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Autor Thema: Kapitel I - Witchwood  (Gelesen 94745 mal)

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Eylis

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #405 am: 24.06.2007, 10:23:19 »
"Oh doch!", wendet Eylis sofort ein, als sie Kiras Einwand gehört hat. Sie hat damit längst gerechnet und nur darauf gewartet, erneut einzuschreiten.
"Wenn du es willst, dann geht das!"
Als sie die Vergeblichkeit des Erwartens auf eine Reaktion des im eigenen Geist versunkenen Arbrands erkennt, zieht sie ihre Hand von ihm zurück und pocht stattdessen mit einem Fingerknöchel an Kiras Brust, als könnte sie so Einlass verlangen.
"Das ist völlig genug, wenn du es willst. Einen Weg dahin finden wir später. So ist das nämlich, dass die Frage, ob man will, vor der Frage kommt, ob man kann."
Sie versucht, Kira mit einem unnachgiebigen Blick in die Kristallaugen zu bezwingen.
Todsicher ist sie sich, dass Kira und sie Schwestern werden können. Dass ihre metallene Wächterin das vielleicht gar nicht wollen könnte, kommt ihr nicht in den Sinn.
Sie hat von einem Mann gelesen, der seinen Teekessel geheiratet hat, also kann sie auch die Schwester von Kira werden. Außerdem ist Kira genau so lebendig wie sie selbst, und die Teekesselheirat hat sie selbst wirklich nicht ganz verstehen können. Mit einem lebendigen Teekessel vielleicht.
Aber Kira ist mehr ein Mensch als ein Teekessel. Eylis stellt sie sich wie ein Mädchen vor, das zum Tag ihrer Geburt hin zum Fluch mit Metall umkleidet wurde und sich daraus nicht befreien kann.
"Oder, du kannst mich auch heiraten", schlägt sie nachdenklich vor. "Oder adoptieren. Oder ich dich!"
Erst nach abgebrochenem Nachdenken stellt sie zögernd die letzte Bedingung. "Wenn du es willst. Nur, wenn du willst", und blickt beschämt zu Boden wie nach begangener Sünde.
Ihr macht mir alle ganz großen Spaß!

Kira

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #406 am: 26.06.2007, 21:30:47 »
Für den geschmiedeten Verstand der lebenden Maschine ist Eylis' Vorstellung unbegreiflich; solch freifliegende Träume wurden ihr nicht in Gold und Silber der Gehirnleitungen gegossen.
"Meisterin," schüttelt sie zweifelnd den Kopf, "das geht gar nicht. Ihr seid Mensch, und Kira ist nur eine Kriegsgeschmiedete. Kira kann denken und fühlen, wie Ihr, aber Verwandtschaft ist etwas, was nur Fleischlingen eigen ist.  Kira verspricht Euch, Euch treu zu dienen und immer zur Seite zu stehen, wenn Ihr das meint. Kira mag Euch sehr, Meisterin."
Das Metallmädchen hofft innig, nicht die Grenzen des Erlaubten gesprengt zu haben und auch, dem Mädchen etwas angeboten zu haben, was in ihrem Sinne stünde.

