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Autor Thema: Zurück in Sharn - Kapitel 3  (Gelesen 30173 mal)

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Kagoth

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #45 am: 06.01.2007, 22:36:37 »
"Na dann, gehen wir. Keine dummen Ideen. Es wäre besser für alle hier. Ich hätte weniger Arbeit und du mehr Blut in deinem Körper."
Kagoth folgt dem Goblin mit konstanten drei Schritten Abstand, wobei er meist auf dessen Rücken starrt oder die Umgebung mustert.
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Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #46 am: 07.01.2007, 17:49:10 »
Ashaya
Die Beharrlichkeit und Anpassungsfähigkeit ihres Gegenübers imponiert dem Drachensplitterhändler. Nach Ashayas Angebot antwortet er nicht sogleich, er scheint seine Antwort wohl zu überlegen und abzuwägen. Den Moment des Schweigens überbrückt er mit einem weiteren Zug an seiner Pfeife.
“In der Tat bemühe ich mich selber momentan, ein geeignetes Team zusammenzustellen. Und ich habe auch schon außerordentlich vielversprechende Kandidaten gefunden. Natürlich muss ich deren Eignung und Vertrauenswürdigkeit noch prüfen und außerdem habe ich noch keine klare Zusage, aber Interesse ihrerseits schien durchaus vorhanden zu sein.“ Sein Blick verweilt einen Augenblick auf der hübschen Dame, bevor er fortfährt: “Vielleicht wärt ihr genau die richtige Verstärkung für die Abenteurergruppe. Euer Wissen und eure Erfahrung könnten überaus nützlich sein. Eure Hauszugehörigkeit vermag es Türen zu öffnen, die ansonsten möglicherweise verschlossen blieben.“, denkt er laut nach. “Eure Motivation scheint kaum übertreffbar und der Drang die Obersten eures Hauses von euren Fähigkeiten zu überzeugen treibt euch weiter an.“ Mit einem zufriedenen Nicken untermauert er seine Analyse der Dame Tharashk. “Das macht auch euch zu einer vielversprechenden Kandidatin.“, schließt er ab.


Julissia
Bedächtig nickt Ardras und öffnet den Briefumschlag. Er zieht den Kreditbrief heraus, liest diesen und kramt in den Taschen seines tiefroten Gewandes. Wortlos reicht er der Mutter Julissias drei Kreditbriefe, jeder ausgestellt über einhundert Galifar, sechs Drachen und fünf Galifar. Den Kreditbrief Julissias verstaut er sorgfältig.

Langsam nähert er sich seiner Patientin. “Dann wollen ihr euch nun vom Schmutzfieber erlösen.“, spricht er mit ruhiger Stimme. In der Innenfläche seiner rechten Hand erblickt Julissia das Mal der Heilung. Es ist wesentlich komplizierter und farbenprächtiger als jedes Muttermal und wesentlich auffälliger als jede Tätowierung. Es scheint beinahe zu leben und schimmert in den Farben blau, grün und violett. Als Ardras das Mal aktiviert, wird aus diesem Schimmern ein pulsierendes Leuchten. Die Farben scheinen zu fließen und gehen ineinander über.
Er berührt die Zauberin mit dieser Hand und sie fühlt eine wohlige Wärme, die von dem Mal der Heilung ausgeht und ihre Infektion auf magische Weise kuriert. Ardras d'Jorasco löst seine Hand von der Gnomin, legt seine Hände ineinander und verneigt sich kurz.

“Von der Krankheit seid ihr nun befreit, aber wie schon erwähnt, gebt auf euch Acht und gönnt euch und eurem Körper etwas Ruhe, um die bisherigen Auswirkungen abzuschütteln. Keine Sorge, ich verordne keine Bettruhe, aber mutet euch nicht zu viel zu. Je mehr ihr euch schont, desto schneller seid ihr wieder völlig genesen, Fräulein Sivis.“ Eindringlich blickt er der ungeduldigen Gnomin in ihre Augen.


Kagoth
Zielsicher und stumm führt der Goblin Kagoth durch die labyrinthartigen Gänge unter der Stadt der Türme. Plötzlich bleibt er stehen und deutet mit seiner schmutzigen Hand wortlos in eine Seitenkammer.

