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Autor Thema: Zurück in Sharn - Kapitel 3  (Gelesen 29492 mal)

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Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« am: 03.12.2006, 13:07:28 »
So endet das feierliche Abendmahl in den Vier Segeln.
Sturmpionier und Kagoth bringen Athis in den Düsteren Dämonen. Der Psioniker kommt nicht mehr wirklich zu sich, nur ein leises Schnarchen und hin und wieder mürrische Knurrgeräusche, wenn er trotz Sturmpioniers Vorsicht unsanft gegen dessen adamantüberzogene Hülle stösst sind von ihm zu vernehmen. Im zu nächtlicher Stunde immer noch regen Treiben im Vergnügungsviertel Downstairs fällt der Abtransport eines Betrunkenen nicht sonderlich auf. Sturmpionier muss einige Pöbeleien hinnehmen. “Blechbüchse, pass auf den Menschen auf!“ hört er ein ums andere Mal und ein gelalltes: “He, Maschine, lass doch mal sehen, was du da alles mit dir rumträgst!“ deutet auf Interesse an dem prallgefüllten Beutesack hin. Doch als Sturmpionier sich bedrohlich aufbaut, verstummen die Stimmen und die zwielichtigen Gestalten suchen eingeschüchtert das Weite. Die drei Gefährten erreichen wohlbehalten den Düsteren Dämonen und mieten sich erneut Zimmer für eine Nacht. Den Wandler Marleck stören sie zu so später Stunde nicht mehr, er braucht viel Schlaf, um seine schweren Verletzungen auszukurieren.
Julissia besteigt an der Anlegestele am Balkon der Vier Segeln eine Himmelskutsche, die sie schnell und sicher in die obersten Ebenen des Menthis Plateaus in ihr Heim in Den'iyas fliegt.

Am nächsten Morgen schlafen die Abenteurer aus und erholen sich dabei von den Strapazen des gestrigen Tages in den Ruinen von Ja'shaarat und der anschließenden langen Feier in den Vier Segeln.
Julissia fühlt sich nicht gut. Sie ist schweißgebadet, der Schlaf war unruhig. Offenbar leidet sie unter hohem Fieber. Schüttelfrost durchfährt ihren kleinen Körper. Kopf und Gliederschmerzen plagen die kleine Zauberin. Sie fühlt sich schlapp und antriebslos. Ihre besorgte Mutter bringt ihr einen Kräutertee ans Bett und umwickelt ihre Waden mit kalten nassen Tüchern, um das hohe Fieber zu senken. Wäre sie nicht so besorgt, würde sie ihre Tochter wohl tadeln, für sie war klar, dass die Expedition Julissias Auslöser dieser Krankheit sein musste. Sie entsendet einen Boten zur nächsten Enklave des Hauses Jorasco, um die Hilfe eines Heilkundigen zu erbitten.
Athis erwacht mit einem Brummschädel. Er ist orientierungslos, weiß nicht wo er ist. Doch schnell klärt Sturmpionier, der die ganze Nacht Wache am Bett des schlafenden Psionikers gehalten hatte,  ihn mit wenigen Worten auf, dass sie sich im Düsteren Dämonen befinden. Die Erinnerung an den gestrigen Tag und insbesondere den gestrigen Abend ist verschwommen, doch als Sturmpionier ihm auf die Sprünge hilft, setzen sich die Puzzlestücke in Athis' Kopf langsam zusammen und es dämmert ihm, was passiert sein muss.
Kagoth ist am nächsten Morgen körperlich erholt. Seine Wunden scheinen gut zu verheilen. Doch eine Sorge quält den nachdenklichen Späher. Seine Maske. Er war so nah dran, doch nun schien die Spur verloren. Trotzdem bewahrt er eine innere Ruhe und Zuversicht.

