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Autor Thema: Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe  (Gelesen 71567 mal)

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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« am: 12.05.2007, 22:40:31 »
20. Eleint des Jahres 1373 DR, im Jahr der abtrünnigen Drachen
geschehen zur 12. Stunde


Stedd starrte auf die kleine Siedlung hinab, die sich in etwa einer Stunde Entfernung in das Tal vor ihnen schmiegte. Er hatte es vorausgesagt und damit Recht behalten. Die Spuren der Orks hatten tatsächlich fast geradewegs in diese Gegend hier geführt.

Etwas traurig dachte der Mönch an die erst kürzlich zurückliegende Gründung von Sturmhafen zurück. Der Name war wörtlich zu nehmen, das Dörfchen bildete einen Hafen, einen Zufluchtsort für die Menschen, die vor dem Sturm geflohen waren, den der Wahnsinn, der die Drachen Faeruns plötzlich überkommen hatte, entfacht hatte. Die Flüchtlinge waren von überall her gekommen, vor allem aber aus dem etwas nördlich gelegenen Uluvin, das naehzu vollkommen zerstört worden war.

Für einen kurzen Moment durchzuckte ihn der Gedanke, dass es kein Wunder gewesen wäre, in dem Ort auch ein paar Orks zu finden, denn auch den Orkstämmen des nordens hatte der Wahnsinn der Drachen übel mitgespielt, und es schien ein Gesetz der Natur zu sein, dass auch die erbittertsten Feinde ihre Differenzen vergessen konnten, wenn ihnen plötzlich ein weit überlegener Gegner gegenüberstand.

Doch die Spuren der Orks, die sie bis hierher verfolgt hatten, schienen eine andere Sprache zu sprechen. Eigentlich hätten sie sie dank ihrer Reittiere schon lange eingeholt haben sollen, doch leider hatte das unwegsame Gelände und die durch die Spurensuche erzwungene Langsamkeit ihren Geschwindigkeitsvorsprung weitestgehend aufgebraucht.
Immerhin waren sie ihnen näher gekommen, soviel konnte man in der durch einen morgendlichen Regenschauer feuchten Erdboden erkennen. Wie man auch erkennen konnte, dass die Orks an dieser Stelle einen Bogen geschlagen hatte, der sie sicher um das Dorf herumführen würde.

Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1 am: 13.05.2007, 21:11:15 »
Stedd hatte lange auf die Siedlung hinabgestarrt. Endlich wandte er sich zu seinen gefährten um und sagte: Die Spuren führen um Sturmhafen herum, sollen wir ihnen folgen oder erst das Dorf aufsuchen?
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #2 am: 14.05.2007, 13:41:22 »
Spuren folgen. Wir haben keinen Grund, Sturmhafen zu betreten. Noch nicht, jedenfalls.
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Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #3 am: 14.05.2007, 13:46:21 »
"Ja." Naoko nickte bestätigend. "Wir sollten zunächst weiter den Spuren folgen. Wenn wir die Stadt jetzt betreten, könnten sich weitere Probleme ergeben, die uns aufhalten. Dann holen wir die Orks niemals ein."
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Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #4 am: 14.05.2007, 15:18:53 »
"Ich bin auch dafür." stimmte Yuki in den allgemeinen Konsens ein. "Wir haben jetzt zwei Tage lang nach diesen Orks gesucht. Es wird langsam Zeit, dass wir die auch finden."
Yuki zog seinen Umhang fester um sich. Es war mittlerweile müde und schlecht gelaunt und würde sich eigentlich viel lieber an einem trockenen Ort bei einem warmen Feuer aufhalten, aber andererseits wollte es auch die ganze Arbeit der letzten Tage nicht umsonst getan wissen.
"Wie kann jemand, der bei klarem Verstand ist, nur freiwillig an der Oberfläche leben?" grummelte es, während es wieder Stedd folgte. "Erst hat man ständig mit dieser blöden Sonne zu tun und dann muss es auch noch regnen."
Einen Schmollmund ziehend versuchte es so, seinem Ärger Luft zu machen, während die Suche weiterging.
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #5 am: 14.05.2007, 18:05:25 »
Nachdem sich die Mehrheit für eine weitere Verfolgung ausgesprochen hatten, lenkte Stedd wortlos sein Pferd auf die Spur der Orks...
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Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #6 am: 15.05.2007, 00:59:24 »
Leicht amüsiert schaute Naoko dem schimpfenden Yuki hinterher. Das kleine Zwielicht sehnte sich nach seiner Heimat. Und wer konnte es ihm verübeln?

Mit ein paar eiligen Schritten folge Naoko den Vorauseilenden und ging dann neben Yuki her:
"Weißt du, wenn das hier alles überstanden ist, dann lade ich dich ein zu mir in den Chondalwald. Die Bäume dort sind sehr alt und ihre Kronen so dicht, dass kaum ein Sonnenstrahl den kühlen weichen Moosboden berührt. Es gibt hunderte wunderschöner Orte dort, die erleuchet sind von Leuchtmoosen, Glühwürmchen und uralten Lichtzaubern; Orte, an denen sich die Wesen des Waldes - Satyrn und Nymphen, Zentauren und Elfen treffen und ihre Feste feiern.

Dort würde es dir bestimmt gefallen."
Naokos Blick war mit einem Male in weite Ferne gerückt. Dann besann er sich wieder und lächelte wehmütig. "Aber erst müssen wir noch etwas dafür tun, dass dieser Wald nicht unter das Joch des Hauses des Kreises fällt.
Dann wäre es nämlich auf ewig vorbei mit der Idylle."
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Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #7 am: 15.05.2007, 19:35:03 »
Ugnor ritt an Naoko vorbei und führte die Liste weiter: Drachen, Trolle, Oger, wahnsinnige Hexenmeister, Bestien aus der Urzeit...sofern das da herumturnt wäre es einen Besuch wert.

