhaufen hier mit." ruft er mit einem Nicken zu dem bewusstlosen Anführer.

Von der Wirkung ihres kribbelnden Drachenmals auf den wegrennenden Kriegsknecht ist Gorislava selbst etwas irritiert - doch im Grunde hat der Blechsoldat die richtige Entscheidung getroffen, spätestens seit Xim den Anführer so mühelos niedergestreckt hat.
Die Karrn nimmt den Bogen in die rechte Hand und ballt ihre metallene Linke zu einer stachelbewehrten Faust, verzichtet jedoch auf jegliche Drohgebärden. Lediglich mit einem Nicken nach Xims Worten gibt sie zu verstehen, dass sie mit dem "Fleischlingsfreund" einer Meinung ist.

Der fluechtende Kriegsgeschmiedete dreht sich um und blinzelt verwirrt. Dann zieht er sein schwert halb aus der Scheide ueberlegt und steckt es wieder zurueck.

Auch die andern lassen von Xim ab als sie sehen das er seinen Angriff abbricht und sich auf seine Verteidigung beschraenkt.

Der Metallmann an der Tuer ueberblickt die Lage ein letztes mal und entgegnet dann:
"Nun wir sind euch im Kampf nicht ebenbuertig und auch wenn ihr die Waffen zuerst sprechen lassen habt, so geben wir uns aus taktischen gruenden geschlagen.

Doch unsere Kameraden werden jetzt den Zuganfang erreicht haben und den Zug von der anderen Seite durchkemmen. Ihr koennt nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Und sie werden ihn finden. Wenn ihr eure Kraefte aufteilt werden wir ebenfalls versuchen den Gnom zu finden und auch wenn wir von euch nichts wollen werden wir nach dieser Vorstellung von euch nicht davor zurueckschrecken alle Mittel zu verwenden die sich als taktisch sinnvoll erweisen."


Kaum hat der Kriegsgeschmiedete den Mund geschlossen beginnt der Zug an Fahrt zuzunehmen.

"Also soviel Starrsinn habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Wenn das die Art ist, die der Lord of Blades seinen Leuten einbläut, dann kann es ja wirklich heiter werden, wenn er Erfolg hat."[/i ]denkt Xim, und antwortet "Hallo? Ich glaube ihr habt hier die Spielregeln nicht verstanden. Sich geschlagen geben heisst verschwinden, nicht einfach weiter machen wie bisher! Und wenn ihr nicht gleich weg seid, sehen wir uns gezwungen euch alle kampfunfähig zu machen. Dies ist die letzte Warnung!"

"Hm, der Lärm hat aufgehört, demnach auch der Kampf, aber trotzdem versucht niemand, die Tür aufzumachen. Sind denn alle tot? Oder was passiert da?", fragt sich der Professor verwundert. Irgendwie macht ihn dieses Warten nervös, und so steht er doch wieder auf, und geht einige Schritte in die entgegengesetzte Richtung. Da er ja noch mitgehört hatte, dass die Eindringlinge ihn suchen, schaut er sich nach einer noch besseren Verkleidung um.

Die Kriegsknechte scheinen sich geschlagen zu geben - und doch trügt der Eindruck, mit einer Beharrlichkeit, wie sie nur unermüdlichen Maschinen eigen sein kann, machen sie sich daran, ihr weltfremdes Spiel weiter zu spielen.
"Sollen sie doch... Werden schon sehen, was sie davon haben," verfolgt Gorislava verwundert und dennoch mit ziemlicher Gleichgültigkeit das Gebaren der Eisensoldaten.

"Ihr scheint nicht ganz zu verstehen! Der Krieg ist aus, es gibt keine Spielregeln und wir für unseren Teil haben einen Auftrag.

Wenn es aus taktischen Gründen angebracht ist euch Zeit zu kosten damit unsere Kameraden den Gnom finden können, dann tun wir auch das."


Der Kriegsgeschmiedete geht in Verteidigungsposition und die anderen tun es ihm gleich.