Schon einige Stunden vor den Helden ist Ashaya in ihrer kleinen Wohnung im Distrikt Myshan Gardens,  der in den unteren Ebenen des Central Plateaus liegt, aufgewacht. Bei der Lektüre der Tageszeitung Sharn-Spiegel stösst die junge Frau auf einen spannenden Artikel:

Adeliger mordet zahllose Cog-Arbeiter
Kult des Drachens der Tiefe entlarvt
Neuigkeiten vom zweiten Zol im Sypheros

SHARN - Das Verschwinden von Arbeitern in den Cogs unter dem Menthis Plateau ist dank einer tapferen Abenteurertruppe aufgeklärt. Die armen Arbeiter fielen grausamen Ritualen eines Khyberkultes zum Opfer. In die Ruinen tief unter Sharn, sogar noch unter der alten Menschenstadt Dorasharn in den uralten Gemäuern des alten Dhakaanischen Reiches haben sich die Anbeter des Drachens der Tiefe verkrochen und mit seltsamen Monströsitäten verbündet. Der Adelige Vestan ir' Simul, der nach Aussagen von Freunden und Familie schon vor einiger Zeit seinen Verstand verloren hat, war Kopf dieses Kultes des Drachens der Tiefe. Weitere Aristokraten sind darin verwickelt. Eine schlangenhafte „Königin“ hat das kleine Reich in den alten Ruinen angeführt, in dem sich gar abscheuliche Monster versammelt haben. Die Abenteurer, eine Gnomin, ein Mensch, ein Kriegsgeschmiedeter, ein Halbling und ein Wandler, berichten von Augenlosen, Zweiköpfern,  Tentakelwesen, Würgern, Schuppenwichten und einer riesenhaften Schlange. Leider forderte diese Expedition auch ein Opfer unter den Abenteurern, ein Halb-Ork wurde von einem der Augenlosen auf grausame Weise mit einer steineren Axt enthauptet. Ein weiteres Mal, dass die Erforschung der Ruinen für ein Mitglied tödlich endet, das Los eines Abenteurers, neben Ruhm und Reichtum lauert auch immer die Gefahr, mit seinem Leben bezahlen zu müssen.

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #1 am: 04.12.2006, 01:51:53 »
"Na fein...das war es wohl mit einem schönen Tag," murrt Julissia, als sie sich endlich wach genug zum sich Aufsetzen fühlt, auch wenn das Fieber sie schon länger vom erholsamen Einschlafen abhält. Die Zauberin lässt sich dankbar von ihrer Mutter pflegen und umsorgen, wobei sie den Ursprung der Krankheit mit dem Umstand zu erklären versucht, "diese Luftkutschen fliegen neuerdings viel zu hoch hinauf, wo die Luft so kalt ist, da holt man sich doch schneller eine Erkältung als man "Gnom" sagen kann."

Während die ältere Gnomendame dafür sorgt, einen Jorasco-Heiler zu holen, ruft sich die Magiestundentin trotz des schweren Kopfes die Ereignisse des gestrigen Abends ins Gedächtnis. ...armer Athis, aber was langt er beim Wein auch so maßlos zu? Oh, was ist eigentlich dann geschenen - ach, ich glaube, sie sind doch alle im "Düsteren Dämonen" untergekommen, ja, genau! Ob es ihnen wohlgangen ist? Einer Eingebung folgend, setzt sich die Gelehrte an ihren eigenen, ordentlichen Schreibtisch und entwirft einen kurzen Brief an ihre Weggefährten:

"Liebe Freunde!

Seid ihr wohlauf und habt ihr die Nacht gut überstanden? Ich hoffe sehr, Athis ist  trotz seinem, ich möchte meinen irregulären, Auftreten beim gestrigen Mahl wieder munter und bei bester Gesundheit. Leider hindert mich unerwartet ausgebrochenes Fieber daran, euch sogleich im "Düsteren Dämonen" aufzusuchen oder mich überhaupt aus dem Haus zu begeben. Deshalb werde ich euch auch bedauerlicherweise wahrscheinlich nicht bei den geplanten Einkäufen begleiten können. Sollte mein Vertrauen auf die Heilkünste der Medici von Jorasco jedoch in ausreichendem Maße bestätigen, stöße ich gerne dazu; andernfalls verweile ich zuhause in Den'iyas und widme mich entsprechenden Arbeiten.
Bitte schickt einen Boten mit der Antwort zurück.

In Freundschaft und Achtung,
Julissia Lerron Sivis.

P.S.: Sicherlich habt ihr auch nach Marleck geschaut - hat er sich wenigstens etwas erholt? Bitte richtet ihm meine Besserungswünsche aus."