Eylis

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #407 am: 27.06.2007, 08:20:22 »
"Aber, Kira!", protestiert Eylis wieder sofort, ohne sich schon Gedanken über eine Antwort gemacht zu haben.
Ihr Mund will Worte formen, mit denen sie Kira überzeugen kann, muss aber stumm bleiben. Vor Wut über ihre Hilflosigkeit, und, weil sie im Sitzen nicht den Fuß gebrauchen kann, ballt sie die freie Hand zur Faust und schlägt auf die Erde. Das kann auch nicht befreien.
"Nein, das meine ich nicht, Kira!", ruft sie ihr zornig entgegen, voll Unverständnis dafür, dass Kira sie nicht versteht, wie sie sich auch ausdrückt. Zugleich aber schmiegt sie sich noch dichter an sie, als könnte es gelingen, dass sie in dem Körper aus Metall versinken und ihn zusammen mit Kira bewohnen kann.
Mit weicherer, aber nicht minder verzweiflungsdurchzeichneter Stimme spricht sie weiter.
"Das weiß ich, dass du bei mir bleiben wirst. Aber immer, wirklich immer? Auch, wenn ich zu Staub zerfalle und du noch weiter bestehst? Das kannst du mir versprechen, wenn du willst. Und es ist ganz egal, dass du glaubst, dass es nicht geht, hörst du, ganz egal. Wenn du es glaubst, dann dreht sich die Welt nämlich um."
Damit bettet sie ihren Kopf an den Hals der Kriegsgeschmiedeten und schließt die Augen. Es ist so kalt, aber noch viel kälter, wenn sie diese Kälte nicht an sich spürt.
Sie hofft ein wenig, dass Arbrand seine Meditationen noch ewig fortsetzt, dass er von seinen Göttern gehört und plötzlich mitgenommen wird, und, dass die Götter, schon einmal auf Erden, auch alle anderen mitnehmen und auch die Festung und ihr nur Kira übriglassen.
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Tharkarath

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #408 am: 27.06.2007, 11:25:13 »
Mit seinem neu erworbenen Wissen kehrt Tharkarath zu Lycàon zurück, um mit ihm zum Rest der Gruppe zu gehen. Sobald sie dort angekommen sind erklärt Tharkarath:
"Es sind momentan keine Wachen zu sehen. Die Südmauer ist soweit eingestürzt das man ohne Probleme ins innere gelangen kann. Ausserdem ist die gesamte Festung in einem eher Zustand des Verfalls. Nun wie wollen wir weiter vorgehen??"

Rubinja Weg

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #409 am: 27.06.2007, 20:22:08 »
"Widmen wir uns zuerst dieser kleinen Hütte vor der Festung ehe wir von Süden her durch die eingebrochene Mauer die Festung betreten."

Mit einigen lesien Akorden stimmt sich die Bardin auf das vor ihnen liegende Abenteuer ein und ihr Blick spricht Bände von Reichtum und Schätzen. "Mysterium der Vraath Feste - bald bist du mein." haucht sie leise.
TP: 22/22
Zauber: -
Musik: -

Kira

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #410 am: 01.07.2007, 17:48:55 »
Eylis' Verzweiflung geht beinahe mit der gleichen Intensität auf Kira über, doch so mulmig der Geschmiedeten auch ist, so durcheinander sie auch ist, kann sie doch nicht verstehen, wieso das Mädchen offensichtlich Unmögliches von ihr verlangt. Es gibt doch nunmal viele Sachen, die sind einfach nicht möglich! Aber erfüllt sie dann ihren Zweck nicht, wenn sie diese Dinge nicht tut, wenn ihr befohlen wurde, sie zu tun?

"Meisterin," setzt die lebende Maschine mit flehender Stimme an, "aber es sind Sachen, die sind unmöglich! Es tut Kira sehr leid, aber daran kann kein Fleischling und kein Geschmiedeter etwas ändern.  Sicherlich würde Kira bei Euch bleiben, so lange Ihr das wünscht, Meisterin. Und...Kira würde Euch vor dem Zerfall beschützen, so gut sie nur kann. Kiras Macht ist nur leider begrenzt."
Als die Bedeutung ihrer letzten Worte der Mithraldienerin in vollem Umfang zu dämmern beginnt, kehrt die Spähertruppe zurück - was bedeutet, dass die Zeit für Grübeleien vorbei ist. Den Bericht über die Festung hört sich Kira aufmerksam an, und erwartet Eylis' Aufbruchbefehl.