Kagoth betritt die bekannte Kammer. Entschlossen nähert er sich dem Vorhang, hinter welchem sich Moselys Stand befindet, und schiebt ihn ein Stück beiseite.
Dahinter erblickt er den bekannten Marktstand und Mosely Sammeltaler. Zwei kräftige Wandler flankieren den älteren Mann.
Alle drei starren Kagoth aufmerksam an, der noch halb hinter dem Vorhang verborgen ist. Der Halbling erkennt aber schnell, dass es sich um einen bekannten Landsmann handelt und nur einen Augenblick später fällt ihm auch dessen Name ein: “Kagoth, eine Freude euch wiederzusehen. Ihr seid verletzt. Braucht ihr Hilfe? Wie ist es euch denn ergangen?“

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #47 am: 07.01.2007, 20:27:28 »
Das warme Gefühl, das Kribbeln der so häufig benutzen doch so wenig erforschten heilenden Magie lässt Julissia für einen kurzen Augenblick wohlig die Augen schließen und sich einfach der Genesung erfreuen - doch spätestens als sie sich voller Neugier nach der Natur dieser Kräfte fragt, ist die harmonische Ruhe dahin.

Abrupt öffnet die Gelehrte die Augen und atmet tief durch, um schließlich zum Halbling zu sprechen: "Herzlichen Dank Euch, Meister d'Jorasco. Macht Euch keine Sorgen, ich werde mich schon nicht überanstrengen...ja, Mama, wirklich," beantwortet sie einen stummen, aber vielsagenden Blick der älteren Gnomin, "die eigentliche Krankheit kann mir ja nicht mehr schaden. Und nun, wenn Ihr mich entschuldigen würdet, möchte ich mich ankleiden und ausgehfrisch machen," verabschiedet sie höflich subtil den Heiler.

Kagoth

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #48 am: 07.01.2007, 21:07:24 »
Kagoth winkt ab, als Mosely ihm Hilfe anbieten will und drückt zuerst dem Goblin hinter sich ein zweites Goldstück in die Hand, dann deutet er ihm an, zu verschwinden.
"Seid gegrüsst, Meister Sammeltaler. Vestan ir'Simul ist tot."
Wie immer kommt Kagoth direkt zur Sache, ohne um den heissen Brei herumzureden.
"Er kam nicht mehr dazu, Auskunft über meine Maske zu geben. Deshalb brauche ich neue Informationen."
*Staredown*

Ashaya

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #49 am: 08.01.2007, 13:33:33 »
Vielversprechende Kandidatin ist nicht gerade das, was Ashaya hören wollte, aber dennoch ist sie mit dem jetzigen Verlauf des Gespräches zufrieden.

"Nun denn, ich möchte Eurer Planung natürlich nicht vorgreifen. Ich werde meine Adresse bei Eurer Empfangsdame hinterlassen, so dass Ihr mir dann einen Boten schicken könnt. Ich empfehle mich."

Ashaya erhebt sich und wartet, wie sie es gewohnt ist, bis Herr Damilek ebenfalls aufsteht und sie zu Tür begleitet.

Athis

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #50 am: 08.01.2007, 14:14:38 »
"Eine sehr große Insel", antwortet Athis stumpf. Er geht noch eine Weile schweigend neben Sturmpionier her, und genießt die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Dann führt er weiter aus: "Die fünf Reiche liegen auf diesem unseren Kontinent Khorvaire. Doch wenn man den Landkarten glauben darf, ist Khorvaire komplett von Wasser umschlossen, damit ist es technisch gesehen eine Insel."

Er zuckt kurz mit seinen Schultern, um seine Gleichgültigkeit der Sache gegenüber deutlich zu machen. "Nun, zumindest kann man von Sharn per Schiffsreise einen weiteren Kontinent erreichen, die Leute nennen ihn Xen'drik. Ich habe früher den ein oder anderen gekannt, der schonmal einen Fuß auf dieses wilde Land gesetzt hat. Die meisten erzählen solch abstrus abenteuerliche Geschichten, daß der Großteil davon wohl gelogen sein muss. Wenn es dich interessiert, dann setz' dich einfach mal einen Abend in eine Hafenspelunke. Entweder hast du am nächsten Tag einen ganzen Sack voller Geschichten, oder du dümpelst am Grunde des Ozeans herum." Bei dem Gedanken muss er still lächeln.