Den Brief faltet Julissia, nachdem die Tinte getrocknet ist, mit größter Sorgfalt, steckt ihn in einen Umschlag, auf dem sie den Namen des Lokals in dem sie ihre Freunde wähnt, sowie deren Namen in gut lesbarer Schrift aufschreibt und ruft sogleich nach ihrem Bruder, der glücklicherweise zuhause vorbeigekommen ist, um irgendwelche Papiere und Untensilien abzuholen. "Glinnon, Bruderherz, sei so nett und tue deiner erkrankten Schwester ein Gefallen - lasse bitte einen Boten diesen Brief hier zustellen, wenn du gleich wieder gehst. Vielen, vielen, herzlichen Dank!" Die kleine Magieanwenderin lässt dem kopfschüttelnden Schreiberlehrling nicht einmal die Gelegenheit, "Ja" oder "Nein" zu sagen, doch sie weiß sicher, dass der gutmütige Glinnon ihr die einfache Bitte nicht abschlagen mag.

Kagoth

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #2 am: 04.12.2006, 14:24:42 »
Kagoth steht schon früh auf und begibt sich in den Schankraum der Vier Segel, wo er lustlos ein Frühstück zu sich nimmt. Danach sitzt er einfach auf einem Bank an der Wand und starrt deprimiert ins Leere. Er weiss nicht, was er heute noch tun sollte, bis der Schal fertig ist. Scheinbar hat er einen grossen Teil seines fanatischen Antriebs auf der Maskensuche verloren, als auch die letzte Spur verschwunden ist. Schliesslich seuftz er, steht auf und beschliesst, trotz allem, die wenigen Informanten aufzusuchen die er in Sharn kennt, angefangen mit Mosely Sammeltaler.
*Staredown*

Sturmpionier

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #3 am: 04.12.2006, 20:09:20 »
"Dein Status war gestern Abend 'vergiftet', Athis." schallt Sturmpioniers Stimme ungemütlich und viel zu laut auf dern verkaterten Athis ein. "Ich habe dir Wasser bereitgestellt. Das kuriert die Alkoholfolge Dehydration." Offenbar hat der Kriegsgeschmiedete noch ein paar mehr fundamentale Kenntnisse in den sozialen Umgangsformen - und deren Folgen. "Ich werde bald aufbrechen und meinen Terminen nachgehen. Wenn es Dein Status erlaubt, empfehle ich Begleitung."
*tock*tock*
"Herrschaften? Ich habe eine Botschaft für Euch!" gurgelt eine Goblinstimme mit wichtigtuerischem Unterton vom Flure aus.
Sturmpionier öffnet die Türe und sieht niemanden, dann blickt er zu Boden und erblickt den Zimmerburschengoblin des Düsteren Dämonen mit einem edlen, versiegelten Pergament in der Rechten - und etwas verräterisch Funkelndem in der Linken.
"Dies soll ich Euch bringen,... wenn ihr bezahlt!"
Sturmpionier blickt zu dem stirnrunzelnd aufschauenden Athis und weiß, beinahe wie inspiriert, genau was zu tun ist. "Du wurdest schon bezahlt. Gib." brummt seine Stimme hernieder. Noch bei seinen letzten Worten ergreift er das Pergament und erkennt sofort das Siegel des Haus Sivis. Mit einem einzigen Nicken quittiert er den Dienst des Goblins, schließt die Türe und studiert die Nachricht ausdruckslos. Die ersten beiden Zeilen jedoch bewegen ihn zu einem unwillkürlich prüfenden Blick in Richtung des Psionikers. Schließlich nickt er und reicht die Nachricht weiter.
"Julissia ist auch krank."

Athis

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #4 am: 04.12.2006, 21:50:03 »
Athis verdreht seine Augen, als es höllisch laut an der Tür klopft. "Muss der so einen Lärm machen ?" beschwert er sich bei Sturmpionier, nachdem der Goblin wieder abgezogen ist. Es massiert sich seinen pochenden Schädel, während der Kriegsgeschmiedete den Brief liest. Ich rühre nie wieder einen Tropfen Alkohol an. Nie wieder. schwört er sich im stillen, doch der Kopfschmerz will davon auch nicht verschwinden.