Eylis

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #411 am: 01.07.2007, 18:53:50 »
Mit Schmerzen hört Eylis an, wie Kira sich gegen sie sträubt, gleichwohl vernimmt sie die scheppernden Schritte der zurückkehrenden Späher und muss sich von Kira lösen – so sollen sie sie nicht sehen. Noch einmal drückt sie sich fest an ihre Dienern und küsst die metallischen Scharniere und Platten, die bei ihr den Hals prägen. Dass Kira das spürt, weiß sie bereits, doch für sie ist es noch immer eine seltsame Tat.
Sie setzt sich auf und sieht Kira wohlwollend lächelnd an, so sehr ihr das nach all der ins Bewusstsein gebrachten Schwäche noch möglich ist. „Das stimmt nicht, Kira, deine Macht ist nicht begrenzt“, sagt sie müde, im Wissen darum, dass sie verloren hat. Sie tippt ihr mit einem Finger gegen die Stirn. „Einen Befehl wirst du mir aber nicht abschlagen können. Egal, was ich jemals sagen werde, du bleibst bei mir, ja? Ab jetzt ist jeder Befehl, den ich dir erteile, der dich dazu bringen würde, mich zu verlassen, von vornherein... ungültig! Das ist ein Befehl, verstanden?“
Damit wendet sie sich auch schon ab und greift nach ihrem fortgeworfenen Kettenhemd. Von den ankommenden Spähern sieht sie zuerst den Hexer an, auf seine nackte Brust deutend – ob ihr das noch Unbehagen bereitet hätte, vor einiger Zeit? Zumindest verfällt sie ohne Absicht doch wieder in alte Formen des Umgangs.
„Wollt Ihr Euch nicht schützen? Ihr könntet das Kettenhemd...“
Schließlich erkennt sie, dass ihre Rüstung kaum einen Arm des Mannes bedecken kann, so schmal ist sie im Vergleich.
„Oh... Nun, das wird wohl nicht... Können wir denn losziehen?“, lenkt sie sofort ab, als sie ihren Fehler erkennt, und lässt auch das Kettenhemd wieder fallen.
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Tharkarath

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #412 am: 02.07.2007, 14:40:19 »
"Habt dank, werte Eylis. Aber ich verlasse mich lieber auf meine angeborenen Fähgikeiten, um mich zu verteidigen. Aber Ihr solltet vielleicht nicht ohne euer Kettenhemd reisen, ansonsten passiert euch vielleicht noch etwas." Ein wenig besorgt blickt Tharkarath die junge, etwas verwirrt wirkende, Frau an. "Nun gut wenn alle soweit sind, solten wir aufbrechen. Aber seit vorsichtig, wir wissen nicht wieviele Goblins auf Patroullie aus sind."

Steelpreacher

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #413 am: 04.07.2007, 15:30:50 »
Vorsichtig jedoch unbehelligt schleicht sich die Gruppe durch das Unterholz in Richtung der Festung. Östlich der Festungsanlage liegt die alte morrsche Holzhütte, die für erste Erkundungen auserkoren wurde. Direkt neben der Hütte sind die unkrautüberwucherten Überreste eines einst vielleicht ansprechenden Gartens zu sehen. Die Hütte liegt mehr oder weniger in Sichtweite der Festung, doch sind nach wie vor keinerlei Wachen zu sehen.

Lycáon

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #414 am: 04.07.2007, 18:06:14 »
"Ich möchte unseren Plan ja nur ungerne über den haufen werfen, aber mir ist diese Hütte zu nah an der Festung dran... man kann uns ohne Probleme sofort erkennen. Nur weil wir keine Wachen sehen heißt das nicht das es keine gibt!"
Lycáon zieht sein Schwert und sein Schild.
"Ich würde vorschlagen jetzt gleich in die Festung zu ziehen. Und jede Unterstützung die wir auf magischer Ebene erhalten können wird von Nöten sein!" Bei diesen Worten schaut er sowohl zu Rubinja als auch zu Arbrand.
If you feel fear it is the devil, the old comrade of the dark
and if you hide you will fail to see, the grand devilry!

