Der 2te Therendor, im Jahr 1002 nach Gründung des Königreichs, der erste Mol des Monats
Wroat, die Hauptstadt von Breland:
Der Geruch von Schwarzpulver, Salpeter, Schwefel und andere Chemiekalien liegen immernoch rauchig in der Luft trotz des frischen Frühlingswindes, welcher durch die Gassen der Stadt pfeift.
Der eisige Regen hat den Boden der Strassen vollkommen aufgeweicht und matschig gemacht, sodass auch in der Taverne "Zum Eisernen Herz" vollkommen verdreckt ist.
Es ist noch früh am Morgen und die große Stadt wirkt so, als würde sie immernoch in einer Art Winterschlaf stecken, nach dem gestrigen Fest, welches an die große Schlacht vor Wroat erinnern soll.
Überall stellten Zirkusdarsteller und Künstler vom Haus Phiarlan die epische Schlacht zwischen den Nationen im letzten Kireg da, welche für die meisten Breländer immernoch real ist, da die alten Feindschaften immernoch nicht beendet sind.
Überall in der Stadt waren Soldaten, Wachen vom Haus Deneith und vom Haus Medani.
Die Leibgarde des Königs und der Zitadelle zeigte ebenfalls Präsenz, was die Verbrecher der Stadt in die Hintergassen und finsteren Verstecke der Stadt verjagte.
Die Sonne steht unangenehm tief am Siberys als Vincent Valentine, völlig verkatert unter einem Tisch in der kleinen Schänke im Norden der Hauptstadt erwacht.
Der Söldner hatte sich dem Fluch der Stadt ergeben - dem Fluch, welchen man sich überall spöttend in Breland erzählte, diese Stadt zu hassen, doch nicht mehr von ihr los zu kommen, wenn man erstmal ihn ihr wohnte und immer mehr ein Teil von ihr selbst zu werden.
Doch anders als Sharn hatte Wroat dennoch etwas gemütliches und das Gefühl der Recht und Ordnung war hier ausgeprägter.
Der Geruch vom frisch gekochten Kürbiskompott, gewürzt mit Senf und gesüsst mit Feigen, und würzigen Bratkartoffeln steigt dem Karrn in die Nase, worauf sein Magen beginnt wie von der Furie beherrscht zu knurren.
Der Bogenschütze konnte sich nicht erinnern, wo er ist bzw. was die letzte Nacht passiert ist.
Jedoch pochende Kopfschmerzen erinneren ihn an darguunisches Heldenblut und unzählige Bier.
Doch da ist noch etwas anderes, was dem Krieger den Magen umdreht.
Der übele Geruch von Moschus und Schweiss liegt in der Luft.
Als Vincent aufschaut, erkennt er einen Mann in runtergekommener Kleidung, welcher seine Kapuze bis dicht ins Gesicht trägt.
Vincent erkennt jedoch deutlich die geröteten Augen und Eckzähne im Gesicht des Menschen.
"Guten Morgen!" faucht der Mann, mit der riesigen Klinge auf dem Rücken und gibt dem Söldner einen leichten Tritt, damit er aufsteht.