"Ich war weder vergiftet noch krank" gibt er fast schon schmollend zu Kommentar, "doch an diesem Weißwein muss etwas Merkwürdiges gewesen sein. Ich habe kaum mehr als ein paar Gläser davon getrunken." Erst mit einiger Verzögerung wird ihm bewußt, daß Sturmpionier ihm gerade eine neue Information mitgeteilt hat. "Sie ist krank ? Zeig' doch  mal her." Mit leicht zusammengekniffenden Augen studiert er den Brief, und lässt ihn erst wieder sinken, als er den Text zweimal gelesen hat. "Gestern machte sie doch noch einen guten Eindruck, aber das kommt wohl davon, wenn man so freizügige Kleider trägt. Kein Wunder, daß sie sich da etwas einfängt."

Er zuckt mit seinen Schultern, und blickt sich dann das erste mal richtig in dem Raum um. "Ich glaube, ich brauche ganz dringend frische Luft. Wir sollten zusehen, daß wir unsere Funde in harte Währung umwandeln, und auf dem Rückweg können wir 'Ju' einen Besuch abstatten. Was ist eigentlich mit Kagoth, hat der auch hier übernachtet ?"

Sturmpionier

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #5 am: 05.12.2006, 13:49:55 »
"Ja, Kagoth hat nebenan übernachtet. Kagoth meldete sich vor etwa einer halben Stunde. Er erkundigte sich knapp nach unserem Status und ging dann zu den Vier Segeln um zu frühstücken. Er sah regeneriert aus, jedoch entsprach sein Tonfall keinem guten Status. Ich denke er ist ... traurig."

Athis

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #6 am: 05.12.2006, 20:47:13 »
Athis gibt einen lauten Seufzer von sich, doch für den Kriegsgeschmiedeten ist nicht zu erkennen, ob dies an seinem Kater oder der Situation des Halblings liegt. "Es geht ihm wohl noch immer um seine Maske. Obwohl ich von dieser Art der Spiritualität eigentlich nichts halte, kann ich ihn fast verstehen."

Er löst den türkisfarbenen Kristall aus seiner Gürtelschnalle, und blickt durch seine Facetten zu Sturmpionier hinüber. "Dieser Edelstein ist viel mehr als nur ein 'Ding', er enthält eine Facette meiner Persönlichkeit. Würde er mir gestohlen, so fehlte ein Teil von mir. Ich glaube Kagoth geht es ähnlich, wenn auch auf einer metaphysischeren Ebene. Ich weiß nicht viel über die Kultur seiner Heimat, aber wenn er mit dem festen Glauben aufgewachsen ist, daß die Maske einen Teil seiner Seele enthält, dann fühlt er diesen Verlust, ob er nun real ist oder nicht."

Er geht mittlerweile unruhig auf und ab, bevor er den Kriegsgeschmiedeten wieder fokussiert. "Ich denke, wir sollten Kagoth unsere Hilfe anbieten. Vielleicht geht es ihm besser, wenn er zumindest weiß, daß er sich bei seiner Suche auf seine Gefährten stützen kann. Aber bevor er dazu kommt, werden wir erst einen Happen frühstücken, und anschließend einen Gang über die Märkte Sharns unternehmen. Ich glaube ich kenne da den ein oder anderen Händler, bei dem wir unsere Waren gewinnbringend verkaufen können."

Sturmpionier

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #7 am: 05.12.2006, 22:29:49 »
Sturmpionier starrt Athis' Psikristall für viele Sekunden an. Er kann weder die Rasse vernünftig einordnen, noch den Rang dieses Objekt. Zweifelsohne gering.
Tatsächlich nickt der Kriegsgeschmiedete als Athis schildert, wie der Kristall einen Teil seinerselbst enthält. "Ich verstehen. Jedoch halte ich es für äußerst relevant, ob er real ist oder nicht."

"Wenn ein Truppengefährte Probleme hat, steht die Truppe ein.
Allerdings,... ich hätte Kagoth schon in den letzten Tagen zeigen können, dass er sich auf mich stützen kann. Dazu müsste ich jedoch krabbeln.
" die schiere Schräglage von Sturmpioniers Kopf offenbart dessen Unischerheit. "Wird dies Kagoth helfen?"

