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Autor Thema: Aufbruch  (Gelesen 37037 mal)

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Speren

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Aufbruch
« Antwort #30 am: 17.06.2004, 15:05:57 »
 "Nephtanus, ihr fallt am wenigsten auf, wenn ihr oben auf dem Wagen sitzt. Es wärte ein wenig verwunderlich, wenn ein Mann mit Eurer Kleidung nebenher gehen würde.
Ich meinte es nicht unfreundlich oder abwertend. Falls Ihr doch gehen wollt, sei Euch das freigestellt. "


Mehr hat Sigfus zu diesem Thema wohl nicht zu sagen und der Zug bewegt sich auf der Strasse Richtung Wald, in dem Verlaan seit einiger Zeit verschwunden ist.

Atavar

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Aufbruch
« Antwort #31 am: 19.06.2004, 23:26:31 »
 Nachdenklich blickt Atavar Feya an. Die Antwort scheint ihn nicht zufriedenzustellen, aber er will wohl nicht weiter nachbohren.
Nach ein paar Sekunden meint er:

"Dann ist es vielleicht am besten, wenn wir beide uns auf eine gemeinsame Geschichte ab dem Treffen ausdenken und behaupten über unsere jeweiligen Vorgeschichten nicht viel zu wissen.
Also dann mal, was ihr über mich wissen solltet: ich bin wandernder Handwerksmann, Schnitzer und Schreiner. Mein Handwerk habe ich von meinem Vater gelernt. Meine Eltern starben vor ein paar Jahren und seitdem habe ich mein Leben auf Wanderschaft ausgreichtet, zusammen mit meinem Maultier Vlad hier. Lasst uns sagen, wir haben uns vor ein paar Tagen in Falkenmond getroffen, als das Dorf noch unberührt war. Jetzt reisen wir nach Badens Bluff um dort meine Dienste anzubieten.
Auf die Art wundert man sich wohl nicht, wenn wir uns nicht zu gut kennen.

Ist es dir Recht so und willst du sonst noch etwas wissen?
"

Feynfeya-ne-Fuin

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Aufbruch
« Antwort #32 am: 21.06.2004, 14:46:10 »
 Nachdenklich blickt Feya den jungen Mann an und sie runzelt die Stirn als sie meint:
"Ich hoffe ich bringe weder Dich noch sonst jemanden in Gefahr durch meine Anwesenheit und..."
Bedeutungsvoll läßt sie den Satz in der Luft hängen um dann fortzufahren:
"Und, abgesehen von eurer "Schreinertätigkeit" tut ihr...tust DU was?"
Ein schelmisches Lächeln umspielt ihren Mund als Feya Atavar zublinzelt.

Atavar

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Aufbruch
« Antwort #33 am: 21.06.2004, 14:51:10 »
 Atavar blickt Feya verwirrt an.
"Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Ich mache nichts außer dem Schreinern. Außer du meinst, dass ich die anderen hier begleite, aber das weißt du ja.

Ratlos betrachter er weiter die junge Frau.

Tharon

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Aufbruch
« Antwort #34 am: 21.06.2004, 14:54:47 »
 Tharon hat seinen Platz neben den Wagen gefunden und marschiert gemächlich auf der Strasse entlang. Seinen Stab nutzt er ab und an als Stütze und zusammen mit der einfachen Kleidung unterscheidet ihn nicht viel von einem normalen Wanderer. Seine Haare wehen leicht in dem schwachen Wind und als wollte er dieser Provokation der Natur trotzen, lässt er dies einfach geschehen und geht, den Blick nach vorn gerichtet eben diesem Wind entgegen. Es tut ihm sichtlich gut, wieder unterwegs zu sein.

Speren

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Aufbruch
« Antwort #35 am: 25.06.2004, 11:11:18 »
 Langsam bewegt sich der Zug auf der Strasse voran. Zunächst über freie Felder, bis man tiefer in den Wald eindringt.
Eine unheimliche Stille liegt über diesen, nur das Geräusch des Windes in den Baumwipfeln ist zu hören.
Mit wachsamen Augen suchen die Männer das Dickicht des Waldes ab, doch es ist nichts Auffälliges zu sehen. Deutlich ist jedoch die Anspannung zu merken, die sie offensichtlich beherrscht. Lediglich Fynn scheint dem ganzen gelassen entgegenzutreten; schweigend und an seiner Pfeife ziehend marschiert er neben dem grossen Wagen her und ist scheinbar in Gedanken versunken.

Nephtanus

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Aufbruch
« Antwort #36 am: 27.06.2004, 18:11:13 »
 Ein wenig verdutzt nickt der Mann Sigfus zu.
"Sigfus, ihr habt recht. Von dieser Seite habe ich es noch nicht betrachtet. Also werde ich auf dem Bock sitzen bleiben."