Vor sich hin grienend ritt er zu Stedd.

Stedd, findest du es sicher, mit den Pferden weiterzureiten? Man kann uns so leichter entdecken. Wir sollten sie nicht nutzen, wenn wir bis auf einen Tag aufgeholt haben.
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Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #8 am: 16.05.2007, 11:12:27 »
Naokos Worte brachten Yuki zunächst einmal zum Verstummen. Aufmerksam hörte es ihm zu, während er von seiner Heimat berichtete, und die Vorstellung, diesen Ort einmal aufzusuchen machte es Lächeln. Gerade will es etwas erwidern, als Ugnor seinen eigenen Kommentar dazu gibt und ihm so ein leises Kichern entlockt.
"Ja," pflichtete es ihm dann bei, "vielleicht sollten wir die Tiere hier lassen. Wahrscheinlich sind wir ohne die auch nicht langsamer, solange wir versuchen der Spur zu folgen."
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Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #9 am: 16.05.2007, 21:22:58 »
Dann müssen wir doch hinunter in´s Dorf und die Pferde in einem Mietstall unterstellen. Aber wer weiß, wie weit wir den Orks noch folgen müssen? Besser wäre vieleicht, einen Kundschafter vorauszuschicken?

Fragend sieht Stedd Ugnor an.
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Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #10 am: 16.05.2007, 22:12:18 »
Ja und am besten Im Dunkeln, am besten jemand der Fliegen kann...aber ich weiß nicht, ob wir das tun sollten, dennoch gefällt mir nicht, mit Pferden gesehen werden zu können. Wenn wir die Orks angehen, müssen wir sowieso tagsüber intervenieren, dadurch sind wir im Vorteil. Aber mir erscheint es am besten, erstmal die Spur weiter zu verfolgen, ich wollte es lediglich zu bedenken geben.
Einen Mietstall allerdings halte ich für nicht gut. Wenn wir uns ankündigen wollen, dann damit am besten und das möchte ich vermeiden. Jetzt werden wir zuschlagen, ohne das die anderen etwas von uns erfahren. Wir sind Audhild beraubt und damit dem Segen der Götter. Also müssen wir uns auf unseren Verstand und...Instinkt verlassen.

Bei dem Wort Instinkt verzog Ugnor die Miene. Er konnte fühlen wie das Wilde in ihm nun seine Lebensversicherung war, der Instinkt ihn leiten wollte und die Umgebung seine Sinne schärfte. Auch wenn er es immernoch ablehnte, so mochte es nun sein, daß er einen Nutzen daraus ziehen konnte.

Weiter!, sagte er und trieb sein Pferd mit der Zunge schnalzend an.
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Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #11 am: 16.05.2007, 22:27:36 »
Ein seltsamer Kerl, dachte Stedd, als erbenfalls sein Pferd wieder antrieb.
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Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #12 am: 16.05.2007, 23:35:49 »
Schweigend hatte Yuki dem Gespräch zwischen Stedd und Ugnor gelauscht. In Gedanken war es aber noch in Naokos Heimatwald, doch als es Ugnors Worte hörte überlegte es eine Weile und meinte dann:
"He, Moment mal. Ich kann doch fliegen."
Es dachte noch einmal kurz nach und ergänzte:
"Aber wir müssen die Pferde doch gar nicht in einen Mietstall bringen. wir können die doch auch einfach hier lassen. Wenn wir dann zurückkommen, holen wir sie wieder ab."
Yuki zupfte seine Kapuze noch einmal zurecht.
"Wenn Ihr aber Angst hat, dass die geklaut werden könnten, oder weglaufen oder so, dann kann ja auch einer von uns hier bleiben."
Es war zwar selbst nicht der Meinung, dass es nötig sei, die Pferde zu bewachen, aber wenn seine Gefährten dann beruhigt sein würden, konnten sie es ja so halten.
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Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #13 am: 16.05.2007, 23:54:52 »
"Ich würde auch sagen, dass du, Yuki, vielleicht  mal vorfliegst um zu schauen, ob die Orks oder die Echsenwesen irgendwo auszumachen sind. Sollte das der Fall sein, können wir in gebührendem Abstand unsere Pferde anbinden und dann zu Fuß weiter gehen. Allerdings..." Naoko verlangsamte sein Pony etwas.

"...ergibt die ganze Geschichte für mich immer noch keinen Sinn. Wenn es die Orks sind, denen wir folgen, - worauf die Spuren hindeuten - wo sind dann die stinkenden Echsenwesen mit Lysanders Leichnam abgeblieben? Und was gedenken wir mit den Orks zu tun? Meint ihr, sie werden mit uns reden? Vielleicht wenn wir ihnen Geld geben, wie es die Echsen getan haben..."

Missmutig schüttelte der kleine Schamane den Kopf und ließ sein Pony wieder etwas schneller reiten. Immer noch hatten sie keine Ahnung, welches Spiel hier eigentlich gespielt wurde.
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Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #14 am: 17.05.2007, 00:38:04 »
Naokos Bestätigung reichte Yuki. Kurzentschlossen erhob es sich in die Luft und flog, so schnell es konnte vor, in die Richtung, in der sie die Orks vermuteten. Dabei versuchte es, so gut es konnte, die Spuren aus der Luft weiterzuverfolgen und außerdem darauf zu achten, ob es die Orks in der Entfernung vielleicht schon sehen konnte.
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