"Ich schlage vor wir antworten 'Ju' und folgem Deinem Plan, sofern Dein Status dies erlaubt."
Der Kriegsgeschmiedete prüft seine Ausrüstung, offenbar hat er in der Nacht jedes einzelne Teil seines Sortiments aus Bohrern, Nietdrückern, Ersatzsehnen, Adamantlegierungsspritzen, Kristallleitern, etc. gesäubert und geordnet, denn sein Reparaturkit ist kaum wiederzuerkennen. Den schweren, prallen Beutesack schultert er und nickt Athis einmal deutlich zu.

Ashaya

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #8 am: 06.12.2006, 00:36:35 »
Ashaya faltet die Zeitung sorgfältig zusammen und legt sie zu den Ausgaben der letzen Wochen. Nach einem weiteren Augenblick, in dem die junge Frau die bevorstehenden Aufgaben kurz durchgeht, steht sie vom Tisch auf und tritt an den Spiegel, den sie an der dunklen Holzwand befestigt hat.
Unter ihrem prüfenden Blick verwandelt sich Ashayas Kleid in eine Vielzahl unterschiedlicher Gewänder und ein jedes wird  nachdenklich von ihr in der reflektierenden Oberfläche begutachtet.

Auf was steht ihr denn wohl so, Herr Damilek?

Schließlich entscheidet Ashaya sich für ein schlichtes, schwarzes Stoffkleid, welches aber trotzdem eine gewisse Eleganz ausstrahlt.

So kommt die Brosche auch gut zur Geltung., bestätigt sie sich und befestigt das schmuckvolle Wappen des Hauses Tharashk an prominenter Stelle. Schließlich soll er ja auch sehen mit wem er sich unterhält.

Schnelle steckt Ashaya ihre langen, rötlichen Haare mit einigen Haarnadeln hoch. Anschließend befestigt sie ihre kleine Gürteltasche, die nahezu ihren gesamten Besitz enthält, in der Innenseite des eigens dafür umgearbeiteten Umhangs. Auch zwei Dolche verbirgt sie in den Taschen. Ein letzter prüfender Blick in den Raum sagt ihr, dass sie nichts wichtiges vergessen hat. Kurz überlegt sie noch, ob sie ihren Langspeer mitnehmen soll, aber für heute verbleibt er neben einem prall gefüllten Rucksack in der entfernten Ecke ihres kleinen Apartments.

Sie wirft sich den Mantel um und tritt auf die belebte Straße ihres Stadtteils.

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #9 am: 06.12.2006, 16:52:43 »
Das monotone Warten erschöpft Julissia noch mehr als die schmerzenden Muskeln und Sehnen oder das kochende Fieber. Gelangweilt steigt die Gelehrte aus dem Bett, wirft sich übers Nachthemd einen teuren Hausmantel aus warmer Wolle eines exotischen Tiers, das zilargischen Wörterbüchern nach sonderbare Buckel auf dem Rücken habe und Kamel hieße, und schlürft fröstelnd in die Küche, um sich einen Tee aufzusetzen.

Während das Wasser im kleinen Kessel sich allmählich erwärmt, kehrt die Gnomin auf ihr Zimmer zurück und legt bereits alle Untensilien für die beabsichtigte Arbeit zurecht - Zauberbuch, die Schriftrolle von Professor Rodekan, frischgespitze Schreibfeder, Tinte, Abtupfpapier, Papierbeschwerer aus geschliffenen Edelsteinen und ähnliches Schreiberlingbesteck. Oh je, ich sollte schon mal vorsorgen, nicht dass mir Tinte und Abtupfer noch zur Neige gehen, fällt es ihr bei Anblick der teuren Kalligraphiegeräte ein, und als sie erneut in die Küche stapft, um sich wohltuenden heißen Tee zuzubereiten, hinterlässt die Zauberin auf dem Küchentisch einen kleinen Stapel Münzen, unter denen die Liste der Dinge, die sie benötigt. Ich hoffe ja, Mutter zwingt mich nicht zur Bettruhe bis zum Ende der Woche, aber für den Fall der Fälle, hier schonmal die Liste...

