Thema: [IC] The Benefactor

[Mr. Parker]

Während Richard durch die verglaste Drehtür geht versucht er sich bereits im Inneren der großen Empfangshalle zu orientieren. Rasche Blicke schweifen über die Rezeption und die wartenden Gäste in den Luxuriösen Club-Sesseln. "Ob er schon hier ist, dieser Roland... Hinter der Drehtür bleibt er erst einmal kurz stehen und wendet sich zu seinen Begleitern um die ebenfalls die Empfangshalle betreten.

[SH-01]

Die Eingangshalle, in der warme und einladende Beleuchtung die gediegenen Sitzgruppen und verschwenderischen Grünpflanzen erhellt, ist nicht besonders viel los. Einige kleine Grüppchen meist älterer Damen und Herren schlendern von hier nach dort und lungern bequem in den Sesseln. Jedoch ist niemand zu sehen, der die Eintretenden mit etwas anderem als distanzierter Verachtung ob der legeren Kleidung betrachten würde.
"Hatte er nicht was von 'Lounge' gesagt?" murmelt Thomas Craig mit zusammengebissenen Zähnen und deutet nach einem kurzen suchenden Blick auf den breiten Durchgang zur Rechten, hinter welchem zwei Stufen nach unten in einen gedämpfter Beleuchteten Raum führen, und welchen eine bronzene Plakette neben dem Durchgang als eben diese 'Lounge' ausweist.

[Nicholas]

Auf Thomas' Einwand hin dreht sich Nic in Richtung der Lounge, blickt nur kurz die anderen an, ob diese ebenfalls bereit sind, dann geht er los, in Richtung der Lounge, um dort den Mann zu treffen, von dem sie alle sich Klärung und Hilfe erhoffen.

Jeder der zwei Stufen zur Lounge hinab scheint schwer für den Mechaniker zu sein, als er sofort beginnt, sich in dem Raum umzusehen. Welcher der Anwesenden könnte Roland sein, der Mann, den sie treffen wollen.

[Æringa]

Mit einem "Mhm" folgt auch Æringa dem Einwand, in der Lounge nachzuschauen; als zweite nach Nic steigt sie die zwei Stufen hinab und schaut sich in der Halle um, während sie langsam ein paar Schritte vom Eingang weg macht.

"Na los, Spinne, schnapp' schon zu..."

[SH-01]

Die Lounge des Alcott Hotels ist wie eine eigene Welt für sich: Die dezent an den Wänden angebrachten Lampen schaffen eine beinahe schummrige Atmosphäre und die verwinkelten Sitzecken sind voneinander mit tropischen Pflanzen und golden verzierten Milchglasscheiben getrennt. Zwischen Eingang und der breiten, gediegenen Bar erstreckt sich ein langes Aquarium, welches den Raum zusätzlich teilt und worin exotische Fische lidlos starrend ihre ewigen Bahnen ziehen.
Das leise an und abschwellen von gedämpften Gesprächen erfüllt den Saal und wirkt um so irritierender, da ein Großteil der ohnehin recht wenigen Gäste durch die besondere Architektur neugierigen Blicken entzogen werden. Und so müssen die Ermittler auch erst ein paar Schritte in den Raum hinein tun, ehe sie auf den zweiten Blick die von Æringa befürchtete 'Schlange' entdecken - sich dann aber mit ungutem Gefühl fragen, wie sie den Mann überhaupt hatten übersehen können?
Gekleided in einen maßgeschneiderten anthrazitfarbenen Anzug sitzt der etwa fünfzig Jahre alte Mann in einer Tischnische auf der rechten Seite und nickt den Suchenden kaum merklich doch mit geradezu durchbohrendem Blick zu. In seinem europäischen Gesicht, welches zwar gepflegt und gebildet, doch eher markant als schön zu nennen ist, lässt sich keinerlei Gefühlsregung erkennen, als er mit ruhiger Geste auf die freien Stühle weißt...

[Nicholas]

Nic schaut sich zuerst in der Lounge um, als sein Blick von demjenigen fixiert wird, der anscheinend hier auf die vier Ermittler zu warten scheint.

Nicholas geht plötzlich los, ohne auf die anderen zu warten, nähert sich Roland, während ab und an sein Blick wieder die anderen Menschen in der Bar zu streifen scheint. Doch als er das Gesicht des Mannes im Halbdunkel erkennt, ändert sich etwas im Blick Nicholas'. Es scheint so, als würde der Mechniker überlegen.