"Dann gibt es noch einen weiteren Kontinent, mein Meister nannte ihn meist Sarlona. Aber darüber kann ich dir nun wirklich nichts erzählen, obwohl es in Sharn sogar einen kleinen Ausenposten gibt." Seine Gedanken beschäftigen sich noch etwas weiter mit dem Thema. Radalthash hat manchmal merkwürdige Andeutungen gemacht, was die Bewohner von Sarlona angeht. Ob er wohl Dinge über diesen Kontinent wusste, die mir verborgen sind ?

Sturmpionier

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #51 am: 08.01.2007, 23:15:43 »
Sturmpionier marschiert im Gleischritt neben Athis her und hört aufmerksam zu. Seine subtilen Kopfbewegungen verraten wie er die Erläuterungen auffasst. Offenbar ist ihm nicht so ganz klar, wieso er einer sprichwörtlichen großen Menge an Geschichten lauschen wird, oder, alternativ dazu, den Grund des Ozeans... kartographieren wird?

Beim Begriff Sarlona horcht er auf. "Ich habe bei einer Kurzschulung in Politik den Begriff 'Sarlona' einst gehört. Doch diese Schulung sowie extrakhorvairsche Geographie und einige anderen mehr wurden aus dringenden militärischen Gründen abgebrochen. Sarlona wurde als Beispiel einer straff organisierten politischen und gesellschaftlichen Struktur erwähnt. Ich hielt Sarlona daher bislang als hypothetisches Exempel."
Kurz noch starrt Sturmpionier auf den grüblerischen Athis, doch tut es ihm dann gleich und genießt die gute Aussicht - allerdings weniger um die Sonnenstrahlen auzusaugen, sondern um Landmarken zu orten und zu memorieren.

Athis

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #52 am: 09.01.2007, 22:46:58 »
Nachdem er eine Weile mehr oder weniger ziellos duch die Straßen von Sharn wandert, lenkt Athis nun doch ein. Zusammen mit seinem kriegsgeschmiedeten Begleiter sucht er die nächste Luftkutsche auf.

"Wir möchten nach Den'iyas, zwei Personen." informiert er den Fahrer.

Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #53 am: 10.01.2007, 00:17:02 »
Ashaya
Meister Damilek erhebt sich ebenfalls und erwidert auf die Worte Ashayas: “Werte Dame d'Tharashk, wenn ihr es denn einrichten könntet, wäre ich euch verbunden, wenn ihr morgen zur selben Zeit noch einmal mein Büro aufsuchen würdet. Zu der Zeit erwarte ich auch die anderen Kandidaten, so könnte eine mögliche Zusammenarbeit besprochen werden.“ Er verneigt sich leicht zum Abschied und gibt der jungen Dame, während er sie zur Tür geleitet, nach kurzem Zögern noch eine weitere Information mit auf den Weg. “Eure möglichen Gefährten für die Bergung sind übrigens stadtbekannt, gerade heute wurde über ihre Zerschlagung eines Khyberkultes unter der Stadt der Türme im Sharner Spiegel berichtet. Ich nehme an ihr habt davon gehört.“

Athis und Sturmpionier
“Selbstverständlich.“, bestätigt der Fahrer den Wunsch. Schon erhebt sich die Himmelskutsche in die Lüfte, die oberste Ebene der Stadt der Türme ansteuernd.

Julissia
Ardras d' Jorasco nickt, zufrieden ob dem Versprechen seiner Patientin, sich vorerst zu schonen. Höflich verabschiedet er sich und verlässt sogleich das Zimmer der jungen Zauberin. Ihre Mutter folgt dem Heilkundigen, nicht ohne sich noch einmal an Julissia zu wenden. “Ausgehen, muss das denn unbedingt heute sein?“, seufzt sie, ohne auf eine Antwort ihrer Tochter zu warten.