Während sie hin und wieder am kräftigen, erfrischenden Tee nippt, beginnt sie das praktische Vervielfältigungsarkanum sorgfältig in ihr eigenes Zauberbuch zu kopieren.

Athis

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #10 am: 07.12.2006, 18:12:26 »
Trotz seiner Kopfschmerzen kann sich Athis ein Lachen nicht verkneifen. "Sturmpionier, du solltest endlich aufhören, dir alles bildlich vorzustellen. Ich meinte natürlich eine moralische Stütze, und keine physische. Will meinen, wir werden Kagoth bei seiner Suche helfen. Aber nun lass uns los, wir haben für heute noch viel zu tun."

Athis packt seine sieben Sachen zusammen, wobei seine Bewegungen immer noch etwas fahrig wirken. "Ach ja, und ich glaube nicht, daß Julissia es gutheißen würde, wenn wir ihren feinen Namen durch eine Abkürzung verunglimpfen. Andererseits, vielleicht würde ihr ein Kosename dabei helfen, einige Dinge etwas entspannter zu sehen."

So verlassen die beiden ihr Zimmer, welches irgendwo zwischen 'einfach' und 'schäbig' rangiert. Sturmpioniers beeindruckende Gestalt geht voran, während Athis ihm nach unten folgt. Der junge Mensch steuert einen der freien Tische an, und lässt sich zunächst jede Menge Wasser und dazu einfach nur trockenes Brot bringen. Während er sein karges Frühstück genießt, plant er schon den weiteren Verlauf des Tages. Antwort für Julissia aufsetzen, Beute verkaufen, Julissia aufsuchen, irgendwie versuchen den Halbling zu finden. Ja, das sollte erstmal reichen.

Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #11 am: 11.12.2006, 19:27:16 »
Sturmpionier und Athis
Während des Frühstücks gesellt sich auch Marleck zu Athis und Sturmpionier. Seine äußerlichen Wunden sind dank seiner Heilfähigkeiten genesen, die natürliche Regeneration hätte wohl noch einige Tage in Anspruch genommen. Dennoch ist der Wandler gewohnt mürrisch und unzufrieden. “Ich werde diese stinkende Stadt verlassen. Meine Aufgabe hier scheint erfüllt, nichts hält mich mehr an diesem widernatürlichen Ort.“, zischt er seinen Kameraden zu. Doch auch einige sentimentalere Worte dringen über seine animalischen Lippen: “Ihr wart gute Kameraden. Man konnte auf euch zählen.“ Sogar auf den Menschen. Seine Stimme wird fauchender, als er anfügt: “Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ein weiteres Mal. Wer weiß, was das Schicksal noch für uns bereithält.“ Marleck kaut noch an einem Stück Brot, während er aufsteht und den Schankraum verlässt.

Athis und Sturmpionier machen sich nach dem Frühstück auf, um in der Stadt der Türme die erbeuteten Schätze zu verkaufen. Der Kriegsgeschmiedete verlässt sich ein weiteres Mal ganz auf die Ortskenntnisse des Sharners. Doch schon noch einigen erfolgreich abgeschlossenen Geschäften unterbrechen sie den Beuteverkauf. Die Mittagszeit naht. So drängt Sturmpionier dazu, Tophran Damilek den Drachensplitterhändler aufzusuchen um den vereinbarten Termin einzuhalten. Mit einer Himmelskutsche gelangt das ungleiche Paar nach Everbright, den vor Magie strotzenden Bezirk im mittleren Menthis Plateau. Der Himmel verdunkelt sich, eine heftige Regenschauer prasselt vom Himmel. Glücklicherweise müssen die beiden Abenteurer nur wenige Schritte durch das aufkommende Unwetter eilen, da erreichen sie schon das Büro das Drachensplitterhändlers.