Plötzlich ist ein lautes Quitschen zu hören und ein Ruck geht durch den Zug. Anscheinend sind die Notbremsen betätigt worden oder etwas anderes hat die Bremsen ausgelöst.
Alle Insassen werden von dem plötzlichen Ruck erfasst.  Goda und Tera fliegen durch die Luft und stoßen schmerzhaft auf die Halterungen der Sitze. Die Restlichen Abenteurer können sich festhalten. Auch zwei der Kriegsgeschmiedeten fliegen durch die Luft und prallen unsanft gegen die Abteilswand.

Vom plötzlichen, heftigen Ruck erfasst, gelingt es Gorislava nichtsdestotrotz, ihre Würde zu bewahren und auf elegante Weise das Gleichgewicht zu behalten. Alarmiert, bedenkt sie die fremden Kriegsknechte eines finsteren Blickes, und ihr Bogen wandert erneut in die Metallhand, während die schattenhafte Bestie einen kurzen Satz in Richtung eines der Krieger macht, um daraufhin in lauernde Haltung zu gehen.

"So, und was macht euer Auftraggeber mit euch, wenn ihr versagt?," spricht sie die Fremden gehässig an, "seid ihr denn so naiv zu glauben, wir würden uns dieses Spiel noch länger gefallen lassen?!"

Xims Kampfgeist ist noch nicht wieder abgeflaut, daher ist er auf fast alles vorbereitet und kann sich bei dem heftigen Ruck am Fensterrahmen festhalten. Er rumpelt unsanft gegen die Wand, bleibt aber aufrecht. "Ja, ihr habt Recht Gorislava - irgendwann ist das Maß voll." murmelt Xim in auffallend nüchternem Tonfall. Die Situation ist geklärt, die Arbeit kann beginnen. Er macht einen Schritt über den bewusstlosen Anführer hinweg, packt einen der auf alle Viere gestürzten Kriegsgeschmiedeten und rammt ihn mit dem Kopf zuerst gegen die Wand, welche die Aktion mit einer Delle quittiert.

"Na das ist ja mal ein Prachtstück eines Hutes. So einen habe ich ja schon lange gesucht. Wem gehört denn diese Kopfbedeckung?", fragt Nimble in die Runde mit Begeisterung. "Wirklich! Das ist mein Traum-Hut! Wer ist der Besitzer? Ich muss ihn kennenlernen!"

Goda steht fauchen auf. "Eure Freunde haben meine Ratte verletzt!"
Zischt die Wandlerin durch die Zähne als wenn mit dieser Aussage alles gesagt sei.

Dann kontroliert sie das es Tera gut geht und zischt unverständliches Zeug vor sich hin.

Zug verliert rapide an Geschwindigkeit. Ein WF steht auf, alle WF bleiben in Full defense.
Flugsaurier mit Halblingreitern stürzen auf aus dem Himmel und holen auf den langsamer werdenden Zug auf. Nur Xim sieht die Saurier (sagen wir weil er gerade aus dem Fenster blickt Smile )

Nun da der Zug kaum noch Geschwindigkeit hat stürzen Flugsaurier von Halblingen geritten aus dem Himmel.



Die Saurier umkreisen den Zug, wohl darauf bedacht niemanden entkommen zu lassen.

Im andern Abteil:
"Was seid ihr denn für einer?! Legt meinen Hut wieder hin! So eine Frechheit!"
Ein beleibter Mann der in der Reihe sitzt aus der der Professor den Hut genommen hat bekommt einen roten Kopf und ist sichtlich empört das jemand seine Sachen betatscht.