Kagoth
“Noch immer auf der Suche noch eurer Maske, junger Freund. Ich hoffe ihr werdet sie bald finden.“, spricht er ernst. “Informationen sucht ihr? Ihr nanntet einen Namen, ich kann mich umhören, was ich über diese Person in Erfahrung bringen kann.“ bietet er an. “Vielleicht liefert dies eine neue Spur, wo ihr eure Suche fortsetzen könnt.“

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #54 am: 10.01.2007, 00:46:08 »
"Wer weiß, schauen wir später weiter!," gibt Julissia ihrer Mutter eine unbestimmte - und natürlich nicht zufriedenstellende - Antwort, doch zunächst einmal, so schätzt die Zauberin, wird das Verabschieden und zur Tür Geleiten des Halblings jene von weiterem Nachharken abhalten.

Diese Zeit nutzt die junge Gnomin, um das Bett ordentlich zu richten, das Legendenbuch wieder ins Regal zu stellen und sich ein Gewand für den heutigen Tag zurechtzulegen. Immer wieder verspürt sie ziehende Schmerzen in Gelenken, und fühlt sich der allgemeinen Schwäche wegen etwas schwindelig, aber all dies vermag die unruhige Gelehrte nicht aufzuhalten - höchstens ihr ein Stöhnen oder Grummeln zu entlocken.

Als ihre Mutter wieder das Zimmer betritt, um nach ihrer Tochter zu sehen, sitzt diese bereits in ein violettes, geschnürtes Kleid mit weiten Ärmeln gewandet vor dem Spiegel und ist eifrig damit beschäftigt, das lange Haar zu kämmen, zu flechten und hochzustecken. "Julissia, liebes Kind, das meinst du doch nicht ernst. Kaum ist das Fieber vorbei, und schon flatterst du zum Haus hinaus wie ein augescheuchter Vogel. Kann das denn nicht warten?" Die Zauberin antwortet nicht - der Grund dafür sind die Haarnadeln, die sie zwischen den Lippen hält, während sie konzentriert einzelne Strähnen auseinander zieht. Die ältere Gnomin nimmt das als eine Aufforderung wahr, weiterzureden: "Deine Professoren werden dich doch wohl ein paar Tage beurlauben - und diese gräßlichen Expeditionen solltest du lieber ganz sein lassen, an der Universität gibt es sicher genügend Leute, die es für dich tun können. Außerdem, decke ich bald zum Mittagessen auf, Glinnon ist bald wieder da und Arenia auch, sie hat versprochen, heute zum Mittagessen vorbeizukommen. Und Onkel Daumar, wie lange er schon nicht mehr bei uns war, das letze Mal vor sechs, nein sieben Mona..."

Den mindestens zehnminütigen, abschweifenden Vortrag bekommt die Magiestundentin nicht mit, auch das Frisieren erledigt sie nahezu automatisch; in Gedanken ist sie voll und ganz bei den Ereignissen der letzen Tage, ihren Erlebnissen, Funden, Erfolgen und auch Abscheulichkeiten und Verlusten... Trotz allem spürt Julissia, wie das gefährliche, widersprüchliche Abenteurerleben ein Sehnen in ihr weckt...

Kagoth

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #55 am: 10.01.2007, 12:54:15 »
"Danke. Dieser ir'Simul war wohl wichtig hier in Sharn. Er hatte meine Maske, nun ist er tot. Ich würde gern mehr über seine Verbindungen wissen."
Kagoth nickt Mosely und verlässt den Verkaufsstand wieder. Den immer noch vor der Türe stehenden Goblin fragt er:
"Kennst du andere Personen, die Informationen verkaufen können? Ich werde mehr Gold zahlen."
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Ashaya

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #56 am: 10.01.2007, 13:03:59 »
"Vielen Dank und bis morgen."

Ashaya verlässt das Büro, wünscht der Empfangsdame einen schönen Tag und tritt auf die belebte Straße.

Ein mäßiger Erfolg., kommentiert sie ihr Zusammentreffen mit dem Drachensplitterhändler im Kopf. Etwas ziellos schlendert sie durch die Straßen.

Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #57 am: 14.01.2007, 20:19:52 »
Die Türglocke am Hause der Lerron Familie beendet abrupt den ausschweifenden Vortrag von Julissias Mutter. Skeptisch beäugt sie die fremde Maschine und den am gestrigen Abend kennengelernten Athis: “Herr Bess, ich muss schon sagen, ihr machtet ja wirklich einen netten und seriösen Eindruck, aber diese Exkursion, meine arme Tochter, sie hat sich da in den Tiefen unter Sharn eine Krankheit eingefangen, die äußerst gefährlich ist. Zum Glück konnte der Meister aus dem Hause Jorasco ihr helfen, es ist also nochmal gutgegangen. Aber ich hoffe sie wird solchen Abenteuern in Zukunft fernbleiben und auch ihr solltet vernünftig sein, es ist doch so gefährlich.“, sie seufzt. Athis muss seinen ganzen Charme und seine Überzeugungskraft einsetzen, um Julissias Mutter einigermaßen zu beruhigen. Der junge Psioniker und der Kriegeschmiedete versprechen der besorgten Gnomin mehrfach, gut auf ihre Tochter aufzupassen und sie nach Hause zu geleiten, sobald sie nur das geringste Unwohlsein verspürt. Außerdem sollen sie sie von jeglichen anstrengenden Tätigkeiten abhalten.

Die drei Abenteurer verlassen das Haus der Lerron Familie und kehren zum Mittagessen in die von Julissia empfohlene Taverne Zum Barett im Universitätsdistrikt ein. Hier tauschen sie in Ruhe die Neuigkeiten des heutigen Tages aus. Sturmpionier und Athis berichten von Tophran Damilek und dessen Auftragsangebot, während Julissia von der Krankheit berichtet, mit der sie sich infiziert hat.

Gestärkt brechen die drei Helden auf, um den schon begonnenen Beuteverkauf nun mit der kleinen Zauberin fortzusetzen. Als nach einigen Stunden die Schätze in Galifar getauscht sind, kann endlich die Aufrüstung beginnen. Die Blitzfaust ist das erste Ziel. Leider hat Bastler schlechte Neuigkeiten. Die von Sturmpionier in Auftrag gegebene Fälschung des Amulettes ist noch nicht vollendet. Die Arbeit erwies sich als noch komplizierter als erwartet. Bastler muss Sturmpionier auf den nächsten Tag vertrösten. Die Gamaschen der Kriegsmaschine nimmt er zur Untersuchung entgegen, das von Sturmpionier gewünschte Schmieröl ist vorrätig. Im Zauberrucksack, eine Etage unter der Blitzfaust im selben Turm im Magieviertel Everbright gelegen, erhält Julissia die nötigen Utensilien, um ihr Zauberbuch mit neuen Formeln zu füllen. Athis erwirbt in weiser Voraussicht neue Heiltränke, um seinen Vorrat aufzustocken. Diese magische Flüssigkeit hat sich in den Ruinen von Ja'shaarat mehrfach als Lebensretter bezahlt gemacht.
Sturmpionier führt seine Gefährten zum Findigen Buchwurmjäger, um dort das vorbestellte Werk, "Über den Umgang mit Menschen" zu erwerben. Auch dem redegewandtem Psioniker gelingt es trotz seinem Verhandlungsgeschick nicht, den verlangten Preis zu drücken.

Die noch geschwächte Julissia verabschiedet sich, die Einkaufstour durch Sharn hat sie sichtlich mitgenommen. Die Helden verabreden sich zum Brunch am nächsten Tage, bevor sie gemeinsam den Drachensplitterhändler aufsuchen.

Athis macht sich auf, zu dem Psioniker Oshatan, in der Hoffnung, dieser kann ihm die Funktion des Kristallstabes erläutern. Er kennt diesen Mann von Meister Radalthash, einige Botengänge hat er zu dem zurückgezogenen Psioniker im Auftrag seines Meister erledigt. Und auch seine eigene Ausrüstung hat er mit einigen Kraftsteinen von Oshatan bereichert. Der Psioniker verspricht, die Dorje bis zum nächsten Morgen zu untersuchen.