War das Ian? Nur wesentlich älter? geht es Nicholas durch den Kopf, als er unvermindert weiter auf den Mann zu geht, der auf sie wartete. Dann, als er am Tisch angekommen ist, nimmt sich Nic einen Tisch neben dem Mann, blickt noch einmal seine Gefährten an, dann zieht er den Stuhl zurück und setzt sich.
Und dennoch konnte Nicholas nicht leugnen, dass irgendwas, tief in ihm drin, leugnete, dass er sich hier wohl fühlte.

[Æringa]

Æringa kann sich nicht eines mißtrauischen Gesichtsausdruckes erwehren. "Das soll dieser Roland sein? Der Mann, der uns angeblich helfen kann? Ach...was bleibt uns schon übrig. Wenn er uns nicht helfen kann, werden wir uns verkriechen müssen bis uns entweder die Cops oder die Dämonen in die Krallen bekommen..."

Auch die Goth folgt der stummen Einladung des Fremden und rückt sich einen Stuhl zurecht. "Mr. Roland?," schaut sie den Wartenden fragend an, in Erwartung einer, wenn auch überflüssigen, Bestätigung, oder einer formellen Begrüßung.

[Thomas Craig]

Thomas folgt den anderen Ermittlern und setzt sich an den Tisch, während er dem Mann zunickt. Fast abwesend greift er sich die Menu-Karte und blättert gelangweilt darin.
Ich hab schon wieder Hunger!

[SH-01]

"Miss. Gentlemen." nickt Roland in knapper Begrüßung, als auch Parker sich wortlos niedergelassen hat. Seine Stimme ist klangvoll und artikuliert, wenn auch etwas unterkühlt. "Schön dass sie es einrichten konnten." Seine äußerst intelligent wirkenden Augen mustern die vier mit der neutralen Distanz eines Mannes der Oberschicht, jedoch kann Roland nicht ein gewisses Interesse verbergen.
"Ich trage alle bei mir was sie benötigen, um unterzutauchen." beginnt er unvermittelt und mit nur leicht gedämpfter Stimme. "Pässe, Führerscheine, Policen, lupenreine Lebensläufe. Wir bringen sie aus der Schusslinie und verschaffen ihnen allen eine neue Identität. Wie klingt das für sie?"
Roland überschlägt lässig die in Nadelstreifen steckenden Beine und fördert einen kleinen, blanken Aktenkoffer hervor, welchen er mit behutsamer Akkuratheit auf dem Tisch platziert, ehe er erneut mit dem Blick eines Garcons, welcher unverbindlich ein Glas Sekt anbietet, die Runde mustert...

[Æringa]

Das Angebot, welches Roland ohne Umschweife den Ermittlern unterbreitet, ist kein alltäglicher. Für einen Augenblick verschlägt es Æringa den Atem; wie schon oft in den vergangenen Tage, kann sie nicht glauben, dass das, was um sie herum und mit ihr geschieht, real ist.
"Wie ein Horrorfilm... nur wo ist die Fernbedienung? Oder wenn's ein Albtraum ist, warum kann ich nicht aufwachen?"
Die Goth zeigt sich jedoch nicht desineteressiert oder unhöflich; allerdings klingt sie unüberhörbar nervös, als sie dem neuen Verbündeten zunickt und antwortet: "Vielen Dank, Mr. Roland, ich sehe, Sie haben eine ganze Arbeit geleistet. Wir...müssen aber nachdenken. Das ist schließlich nichts, was man jeden Tag macht."
Der Medizinstudentin wird natürlich schnell klar, dass das Angebot des mysteriösen Fremden wohl die einzige Chance für die vier darstellt, die nächsten Tage heil zu überstehen und sich um die unvermeidlich scheinende Katastrophe kümmern zu können. Nur, sind staatliche Behörden vielleicht ein gefährlicher Feind, übermenschliche Wesen sind aber allemal schlimmer. "Und was hat er uns *dagegen* anzubieten?"