Dem Professor fällt auf das der Mann einiges an Krimskrams dabei hat.
"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Brottor

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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #429 am: 13.06.2007, 17:49:17 »
Es beginnt. Es beginnt damit, dass Gorislavas spärlicher Vorrat an Geduld wie eine Seifenblase platzt, mit dem abrupten stimmlosen Geräusch einer losgelassenen Bogensehne. Ein Pfeil saust durch die Luft auf den Kriegsknecht zu, vor dem sich die geisterhafte, pantherartige Erscheinung fauchend aufbäumt - durch die Erscheinung hindurch.
Der Schatten wirft sich zur Seite, während die Karrn bereits nach dem nächsten Pfeil langt. "Gebt diesen Blödsinn doch auf und lasst den khyberverfluchten Zug endlich weiterfahren!"

"Werter Herr, verzeiht, ich wollte Ihnen und Ihrem Hut nicht zu nahe treten. Es ist nur so, dass dieser Hut genau das ist, wonach ich schon lange suche.". Nimble spricht mit ruhiger Stimme und versucht, möglichst wenig Aufsehen zu erregen. "In der Tat wäre ich sogar bereit, Ihnen eine beträchtliches Sümmchen für diesen Hut zu überlassen, sollten Sie sich dazu bereit erklären, sich von Ihrer geliebten Kopfbedeckung zu trennen. Hier, ich möchte nicht knausrig sein, schließlich scheint Ihnen viel an Ihrem Hut zu liegen. Wären Sie bereit, mir das Prachtstück für 10 Silberstücke zu überlassen?"[/u]

Nimble lächelt den Herrn an, als hätte er eben in der Lotterie gewonnen. "Für diesen hässlichen Hut so viel Geld auszugeben, lächerlich. Wenn er jetzt nicht annimmt, fliegen hier ein paar Feuerbälle durchs Abteil!".

"Achtung, da kommen Flugreiter! Gorislava, Goda, vielleicht könnt ihr sie mit eurem Bogen oder einem Zauber treffen? Ich kümmere mich um diese Versager hier." ruft Xim, während er eine Lücke in der Deckung seines Gegners sucht. Nach kurzem hin und her findet seine Faust ein Ziel und er landet einen weiteren mächtigen Schlag.

"10 Silberstuecke sagt ihr? Nun in diesem Fall verzeiht meine ruede Art. Ich ueberlasse euch den Hut fuer diese Summe wenn euch soviel an einer Kopfbedeckung liegt."
Gierig zaehlt der Mann die Silberlinge und kuemert sich nicht weiter um den Professor oder was dieser mit dem Hut macht.

Doch als der Zug schluss endlich ganz zum stehen kommt blickt er verwundert auf. Auch die anderen Fahrgaeste sind verwirrt.

Wieder surrt die Bogensehne; diesmal gilt der Pfeil einem anderen Kriegsknecht als dem, den Gorislava soeben mit einem Volltreffer ins Taumeln gebracht hat. Die Karrn selbst muss ums Gleichgewicht ringen, als der Zug auf freier Strecke anhält. Murrend benutzt sie den Langbogen als eine Art Balancierstab, um ihn daraufhin wieder fest zu fassen zu bekommen in der Absicht, die Eindringlinge weiterhin unter Beschuss zu nehmen.

"Habt vielen Dank, mein Herr. Einen tollen Hut habe ich da erworben, vielen Dank.", sülzt der Professor nochmal, innerlich schon angewidert von den Komplimenten, die er in den letzten Sätzen über die Lippen brachte. Geschwind geht er zurück zu seinem Sitzplatz, setzt den Hut auf, und lässt sich auf dem Sitz nieder. Dann plötzlich kommt der Zug zum Stehen und allgemeine Verwirrung bricht aus. "Vielleicht kann ich das Durcheinander auch nutzen, um den Zug mit den Mustern zu verlassen... mal abwarten"

Dem nächsten Schlag kann der Gegner nicht mehr ausweichen. Eine stahbehandschuhte Gerade gegen seinen Schädel raubt ihm das Bewusstsein und lässt ihn zusammensinken. Das war der letzte. Xim macht einen Schritt über den bewusstlosen und hämmert gegen die Tür. "Professor, macht die Tür auf! Der Wagen ist gesichtert!" ruft Xim, obwohl er den Professor gerade nicht erblicken kann.