Julissia
In Julissias Kopf dröhnt es. Der kleinen Gelehrten fällt es ungewohnt schwer, sich auf das Übertragen der Zauberformel zu konzentrieren. Immer wieder setzt sie die Schreibfeder ab und tupft sich mit einem Tuch die Schweißperlen von der Stirn. Doch schließlich gelingt es ihr, das Arkanum abzuschließen. Erschöpft kriecht sie in ihr Bett, wo sie alsbald in einen leichten Schlaf fällt. Erst als ihre Mutter das Zimmer betritt, schreckt die Gnomin auf. Es ist schwer zu sagen, wie lange die Zauberin geruht hat. Besorgnis spiegelt sich im Gesicht der alten Gnomin wieder. “Der Heilkundige ist nun da, mein Kind. Ich hole ihn gleich herein.“ Wenig später kehrt sie mit einem Halbling in das Zimmer Julissias zurück. Er tritt an das Bett der kranken Zauberin, die sich aufgerichtet hat und reicht ihr seine Hand: “Alton d'Jorasco ist mein Name. Sorgt euch nicht, Fräulein Sivis, sicher werdet ihr schon bald wieder genesen sein. Ich finde schnell heraus, was euch denn fehlt.“ Nachdem er sich die Beschwerden hat aufzählen lassen, untersucht er die Gnomin. Nach einer Weile seufzt er. “Ich befürchte ihr habt euch das Schmutzfieber eingefangen. Die Symptome deuten darauf hin. Die Frage ist nur, wo ihr euch infiziert haben könntet?“, diagnostiziert er und schaut die beiden Gnominnen fragend an. Julissias Mutter runzelt ihre Stirn.

Kagoth
Nach einem Frühstück in den Vier Segeln macht sich der Halbling auf, Mosely Sammeltaler aufzusuchen, in verzweifelter Hoffnung, dass der Händler neue Hinweise liefern kann. Erneut betritt er die Tiefen Sharns und durchschreitet die stickige Kanalisation der Stadt der Türme. Beklemmend wirkt sich die abgestandene Luft auf das ohnehin schlechte Gemüt des Spähers aus. Es ist äußerst schwierig, sich in dem labyrinthartigen System aus Tunneln zurechtzufinden. Trotz seines guten Orientierungssinnes findet der Barbar sein Ziel nicht, er scheint sich in der Kanalisation verirrt zu haben.

Quentaro

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« Antwort #12 am: 11.12.2006, 19:27:56 »
Ashaya, Athis und Sturmpionier
Im Vorzimmer des Büros von Tophran Damilek begrüßt die ältere Gnomin Ezala Wimperweiß Sturmpionier und Athis freundlich. “Willkommen. Was kann ich für euch tun?“, fragt sie die beiden Abenteurer. Eine hübsche Menschenfrau in einem schlichten, aber dennoch elegantem, schwarzen Stoffkleid sitzt auf einer Couch in der Ecke des Zimmers und scheint zu warten. Ihre langen, rötlichen Haare sind mit einigen Haarnadeln hochgesteckt.

Kagoth

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« Antwort #13 am: 11.12.2006, 21:29:58 »
Ruhig bleiben..., denkt sich Kagoth.
Finde den Weg zurück. Du hast hier schon einige Gefahren überlebt, dir wird nichts passieren. Mir darfnichts passieren, ohne meine Maske.
Er versucht, langsam den Weg zurück  zu gehen, den er gekommen ist, bis er eine ihm vertraute Stelle findet.
*Staredown*

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #14 am: 12.12.2006, 00:41:22 »
"Uff...ähm...Ganz schön heiß hier im Zimmer, finde ich," versucht Julissia vom Thema abzulenken, wobei sie im Moment weniger am zermürbendem Fieber schwitzt als unter dem Blick ihrer Mutter, der zwar Bände spricht, deren Inhalt jedoch in etwa mit "Na habe ich es doch gewußt" zusammengefaßt werden kann.

"Och, Herr d'Jorasco, wenn Ihr mir nun lieber etwas Linderndes verabreichen würdet," quängelt die Zauberin, "ich kann es Euch schon sagen, ich war neulich auf einer Forschungsexpedition, und da... nun unterwegs mussten wir an entsetzlich schmutzigen und kränklichen Goblins vorbei, ich bin mir sicher, sie haben mit Absicht in unsere Richtung gehustet," ersinnt sie eine Geschichte, "die anderen aus unserer Gruppe haben wohl Glück gehabt, weil sie so groß sind und Goblins nicht so hoch husten können... Oder weil sie weggeschaut haben in diesem Moment..."

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