Thema: Carpe Diem

[Aoskar]

Durch pures Glück taucht Nodwick tatsächlich in die richtige Richtung und taucht aus dem Wasser wieder in die Luftblase. Der silberne Humanoide streckt Nodwick eine Hand hin und hilft ihm, sich aus dem Wasser auf einen grossen Brocken aus dunkelblauem Kristall zu ziehen, der in der braunen Suppe schwimmt.

[Nodwick]

Prustend schüttelt der Halbling seinen ganzen Körper, besonders seine Flügel, um die Suppe möglichst schnell loszuwerden.
"Vielen Dank! Ich dachte schon, jetzt wäre es vorbei mit mir."
Kurz dreht er sich um, um zu sehen, woraus die Suppe bestanden hat, in der er geschwommen ist, während ihm ein Schauer durch den Körper läuft.
"Lasst uns weitergehen, ich kann es kaum erwarten, daß wir hier rauskommen."

[Aoskar]

Ihr bewegt euch über einige weitere, grössere Brocken aus Kristall, Eis und Stein weiter geradeaus, bis ihr das Portal erreicht. Wie das erste ist es eine stabile Sphäre aus Energie, mit einer kleinen Steinplattform im Innern.
"Das sollte es sein. Ich denke, wir sollten hindurchgehen. Logischerweise sollte ich zuerst gehen, ich kam auch zuerst durch das letzte Portal."
Der Humanoide tritt durch das Portal.

[Nodwick]

Nodwick wartet kurz, 15 bis 30 Sekunden, bevor er durch das Portal tritt, damit er den Anderen nicht von einer möglichen Plattform stösst, wenn diese in der Luft schweben sollte oder etwas Ähnliches. Dann tritt er durch das Portal.

[Aoskar]

Auf der anderen Seite liegt die vertraute Steinplattform, neben welcher der silberne Humanoide schon bereit steht und auf Nodwick wartet. Um die Plattform herum erstreckt sich eine Landschaft, die aussieht, wie auf einer Materiellen Ebene, ein Hügel mit Gras, Berge in der Ferne, ein See auf der anderen Seite und einige Bäume, aber alle Farben sind verwaschen und bleich und alle Kanten unscharf. Nebelschwaden scheinen über alles zu ziehen und statt einem Himmel ist eine Art riesiger, wallender Vorhang aus farbigem Nebel zu sehen. Wieder einige hundert Schritte entfernt liegt das nächste Portal, unter einigen Bäumen.

[Nodwick]

"Entweder, ich bin betrunken, oder das hier ist keine normale Ebene." Kurz schüttelt Nodwick den Kopf, um das, was seinen Verstand verschleiert, zu vertreiben, es fühlt sich aber nicht so an, als wäre er berauscht. "Nein, betrunken bin ich nicht."
Dann macht er sich wieder daran, zu versuchen, ob er sich hier normal bewegen kann und ob das, was wie Boden aussieht, ihn auch trägt.

[Aoskar]

Der Boden trägt Nodwick ohne Probleme, er fühlt sich sogar völlig normal an. Das Gras federt ein bisschen, aber nicht mehr als erwartet.
"Interessant...", erklärt der Humanoide.
Dann keucht er plötzlich laut auf und fasst sich an die Kehle. Als Nodwick sich umdreht, liegt der Humanoide am Boden und ein Messer ragt aus seiner Kehle, ein schlanker Wurfdolch aus hellem Metall. Seltsamerweise ist kein Blut zu sehen, statt dessen hat das Messer ein breites, fransiges Loch in die Kehle geschlagen.

[Nodwick]

Nodwick mustert den Dolch, in der Annahme, daß es der Dolch sein könnte, den er schon früher bei dem Tiefling gesehen hat. Unabhängig davon weicht er ein Stück zurück und versucht auch, zu bestimmen, woher der Dolch plötzlich gekommen ist. Wenn er die Quelle nicht ausmachen kann, beginnt er, aufzusteigen, um mindestens 100 Fuß vom Boden weg zu kommen, so daß er recht sicher vor Dolchen von dort ist.