Goda schaut das Flammenschwert in ihrer Hand an und sieht den vom Pfeil der dunklen Frau schwer verletzten Kriegsgeschmiedeten.

Ein Schlag mit dem Schwert würde ihn töten. Ihr Blick wandert zu ihrer zur Klaue gewandelten Hand. Mit der flachen Seite schlägt sie dem Unruhestifter gegen den metallenen Hinterkopf. Durch den Pfeil bereits so geschwächt verliert der Kriegsgeschmiedte durch den Schlag das Bewusstsein und geht zu Boden.

Der Professor sitzt im anderen Abteil und lauscht den Kampfgeräuschen. Verkleidet harrt er der Dinge. Doch zu seiner Überaschung kommt die Gefahr nicht aus dem Abteil in dem seine Weggefährten in einen Kampf verwickelt sind sondern aus der anderen Richtung.

Lucan stürmt in das Abteil! Immer wieder blickt er aus den Fenstern zum Himmel auf und begutachtet die Flugsaurier mit ihren Reitern.
Als er am Professor vorbei kommt scheint der Untote in den Augen des Gnoms wohl das Wiedererkennen zu entdecken und durchschaut die Verkleidung.

"Ihr schon wieder!" zischt der Vampir dem Tüftler entgegen. Einen Moment sitzt der Professor starr wie das Kaninchen vor der Schlange da und es macht den Anschein als wolle der Vampir so schnell wie diese Schlange zuschlagen. Doch dann wendet er sich plötzlich ab. Er reißt ein Fenster auf und seine Form verändert sich. Seine Kiefer wachsen zu einer langen Schnautze, seine Arme und Beine werden lang und dünn und Fell bedeckt seinen Körper.
Nach wenigen Augenblicken ist aus Lucan ein Wolf geworden. Dieser springt aus dem Fenster in die Abenddämmerung und verschwindet im Wald.

Mit einem Schnauben senkt Gorislava den Bogen und sieht sich im Abteil um, in dem endlich Ruhe eingekehrt ist. "Was nun?," fragt sie kurz angebunden in die Runde, um dann selbst den Faden ein wenig weiter zu spinnen: "Hat nicht einer dieser Blechkameraden etwas davon gesagt, hier wären noch mehr ihrer Freunde am Werk? Und wo ist eigentlich unser Professor abgeblieben?"

Mit einem raschen Schritt springt Nimble zurück zur Tür. Nach kurzem Klicken öffnet sich die Türe, und Nimbles Kopf erscheint im anderen Wagenabteil. Kurz schaut er auf den Boden, sieht die ganzen KO geschlagenen Blechsoldaten und hebt die Augenbrauen achtungsvoll. Dann schaut er zurück zu seinen Kameraden: "Ich hab mich verkleidet, damit ich nicht erkannt werde. Tut so als ob ich nicht da wäre...", flüstert er und schwupps ist der kleine Kopf auch schon wieder weg.

Xim geht zum Fenster und blickt besorgt hinaus, kann aber keine fliegenden Reiter entdecken. Er bemerkt eine Bewegung am Boden, aber das scheint nur ein Hund zu sein, der sich schnell von dem Zug entfernt. "Hier draussen scheint alles ruhig zu sein. Lasst uns doch nach unserem Gnom schauen." meint er zu den anderen.

Goda schuettelt den Kopf. "typisch der Professor..."
Die Wandlerin oeffnet die Tur und tritt ins Nachbarabteil. Nichts Verdaechtiges ist zu sehen ausser dem Professor der ohne Ruestung und einem albernen Hut auf dem Kopf zwischen passagieren sitzt und versucht unauffaellig drein zu schauen.

Einige Passagiere blicken aus dem Fenster um herauszufinden was los ist.