Damit wendet er sich ab und beobachtet die Umgebung von seiner leicht erhöhten Position aus. Offensichtlich ist ihm immer noch unwohl dort auf dem Karren, aber nach einiger Zeit beruhigt sich sein Gesichtsausdruck wieder ein wenig.

Speren

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Aufbruch
« Antwort #37 am: 29.06.2004, 14:22:31 »
 Die Reise durch das Land verläuft ruhig....sehr ruhig. Bis auf eine kleine Unterbrechung, als Feya mit verlegenem Gesicht im Wald verschwindet und kurze Zeit später mit einem grossen Bündel zurückkommt, verläuft der Tag ereignislos. Auf die fragenden Blicke ihrer Mitreisenden murmelt sie nur leise etwas wie "Hatte ich im Wald versteckt....", um sich kurz darauf wieder schweigend neben Atavar zu setzen.

Es wird sich regelmäßig abgewechselt, wer auf dem Kutschbock sitzen darf und wer neben den Karren hergeht. Ab und an kehrt Verlaan, der anscheinend als Vorhut eingeteilt wurde, zum Treck zurück, um Sigfus Auskunft über das Land vor ihnen zu erteilen. Scheinbar ist ihm aber dort nichts besonderes aufgefallen; jedenfalls macht Sigfus keinerlei Anstalten, an der Art der Reise etwas zu ändern.

Um so länger der Tag anhält, um so gedrückter wird die Stimmmung und die Gespräche immer kürzer und leiser.
Die Einsamkeit, das anscheinend vollkommene Fehlen von Leben, erscheint unwirklich und mehr als einmal schreckt einer der Reisenden hoch, im Glauben, etwas erspäht zu haben, was sich aber als Produkt seiner Phantasie herausstellt.

Nach einem langen Tag beginnt die Dämmerung hereinzubrechen und jeder wünschte sich, man würde Redwinde möglichst schnell erreichen.

Speren

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Aufbruch
« Antwort #38 am: 01.07.2004, 23:31:44 »
 Sigfus Räuspern durchbricht die Stille der hereinbrechenden Nacht.

"Mir gefällt das gar nicht. Redwinde ist zum Glück nicht mehr ganz so weit, denn ich will endlich ein vernünftiges Essen und ein warmes Bett."

Dabei grinst er leicht, doch deutlich ist ihm die Anspannung anzusehen. Immer wieder wandert seine Hand unter den Mantel, wohl den Griff seiner Axt umschliessend. Selbst der sonst so ruhige Fynn schaut unruhig in der Gegend umher, als suche er etwas in der Dunkelheit.
Sigfus wendet sich an alle:

"So, wenn wir da sind, werden als erstes die Tiere versorgt und die Wagen untergestellt und verschnürrt. Danach werden wir uns schnell zur Ruhe begeben, damit wir es morgen bis Baden´s Bluff schaffen.
Bis dahin haltet die Augen offen...."


Sein letzter Satz verhallt in der Stille und wieder zieht bei allen dieses unheimliche Gefühl auf....

Trasthar

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Aufbruch
« Antwort #39 am: 03.07.2004, 20:43:23 »
 Trasthar marschiert in der Nähe des Wagens, auf dem seine Sachen verstaut sind, und beobachtet seine Reisegefährten mit grösserem Interesse als die Umgebung. Der Dorn hat seit der Abreise aus Falkenmond kein Wort gesprochen, und auch jetzt scheint er die Stille nicht stören zu wollen.

Plötzlich springt der Hüne auf die Seite des Wagens, der unter dem Gewicht bedrohlich knarrt, setzt sich auf eine Kiste und fängt an, in seinem Weidenkorb nach etwas zu suchen. Einige Momente später stopft Trasthar eine grosse Holzpfeife mit Tabak.
 

Verlaan

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Aufbruch
« Antwort #40 am: 04.07.2004, 21:19:10 »
 Verlaan läßt jetzt schon eine Weile auf sich warten. Bisher ist er in relativ regelmäßigen Abständen stets zu den Wagen zurück gekehrt, um Sigfus kurz Bericht zu erstatten, doch eigentlich hätte er jetzt schon längst da sein müssen. Sifgus Blick zeigt derweil weiter seine Anspannung, doch endlich ist aus dem Wald hier und da ein Knacken zu vernehmen und bald kann man über die Geräusche der Wagen eine Person näher kommen hören. Offensichtlich scheint Verlaan dieses Mal ein wenig in Eile zu sein, denn er bricht geradezu aus dem Wald hervor und gleicht sich dann, schwer atmend, langsam dem kleinen Treck an, bis er auf Höhe von Sigfus neben dem Wagen geht. In normaler Lautstärke beginnt er zu berichten:

Die ganze Gegend ist wie ausgestorben, weder ein aufrecht gehendes Wesen noch Tier läßt sich blicken. Spuren sind allenfalls ein paar Tage alt. Das Dorf liegt direkt voraus, nicht mehr sehr weit von hier, aber bevor wir dort ankommen, sollten wir unser Vorgehen beratschlagen. Ich habe darauf verzichtet, mich dort zu genau umzusehen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, aber es scheint, als sei niemand dort. Die Häuser sind verrammelt und dunkel, hier und da habe ich versucht ins Innere zu spähen, aber nichts rühte sich. Eine Art Dorfkapelle könnte der einzige Ort sein, wo die Leute sich verkrochen haben, keine Fenster, die Tür ebenso verschlossen wie alle anderen auch. Wäre dort das ganze Dorf versammelt, hätte man aber wenigstens etwas hören müssen.

Ungläubig schüttelt Verlaan seinen Kopf und fährt dann fort:

Der ganze Ort ist totenstill wie die Umgebung hier und es gibt keine Zeichen eines Überfalles oder von Kämpfen. Etwas seltsames geht vor...

Trasthar

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Aufbruch
« Antwort #41 am: 04.07.2004, 22:06:57 »
 Als sich Verlaan nähert richtet sich Trasthar auf, und während der Späher von der Lage in Redwinde berichtet springt er vom inzwischen stehenden Wagen und geht um dessen Hinterseite herum auf Verlaan zu. Als der zuende gesprochen hat schaut Trasthar erst Tharon, dann Fynn an, um dann die Hände vor dem Bauch zu verschränken.

“Ich war erst vor wenigen Wochen hier, in Redwinde, und damals war die Gegend noch nicht so trostlos. Wir sollten Späher ausschicken, die die Lage nocheinmal genauer untersuchen, bevor wir mit der ganzen Truppe in das Dorf ziehen.“

Der Dorn blickt in die Runde, bevor er zum Wagen geht und seinen Korb herunterzieht und ihn sich über die Schulter wirft.

“Ich werde alleine gehen. Die Bewohner erkennen mich wahrscheinlich, und werden mir eher trauen als einer vermummten Gestalt, die um die Häuser schleicht.“
 

Atavar

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Aufbruch
« Antwort #42 am: 05.07.2004, 00:16:52 »
 Atavar hat die ganze Zeit über versucht, seine "Frau" besser kennenzulernen, um glaubwürdiger wirken zu können. Ab und an hat er ihr kleine Schnitzsachen geschenkt, um sie ein wenig abzulenken, wenn sie wieder einmal zu melancholisch wirkte.

Als Verlaan nun zurückkommt, blickt er überrascht ob dessen Eile hoch und hört aufmerksam zu. Anschließend macht er einen Vorschlag.

"Wir drei, als Feya, Vlad und ich könnten voraus fahren, um unauffällig nachzusehen, was los ist. Wenn wirklich Gefahr droht und sie einen Späher bemerkten, würde uns das wohl in größere Schwierigkeiten bringen."

Trasthar

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Aufbruch
« Antwort #43 am: 05.07.2004, 00:25:07 »
 Trasthar schaut den Jungen grimmig an, als dieser seinen Vorschlag macht. Er erhebt die Hand und zeigt mit seinem grossen Zeigefinger auf Atvar.

“Wie soll es uns helfen, wenn du und dein Esel in das Stille Dorf rumpelt und genug Krach macht, die Toten aufzuwecken? Und wie willst du dann deinen Abzug erklären? Denk nach Junge. Die Wagen bleiben hier, und ihr wartet auf meine Nachricht.“
 

Verlaan

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Aufbruch
« Antwort #44 am: 05.07.2004, 00:53:24 »
 Als Trashtar sich vorbereitet allein los zu marschieren, wendet sich Verlaan in seine Richtung:

Ich glaube kaum, daß es etwas bedeuten wird, wenn ihr in dieses Dorf allein geht. Denkt nach, ihr selbst sagt, daß vor einiger Zeit hier noch alles nicht dermaßen verlassen war. Die Stille dieser Gegend ist nicht natürlich, der ganze Wald ist wie ein Friedhof. Selbst wenn die Dörfler sich verschanzt haben und mich gesehen hätten, würde man eure Ankunft nicht nach so kurzer Zeit sofort mit meinen Aufenthalt in Verbindung bringen? Euer Glaube in das Vertrauen der Leute zu euch, erscheint mir ein wenig zu blind. Genauso wenig Sinn wird es haben euch beide mit dem Karren vor zu schicken.

Dabei deutet Verlaan vage in Atavars und Feyas Richtung. Sein Gesicht wirkt angespannt und für einen Augenblick wirkt er etwas abwesend.

 

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