Kagoth verbringt den Rest des Tages mit einer verzweifelten Suche nach neuen Spuren bezüglich seiner verlorenen Maske. Hier klammert er sich vor allem daran, Informationen über Vestan ir'Simul zusammenzutragen. Doch diese Bemühungen erweisen sich als nicht fruchtbar, keiner scheint den Adeligen zu kennen oder dies preisgeben zu wollen. Erschöpft gibt er nach Stunden resignierend auf, zumindest für den heutigen Tag. Er will Kräfte sammeln und seine Verletzungen kurieren, um dann hoffentlich mit mehr Glück sein Schicksal verändern und seine Maske wiederfinden zu können.

Ashaya hört sich den Tag über in der Stadt der Türme um, um schon ein paar brauchbare Dinge über die neuen Helden Sharns zu erfahren. So kann sie sich darauf vorbereiten, wem sie morgen gegenübersteht. Einige abenteuerliche Geschichten hört die hübsche Dame, einige glauben mit ein paar interessanten Details über die Helden aufwarten zu können und es fällt der Dame vom Hause Tharashk nicht leicht, die wahren Geschichten von den Gerüchten zu trennen. Die Abenteurer scheinen sich aber schon vor der Expedition in die Ruinen von Ja'sharaat einen Namen gemacht zu haben. Scheinbar halfen sie bereits einmal der Stadtwache aus, ein Verbrechen aufzuklären, hier fällt mehrfach der Name Bonal Geldem. So erlangten sie  auch den neuen Auftrag, der wohl auch von einem Mitglied der Stadtwachen ausging. Sie scheinen sich in den untersten Ebenen Sharns herumzutreiben, und der erwähnte Kriegsgeschmiedete, der sich Sturmpionier nennt, hat anscheinend schon einmal einen Schaukampf im Düsteren Dämonen, einer zwielichtigen Taverne in den unteren Ebenen des Menthis Plateaus, bestritten.

Am späten Abend treffen Sturmpionier und Athis wie erhofft im Düsteren Dämonen auf Kagoth, der enttäuscht von seiner Suche nach neuen Informationen über den Verbleib seiner Maske zurückkehrt. Bei einem Getränk und etwas Brot tauschen die drei die Neuigkeiten aus. Auch den Halbling bitten sie zu der morgigen Verabredung zum Brunch.

Quentaro

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #58 am: 18.01.2007, 17:52:53 »
Am nächsten Morgen

Schon sehr früh sucht Sturmpionier Bastlers Laden auf. Und tatsächlich, Bastler hat es geschafft, die Fälschung zu vollenden. Er präsentiert sein Werk monoton, aber fast lässt sich doch eine Spur von Stolz über die vollbrachte Arbeit erkennen. Neben dem Amulett und der vortrefflichen Fälschung händigt Bastler Sturmpionier seine Gamaschen samt einer säuberlich niedergeschriebenen kurzen Analyse aus:
Beinschienen des schnellen Schrittes: Diese Gamaschen werden an Füßen und Waden der Hülle eines Kriegsgeschmiedeten angebracht. Sie erhöhen die Schrittfrequenz der Maschine um die Rate von 10 Fuß. Leichte Transmutatio, Gewicht 2 Pfund, geschätzter Marktwert: zweitausend Galifar.
In den obersten Etagen des siebenten Turmes besucht der Kriegsgeschmiedete daraufhin Kidro Osanak in seinem Laden Das Fenster der Vergangenheit. Der Gnom bietet eine eingehende Analyse des Amulettes an, diese braucht aber seine Zeit und wird erst am späten Nachmittag abgeschlossen sein.
Athis sucht Meister Oshatan auf, gespannt das Ergebnis der Analyse des Kristallstabes erwartend. Der Psioniker hat den Stab identifiziert und klärt Athis über die Details seiner Untersuchung auf. Wie Athis selbst schon vermutet hat, ist eine psionische Kraft in der Dorje gespeichert. Kristallscherbe nennt sich diese Kraft. Mit einem bestimmten Gedanken, den Meister Oshatan ebenfalls herausgefunden hat, kann man diese Kraft auslösen. Desweiteren berichtet er, dass die gebündelte Macht sogar stärker als gewöhnlich erscheint.
Kagoth holt den für Julissia bestellten Schal in Grigory's Nähkasten ab. Als er gestern Abend von seiner rastlosen Informationssuche zurückgekehrt ist, hatte der kleine Laden leider schon geschlossen. Der orangene Seidenschal ist wahrlich ein Meisterwerk und wird als solches auch von der Verkäuferin präsentiert. Bleibt zu hoffen, dass die junge Zauberin ebenfalls Gefallen an dem guten Stück findet. Die Halblingsdame hegt daran jedenfalls keinerlei Zweifel.
Julissia fühlt sich am nächsten Morgen schon etwas besser, obwohl die Nachwirkungen der Infektion ihrem Körper immer noch zu schaffen machen. Dennoch verschwendet die emsige Gnomin keine Zeit und ist schon bald in ihre Zauberstudien vertieft.