Xim folgt Goda in den anderen Wagen, und drängelt sich sogleich zwischen zwei Sitzreihen, um gleichzeitig nach draußen und zur vorderen Tür des Wagens sichern zu können. "Wir sollten nach dem Zugführer sehen, um den Zug wieder flott zu machen. Professor, ihr kommt besser mit." meint Xim, der für Verkleidungsspielchen keinen Sinn hat.

Der letzte metallene Störenfried geht krachend und scheppernd zu Boden, und die Gewinner des belanglosen Scharmützels machen sich auf den Weg zum Gnom, wegen dessen der Suchtrupp überhaupt erst aufgetaucht ist. Gorislava blickt sich auf dem 'Schlachtfeld' enttäuscht um, und nachdem ihr Blick sich an nichts hat heften können, folgt sie der Meute in den angrenzenden Waggon. Der Schatten des Panthers sickert ihr lautlos und ein wenig zögernd hinterher.

Die alberne Verkleidung des Professors ruft bei der sonderbar aufgeregten Karrn fast wider ihren Willen ein leichtes Grinsen hervor, es fehlt nicht viel, damit sie laut auflachen würde; dazu kommt es allerdings schlussendlich nicht. "Wo bei Khyber hat er diesen lächerlichen Hut aufgetrieben? Gnomischer Schabernack in seiner reinsten Form..."
"Zum einen das, und zum anderen sollte jemand die ungelandenen Passagiere von Bord schaffen, ehe es weiter geht," raunt die Rächerin Xim zu, nicht so laut, dass es unbeteiligte Fahrgäste hören könnten, mit einem Kopfzeichen in Richtung des hinteren Waggons. Auf dass die blechernen Hampelmänner bald wieder aufstehen und Ärger machen würden, hat Gorislava keine Lust.

Als er seine Begleiter an ihm vorbei gehen sieht, lehnt Nimble sich entspannt in den Sitz zurück. "Puh, das wäre erstmal geschafft...". Einige Sekunden vergehen, und wäre es nicht so laut im Zug, könnte man klickende, drehende Zahnräder im Kopf des Gnomes hören, die plötzlich einrasten. Wild mit den Armen fuchtelnd springt er auf und schreit: Lucan! Lucan... er, er ist, er hat mich gesehn. und dann ist er zum Fenster raus... und, 'du schon wieder' hat er gesagt, jaja!! Dann steht der Gnom da wie angewurzelt. Totenstille tritt im Abteil ein und jedes einzelne Augenpaar dreht sich zu dem Gnom, der mit einem lächerlichen Hut auf dem Kopf da steht und ein nervöses Lächeln aufsetzt. Äh, hehe, ich äh, hab mit meinen Kollegen gesprochen...[/u]

Xim fährt zu dem Gnom herum: "Zum Fenster hinaus? Das ändert alles." sagt er. "Der Wald ist sehr nahe - ich nehme an er ist dort hinein geflohen? Hinterher, schnell! Dort können uns auch die Flugsaurier nicht erwischen." Ohne auf eine Antwort zu warten reisst Xim sein Fenster auf und springt hinaus.

"Was sagt Ihr da, Professor? Lucan? Er ist weg?,"
Einige Herzschläge lang steht Gorislava einfach nur perplex da, wirbelt jedoch im nächsten Moment zum Fenster, aus dem Xim ohne jegliches Zögern herausgesprungen ist, um dort mit der freien Hand in den Rahmen gekrallt zu verharren und nachdenklich in die Ferne zu spähen. Die Passagiere um sie herum hat die Karrn weitestgehend ausgeblendet.