Kira

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #415 am: 04.07.2007, 18:56:56 »
"Ja, Meisterin, verstanden," hat Kira Eylis geantwortet, auch wenn der ziemlich paradoxe Befehl ihre Schaltkreise langsam zum Überhitzen treibt, selbst als die Gruppe bereits zur Festung zieht.
Nun hat die Maschine Gelegenheit, die verfallene - und offenbar unbewachte - Ruine selbst in Augenschein zu nehmen. Der Ritter hat recht, denkt Kira, wenn niemand zu sehen ist, heißt es noch lange nicht, dass auch keiner anwesend ist. Die Fähigkeit zu Heimlichkeit und List scheint sehr vielen Fleischlingen eigen. So hält sich die Geschmiedete bereit, und blickt in regelmäßigen Intervallen zum verfallenen Gebäudekomplex und zu ihrer ungerüsteten Meisterin.
Ich glaube, Meisterin sollte sich lieber irgendwo in der Zivilisation ausruhen. Sie ist wohl nicht für Wildnis geschaffen...und ich auch nicht. Was ist, wenn ich es nicht schaffe, sie hier zu schützen?  Dann...dann...Nicht wieder Einsamkeit! Die alten Meister kommen alle nicht wieder!

Eylis

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #416 am: 04.07.2007, 19:35:46 »
Eylis nickt aufgemuntert ihrer Dienerin zu, als sie Zustimmung erhält. Zumindest diesen einen Sieg hat sie bekommen, abseits aller Niederlagen. Wer weiß schon, wozu er noch nützen kann.
Von der Festung ist sie weniger enttäuscht als schockiert. Dass sie so zerschlagen sein würde, hat sie nun nicht erwartet. Kein Ort, an dem man sich gut verteidigen könnte. Und damit ein Grund für sie, noch mehr Mut zu fassen, obwohl sie den von Lycaon sinken sieht.
“Ob sie uns sehen, wenn wir geradewegs hereinstürmen, oder, wenn wir ihre Vorhut in der Hütte überraschen, macht doch keinen Unterschied”, sagt sie entschlossen. Natürlich wird wieder dagegengeredet werden, doch dessen ist sie sich bewusst, und eigentlich will sie gar nicht zuhören. “Hauptsache voran”, lenkt sie ein und will fast den Saum des Kleides heben, um ihn vom Straßenschmutz zu schützen, während sie in Richtung der Burg aufbricht, mit Kira an der Hand.
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Rubinja Weg

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #417 am: 06.07.2007, 13:48:30 »
"Ach macht doch was ihr wollt. Hauptsache wir erkunden die Gemäuer innerhalb der Festungsmauern. Ich werde mich im Hintergrund halten. Kämpfen ist nicht so mein Ding", gähnt Rubinja leicht gestellt und reiht sich hinten in die Gruppe ein.
TP: 22/22
Zauber: -
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Eylis

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #418 am: 07.07.2007, 09:27:36 »
Eylis erinnert sie sich nur zu gut, wie Rubinja die Hobgoblins mit kleinen Torten beworfen hat. Indem sie sich umdreht, antwortet sie ihr mit einem entschiedenen Lächeln "Ist gut, ich passe auf dich auf." Dabei weiß sie nicht, ob sie nicht besser hätte stille sein sollen. Am Morgen noch, vor nicht langer Zeit, hat Rubinja sie wieder einmal angefahren, als wäre sie ihre ärgste Feindin.
"Aber du singst doch wieder?", erkundigt sie sich kleinmütig, und hat sich hastig wieder umgedreht.
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Tharkarath

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Kapitel I - Witchwood
« Antwort #419 am: 20.07.2007, 10:23:29 »
So leise wie möglich probiert Tharkarath sich auf der linken Seite der Formation, sich auf die Festung zu zubewegen. Dabei behält er die Mauern im Auge, ob er nicht doch eine Wache entdeckt, diese trügerische Stille macht ihn schon ein wenig nervös.

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