[Aoskar]

Der Dolch, der in der Kehle des silbernen Humanoiden steckt, gehört tatsächlich dem Tiefling.
Mit seiner durchlöcherten Kehle kann das Wesen noch einige Wörter hervorbringen:
"Es ist logisch... Nur einer kann...", dann fällt sein Kopf auf die Seite. Von seiner Kehle lösen sich langsam weitere Partikel und verfliessen im Nebel.
Nodwick steigt schnell auf, weil er die Quelle des Wurfmessers nicht erfassen konnte, nur die ungefähre Richtung. Doch als er weiter aufsteigt bemerkt er plötzlich aus dem Augenwinkel einen schlanken Arm, der aus dem Boden dringt, scheinbar ungehindert von der Erde darunter.  Die Haut des Arms ist pechschwarz und in der Hand liegt ein leichter Dolch aus dem selben silbernen Metall.
Der Arm vollführt eine schnelle Bewegung und fliegt genau auf Nodwick zu. Doch dank der gewonnenen Entfernung, die noch nicht so gross ist, wie Nodwick es sich wünschen würde, kann er in letzter Sekunde zur Seite ausweichen, so dass der hervorragend gezielte Dolch nur eine Schramme in seinen Oberarm reisst.
Nodwick beobachtet an seinem Arm den gleichen Effekt wie an der Kehle seines toten Begleiters. Statt einem blutigen Kratzer streift der Dolch seinen Arm und einige kleine Partikel, wie Öltröpfchen, lösen sich davon und driften als kleine Kügelchen in den Nebel davon, wo sie sich langsam auflösen.

[Nodwick]

So schnell er kann steigt der Halbling weiter auf, um die Reichweite des Tieflings zu verlassen. Erst, wenn er sicher ist, unangreifbar zu sein, zieht er sein Rapier und sieht sich um, besonders die Umgebung des Ortes, von dem der Angriff gekommen ist. Er hält sich ausserdem bereit, um eine Warnung zu rufen, sollte der letzte zu Prüfende durch das Portal kommen.

[Aoskar]

Nodwick kommt langsam den farbigen Schleiern näher, die hier den Himmel bilden. Als er nach unten sieht, bemerkt er, wie der Tiefling aus dem Boden auftaucht und dann, ohne einen Muskel zu rühren, vom Boden abhebt und Nodwick in die Höhe folgt. Es scheint, dass er sich sogar etwas schneller fortbewegt als dieser.

[Nodwick]

Mit seinen Dolchen wird er mich irgendwann treffen, spätestens, wenn er mich einholt. Also ist es Zeit, zu handeln.
Langsam steigt er weiter auf, bis der Tiefling auf weniger als 80 Fuß herangekommen ist. Dann wendet er plötzlich, um direkt auf seinen Gegner zuzufliegen. Ein grimmiges Grinsen zeigt sich, das wohl eher seinem Gegner gilt, als wirklich von Herzen zu kommen.
"Die Zeit ist gekommen. Entweder Deine, oder meine..."
Noch während diesen Worten bildet sich um den Tiefling herum eine Wolke aus winzigen, goldenen Partikeln, die dort, wo sie ihn berühren, sofort auf dem Tiefling haften bleiben. Innerhalb von Sekunden sieht dieser aus wie eine goldene Statue. Auf diese rast der Halbling im Sturzflug zu, um mit seinem Rapier einen möglichst starken Treffer zu erzielen.

[Aoskar]

Der Tiefling fasst sich an die Augen und lässt einen Fluch in einer Nodwick unbekannten, harten Sprache ab. Dann versucht er, mit wenig Erfolg, einen Dolch zu werfen, der Nodwick aber weit verfehlt.
Dann stösst Nodwick dem geblendeten Tiefling mit aller Kraft sein Rapier in den Bauch, wo die dünne Spitze ein handbreites Loch reisst und hinten wieder zum Vorschein kommt. Auch hier tritt der Effekt auf, dass Teile des Tieflings als kleine Tröpfchen nach hinten gespritzt werden. Der Tiefling fällt hintenüber und rührt sich nicht mehr, mitten in der Luft. Langsam lösen sich von seiner Bauchwunde kleine Stückchen Materie.

[Nodwick]

So schnell er kann, nimmt Nodwick dem Tiefling alle Waffen ab. Dann eilt er zu seinem Verbündeten, um zu sehen, ob diesem noch zu helfen ist.

[Aoskar]

Der Tiefling trägt einen weiteren Wurfdolch bei sich, ausserdem eine Lederrüstung, die unter seiner Kleidung verborgen war und einen kleinen Lederbeutel mit 6 Silberstücken.
Nodwicks Verbündeter liegt regungslos am Boden und atmet nicht mehr. Er ist  tot. So langsam, dass man es kaum sieht, lösen sich von seinem ganzen  Körper dünne Nebelschwaden, die mit dem übrigen Nebel verschmelzen.