"Schön. Lucan also. Nur...was hätte ich davon, ihm und seinen Häschern in den Wald zu folgen? Randolt, der ruchlose Schandtäter, ist in Karrnath, und dieser Zug fährt nach Karrnath. Warum sollte ich einem Vampir folgen, der nichts getan hat, als meine Heimfahrt so abenteuerlich zu gestalten, anstatt den Mörder Zarinas heimzusuchen und ihm seinen längst fälligen 'Lohn' zu zahlen? Warum?"
In Überlegungen versunken, verweilt die Rächerin weiterhin am offenen Fenster, ohne sich sichtlich zu regen.
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WotVB[IC-1] Kapitel 1: Die Verfolgung
« Antwort #430 am: 13.06.2007, 17:52:12 »
Nimble, immer noch total perplex wie er so eine wichtige Information kurzfristig einfach vergessen konnte, folgt dem Kriegsgeschmiedeten ungefragt. Mit einem Hopser springt auch er aus dem stehenden Zug.

Goda verlässt mit Tera den Zug durch die Tür des Abteils. Misstrauisch blick sie zum Himmel auf und sieht die Halblinge auf ihren Flugsauriern auf die Abenteurer zu stürzen.

Schnell zieht Goda Luft durch ihre Nase in der Hoffnung die Witterung des Untoten aufnehmen zu können.

Die Halblinge stuerzen sich mit ihren Flugtieren vom Himmel herab und als sie nahe genug sind werfen sie ihre Speere auf den Professor.

Zwei der Speere können sich durch die Rüstung bohren, die als solche nicht mehr zu erkennen ist.

Xim knurrt ärgerlich, als er die Halblingspeere einschlagen sieht. Sein Blick schwenkt einmal zwischen Wald und Nimble hin und her, um die Entfernung abzuschätzen. Der Gnom war Ziel des Überfalls, und gleichzeitig langsamstes Mitglied der Gruppe. "Festhalten, Professor!"  meint er, während er den Gnom von den Füßen hebt und vor sich her Richtung Wald trägt.

Gorislava steht noch unschlüssig am Fenster. Eigentlich könnte sie sich nun entspannt hinsetzen und warten, dass der Zug sich wieder in Bewegung setze und sie nach Karrnath bringe. Dennoch...verspürt sie bei der Vorstellung, die Hetzjagd nach dem leidigen Vampir Lucan aufzugeben, ein schwer zu beschreibendes, unschönes Gefühl. Als würde sie damit den Beweis liefern für eine Schlechtigkeit, die fast schon der ihres niederträchtigen Erzfeindes gleichkäme.

"Nein. Die Daal Garden sind keine Verräter. Ich habe zwar keinen Eid geleistet, trotzdem führe ich diese Sache lieber zu Ende. Und sollte dabei etwas für mich herausspringen, so will ich kein Geschmeide, sondern ein Denkmal für Zarina und noch mehr Leid für den elenden Randolt."

Mit einem Satz schwingt sicht die Karrn aus dem Fenster und sprintet mit wild wehenden Mantel und Haarmähne in Richtung Wald. Der Schatten ihrer düsteren Gedanken, gewandet in die Form eines Panthers, setzt an den erschrockenen Passagieren vorbei und verschwindet aus dem Waggon, seiner Herrin folgend.

"Oh je oh je..." murmelt der Professor, der sich nun in den Armen des Warforged befindet. Er schließt die Augen und kugelt sich zusammen, um ein möglichst schwieriges Ziel für die angreifenden Flugsaurier zu sein.

Während Goda neben Tera richtung Waldrand läuft zieht sie immer wieder Luft durch die Nase. Dann schüttelt sie den Kopf - ihre Nase scheint nicht empfindlich genug um die Fährte des Untoten aufzunehmen.

Einmal mehr verbiegen und verformen sich die Gliedmasen und dann auch der Torso der Waldfrau und nach wenigen Augenblicken ist aus Goda ein Wolf geworden.
Ein Heulen stößt sie aus und dann folgt sie, mit der Schnautze am Boden der Witterung von Lucan.

Die Halblinge fliegen einen weiteren Bogen und erneut schwirren die kleinen Speere durch die Luft.

Einer prallt an Xims Metallhaut ab, ein weiterer trifft den nicht zu erkennenden Helm des Gnomes.

Dann endlich verschwinden die Abenteurer im Schutz des Waldes und folgen dem Wolf und der Ratte.
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