Nach einem leckeren Brunch brechen die Helden Sharns auf zu dem Drachensplitterhändler, um den vereinbarten Termin wahrzunehmen. Auch Ashaya macht sich auf den Weg in den Everbright Distrik, um Tophrans Büro aufzusuchen. Kurz vor den Abenteurern erreicht die hübsche Dame aus dem Hause Tharashk ihr Ziel. Gemeinsam werden die fünf unverzüglich von der freundlichen Ezala Wimperweiss zu Meister Damilek vorgelassen. Athis und Sturmpionier erkennen die fremde Dame, die sie schon gestern kurz am selben Ort antrafen,  wieder. Überrascht erscheinen die Helden, dass noch eine Unbekannte mit zu dem Termin gebeten wird. Der Drachensplitterhändler bittet seine Gäste Platz zu nehmen und stellt sich bei den beiden neuen Gesichtern, Julissia und Kagoth, noch einmal gesondert vor. Auch vergisst er nicht, seine Gäste sich gegenseitig kurz vorzustellen. “Wirklich schön, euch alle begrüßen zu dürfen. Ich hoffe eure Anwesenheit zeugt von Interesse an dem dargebotenen Auftrag. Mein unterbreitetes Angebot steht nach wie vor.“, er nickt Athis und Sturmpionier zu, um diese Worte zu bekräftigen. “Zudem hat die werte Dame d'Tharashk ihre überaus wertvolle Unterstützung angeboten.“, er lächelt Ashaya an. “Ihr habt doch nichts gegen Verstärkung einzuwenden, oder?“, fragt er, ohne eine Antwort zu erwarten. “Können wir nun die Details besprechen?“, versucht er in guter Zuversicht mit leichter Ungeduld die Besprechung voranzutreiben.

Julissia

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Zurück in Sharn - Kapitel 3
« Antwort #59 am: 18.01.2007, 22:59:31 »
Nachdem sich die Gruppe, und auch eine Unbekannte, im Büro Tophran Damileks zusammengefunden haben, schaut die Gnomin, welche heute dasselbe ärmellose lilafarbene Kleid trägt wie an dem verregneten Tag, an dem ihr erstes Abenteuer begonnen hatte, neugierig hin und her; sie betrachtet den von einigem Stil und Wohlstand kündenden Raum, seinen Bewohner und auch die fremde Besucherin.

Aha., eine Tharashk-Riesin also, gewiss wieder hinter irgendwelchen Drachensplittern her. Ist sie eigentlich wirklich so hochnäsig, oder kommt es mir lediglich vor? Bestimmt hat sie sich derartig bekleidet, um Tophran Damilek ein besseres Angebot zu entlocken...

Generell ist Julissia ein wenig verunsichert - einerseits verspürt sie keine Ruhe mehr und möchte sehr gerne wieder geheimnisvolle und schwer zugängliche Orte erforschen, andererseits befürchtet sie Konflikte in der Familie, die damit einhergehen könnten. Und es sicher tun würden. Aber die Gelehrte hat da schon einen Plan...

"Ich bin schon ganz Ohr, Herr Damilek," vermeldet sie höflich, und auch ehrlich interessiert.

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