[Thomas Craig]

Thomas spricht mit gedämpfter Stimme während er immer noch die Karte nach irgendeiner schmackhaften Delikatesse durchforstet.
"Das klingt sehr großzügig und ehrlich. Mr. Roland. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass wir nachdem..., also nachdem diese Sache ausgestanden ist, unsere *alten* Leben wiederaufnehmen können? Wissen Sie, ich möchte ungern mein bisheriges Leben einfach so hinter mir lassen."
Warum eigentlich nicht? Wirst du irgendwas, irgendwen vermissen? Ich glaube nicht... und trotzdem hänge ich irgendwie daran... Das ist nur die Angst loszulassen, der letzte kümmerliche Rest an Stabilität der dir geblieben ist und den du am allerwenigsten brauchst.

[Mr. Parker]

Parkers Gesichtsausdruck wandelt sich. Er scheint überrascht über das Angebot zu sein. "Damit wären wir vielleicht die Polizei für einen Moment los... Aber ich glaube nicht, dass sich unsere anderen Verfolger von gefälschten Pässen beeindrucken lassen... Dann wirft er fragende Blicke zu seinen Begleitern. Auch wenn er bei Thomas nur auf die Speisekarte trifft.

[Nicholas]

Als Rolands Blick auf Nicholas fällt, nickt dieser zögerlich. Es war nicht die Hilfe, die er erwartet hatte, das sieht man ihm an, doch er war damit zu Frieden, vorerst aus der Schusslinie - zumindest der Polizei - genommen zu werden.

"Was passiert danach? Nachdem wir unsere neuen Identitäten haben?" frägt Nic plötzlich unvermittelt Roland, nachdem dieser Thomas' Frage beantwortet hat.

Dabei legt er, vielleicht unbewusst, seine Hande auf den Tisch, ganz so als könne er es nicht erwarten, sein neues Leben zu ergreifen.

"Was ist mit unseren Familien? Wird ihnen erzählt, wir seien gestorben?", kann sich Nic nicht verkneifen, bevor er die neuen Ausweise ausgehändigt bekommt.

[Æringa]

Die Frage, die Nic laut formuliert, hat sich die Goth nicht getraut, dem Wohltäter gleich zu stellen. Ihr verzweifelter Blick spricht jedoch Bände. Auch sie ist nicht bereit, loszulassen, und will nicht, dass ihre Familie oder ihre Freunde daheim dasselbe durchmachen, was sie in den letzten Tagen erlebt hat, im Hinblick auf die toten Verwandten.
"Und was wird erst aus meinem Studium? Oder sollen wir uns ewig verkriechen, bis uns der Meteorit auf den Kopf fällt, eine Zukunft haben wir ja sowieso nicht?!"

[SH-01]

"Ich verstehe durchaus, dass die jüngsten Ereignisse sie stark aufgewühlt haben." antwortet Roland beschwichtigend an Alle und scheint dabei das Höchstmaß an Mitgefühl und Freundlichkeit zu bemühen, zu dem ein Mann wie er fähig scheint. "Was ihre obsoleten Identitäten angeht - gesetzt dem Fall, sie nehmen unser Angebot an, versteht sich - so müssen sie beginnen, in anderen Maßstäben zu denken." entgegnet er leicht ausweichend und verzieht eine Gesichtshälfte, als müsse er einen alten Schmerz oder eine sichtbare Gefühlsregung unterdrücken.
"Wir werden sie erst einmal untertauchen lassen, und je nachdem, ob oder wie rasch das Interesse an ihnen erlahmt, die ein oder anderen weiteren Schritte einleiten - ihr Ableben zu fingieren würde zu einer etwas drastischeren Maßnahme gehören, die wir uns allerdings offenhalten wollen, ja." nickt Roland leise und ohne größere Dramatik. Dann scheint er kurz seine Gedanken zu sammeln, und während seine Linke unbewusst über den kleinen Koffer streicht, hebt er seine Rechte, um mit behutsamen Gesten seine Worte zu unterstreichen.
"Sie müssen dass so sehen: In ihrem alten Leben warten nur noch äußerst unerfreuliche Dinge auf sie - ich sage nicht, dass ihr neues das Paradies wird, jedoch eröffnet es ihnen die Gelegenheit, *weiterzuleben*! Und zudem mit ihren Nachforschungen fortzufahren, was, nun da sie Einblick in Dinge hatten, die normale Menschen wohl beharrlich leugnen würden, keine schlechte Idee ist, nicht wahr?"
Eindringlich blicken die kalten Augen des Europäers in die Runde, während er den kleinen, glatten Koffer dezent in die Tischmitte schiebt...